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Sich mehr um sich selbst als um andere kümmern?

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Ich bin zu der Erkenntnis gekommen, dass ich am Helfersyndrom leide. Ich kümmere mich mehr um andere als um mich selbst. Das Schlüsselerlebnis hatte ich, als ich mit meinem Bruder zum Kontrollcheck im Krankenhaus war und eine alte Schulkameradin traf, die als Krankenschwester arbeitete.
Sie sah extrem schlecht aus und ich fragte wie es ihr geht und sie meinte, sie macht jetzt die 2. Schicht nacheinander, weil der Krankenstand so hoch ist. Als ich sie fragte, warum sie sich das antut meinte sie, ja sonst ist niemand für die Patienten da, der sich sonst kümmert.
Da dachte ich: Kommt mir bekannt vor. Ich kümmere mich irgendwie auch und erst am Ende der Kette stehe ich ganz hinten.
Bis jetzt hat mich das nie gestört, aber ich merke eben, dass mein Privatleben leidet.
Kommt man da wieder raus? Warum ist das so? Warum wird man so?
 
Eine Möglichkeit: Schuldgefühle (gegenüber irgendjemand, oder weil sie einem mal eingeredet wurden), die man meint, abzuarbeiten zu müssen. Eine andere Möglichkeit: Weil man sich einen Kick über die "Dankbarkeit" der Patienten glaubt holen zu können.

Brauche wohl nicht weiter auszuführen, daß beides auf die Dauer ungesund ist und zu Burnout führt, das erste weil die Schuldgefühle trotzdem nicht weniger werden - vor allem wenn sie sowieso unrealistisch waren - das zweite weil es mit der Dankbarkeit auf die Dauer nicht so weit her ist, und dann kommt man sich irgendwann betrogen und verar++scht vor, wenn der psychische "Kick" ausbleibt.
 
Zum rauskommen muß man erst mal ehrlich analysieren, wie man überhaupt hineingeraten ist. Welche persönliche Begründung dahintersteckt.
Waren es Schuldgefühle, oder der psychische "Kick" des Helfens, wo man sich so großartig fühlen kann (solange es anhält...), oder hat man über lauter Arbeit nur vergessen, sich auch sowas wie ein Privatleben aufzubauen, wo man ausschalten, die Arbeit völlig hinter sich lassen und sich einfach nur mal entspannen kann? Oder ist sogar irgendein "Gottsyndrom" im Spiel, wo derjenige meint, er könnte im Alleingang die ganze Welt verbessern und ohne ihn würde doch alles zusammenbrechen?

Viele Möglichkeiten also. Genaue und vor allem ehrliche! (Selbst-)Analyse ist nötig.
 
Hallo,
es hat nicht unbedingt was damit zu tun, ein Helfersyndrom zu haben.

Nehm Dir Zeit für Dich selber. Zeit für Entspannung, Zeit zum Musikhören,
Zeit, um die Seele baumeln zu lassen etc.
Sich zwischendurch im Alltag um sich selber kümmern, fällt anfangs sehr
schwer, da es ungewohnt ist.

So lassen sich Aufgaben besser und leichter erledigen, die man sonst vielleicht
gerne so vor sich hinschiebt.
Einen kleinen Spaziergang in der Natur machen und der Kopf wird wieder frei;
das weckt neue Energie und mobilisiert neue Kräfte.

Und vor allem auch den Kopf freimachen mit seinen vielen Gedanken; dafür
gibt es bei youtube sehr schöne Entspannungsvideos.

Einfach mal ausprobieren, was Spaß und Freude macht.

Es ist wertvoll und kostbar, dass Du Dich um Dich selber kümmerst.

alles Liebe
flower55
 
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