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Sich selbst aufgeben

L

lededo96

Gast
Liebes Forum,

ich weiß nicht ob ihr solche Phasen kennt, aber ich bin an einem Punkt angekommen an dem ich das Gefühl habe, dass es sich nicht mehr lohnt weiter zu kämpfen. Einfach weil mir klar geworden ist, wie unglaublich viele Baustellen es noch in mir gibt, und weil ich die Zuversicht verloren habe, jemals damit fertig zu werden. Ich glaube einfach nicht mehr daran, dass ich jemals ein Leben leben werde, das ich wirklich leben will: Mit einer kreativen Karriere, guten Freunden und einer gesunden Partnerschaft. Denn auch wenn der erste Punkt schon ganz gut funktioniert, werde ich die anderen Beiden einfach nie schaffen. Vor Allem der Punkt mit der gesunden Partnerschaft - die Liebe & Sexualität beinhaltet - wird sich nie erfüllen können. Dafür bin ich wohl einfach inkompatibel.

Ich habe einfach keine Zuversicht mehr, jemals mit all diesen Baustellen fertig zu werden und mir stellt sich täglich die Frage: Warum dann überhaupt noch weitermachen? Weil seit Jahren jeder auf diese Frage antwortet: "Weil es irgendwann besser wird?" Daran glaube ich nicht mehr.

Kennt ihr solche Phasen? Ich will einfach nicht mehr .. ich habe soooo viele Baustellen, damit werde ich niemals fertig und die 22 Jahre, die ich bisher gelebt habe, waren selten schön. Sehr selten. Ich kann einfach nicht mehr..
 
Das kenne ich leider sehr gut, aber irgendwo hilft es ja nichts...wir sind jetzt frei und können selbstbestimmt leben.

Und für so viele Dinge braucht es einfach Zeit - wenn ich schaue, dass ich über 10 Jahren gebraucht habe, um mir ein ganz normales Leben aufzubauen, wird mit auch flau, weil andere Leute ein normales Leben einfach so leben können und ich musste dafür hart arbeiten.

Ich sag's mal so: einfach wird es nie.
Es wird immer schwer sein, auch wenn es an sich einfach klingt.
Es gibt keinen leichten Weg und für mich war es einfacher, mit diesem Wissen durch zu halten.
Und was soll ich sagen: jeder kleine Erfolg ist ein Meilenstein in der Geschichte meines Lebens. Dazu gehört eben auch Scheitern.

Zieh es durch, was Anderes bleibt dir da eh nicht übrig 😉

Was würdest du denn jemanden in deiner Situation raten?
 
Moin,
ja auch wir kennen solche Phasen, uns selbst aufgeben, nicht mehr können, keinen Sinn mehr sehen und doch irgendwie durchhalten...
Ein Vogel hat uns geholfen aus dem heraus zu finden. Er hatte uns gezeigt, dass es einfach nur darum geht zu sein. Einfach da sein und leben, leben ohne wieso, weshalb, warum - einfach nur leben.

Du hast geschrieben, dass der erste Punkt deiner Ziele schon ganz gut erfüllt ist, doch dass du nicht glaubst, das auch die anderen Ziele erreicht werden können.

Manches braucht länger, grad wenn sich vieles mühsam erarbeitet werden muss, was für andere selbstverständlich zu sein scheint. Doch oft täuscht es, was man sieht und manch anderer, von dem man es nicht erwartet, muss sich auch hart erarbeiten, was er erreichen will oder erreicht hat.

Freunde finden, wenn das Vertrauen in Menschen allgemein fehlt, weil viele schlechte Erfahrungen gemacht wurde, ist nicht einfach und doch machbar. Das wichtige dabei ist das Vertrauen in sich zu finden und zu festigen. Sich seiner und seinem Charakter sicher zu sein, zu wissen niemanden Leid anzutun und daran zu glauben, dass es dann eben auch andere geben muss, die genauso, wie man selbst, darauf achten niemanden Leid anzutun, es eben nicht nur diesen einen Menschen geben kann, der auf andere achtet...

Dann ist es noch wichtig zu schauen, warum bestimmte Menschen einen immer wieder eher über dem Weg laufen als andere, wird doch oft das gefunden, was bekannt ist und das unbekannte wird nicht beachtet oder aber auch ausgewichen, denn dies könnte doch Gefahr bedeuten. Dies sich genauer anzuschauen ist ein Schritt in Richtung Menschen zu finden mit denen auch Freundschaft möglich sein kann. Erst nach diesem Schritt kann wohl der nächste folgen.

Denn wer ein Problem hat Menschen zu vertrauen, wird auch keine Freund finden und damit wohl auch keinen Partner.

Wichtig ist für all das, sich selbst dem Leben zu stellen, dem auf und ab, was das Leben so mit sich bringt.
Du hast eines deiner Ziele schon erreicht, wie ist dir dies gelungen, was musstest du dafür tun. welche Hindernisse konntest du dabei überwinden und wodurch hast du dies geschafft. Kannst du von dem, wie dies dir gelungen ist auch etwas gebrauchen, um deinen anderen Zielen näher zu kommen?
Was brauchst du und wie kannst du es erreichen? Wie stellst du dir vor ein Freund/eine Freundin sollte sein, alle Eigenschaften sind eher selten in einer Person so vorhanden, wie sie gewünscht werden und doch ist es wichtig zu wissen welche Eigenschaften einen wichtiger sind und welche weniger wichtig?
Wie bist du selber, was magst du an dir und was würdest du gern wohin und wie ändern?

