Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Sich unter Gleichaltrigen nicht wohl fühlen

Sarnade

Aktives Mitglied
Ich habe mich auch als Kind mit Erwachsenen wohler gefühlt als mit anderen Kindern. Fand ebenfalls die Unterhaltungen der Erwachsenen interessanter. Gespielt habe ich mit anderen Kindern trotzdem, weil es halt erwartet wurde. Wobei mir die ruhigeren Kinder immer lieber waren als die lebhaften.

Familiengründung hat sich für mich auch nie ergeben. Nicht, dass ich mir das nicht gewünscht hätte. Aber ich bin halt nicht der Typ für die breite Masse. Zu ruhig, zu ernst, zu nachdenklich, vielen auch zu intellektuell. Auch gebildete Männer wollen lieber eine Frau, die gut aussieht, sportlich ist, sich anpasst und dem Mainstream der Frauen entspricht, die man in Akademikerkreisen halt als "vorzeigbare" Ehefrau oder Partnerin hat. In vielen Kreisen, vor allem in ländlichen Gegenden, wird zudem auch heute noch die eher "praktisch veranlagte" Frau mit bestenfalls durchschnittlicher Bildung bevorzugt, die eh lieber den Haushalt führt, die Kinder bespaßt und mit dem Hund in die Hundeschule geht, statt berufliche Ambitionen zu entwickeln. Ich vermute, Familie war vom Schicksal nicht für mich vorgesehen. Das scheint mir eher was für Typen zu sein, die dem Mainstream entsprechen. Die Männer, an denen ich interessiert war, kamen aus verschiedenen Gründen für eine Partnerschaft oder aber jedenfalls für eine Ehe nicht infrage. Mein letzter Partner, mit dem über elf Jahre zumindest eine Wochenendbeziehung bei getrennten Wohnungen, aber kein Zusammenziehen und erst recht keine Ehe möglich war, ist im Mai letzten Jahres plötzlich und unerwartet verstorben. Damit ist das Kapitel Partnerschaft oder gar Ehe für mich beendet.

Es gibt aber eben auch Typen meines Schlages, da bin ich auch nicht die einzige. Zu den typischen Familienmenschen passt man dann eben nicht. Man hat kaum Gemeinsamkeiten. Zeitweise hält man es mal mit ihnen aus, aber nicht auf Dauer. Diese Menschen wissen auch umgekehrt nichts mit einem anzufangen, man ist ihnen zu anstrengend. Diese Typen wollen "Spaß" haben, über banale Alltagsdinge reden, und für das, was sie unter "Spaß" verstehen, eignen sich nachdenklichere Menschen nicht. Besser, man hält nach Seinesgleichen Ausschau.

Wenn man sich unter Gleichaltrigen nicht wohl fühlt, sollte man sich im Privatleben auch nicht dazu zwingen. Beruflich bleibt einem ja eh schon nichts anderes übrig, als sich bis zu einem gewissen Grad anzupassen. Sympathien sind aber nicht an ein bestimmtes Alter gebunden.
 
Zuletzt bearbeitet:
G

Gelöscht 122945

Gast
Komisch, dass wir hier so davon reden keine Familie zu gründen und mit den Familienmenschen nicht klar zu kommen.
Es soll ja eigentlich darum gehen mit Gleichaltrigen nicht klar zu kommen, aber vielleicht führt das dann hinterher immer mal wieder dazu, dass man auch keine Familie gründet?
Gibt es da einen Zusammenhang?

Also ein paar Freunde von mir gehören auch in die Sparte, sind auch oft Single (manchmal ungewollt).
Da fällt mir jetzt spontan ein IT-Kollege aus Paris von mir ein, der erst Philosophie studiert hatte und ca. 47 ist. Der war natürlich sehr belesen. Ich glaube er suchte ne Frau, aber es passte wohl nie.
Oder ein Priester (55), der die Familie zurückgestellt hat, um der Gemeinde und den Menschen zu helfen. Auch nach 13 Jahren noch ein guter Freund von mir.
 

Sarnade

Aktives Mitglied
Komisch, dass wir hier so davon reden keine Familie zu gründen und mit den Familienmenschen nicht klar zu kommen.
Es soll ja eigentlich darum gehen mit Gleichaltrigen nicht klar zu kommen, aber vielleicht führt das dann hinterher immer mal wieder dazu, dass man auch keine Familie gründet?
Gibt es da einen Zusammenhang?
Ich kann mir gut vorstellen, dass es da einen Zusammenhang gibt.

Wer eine Familie gründet, tut das, was die Mehrheit der Bevölkerung macht und hat sich auch so entwickelt, wie es dem Mainstream entspricht. Wer als Kind am liebsten mit Gleichaltrigen spielt, tut auch das, was die Mehrheit der Kinder tut.

