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Sehnenschmerzen

Leuchtturm

Mitglied
Hallo, Ihr Lieben 🙂

Mein Problem mag nicht so schlimm sein, wie das vieler anderer hier - ich bin aber trotzdem grade ziemlich schockiert und verzweifelt.
Ich arbeite im Einzelhandel an der Bedienungstheke und auch wenn die Arbeit ziemlich hart sein kann, macht sie mir großen großen Spaß.
Seit Ende letzten November hatte ich plötzlich Schmerzen, an der Ferse. Weil es aber nicht sooo schlimm war, wir mitten im Weihnachtsgeschäft waren, und wir sowieso arg unterbesetzt sind, bin ich aber trotzdem tapfer weiter arbeiten gegangen. Da bin ich auch davon ausgegangen, dass das sicher wieder von selber weggeht.
Im Januar, wo ich dann sehr viele Überstunden abgesessen und mich sehr geschont habe, ist es dann auch wirklich besser geworden. Es gab sogar schon Tage, ohne Beschwerden, wo es nur noch nach dem Aufstehen etwas gezuppt hat.
Aber dann im Februar... wurde es plötzlich immer ärger, sodass ich mich dann doch entschieden habe, zum Arzt zu gehen.

Der Termin war gestern. Und jetzt bin ich ehrlich gesagt ziemlich geschockt.
O-Ton der Diagnose: Ja, ab 30 leiern halt die Bänder aus, für länger ist unser Körper nunmal nicht gemacht. Machen Sie Dehnungen, dann wirds vielleicht wieder besser, aber nächste Woche können Sie wieder arbeiten gehen, das geht sowieso nie wieder weg. Wenn Sie wollen, kann ich sie zum Orthopäden überweisen, aber das können Sie eigentlich genauso gut lassen, die werden da eh nichts machen. Und langfristig sollten Sie über einen Jobwechsel nachdenken. Tschüss, nächster bitte.
(Natürlich war das ganze schon etwas umfassender und freundlicher, aber darauf lief es hinaus)

Das Schärfste an der Sache ist - der hat sich meine Sehne überhaupt nicht angeschaut. Ich habe nur (durch den Schuh) gezeigt, wo es wehtut und gesagt, was ich arbeite. Das habe ich aber dann aber auch erst auf der Straße realisiert.
Dann habe ich erstmal alle Orthopäden abtelefoniert, und bei denen, die überhaupt ans Telefon gegangen sind und die überhaupt neue Patienten annehmen, gibt es keine Termine vor Ende Mai - na Halleluja!!!
Wobei ich aber Glück hatte und noch einen Ende April ergattern konnte, weil da wohl kurz vor meinem Anruf einer gecancelt wurde.

Die Sache ist die - ich habe mich vor dem Arztbesuch wirklich umfassend mit der Thematik auseinandergesetzt und den Verdacht, dass es sich um eine Plantarfasziitis handelt. Die Symptome stimmen 1🤐 überein, und diese Krankheit scheint bei Berufen wie meinem auch sehr sehr oft vorzukommen. Meine Stiefmutter ist via ChatGPT unabhängig zum gleichen Ergebnis gekommen.
Das ist ja an sich auch nicht schlimm... Entzündungshemmer, gründlich auskurieren, dann durch Kräftigungsübungen die Sehne wieder aufbauen und dann ist meistens alles wieder gut. Bedenklich ist halt nur, dass ich damit schon 3 Monate rumlaufe, weil das wohl unbehandelt wirklich ernsthafte Folgen haben kann.
Und da steht auch, dass wenn man die Sehne immer und immer wieder beim Heilen stört, dass sie dann immer poröser wird, und wirklich irgendwann reißen kann. Und dann bin ich wirklich berufsunfähig.
Und deshalb versehe ich auch nicht, warum der mich nach 5 Tagen schon wieder arbeiten schickt. Selbst, wenn es bis dahin besser geworden ist - ich ruppe mir doch die Sehne wieder auf, wenn ich mich dann schon wieder voll ins Geschehen stürze.

Jetzt weiß ich wirklich nicht, was ich machen soll. Und ich bin auch wütend. Sowas müsste doch der Arzt wissen und nicht ich.
Was soll ich machen? Da Ende der Woche nochmal hingehen, und verlangen, dass die Krankschreibung verlängert wird? Darf ich das überhaupt? Vielleicht ist das naiv, aber ich bin da mit der Einstellung rangegangen, dass der Arzt mir sagt, was jetzt sinnvoll und zu tun ist. Nicht, dass ich das jetzt selber eine Krankschreibung gegen ärztlichen Rat durchsetzen muss.

