Seine Eltern klammern

Hallo liebe Community,

ich nutze dieses Forum, um meine Gefühle auszudrücken. Vielleicht hat Jemand liebe Worte oder einen Ratschlag für mich.

Ich unf mein Freund sind seid über zwei Jahren zusammen. Es ist eigentlich eine harmonische Beziehung.

Aber seine Eltern.

Er wohnt mit Ende 20 noch bei seinen Eltern.
Seine Eltern haben spät geheiratet und haben ihn und seinen Bruder spät bekommen. Seine Mutter war weit über die 40.
Seine Mutter hat nach der Ehe nicht mehr gearbeitet und konnte sich ganz in Ruhe um ihre Kinder kümmern. Es sind ihre Wunschkinder, was zunächst kein Problem darstellt.

Nur die Eltern von meinem Freund können nicht loslassen und klammern sehr.

Wir haben einmal einen mehrtägigen Ausflug gemacht. Seine Eltern haben mehrmals (!) täglich angerufen und haben ihn gefragt ob alles okay und ob Bsp. die Zugfahrt gug geklappt hat. Konnten sie uns nicht erreichen, haben sie seinen Bruder angerufen. (Wir haben ihn besucht).

Wenn wir in der Küche der Familie sind und Essen machen wollen, ist seine Mutter nervös und will uns über die Schultern schauen. Sie will auch ihre Vorstellungen einbringen, welche Gewürze man nehmen könnte, was man 'besser' machen könnte. etc.

Mein Freund möchte seine Eltern auch nicht mehr anrufen, weil er auch genervt ist.

Seine Mutter hat den Bruder von meinem Freund angerufen, und ihr erzählt, das es ihr so weh tuen würde, weil er nicht mehr so oft oft anruft, wenn er unterwegs ist.

Der größte Knaller war vor kurzen. Seine Mutter hat den Bruder von meinem Freund darum gebeten, ihn (mein Freund) davon abzuhalten zu mir zu ziehen.

Er hätte keinen eigenen Willen mehr, weil er immer nach meiner Nase tanzen würde.

Auch würde er dort keine Arbeit finden. (Es gibt dort genug Arbeitsstellen).

Ich weiß das es solche Beziehungen gibt, aber bei uns ist es sehr harmonisch. Wir sind beide 20, haben beide studiert.

Ich bin sehr gekränkt darüber. Mir geht es einfach auch nicht gut damit.

Ich möchte wirklich nicht zu seinen Eltern ziehen. Ich hänge selber an meiner Kernfamilie und möchte näher zu meinem Eltern ziehen.

..

Ich sehe es auch so, dass es an Deinem Freund ist die Grenzen zu ziehen.

Ausziehen wäre sicher die beste Möglichkeit, damit erstmal räumliche Distanz herrscht.

Hallo indamo,

ich kann das sehr gut nachvollziehen, dass Dich das total nervt. Gut ist, dass es auch Deinen Freund nervt. Denn nur er kann da mal klare Grenzen schaffen.

Ein klärendes Gespräch kann Wunder bewirken. Aber ruhig und ohne Vorwürfe. Dein Freund muss klar stellen, dass er erwachsen ist und seinen Freiraum braucht. Und -ganz wichtig!- , dass er durch Dich nicht manipuliert wird und Du keine intrigante Söhne-Diebin bist. (Schwiegermütter....immer das selbe....😛 )

Dein Freund muss erwachsen werden, sich lösen, Grenzen setzen. Das kann niemand für ihn übernehmen.
Normalerweise geschieht das in der Pubertät, das scheint bei ihm irgendwie nicht passiert zu sein. Dafür ist nämlich dieser "Ego-Trip", den Pubertierende oft schieben, da. Um den Eltern ohne großes Federlesen sagen zu können "Leute, das ist mein Leben, lasst mich in Ruhe und haltet euch raus." Sich ohne allzu große Rücksicht auf Verluste oder der Eltern Gefühle lösen aus der Kinderrolle.
Wenn das unterbleibt, dann brechen natürlich auch die Eltern nicht aus ihren alten Mustern aus und behandeln ihre Kinder weiterhin wie genau das, Kinder.

Hat dein Freund denn mal mit seinen Eltern geredet, und nicht nur in ihrer Abwesenheit genervt die Augen verdreht? Wenn nein, dann sollte er das dringend tun, aber flott.
Und da gilt ganz klar: Erst mal ein erwachsenes Gespräch suchen und Regeln aufstellen. Und wenn das nicht klappt, dann auf den Tisch hauen und entsprechende Konsequenzen ziehen.