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seltener Krebs und Versuchskaninchen bei Chemo - ja oder nein?

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Gast

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Hallo zusammen,

mein Vater (60) leidet an einer seltenen Krebsart im Unterleib, gegen die es bisher keine spezifische Chemo gibt, da sie so selten und dementsprechend nicht genug erforscht ist.

Da bereits Lymphknoten befallen sind, raten die Ärzte zu einer Chemotherapie, die aber nur "allgemein" in der Urologie angewandt wird, aber eben nicht auf diesen Krebs zugeschnitten ist. Man müsse dann eben sehen, ob sie anschlägt.

Da es eine extrem starke Chemo mit einer Reihe an Nebenwirkungen ist, von Magenbluten über Erblinden bis hin zu Zahnverlust, bin ich eher dagegen. Mein Vater ist ohnehin schon schwer depressiv wegen der Diagnose, ich bezweifle sehr stark, dass er die Chemo überstehen würde, schon allein seiner Psyche wegen.

Aber gibt es überhaupt eine andere Wahl? Sollte man sich irgendwo eine Zweitmeinung einholen, oder verschreiben ohnehin alle Kliniken dieselbe Chemo?
 
Hallo lieber Gast,

es tut mir sehr sehr leid, dass dein Vater diese Erkrankung hat. Mein Papa hatte auch Krebs, konnte aber Gott sei Dank geheilt werden.
Schwer hier etwas zu raten.
Wie steht denn dein Vater zu der Chemotherapie?
Die Frage ist ja auch, ob er das Risiko eingehen möchte im Angesicht dessen, dass die Chemo vielleicht nicht anschlagen könnte.
Nun hat der Krebs bereits Metastasen gebildet und daher ist Gefahr im Verzug. Es ist schwer, denn egal welche Entscheidung dein Vater jetzt trifft, sie ist mit Schmerzen verbunden. 🙁
Ich fühle mit euch und wünsche euch die Kraft das zu überstehen. Steh ihm bei, egal wofür er sich entscheidet, mehr kannst du nicht tun.
 
Eine Zweitmeinung ist immer sinnvoll, wenn es um derart gravierende Dinge geht. Ausnahmen würde ich da nur sehen, wenn ihr bei einem führenden Krebsforscher oder einer der ganz renommierten Kliniken in Deutschland in Behandlung seid.

Eventuell würde es eine Fernkonsultation schon tun, das bieten meines Wissens nach auch etliche Kliniken an, da kann man einfach mal nachfragen, ob sie die vorgeschlagene Behandlung sinnvoll finden oder noch Alternativen parat haben.

Wenn es keinen anderen Weg geben sollte, musst du dir darüber im Klaren sein: Mit der Chemo mögen heftige Nebenwirkungen einher gehen, aber die Heilungs- und, nicht zu unterschätzen, die Überlebenswahrscheinlichkeit werden vermutlich ziemlich erhöht. Da habt ihr doch bestimmt Zahlen an die Hand gekriegt?

Ich vermute, dass du der TE bist, der schon vor einer Weile mal vom Peniskarzinom seines Vaters berichtet hatte, oder? Was hat sich denn seitdem ergeben? Keine Entwicklungen in irgendeine Richtung? Monatelang solltet ihr das alles nicht aufschieben, besser wird es dadurch nicht. Ganz im Gegenteil.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Urologische Klinik am Klinikum rechts der Isar der Technischen Universitaet Muenchen ist auf Unterleibskrebs bei Maennern spezialisiert. Terminvereinbarung unter 089/4140-2540. Das Urologische Zentrum der Universitaetsklinik Rostock hat auch eine Spezialabteilung und arbeitet mit Muenchen zusammen.

Dass eine Chemo nicht anschlaegt, kann bei jeder Krebsart vorkommen. Den Erfolg oder Misserfolg kann man erst nach ein paar Chemoeinheiten sehen.