Für keine dieser Fragen erwarte ich eine Antwort, doch vielleicht verhelfen sie dir deine Stärken zu finden und deinen Zielen näher zu kommen. Dies sind einige der Fragen, die wir uns stellten oder aber auch immer mal wieder stellen, doch es gibt auch weitere, nur glaub würde einfach den Rahmen sprengen.

LG
 
Ich empfinde es als normal Baustellen im Leben zu haben. Mir ergeht es ähnlich.
Für mich ist es allerdings sehr wichtig nie die Hoffnung aufzugeben, egal wie schwierig es ist. Ich war schon sehr oft ganz unten, vorallem psychisch. Trotzdem habe ich weiter gemacht, weil es Personen und meine Katzen gibt die ich nicht im Stich lassen will.

Es gibt immer auf's und ab's im Leben. Wir müssen uns dem stellen und nicht weg laufen.

Wenn du dich aufgibst wirst du nie erfahren ob du es nicht doch geschafft hättest. Es klingt so.. blöd, ich weiß, aber so ist das. Es ist auch normal alles in Frage zu stellen, das gehört zu unserem Dasein.

Du bist zu wertvoll um dein Leben wegzuschmeißen.

Liebe Grüße
SchwarzeSeele
 
@lededo: Ich habe ja schon so einiges von dir gelesen und auf mich wirkst du durchaus sympathisch. Du scheinst ein wirklich netter Mensch zu sein ("scheinst" nur deshalb, weil mehr "sehe" ich ja nicht von dir).

Mittendurch hat da u.a. etwas angesprochen, was auch ich mir dachte. Du solltest darauf achten, welche Menschen du anziehst. Welche Menschen du in dein Leben ziehst.
 
Jeder Tag ist ein neuer Tag, du darfst nicht in der Vergangenheit festhängen, was einmal war wird nicht mehr genauso kommen und die Worte nie und immer kannst du gleich mal streichen.

Du hast eigentlich ganz normale Ziele für deine Zukunft, aber die wenigsten Menschen erreichen sie alle, man muss nicht alles haben um glücklich zu sein. Meist ist das harte Arbeit und das alles dann auch zu behalten nicht immer einfach.

Glück liegt in den kleinen Dingen, in kleinen Erfolgen.
Ich würde jeden Abend darüber nachdenken, was mich heute, wenn auch nur kurz, glücklich gemacht hat oder zufrieden, so lenkst du deine negativen Gedanken auf positive. Du machst dir damit auch nichts vor, sondern dein momentaner Tunnelblick erweitert sich.

(Das paradoxe ist, dass manche Menschen negative Gedanken glücklich machen, das sehe ich bei dir jedoch nicht)
 
Krisen kommen, Krisen gehen.
Wichtig sie zu überstehen.
Ich hab 42 Jahre gebraucht, damit ich endlich ein glückliches Leben leben kann.
Mach weiter und gib nicht auf.
Gruß Jim
 
Hey, ja das kenne ich. Ich komme selbst auch sehr häufig an diesen Punkt und habe ähnliche Gedanken. Manchmal fühlt man sich so. Alles scheint hoffnungslos und im Grunde ist es egal was dir irgendjemand sagt, das Gefühl bleibt. Aber du weißt es gibt auch andere Tage. Da fühlst du dich besser und denkst vielleicht sogar "so schlimm ist es ja heute gar nicht, ich glaube ich kann das alles schaffen." Jedenfalls hoffe ich sehr dass du auch solche Momente kennst. Und dass es im Job schonmal gut klappt das ist wirklich gut! Ich bekomme das absolut nicht hin und bin darüber immer wieder frustriert und wütend über mich selbst weil ich keine Ahnung habe was ich in dieser Hinsicht überhaupt will. Ich fühle mich dann unfähig Teil der Gesellschaft zu sein und den Ansprüchen eines Arbeitgebers gerecht zu werden. Du weißt du musst nicht alle Baustellen mit einem Mal fertig bekommen. Du bist jung. Und du arbeitest daran, also kann es nur besser werden. Diese Veränderung wird nicht linear verkaufen, auch das weißt du selbst. Es gibt immer wieder scheiß Tage an denen du denkst und fühlst dass alles sinnlos und aussichtslos ist. Aber das sind Gefühle und Gedanken die auch wieder vergehen. Ich weiß wirklich nicht wieso aber allein durch das was ich von dir lese und was du mir schon geschrieben hast, fühle ich mich ein bisschen wie ein Freund von dir und auch wenn ich dich eigentlich nicht kenne liegt mir viel daran dass es dir besser geht. Ich möchte dass du weißt dass es immer etwas gibt für das es sich lohnt weiter zu kämpfen. Dich. Du bist wichtig. Ich bin sicher du wirst alles was du dir wünschst eines Tages haben. Du bist schlau und du hast noch Träume. Bleib dran und es wird sich bezahlt machen. Du hast mir doch neulich deine zwei Lieblingsskills vorgestellt, versuch sie jetzt für dich umzusetzen. Es wird dir bald wieder etwas besser gehen.
Gib dich nicht auf. Du wirst weiter kämpfen und irgendwann blickst du zu diesen vielen extremen Tiefpunkten zurück und du wirst vielleicht vor Freude weinen weil dein Leben dann besser sein wird und du wirst dankbar sein es nicht aufgegeben zu haben. Das verspreche ich dir, auch wenn ich kein Recht dazu habe. Ich wünsche es dir von ganzem Herzen.

Deine Ella
 
Danke an Alle für die Antworten! Ich antworte euch da bald etwas ausführlicher drauf aber aktuell fehlt mir dafür etwas die Kraft!

Nicht dass ihr euch denkt, ich setze hier einen Thread in die Welt und beschäftige mich dann nicht weiter damit.
 

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