sich mit dem Leben arrangieren

Ich 26 bin am Ende.Ich sehe nicht wie ich aus meinem Leben etwas Sinnvolles machen könnte.Ich habe vor über einem halben Jahr mein Studium abgebrochen, weil ich es nicht mehr ausgehalten habe und mir der Gedanke(während des Praktikums) kam,dass ich das nicht mein Leben lang machen/ertragen kann.Am Schlimmsten war/ist jedoch meine Einsamkeit, ich habe keine Freunde und will nichts mehr mit den Leuten zu tun haben,die auch nicht meine Freunde sind sondern mich eigentlich nur runterziehen.Eine Freundin konnte ich auch nie finden,es ist einfach unmöglich, da ich kein Selbstbewusstsein habe und nicht weiß,was ich mit dem Leben anfangen soll.Ich hab nichts zu erzählen außer meinen persönlichen Problemen,die niemanden interessieren.

Was soll ich nur machen? Meint ihr es bringt mich weiter einfach auzuziehen und mich mit Nebenjobs durchzuschlagen,bis mir was besseres einfällt oder brauche ich ein Ziel um wieder Sinn im Leben zufinden?

Du bist im Leben an einem Nullpunkt angekommen.

Das kann man negativ, aber auch positiv sehen.

Aus positiver Sicht: Du kannst Dir jetzt GANZ in Ruhe überlegen, wie Dein Leben in Zukunft aussehen soll.
Du hast quasi ein Leeres Blatt Papier, das Du jetzt beschriften kannst, wie Du magst.

Du hast ja momentan keinerlei Verantwortungen. D.h. Du kannst Dich ganz in Ruhe auf Dich und Deine Ziele konzentrieren und überlegen, was Du machen willst.

Da wären fragen wie:

- was will ich noch erleben bevor ich 30 werde ? Work- and- travel ? Ein Festival besuchen ? Eine neue Sprache lernen ?
Was willst DU noch erleben, für Abenteuer wäre jetzt die beste Zeit, da Du vollkommen frei bist.

- weiterhin: Welchen Job will ich machen ? Was interessiert mich WIRKLICH ? Bisher bist Du hier im Dunkeln getappt.

Ich würde Dir raten: Nimm Dir doch eine Auszeit. Dann kannst Du in Ruhe überlegen, was Du aus Deinem Leben machen willst. Wenn das zu Hause am besten geht, dann gut. Wenn nicht, dann überleg Dir was. Vielleicht ein paar Wochen wo hinfahren um nachzudenken ?

Überlege mit Bedacht und nimm Dir die Zeit dafür bis Du Deine Zukunft genau nach Deinen Vorstellungen geformt hast. Wenn Du noch nicht weißt, was Du willst, gilt es das herauszufinden.

Nimm Dir diese Auszeit. Ansonsten wählst Du jetzt wieder irgendetwas und stehst in 2 Jahren wieder so da wie jetzt.

Hallo Gast,

für mein Leben war und ist ein Sinn des Lebens wichtig, aus dem sich dann Teilziele für den Alltag ableiten lassen. Auch ist ein Sinn des Lebens vorteilhaft, da ich viel leichter unterscheiden kann, ob eine Tätigkeit zu mir passt oder ob Beziehungen zu bestimmten Menschen zu mir passen.

Ich weiss nicht, ob Du religiös bist. Also ich glaube an Gott und Jesus Christus. Aus meinem Glauben leite ich für mich meinen Sinn des Lebens ab und erhalte Kraft, die erforderlichen Schritte auch zu gehen.

Vielleicht helfen Dir diese Zeilen. Gerne beantworte ich Fragen dazu.

LG, Nordrheiner

Das mit der Auszeit ist ja eigentlich richtig,nur nehm ich mir schon viel zu
viel Auszeit und komm trotzdem nicht weiter.Ich bin zweimal durchgefallen und
habe nach meinem Abitur auch erstmal nichts gemacht.
Also ungefähr 8-9 Monate,weil ich meinen Führerschein durch Alkohol verloren hatte und mich
daraufhin völlig zurückgezogen hatte.weil ich damals schon nicht voraus gedacht
hatte.ich wollte damals die FOS13 machen,mein Schnitt war aber nicht gut genug
und so war ich garnicht darauf vorbereitet, dass meine Schulzeit bereits zu
Ende war.Danach habe ich als Skilehrer gearbeitet und es vergingen auch noch
ein paar Monate bis ich meinen Studienplatz antreten konnte.Ich konnte diese
Zeit immerhin noch für ein Vorpraktikum nutzen.Nach dem Abbruch haben mir meine
Eltern dann eine Kameramannausbildung finanziert(das war allerdings nur für ein
Jahr und der Kurs war nur zweimal die Woche).Hab ich danach aber nichts mit
angefangen,weil mir das doch nicht so zugesagt hat.

Ich bin einfach ein verwöhnter Nesthocker und schaff es nicht im Voraus zu
Planen,sodass ich wie bei meinem letzten(zweiten) Studium wieder bis zur Erschöpfung
geblieben bin und dann ohne Plan einfach abgebrochen habe.Da sitz ich nun.
Ich habe zwar eine Geschäftsidee für ein Webportal,doch ich bin davon nicht
mehr überzeugt,weil ich für die Programmierung viel zu lange gebraucht habe und
noch immer nicht fertig bin.Ich hatte mir Oktober als späteste Deadline gesetzt
und die ist jetzt bereits verstrichen und ich muss mir eingestehen,dass ich
wieder mal versucht hab etwas auf Teufel komm raus zu schaffen.

Vielleicht lerne ich endlich mal daraus.Ich würde mich nur gerne wieder auf etwas freuen können.
Spaß haben und Lachen können mit Leuten bei denen ich mich gut aufgehoben fühle.
Nur habe ich manchmal auch Angst, dass ich einfach zu "schlecht" für solche Menschen bin,
weil ich deren gute Stimmung nur runterziehen würde.

Bei allem was ich mache setze ich mich einfach zu sehr unter Druck und scheiter dann zwangsweise,kennt das jemand und weiß wie man das abstellen kann?

(So ich glaube ich bin dem Kern meines Problems gerade etwas näher gekommen auch dank euere Beiträge, vielen Dank schonmal 🙂