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Sich verbiegen, um anderen zu gefallen

G

Gast

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Hallo!

Ich könnte ein paar Denkanstöße gebrauchen, wie ich besser mit der Situation umgehen könnte.
Ich habe vor einigen Monaten in einer neuen Firma einen neuen Job angenommen. Bin dafür aus meiner Heimat weggezogen.
In dem neuen Job arbeite ich mit wahnsinnig vielen anderen Frauen zusammen. Im Großen und Ganzen arrangieren sich alle miteinander, auch wenn manche gar nicht miteinander können.
Ich bin ein wirklich sehr netter, loyaler, hilfsbereiter Mensch und mache ''gerne'' mehr (für andere), als ich müsste. Ich denke und hoffe, dass ich so mit den wenigsten ''zusammenboxe'' und mit allen gut klarkomme, auch wenn mir manche weniger sympathisch sind, wie die anderen.
Bei so vielen (jungen) Frauen gibt's leider auch reichlich Lästereien. Es gibt eine bestimmte Person, die in der ''Rangordnung'' ziemlich weit oben ist. Ausgerechnet diese Person ist recht schwierig im Umgang. Sie eckt sehr viel mit anderen an, was ihrer Meinung nach aber stets an den anderen liegt. Vorne rum ist sie nett und hinten rum rammt sie einem das Messer in den Rücken, überspitzt ausgedrückt. In meinen Augen einfach eine falsche Person. Sie ist sehr viel am ''Sticheln''. Provoziert mit ihrem Verhalten und ihren Äußerungen andere sehr gerne.
Womit ich momentan sehr große Schwierigkeiten habe ist es, die Intelligentere zu sein und auf diese Sticheleien nicht anzuspringen. Ich weiß, dass es absolut nichts bringen würde dagegen anzugehen oder sich einfach mal eine spontane Reaktion auf eine ihrer Äußerungen nicht verkneifen zu können. Trotzdem ist es wahnsinnig schwer sich zu beherrschen. Es besser zu wissen, seinen Mund zu halten und sich seinen Teil zu denken.
Da ich, wie oben schon erwähnt, wirklich immer versuche zu jedem nett zu sein, selbst wenn ich ihn nicht leiden kann, machen mich solche Menschen bzw. deren Verhalten mir gegenüber traurig. Schließlich gebe ich dieser Person keinen Grund mich nicht zu mögen. Durch den Umzug hier her und dadurch, dass alles fremd und neu ist hatte ich gehofft ein paar zu finden, mit denen ich mich auch privat anfreunden kann.
Durch ihr Verhalten oder eine ihrer Äußerungen kam es jetzt schon zum wiederholten Male vor, dass ich mich wirklich schlecht fühle. Ich bin dann total frustriert bei der Arbeit (schließlich strenge ich mich echt jeden Tag an, alles zu lernen und gebe mein bestes dabei) und gehe mit diesen negativen Gedanken nach Hause und schaffe es nur schwer einen Haken dahinter machen zu können. Meistens ärgert mich das mehrere Tage lang noch.
Der einzige Weg um in Zukunft dort klar zu kommen ist es, sich es gerade mit solchen Menschen nicht zu verscherzen. Ich persönlich kann nicht verstehen, warum man andere so behandeln muss. Privat würde ich mit solchen Menschen nicht zu tun haben wollen. Dennoch muss ich mich hier zusammenreißen. Das wiederum ärgert mich total, denn warum muss ich mich verstellen und verbiegen, wenn der andere eigentlich derjenige ist, der sich falsch verhält und andere runtermacht?
Ich hasse dieses oberflächige Verhalten, vorne rum nett sein und hinten rum schimpfen.
Gibt's irgendwelche Denkanstöße, damit ich persönlich meinen inneren Frieden damit finden kann?
 
Frauen taktieren generell nicht so offen wie Männer. Alles läuft sehr subtil ab. Das heisst aber nicht, dass es keine Konflikte gibt. Es brodelt unter der Oberfläche.

Mach es doch so: Warte ab und verhalte dich weiterhin so kollegial wie gewohnt. Aber setze innerlich ein Limit. Beobachte das Geschehen und das Verhalten der Kolleginnen. Wenn eine nicht aufhört zu mobben, dann solltest du auch mal reagieren.

Du hast nämlich auch Grenzen. Du brauchst nicht alles hinzunehmen. Dann gehst du nach Hause und könntest ausrasten! Wohin mit der Wut?? Bringe die Wut dort hin wo sie hingehört. Zurück zum Absender! Weise eine Kollegin, die offensichtlich gegen dich arbeitet in ihre Schranken. So verschaffst du dir Respekt. So kann man auch nur echte Freunde finden. Deine Kollegin fällt vielleicht grundsätzlich negativ auf. Nur keiner hat den Mumm den Mund aufzumachen. Alle kuschen. Ganz prima für`s Betriebsklima. Und alle machen brav mit. So sollte es nicht sein! Also lass dir nicht alles gefallen. Hast du Angst diesen Job zu verlieren? Willst du an einem Arbeitsplatz arbeiten an dem du dich nicht wohlfühlst? Wohl kaum.