Das ist mir sowieso wahnsinnig unangenehm, obwohl meine Kollegen, sowie mein Chef sehr lieb und verständnisvoll reagieren (ich bin eigentlich einer von den Mitarbeitern, die immer kommen, nie krank sind, immer einspringen und immer hochmotiviert und bereitwillig Überstunden schieben, wenn es sein muss), will ich das nicht ausreizen. Ich MÖCHTE auch gerne arbeiten 🙁 Ihr glaubt gar nicht, wie gerne ich das möchte.
Aber es tut nach meinen 6-8 Stunden Arbeit teilweise so weh, dass ich Zuhause nur noch humpeln kann. Wenn ich den Fuß ruhig halte und ihm nur sachte Alltagsbelastung mit vielen Pausen zumute, wird es übrigens sehr schnell besser.... aber ich muss ja immer nach einem, zwei oder jetzt eben 5 Tagen wieder arbeiten und dann geht der Spaß von neuem los.

Und natürlich habe ich auch Angst davor, dass der Orthopäde (in den ich jetzt meine Hoffnung setze) mich dann auch einfach durchschiebt mit den Worten: "Naja, in dem Alter ist das halt so" (Ich bin 30 und ansonsten kerngesund!!!!!)
Übrigens, ich habe versucht einen weiteren Termin bei einem anderen Hausarzt zu bekommen... aber da das gleiche Spiel:
Nein, wir nehmen keine neuen Patienten. Nein, wenn sie einen Hausarzt haben, dann gehen sie bitte da hin. Nein, wir nehmen nur Privat. Nein, nur Notfälle - Sie sind kein Notfall. Nein, nicht vor Anfang Mai. Nein, aber ich kann sie auf die Warteliste setzen, wenn sie wollen, aber vor Anfang Mai wird das nichts....

Ich sitze hier und heule... und das gar nicht mal wegen der Schmerzen. Das ist mit Sicherheit wieder hinzubekommen. Sondern, weil ich das Gefühl habe, keine Sau interessierts, ich werde hier wegen einer Lappalie wirklich berufsunfähig.
Jeden Monat zahle ich Unsummen in die Kasse ein und ich renne ja nun wirklich nicht, wegen jedem Mist zum Arzt. Und es kann mich wirklich niemand einmal innerhalb von 12 Jahren, in denen ich eingezahlt und außer Vorsorge nie was gebraucht habe unterbringen und gescheit untersuchen?
Meine Eltern sind übrigens Privatversichert und die haben keine Probleme. Die bekommen ratzfatz Termine und werden auch vernünftig behandelt.

Owei, jetzt habe ich mehr geschrieben, als ich wollte. Aber ich habe Angst und fühle mich komplett alleine gelassen 🙁
Außerdem werde ich ja wohl kaum die Einzige sein, der es so geht. Vielleicht mag jemand was dazu sagen.

Liebe Grüße <3
 
Ach je, Du arme Seele,
ich kann Dir leider überhaupt nicht helfen wollte aber trotzdem einen Gruß hier lassen und versuchen Dir etwas Mut zu machen.

Ich bin selber am grünen Star erkrannt, einäugig blind und auf dem anderen ist nicht mehr all zu viel zu sehen. Ich habe in der Uni Würzburg Ärzte finden dürfen, die mich so umsichtig und toll behandeln und wirklich versuchen alles noch mögliche zu erreichen und mich dabei auch noch menschlich "in den Arm nehmen".

Gib die Hoffnung nicht auf bei einem Arzt zu landen, für den es kein Job sondern eine Berufung ist. Ich kenne wohl nicht allzuviele davon, aber es gibt sie!!!!!

An Deiner Stelle - wenn ich noch Kraft hätte - würde ich für jedes Quartal bei einem anderen Orthopäden einen Termin buchen. Vielleicht ist dann ein toller dabei. In jedem Fall Krankengymnastik dabei kannst Du dann die Stärkungsübungen und Dehnübungen lernen. Eventuell bietet auch Deine Krankenkasse Kurse, auch mal mit dem Hausarzt sprechen, zuweilen haben die ganz gut Tip(p)s oder Kontakte.

Unser Gesundheitssystem ist eine wahre Freude 🙂 Deshalb auch die Patientenakte nicht mit mir!!! Meine Ärzte halten nichts von dem Ding und wenn diese das wirklich wollten, wäre ich klar dafür weil ich für einige meiner Ärzte alle meine Bedenken in den Hintergrund schieben würde.... Aber.....

Halt Dich tapfer, Gruß von Grisu
 
Wie lange möchtest du denn zu Hause bleiben?

So schnell wirst du deshalb nicht berufsunfähig.

Es gibt für dein Problem entlastende, weiche, dämpfende Einlagen, die du während der Arbeit nutzen kannst.
Regelmäßige, also tägliche Dehnübungen wurden dir empfohlen; war auch das, was mir geholfen hat. Dehnen, lockern, stärken.
Google nutzen für weitere Tipps zur Selbstanwendung kannst du auch.

Ich habe normal weitergearbeitet. Und ja, ab und zu habe ich Schmerzmittel genutzt, wenn ich es nicht aushielt.
Kühlen tat gut. Geht gut in Pausen und nach Feierabend. Kühleinlagen gehen auch gut und notfalls nasse Socken.

