I
I-C-H
Gast
Tja, schwierig, wo soll ich denn anfangen?
Es zieht sich wie ein roter Faden durch mein Leben, dass ich für "gute Dinge", die ich getan habe, "belohnt" und für "schlechte Dinge" bestraft worden bin. Konkret meine ich damit, dass es Anerkennung gab für gute schulische Leistungen, bestandene Prüfungen, wenn ich jemandem bei etwas geholfen habe etc. Und wenn ich nicht "funktioniert" habe, dann fand man - bzw. meine Eltern- das nicht gut. "Mach nur keinen Ärger!" war wohl ihr Leit- und mein Leidspruch.
So. Nun bin ich 33, fast 34 Jahre alt und fühle mich in diesem Verhaltensmuster gefangen. Ich versuche, die Erwartungen meines Umfeldes zu erfüllen. Bittet man mich um etwas, bin ich um schnellstmögliche Erledigung bemüht. Gibt es Dinge, die ich anderen abnehmen kann, bin ich sofort dabei. Um gemocht zu werden, nicht anzuecken.
Die Kehrseite der Medaille ist, dass ich selbst dabei mehr und mehr auf der Strecke bleibe. Meine Bedürfnisse bleiben oft unberücksichtigt, wenn ich für andere da sein muss. Zudem habe ich auch häufiger das Gefühl, ausgenutzt zu werden. Und schlimmer noch: Verletzt mich jemand, kann ich es ihm nicht sagen. Weil, dann wäre ich ja "unbequem". Auch meine "dunkle Seite" mag ich nicht nach außen kehren. Ich wüsste nicht, was ansonsten liebenswertes von mir übrig bliebem würde ich nicht mehr helfen, mich gegen Verletzungen wehren, etc.
Man ist gewohnt, mich als fröhlichen, positiven, anpackenden Menschen zu sehen. Ja, sicher, das ist ja auch der Eindruck, den ich immer vermittle. Aber in mir sieht es oft anders aus. Ich zweifele an mir, sitze (derzeit häufiger) heulend zu Hause und frage mich, was andere (meine Freunde) an mir finden. Habe ich das Gefühl, dass sich jemand von mir zurückzieht, löst das natürlich richtige Dramen aus: Ich suche nach Indizien, die meinen Verdacht erhärten, dass es etwas mit mir zu tun hat. Und davon lasse ich mich dann auch von der Person, die sich offenbar von mir distanziert, nicht abbringen. Oder nur schwer. Es ist so, als würden Filme in mir stattfinden: Einmal der Film, in dem sich alles summiert, was dafür spricht, dass es Gründe gibt, sich von mir zu distanzieren. Der andere Film zeigt mir dann, dass alles in Ordnung und der erste Film völliger Blödsinn ist. In der Folge tendiere ich dann mit Leidenschaft dazu, meine Zweifel auszudiskutieren und glaube, dass ich spätestens damit in der Lage bin, die andere Person wirklich zu vergraulen...
Ich hoffe, ich habe mich einigermaßen nachvollziehbar ausgedrückt...
Kennt so etwas noch jemand? Wie geht Ihr damit um?
LG
I-C-H
Es zieht sich wie ein roter Faden durch mein Leben, dass ich für "gute Dinge", die ich getan habe, "belohnt" und für "schlechte Dinge" bestraft worden bin. Konkret meine ich damit, dass es Anerkennung gab für gute schulische Leistungen, bestandene Prüfungen, wenn ich jemandem bei etwas geholfen habe etc. Und wenn ich nicht "funktioniert" habe, dann fand man - bzw. meine Eltern- das nicht gut. "Mach nur keinen Ärger!" war wohl ihr Leit- und mein Leidspruch.
So. Nun bin ich 33, fast 34 Jahre alt und fühle mich in diesem Verhaltensmuster gefangen. Ich versuche, die Erwartungen meines Umfeldes zu erfüllen. Bittet man mich um etwas, bin ich um schnellstmögliche Erledigung bemüht. Gibt es Dinge, die ich anderen abnehmen kann, bin ich sofort dabei. Um gemocht zu werden, nicht anzuecken.
Die Kehrseite der Medaille ist, dass ich selbst dabei mehr und mehr auf der Strecke bleibe. Meine Bedürfnisse bleiben oft unberücksichtigt, wenn ich für andere da sein muss. Zudem habe ich auch häufiger das Gefühl, ausgenutzt zu werden. Und schlimmer noch: Verletzt mich jemand, kann ich es ihm nicht sagen. Weil, dann wäre ich ja "unbequem". Auch meine "dunkle Seite" mag ich nicht nach außen kehren. Ich wüsste nicht, was ansonsten liebenswertes von mir übrig bliebem würde ich nicht mehr helfen, mich gegen Verletzungen wehren, etc.
Man ist gewohnt, mich als fröhlichen, positiven, anpackenden Menschen zu sehen. Ja, sicher, das ist ja auch der Eindruck, den ich immer vermittle. Aber in mir sieht es oft anders aus. Ich zweifele an mir, sitze (derzeit häufiger) heulend zu Hause und frage mich, was andere (meine Freunde) an mir finden. Habe ich das Gefühl, dass sich jemand von mir zurückzieht, löst das natürlich richtige Dramen aus: Ich suche nach Indizien, die meinen Verdacht erhärten, dass es etwas mit mir zu tun hat. Und davon lasse ich mich dann auch von der Person, die sich offenbar von mir distanziert, nicht abbringen. Oder nur schwer. Es ist so, als würden Filme in mir stattfinden: Einmal der Film, in dem sich alles summiert, was dafür spricht, dass es Gründe gibt, sich von mir zu distanzieren. Der andere Film zeigt mir dann, dass alles in Ordnung und der erste Film völliger Blödsinn ist. In der Folge tendiere ich dann mit Leidenschaft dazu, meine Zweifel auszudiskutieren und glaube, dass ich spätestens damit in der Lage bin, die andere Person wirklich zu vergraulen...
Ich hoffe, ich habe mich einigermaßen nachvollziehbar ausgedrückt...
Kennt so etwas noch jemand? Wie geht Ihr damit um?
LG
I-C-H