Nein, dein Vater ist kein Versuchskaninchen. Es gibt nur keine ganz speziell fuer seinen Unterleibskrebs entwickelte Chemozusammensetzung. Deswegen wird der Krebs mit einer einheitlichen Chemo behandelt, ich vermute mal, dass es Paclitaxel, Cisplatin und 5-Fluoruracil sind. Alle 3 sind keine Neuerungen, sondern uebliche Substanzen in der Krebsbehandlung.
 
Die Urologische Klinik am Klinikum rechts der Isar der Technischen Universitaet Muenchen ist auf Unterleibskrebs bei Maennern spezialisiert. Terminvereinbarung unter 089/4140-2540. Das Urologische Zentrum der Universitaetsklinik Rostock hat auch eine Spezialabteilung und arbeitet mit Muenchen zusammen.

Dass eine Chemo nicht anschlaegt, kann bei jeder Krebsart vorkommen. Den Erfolg oder Misserfolg kann man erst nach ein paar Chemoeinheiten sehen.

Nein, dein Vater ist kein Versuchskaninchen. Es gibt nur keine ganz speziell fuer seinen Unterleibskrebs entwickelte Chemozusammensetzung. Deswegen wird der Krebs mit einer einheitlichen Chemo behandelt, ich vermute mal, dass es Paclitaxel, Cisplatin und 5-Fluoruracil sind. Alle 3 sind keine Neuerungen, sondern uebliche Substanzen in der Krebsbehandlung.

Mit Vermutungen ist niemand geholfen, für Krebsarten wird das Medikament immer individuell zusammengestellt.
Wie schon mal gesagt:
Wem hilft es ,wenn man weiß das es nicht für diesen Krebs individuell gemacht wurde?
Je nach Diagnose und Lebenserwartung ist das immer die schlechteste Alternative, bei diesen Nebenwirkungen.
Eine vernünftige Schmerzbehandlung in einem Hospiz, noch etwas Lebensqualität, und ein würdevoller Tod...
Das entscheidet der Patient!
 
Eine zweite Meinung einholen ist immer Gut. Das solltet ihr auch tun, etwas anderes kann ich in diesem Fall leider auch nicht raten.
Außer euch allen viel viel Kraft zu wünschen.:blume:
 
Der Patient muss entscheiden, so lange er noch bei klarem Verstand ist! Wenn der Patient den Ärzten vertraut und an den Erfolg der Behandlung glaubt, dann wird sie helfen. Insofern wäre hier vor allem auch eine psychologische begleitung ganz wichtig!

Ich habe damals für meinen Mann alle Hebel in Bewegung gesetzt und versucht, Unmögliches möglich zu machen. Lange Zeit gab es mir danach ein gutes Gefühl, ich hatte alles versucht und auch kein Geld gescheut. Letztendlich war es eine große Belastung und hat mir viel Kraft geraubt. Heute denke ich, er wollte das gar nicht. Es trieb mich meine Angst und dabei habe ich ihn ein Stück weit nicht mehr "gesehen".
 
Mit Vermutungen ist niemand geholfen, für Krebsarten wird das Medikament immer individuell zusammengestellt.

Die Mengenzusammensetzung wird individuell zusammengestellt, aber nicht die Substanzen, wenn es sich, wie hier jemand erwaehnte, um Peniskrebs handelt. Die Zusammensetzung ist bundesweiter Standard. Die Substanzen sind nicht neu, sie sind bei anderen Krebsarten lange erprobt. Der Patient ist kein Versuchskaninchen. Nur leider gibt es fuer Unterleibskrebs keine speziell darauf abgestimmte Behandlung, sondern nur eine allgemeine, mit der man versucht, den Krebs in Schach zu halten.
 
Sollte man sich irgendwo eine Zweitmeinung einholen (...)?

Ja, unbedingt!

Er sollte einen guten Onkologen konsultieren. Es gibt Ärzte, die einer Chemotherapie selbst sehr skeptisch gegenüberstehen und sie für sich selbst ablehnen würden. Er sollte wissen, wie seine Chancen ohne die Chemo stehen, und wie es mit dieser Therapie aussieht.

Alles Gute für Deinen Vater!
 

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