Entzündungshemmer kannst du dir ja noch holen. Da ein Rezept auszustellen, wird bestimmt kein Problem für den Doc darstellen. Oder du versuchst es erst mit etwas frei Verkäuflichem.

Ich hoffe, der Link darf hier rein. Es geht nicht um Produkte, sondern um die Übungen für zu Hause.



Unser Gesundheitssystem krankt, ja. Es nervt, ja.
Aber ich sehe hier ehrlich gesagt das große Problem nicht. 🤷‍♀️
Eine Erstdiagnose, sogar eine Krankschreibung. Tipps zur Selbsthandlung.
Reicht nicht?
Nochmal hin, Ü für Orthopäde plus Rezept Entzündungshemmer.

Machen muss man so und so regelmäßig Übungen.
Was soll der Doc da groß tun?
 
Unser Gesundheitssystem krankt, ja. Es nervt, ja.
Aber ich sehe hier ehrlich gesagt das große Problem nicht. 🤷‍♀️
Obwohl ich bereits ähnliche Erfahrungen gemacht habe, wie die hier beschriebenen, finde ich, dass das deutsche Gesundheitssystem im weltweiten Vergleich mittelmäßig bis relativ gut sein dürfte. Zumindest kann man medizinische Dienstleistungen dank unserer Krankenversicherungen oft in Anspruch nehmen, ohne deswegen pleite zu gehen, und die Ausstattung der Krankenhäuser ist auch oft relativ gut. Immerhin haben sie meinen lebensgefährlich erkrankten Partner nach wochenlangen Aufenthalten in der Intensivstation wieder auf die Beine gestellt.

Zum Thema Fersenschmerzen: damit habe ich auch momentan zu kämpfen, allerdings an der Achillessehne. Einen echten Rat habe ich aber auch noch nicht bekommen, und momentan probiere ich es mit entzündungshemmenden Tabletten und Salben.
 
Es gibt freiverkäufliche Fersenkissen, die auch beim Fersensporn helfen. Insgesamt ist das eine langwierige Geschichte. Achte auf gute Schuhe und keine Schonhaltung, Gymnastik hilft. Zuhause viel Barfuß laufen.
 
Hey Du, was für ein ernüchterndes Erlebnis!
Du könntest über die Homepage oder Hotline (116117) der kassenärztlichen Vereinigung probieren einen schnelleren Facharzttermin zu bekommen, darüber klappt es bei vielen!

Ich drücke dir die Daumen und erstmal gute Besserung🙂

Probiere es am besten erstmal online, in der Hotline hängt man meist eine Weile in der Warteschleife.

 
Hast Du dem Arzt gesagt, dass Du Dich bereits erkundigt hast? Also ich meine Deine Diagnose?
Doctolib ist eine Plattform, um an Termine zu kommen.
Habe ich noch nie genutzt, meine Freundinschwört aber darauf.
Leider gibt es regional sehr große Unterschiede, welche Fachärzte z.B. einen Aufnahmestopp haben.

Wärest Du im November schon gegangen, wäre der Termin bereits hinter Dir.
Hat man Beschwerden, sollte man zum Arzt gehenjnd nicht Monate warten. Das wird ja in der Regel nicht besser.
 
Ach je, Du arme Seele,
ich kann Dir leider überhaupt nicht helfen wollte aber trotzdem einen Gruß hier lassen und versuchen Dir etwas Mut zu machen.
Das ist lieb, danke 🙂

Unser Gesundheitssystem krankt, ja. Es nervt, ja.
Aber ich sehe hier ehrlich gesagt das große Problem nicht. 🤷‍♀️
Eine Erstdiagnose, sogar eine Krankschreibung. Tipps zur Selbsthandlung.
Reicht nicht?
Nochmal hin, Ü für Orthopäde plus Rezept Entzündungshemmer.
Danke für die Tipps, da kann ich was mit anfangen 🙂

Mir ist schon klar, dass die Docs überlaufen sind und nicht zaubern können.

Vielleicht lebe ich auch einfach hinter dem Mond, aber ich finde es einfach skurril, dass ich im Prinzip meine Diagnose selber stellen musste, der Arzt sich die ganze Geschichte nicht mal anschaut, einfach irgendwas in den Raum wirft, überall steht, wie wichtig es ist, sowas schnell zu behandeln, und dann aber Monatelang warten muss - und dann nicht mal eine Garantie auf eine vernünftige Diagnose hat.

Wenn das mit den Dauerhaften Schäden nicht so schnell geht, na dann bin ich ja wirklich froh 😉
Es kann ja auch sein, dass ich überbesorgt bin, aber es geht halt um meine Gesundheit & Existenz.

Obwohl ich bereits ähnliche Erfahrungen gemacht habe, wie die hier beschriebenen, finde ich, dass das deutsche Gesundheitssystem im weltweiten Vergleich mittelmäßig bis relativ gut sein dürfte.
Ja, das kann natürlich sein 😛 .... da habe ich jetzt keine Vergleichsmöglichkeiten^^
 

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