Du wirst dich besser fühlen, wenn du echt bist. Manchmal müssen sich die Kollegen erstmal zusammenraufen.
 
Liebe Gast-Schreiberin,

ich vermute, Du hast Deinen inneren Frieden nicht, weil Deine Einstellung zu Deinem Handeln nicht passt.
Möglicherweise geht Dir Dein "sich-wegducken" dermaßen gegen den Strich, dass Du eben darüber unzufrieden bist.

"Sich verbiegen" wird allgemein negativ gesehen, weil es auch negativ erlebt wird.

Traust Du Dir zu, den Mund aufzumachen, ggf. auch für andere einzutreten?
Traust Du Dir zu andere zu fragen, wie die das erleben und empfinden?

"Ans Licht bringen" ist oft ein guter Weg, das Böse zu vertreiben. Schweigen bewirkt, dass das Böse sesshaft wird.

LG; Nordrheiner
 
Es gibt eine bestimmte Person, die in der ''Rangordnung'' ziemlich weit oben ist. Ausgerechnet diese Person ist recht schwierig im Umgang.
Nicht ausgerechnet, sondern gerade deswegen. Menschen haben meiner Erfahrung nach leider die Neigung sich der Gewalt unterzuordnen, sich anzupassen und mitzumachen. Das ist der einfache Weg. Viele erkennen dahinter kein falsches Verhalten, wenn man andere zum Leiden bringt, sondern interpretieren eine starke Persönlichkeit in sowas hinein (was natürlich Quatsch ist). Es spricht vielfach die Angst daraus, selber Opfer zu werden. Die "schwierige" Person erfährt mit ihrer Verhaltensweise durch ihr Umfeld Geltung und einen Aufstieg in der Rangordnung. Warum sollte sie sich anders verhalten? Fatal.

Da ich, wie oben schon erwähnt, wirklich immer versuche zu jedem nett zu sein, selbst wenn ich ihn nicht leiden kann, machen mich solche Menschen bzw. deren Verhalten mir gegenüber traurig. Schließlich gebe ich dieser Person keinen Grund mich nicht zu mögen
Der "Grund" ist, immer versuchen nett zu sein. Nett wird oft, wie man so "schön" sagt, als "die kleine Schwester von *cheiße" dargestellt. Was natürlich auch Blödsinn ist. Aber die Leute haben gelernt, sowas mit Schwäche und Naivität zu verknüpfen. Nett ist, was sie selber nicht sein dürfen, weil dann andere Grund (vermeintliche Berechtigung) haben, ihnen gegenüber mit Verachtung zu begegnen. Dadurch wird das Leiden und Fühlen des anderen übergangen.

Durch ihr Verhalten oder eine ihrer Äußerungen kam es jetzt schon zum wiederholten Male vor, dass ich mich wirklich schlecht fühle. Ich bin dann total frustriert bei der Arbeit (...) und gehe mit diesen negativen Gedanken nach Hause und schaffe es nur schwer einen Haken dahinter machen zu können. Meistens ärgert mich das mehrere Tage lang noch.
Sowas ist wirklich nicht schön. Es produziert Permanentstress und schlägt sich irgendwann auch merklich gesundheitlich nieder. Schlafstörungen, Tinnitus, Herzklopfen / -beschwerden,...

Vielleicht hilft es die Person direkt darauf hinzuweisen, dass man sich deswegen schlecht fühlt. Ein Appell, den Respekt und den Anstand gegenüber dem anderen zu wahren. Dadurch wird vielleicht klar, dass derartiges Verhalten grenzüberscheitend ist. Und den Begriff "Anstand" kennen sie vielleicht noch aus ihrer Erziehung her, was sie vielleicht dazu bringt, sich etwas zusammenzureißen.
 
Liebe Ratsuchende,

vielleicht reagierst du so auf die "Ranghöhere", weil du mit deiner eigenen Rolle im Betrieb nicht zufrieden bist. Mich würde es sehr stören, immer die Gute zu sein, die Mehrarbeit ohne Murren erledigt und schließlich irgendwann ausgenutzt wird.
Ich denke, Abgrenzung ist die Devise. Mach deine Arbeit gut, aber auch nicht mehr. Deine Mitarbeiterin stichelt? Ignoriere es. Vornerum ist sie doch nett, das würde mir reichen.
Warum solltest du irgendwem dort "gefallen" wollen? Du bist ja dort, um zu arbeiten. es ist egal, ob du der Herde gefällst oder nicht.
Gibt es wenigstens ein paar frauen, mit denen du dich besser verstehst? Auf diese würde ich mich in den Pausen konzentrieren und den Rest ignorieren.
 
Warum solltest du irgendwem dort "gefallen" wollen? Du bist ja dort, um zu arbeiten. es ist egal, ob du der Herde gefällst oder nicht.
Nein, das ist nicht egal. Man verbringt fast den ganzen Tag in dieser "Herde", 5 Tage die Woche. Nicht akzeptiert zu werden und die ganze Zeit Gestichel aushalten zu müssen ist die Hölle.
 

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