Kinder, die lieber mit Erwachsenen zusammen sind als mit Gleichaltrigen, sind in der Minderheit. Vielleicht sind sie in bestimmten Bereichen überdurchschnittlich begabt und intellektuell schon deutlich weiter als ihre Altersgenossen. Vielleicht sind sie auch zu schüchtern, um mit gleichaltrigen Kindern zu spielen. Was auch immer. Jedenfalls entwickeln sie sich anders als die meisten in ihrer Altersgruppe. Sowohl überdurchschnittlich begabte als auch auffallend schüchterne Menschen haben später auch Schwierigkeiten bei der Partnersuche. Oftmals gelten sie als unattraktive, komplizierte, vergeistigte Streber/innen oder als Sonderlinge. Das heißt nicht, dass niemand von ihnen einen Partner finden könnte. Aber die Wahrscheinlichkeit ist einfach deutlich geringer.

Typische Familienmenschen setzen ihre Familie an erster Stelle - den betreffenden Frauen ist der Beruf teils auch weniger wichtig, und als Mann braucht man "seine" Familie zumindest zur Erhöhung der eigenen Karrierechancen - und treffen sich auch vorzugsweise mit anderen Familienmenschen. Wer selbst keine hat, gehört einfach nicht dazu. Selbst mit Partner gehört man nicht richtig dazu, sofern man keine Kinder hat. Und als alleinstehende Person schon gar nicht. Da kann man sich bemühen, wie man will. Das sind zwei verschiedene Welten. Ich gehe davon aus, dass sich das bei vielen in der Kindheit schon abzeichnet.
 
Zuletzt bearbeitet:
G

Gelöscht 122945

Gast
Trifft auf jeden Fall alles auf mich zu was du da schreibst. Story of my life. Gruselig wie ich immer mal wieder versuche normal zu sein, aber wird nie was 😃
Mir ist auch schon aufgefallen, dass mein IQ etwas erhöht ist (aber weit weg von Hochbegabung)
Ich wollte mit 8 auch nen Schachclub gründen jeden Montag, hab allen das Spiel erklärt, aber keiner wollte mitmachen, die haben dann ihre Puppen mitgebracht oder sich anderweitig beschäftigt.
Und ich hab dann halt alleine gegen den Schachcomputer gespielt. Aber gerade in der Schule habe ich irgendwann resigniert und bin einfach ziemlich faul geworden. Die Quittung habe ich dann im Studium bekommen. Informatik ist fast schon zu schwer für mich. Aber ich mag die Leute dort, sind alle sehr klug 😊
 

Rikachan

Aktives Mitglied
Ja mir ist das erst vor ca 5 Jahren aufgefallen dass ältere Menschen viel reifer sind und gechillter. Da geht es nicht um mehr und mehr oder ums angeben...
Ich hatte damals fast keine Emotionen und habe dadurch nicht gewusst was für mich gut ist. Bis in eine tiefe Depression kam da hab ich mich gefunden.
Ich hab mich von meinem alten Freundeskreis losgelöst weil ich merkte wie fehl am Platz ich mich fühlte.
Meine 2 Freundinnen sind zwischen 40 und 60 Jahre alt.
Ich bin 30.
 

Tati35

Mitglied
Als Kind fühlte ich mich auch unter Erwachsenen viel wohler, obwohl ich nie wirklich ernst genommen wurde. Mit anderen Kindern habe ich mich nicht wohlgefühlt. Diese waren in meinen Augen damals dumm und gemein.
Auch heute noch fühle ich mich in der Gesellschaft von Personen die älter sind als ich meinst wohler.
 
G

Gelöscht 127229

Gast
@Moonlight016, dieses Gefühl, nicht dazuzugehören kann sehr viele Ursachen haben. Da wird dir nur ein Psychologe weiterhelfen können. Was kannst du sonst konkret tun?

Isoliere dich nicht, sondern erweitere deinen Bekanntenkreis. Versuche, andere Menschen zu finden, mit denen du gemeinsame Interessen hast. Du interessierst dich für Geschichte? Dann schau doch mal, ob es in der Nähe ein Museum gibt oder einen Verein, dem du dich anschließen kannst. Gibt es sonst noch etwas, das dir gefällt? Modelleisenbahnen oder irgendein Sport? Oder Motorräder? Oder Mittelalterfeste? Was es auch ist, finde Gleichgesinnte, mit denen du etwas unternehmen kannst und dann ist es doch fast egal, wie alt ihr alle seid.

Wenn du dich in diesen Gruppen dann auch wieder allein fühlst, würde ich dir wirklich raten, zu einem Psychologen zu gehen. Denn sonst könnte das Leben sehr einsam werden.
 

Rikachan

Aktives Mitglied
Es soll ja eigentlich darum gehen mit Gleichaltrigen nicht klar zu kommen, aber vielleicht führt das dann hinterher immer mal wieder dazu, dass man auch keine Familie gründet?
Gibt es da einen Zusammenhang?
Naja ich find die meisten Leute nicht genug reif oder die spielen spiele mit einem statt ernst zu reden.
Es gibt auch viele die alleine bleiben wegen anderen Gründen.
Vielleicht schliess man manches auch von vornherein aus, weil man es auch nicht will.
Mich würden Kinder nerven und die meisten erkennen das erst wenn sie ein Kind haben.
Wir sind einfach zu ehrlich und sehen hinter die Fssade.
 

Anzeige (6)

Ähnliche Themen

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben