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Gast
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Hallo!
Ich (37) bin ziemlich durch den Wind und nach dieser erneut schlaflosen Nacht stelle ich meine Geschichte mal hier ins Forum. Mit der Hoffnung, durch ein paar andere neutrale Meinungen vielleicht etwas Orientierung zu erhalten.
Meine Freundin (37) und ich sind seit ca. 2 Jahren zusammen. Leider führen wir eine Wochenendbeziehung. Auch wenn wir jeden Tag miteinander telefonieren, leiden wir unter dieser Trennung. Ich versuche daher einen Job in ihrer Nähe zu bekommen, damit wir endlich zusammen leben können. Bisher trotz wirklich zahlreicher Bewerbungen leider erfolglos, aber ich bin mir sicher, dass es mit etwas Geduld in Zukunft schon klappen wird.
Meine Freundin kam als Asylantin vor ca. 5 Jahren aus dem Iran nach Deutschland. Sie hat sich bisher hier in Deutschland regelrecht durchgebissen, ist bis heute auf Transferleistungen angewiesen, hat sich darauf aber nie ausgeruht, sondern die Sprache gelernt, sich um Jobs gekümmert und sich auch ehrenamtlich engagiert. In diesem Monat wird sie nun eine Berufsausbildung beginnen, um endlich aus der Abhängigkeit des Jobcenters zu kommen und eine neue berufliche Perspektive zu haben. Finanziell wird es weiterhin ziemlich eng für sie werden. Zwar ist es mir wichtig, dass sie von mir finanziell unabhängig ist (ich möchte keinen Zweifel daran aufkommen lassen, dass sie mit mir zusammen ist weil sie mich liebt und nicht weil sie mich vielleicht braucht), aber ich werde sie natürlich trotzdem unterstützen und auch in der Vergangenheit hatte ich kein Problem damit. Sie hat mich nie ausgenutzt, ganz im Gegenteil, sie ist im Rahmen ihrer begrenzten finanziellen Möglichkeiten ein sehr großzügiger, stolzer Mensch. Ganz zu schweigen von ihrer menschlichen Großzügigkeit. Wir lieben uns trotz der kulturellen Unterschiede sehr und wir wünschen uns beide eine gemeinsame Zukunft. Ich bin verrückt nach ihr und ich liebe sie sehr, sehr, sehr.
Normalerweise wird in der iranischen / muslimische Kultur sehr schnell geheiratet. Ihre Familie im Iran (die ich bis auf einen Besuch der Mutter hier in Deutschland noch nicht kennen gelernt habe) ist zwar sehr offen und akzeptiert unsere Beziehung, aber trotzdem ist eine Erwartungshaltung deutlich spürbar. Und diese Erwartungshaltung setzt meine Freundin wohl auch ziemlich unter Druck. Ständig wird in ihrem Familien- und iranischen Freundeskreis gefragt, wann wir heiraten.... .
Ständig liegt sie mir mit Heiraten und Kinderkriegen in den Ohren.
Und ständig sage ich ihr, dass ich erst mit ihr zusammen leben möchte und es mir wichtig ist, dass sie beruflich hier in Deutschland Fuß fasst.
Dazu kommt noch, dass sie von mir erwartet, dass ich (zumindest auf dem Papier) Moslem werde. Das ist von Bedeutung, weil im Iran eine Ehe nur unter Moslems akzeptiert ist und wir bei zukünftigen Besuchen im Iran als Paar sonst z.B. nicht gemeinsam im Hotel übernachten könnten.... .
Damit mich niemand falsch versteht ! Ich bin ein wirklich offener Mensch und akzeptiere jede Kultur und Religion, sofern sie nicht zwanghaft bzw. menschenverachtend ist. Ganz im Gegenteil, mich fasziniert die Vielfalt auf dieser Welt und überall gibt es Impulse, die das eigene Leben bereichern. Ich selbst glaube an keine spezielle Religion und halte mich da neutral, bin vor vielen Jahren auch aus der Kirche ausgetreten und stehe ganz fest hinter diesem Entschluss. Die einzige „Religion“ an die ich glaube ist Menschlichkeit und Herzensbildung! Trotzdem würde ich aus Liebe zu meiner Freundin im Notfall diese Kröte schlucken... .
Nun aber zum Kernpunkt:
(aber ich denke, das Vorgeplänkel ist wichtig zum Verständnis)...
Meine Freundin hat mich nun vor die Wahl gestellt: entweder ich sage ihr fest zu, dass wir im nächsten halben Jahr heiraten (ohne dass wir zusammen wohnen) oder sie will mich nicht mehr sehen. Ich fühle mich erpresst und bin total verzweifelt !
Ich will das einfach (noch) nicht und ich fühle einen immensen Druck und große Panik.
Klar kann ich sie auch verstehen, sie will Sicherheit und Verbindlichkeit, eine sichere Zukunft und auch die Erwartungshaltung der Familie erfüllen.
Aber was ist mit mir ?
Ich möchte genau wie sie eine gemeinsame Zukunft und auch in den nächsten 2-3Jahren Kinder. Aber erst dann, wenn wir zusammen leben und sie mit der Ausbildung weitestgehend fertig ist. Dann haben wir eine solide Basis.
Ich denke, wir haben beide mit den gleichen Ängsten zu kämpfen.
Sie hat wohl Angst, dass ich sie nach z.B. 2 Jahren einfach verlasse und sie die Zeit für eine Familiengründung verloren hat. Aber schützt eine Ehe vor dem Ende einer Liebe ???
Ich sehe das nicht so! Und auch eine finanzielle Absicherung durch mich hat sie heute schon und auch in Zukunft, sofern mir etwas zustoßen sollte. Sofern wir zusammen bleiben.
Ich habe auch Angst, verlassen zu werden.
So hat mich meine Ex nach vielen Jahren wegen eines anderen von heute auf morgen verlassen. Wir wollten auch heiraten und ich hätte nie im Leben gedacht, dass unsere Beziehung kaputt geht. Außerdem habe ich in dieser Zeit erlebt, wie sehr sich ein Mensch plötzlich verändern kann. Es war wie ein böser Traum und ich habe viele Jahre unter dieser Trennung gelitten. „Der Charakter eines Menschen beginnt dort, wo die Liebe endet“ - das war meine damalige Erkenntnis.
Auch wenn diese Trennung ihre Narben auf der Seele hinterlassen hat, so bin ich mit einem blauen Auge davon gekommen, weil wir noch nicht verheiratet waren. Ich habe sozusagen überlebt ;-).
Was wäre, wenn ich nun meine Freundin heiraten würde ?
Ich habe durch meinen Job eine gesicherte Existenz. Geschenkt wurde mir nie etwas und trotzdem konnte ich mir auch ein kleines Vermögen erarbeiten. Insgesamt stehe ich also auf einigermaßen sicheren Boden.
Meine Freundin hingegen hat nichts. Sie hat derzeit weder Vermögen (aber auch keine Schulden) noch eine Job bzw. eine Ausbildung, die ihr hier in Deutschland eine sichere Existenz ermöglicht. Alles kein Problem, denn gemeinsam sind wir stark und wir würden die Zukunft sicher gut meistern.
Was wäre, wenn sie sich nach der Heirat von mir trennt ?
Dann wäre ich neben dem emotionalen Scherbenhaufen zusätzlich noch finanziell ruiniert.
Mir dreht sich der Magen um, wenn ich mir das Szenario ausmale, wie sie mich sitzen lässt, sich mit einem anderen Mann vergnügt und ich auch noch dafür bezahlen darf.
Ich kann mir so ein Verhalten bei ihr zwar überhaupt nicht vorstellen, aber ich habe in meinem Beziehungsleben eben auch schon Pferde kotzen sehen (siehe oben).
Ich habe einfach Angst, dass es vor der Ehe heißt „im Trennungsfall werde ich mich nicht auf dir ausruhen“ und wenn dann plötzlich doch die Liebe geht kommt der Spruch „ich will doch nur was mir zusteht“.
Alles sperrt sich in mir, ich bekomme Magenschmerzen, mir wird schlecht. Ich kann sie einfach jetzt noch nicht heiraten. Ich liebe sie so sehr. Aber ich kann nicht anders.
Wenn sie sich jetzt von mir trennt, stehe ich wieder vor einem Scherbenhaufen. Der Preis dafür ist die Sicherung meiner Existenz.
Warum gibt sie uns nicht die Zeit bis sie wenigstens die Ausbildung beendet hat ?
Ich würde mich mit ihr verloben und ich will meinen sicheren Job aufgeben, damit wir zusammen ziehen können. Aber sie denkt gar nicht an einen Kompromiss !!!!
Stattdessen gibt sie die Verantwortung bei mir ab.
Ich will jetzt noch nicht heiraten. Auch wenn ich sie so sehr liebe!
Ich kann es einfach nicht und ich würde meinen Kopf am liebsten gegen die Wand schlagen.
Wenn es so bleibt wie es ist, haben wir wohl keine Zukunft.
Mir stehen die Tränen in den Augen und ich vermisse sie schon jetzt.
Ich (37) bin ziemlich durch den Wind und nach dieser erneut schlaflosen Nacht stelle ich meine Geschichte mal hier ins Forum. Mit der Hoffnung, durch ein paar andere neutrale Meinungen vielleicht etwas Orientierung zu erhalten.
Meine Freundin (37) und ich sind seit ca. 2 Jahren zusammen. Leider führen wir eine Wochenendbeziehung. Auch wenn wir jeden Tag miteinander telefonieren, leiden wir unter dieser Trennung. Ich versuche daher einen Job in ihrer Nähe zu bekommen, damit wir endlich zusammen leben können. Bisher trotz wirklich zahlreicher Bewerbungen leider erfolglos, aber ich bin mir sicher, dass es mit etwas Geduld in Zukunft schon klappen wird.
Meine Freundin kam als Asylantin vor ca. 5 Jahren aus dem Iran nach Deutschland. Sie hat sich bisher hier in Deutschland regelrecht durchgebissen, ist bis heute auf Transferleistungen angewiesen, hat sich darauf aber nie ausgeruht, sondern die Sprache gelernt, sich um Jobs gekümmert und sich auch ehrenamtlich engagiert. In diesem Monat wird sie nun eine Berufsausbildung beginnen, um endlich aus der Abhängigkeit des Jobcenters zu kommen und eine neue berufliche Perspektive zu haben. Finanziell wird es weiterhin ziemlich eng für sie werden. Zwar ist es mir wichtig, dass sie von mir finanziell unabhängig ist (ich möchte keinen Zweifel daran aufkommen lassen, dass sie mit mir zusammen ist weil sie mich liebt und nicht weil sie mich vielleicht braucht), aber ich werde sie natürlich trotzdem unterstützen und auch in der Vergangenheit hatte ich kein Problem damit. Sie hat mich nie ausgenutzt, ganz im Gegenteil, sie ist im Rahmen ihrer begrenzten finanziellen Möglichkeiten ein sehr großzügiger, stolzer Mensch. Ganz zu schweigen von ihrer menschlichen Großzügigkeit. Wir lieben uns trotz der kulturellen Unterschiede sehr und wir wünschen uns beide eine gemeinsame Zukunft. Ich bin verrückt nach ihr und ich liebe sie sehr, sehr, sehr.
Normalerweise wird in der iranischen / muslimische Kultur sehr schnell geheiratet. Ihre Familie im Iran (die ich bis auf einen Besuch der Mutter hier in Deutschland noch nicht kennen gelernt habe) ist zwar sehr offen und akzeptiert unsere Beziehung, aber trotzdem ist eine Erwartungshaltung deutlich spürbar. Und diese Erwartungshaltung setzt meine Freundin wohl auch ziemlich unter Druck. Ständig wird in ihrem Familien- und iranischen Freundeskreis gefragt, wann wir heiraten.... .
Ständig liegt sie mir mit Heiraten und Kinderkriegen in den Ohren.
Und ständig sage ich ihr, dass ich erst mit ihr zusammen leben möchte und es mir wichtig ist, dass sie beruflich hier in Deutschland Fuß fasst.
Dazu kommt noch, dass sie von mir erwartet, dass ich (zumindest auf dem Papier) Moslem werde. Das ist von Bedeutung, weil im Iran eine Ehe nur unter Moslems akzeptiert ist und wir bei zukünftigen Besuchen im Iran als Paar sonst z.B. nicht gemeinsam im Hotel übernachten könnten.... .
Damit mich niemand falsch versteht ! Ich bin ein wirklich offener Mensch und akzeptiere jede Kultur und Religion, sofern sie nicht zwanghaft bzw. menschenverachtend ist. Ganz im Gegenteil, mich fasziniert die Vielfalt auf dieser Welt und überall gibt es Impulse, die das eigene Leben bereichern. Ich selbst glaube an keine spezielle Religion und halte mich da neutral, bin vor vielen Jahren auch aus der Kirche ausgetreten und stehe ganz fest hinter diesem Entschluss. Die einzige „Religion“ an die ich glaube ist Menschlichkeit und Herzensbildung! Trotzdem würde ich aus Liebe zu meiner Freundin im Notfall diese Kröte schlucken... .
Nun aber zum Kernpunkt:
(aber ich denke, das Vorgeplänkel ist wichtig zum Verständnis)...
Meine Freundin hat mich nun vor die Wahl gestellt: entweder ich sage ihr fest zu, dass wir im nächsten halben Jahr heiraten (ohne dass wir zusammen wohnen) oder sie will mich nicht mehr sehen. Ich fühle mich erpresst und bin total verzweifelt !
Ich will das einfach (noch) nicht und ich fühle einen immensen Druck und große Panik.
Klar kann ich sie auch verstehen, sie will Sicherheit und Verbindlichkeit, eine sichere Zukunft und auch die Erwartungshaltung der Familie erfüllen.
Aber was ist mit mir ?
Ich möchte genau wie sie eine gemeinsame Zukunft und auch in den nächsten 2-3Jahren Kinder. Aber erst dann, wenn wir zusammen leben und sie mit der Ausbildung weitestgehend fertig ist. Dann haben wir eine solide Basis.
Ich denke, wir haben beide mit den gleichen Ängsten zu kämpfen.
Sie hat wohl Angst, dass ich sie nach z.B. 2 Jahren einfach verlasse und sie die Zeit für eine Familiengründung verloren hat. Aber schützt eine Ehe vor dem Ende einer Liebe ???
Ich sehe das nicht so! Und auch eine finanzielle Absicherung durch mich hat sie heute schon und auch in Zukunft, sofern mir etwas zustoßen sollte. Sofern wir zusammen bleiben.
Ich habe auch Angst, verlassen zu werden.
So hat mich meine Ex nach vielen Jahren wegen eines anderen von heute auf morgen verlassen. Wir wollten auch heiraten und ich hätte nie im Leben gedacht, dass unsere Beziehung kaputt geht. Außerdem habe ich in dieser Zeit erlebt, wie sehr sich ein Mensch plötzlich verändern kann. Es war wie ein böser Traum und ich habe viele Jahre unter dieser Trennung gelitten. „Der Charakter eines Menschen beginnt dort, wo die Liebe endet“ - das war meine damalige Erkenntnis.
Auch wenn diese Trennung ihre Narben auf der Seele hinterlassen hat, so bin ich mit einem blauen Auge davon gekommen, weil wir noch nicht verheiratet waren. Ich habe sozusagen überlebt ;-).
Was wäre, wenn ich nun meine Freundin heiraten würde ?
Ich habe durch meinen Job eine gesicherte Existenz. Geschenkt wurde mir nie etwas und trotzdem konnte ich mir auch ein kleines Vermögen erarbeiten. Insgesamt stehe ich also auf einigermaßen sicheren Boden.
Meine Freundin hingegen hat nichts. Sie hat derzeit weder Vermögen (aber auch keine Schulden) noch eine Job bzw. eine Ausbildung, die ihr hier in Deutschland eine sichere Existenz ermöglicht. Alles kein Problem, denn gemeinsam sind wir stark und wir würden die Zukunft sicher gut meistern.
Was wäre, wenn sie sich nach der Heirat von mir trennt ?
Dann wäre ich neben dem emotionalen Scherbenhaufen zusätzlich noch finanziell ruiniert.
Mir dreht sich der Magen um, wenn ich mir das Szenario ausmale, wie sie mich sitzen lässt, sich mit einem anderen Mann vergnügt und ich auch noch dafür bezahlen darf.
Ich kann mir so ein Verhalten bei ihr zwar überhaupt nicht vorstellen, aber ich habe in meinem Beziehungsleben eben auch schon Pferde kotzen sehen (siehe oben).
Ich habe einfach Angst, dass es vor der Ehe heißt „im Trennungsfall werde ich mich nicht auf dir ausruhen“ und wenn dann plötzlich doch die Liebe geht kommt der Spruch „ich will doch nur was mir zusteht“.
Alles sperrt sich in mir, ich bekomme Magenschmerzen, mir wird schlecht. Ich kann sie einfach jetzt noch nicht heiraten. Ich liebe sie so sehr. Aber ich kann nicht anders.
Wenn sie sich jetzt von mir trennt, stehe ich wieder vor einem Scherbenhaufen. Der Preis dafür ist die Sicherung meiner Existenz.
Warum gibt sie uns nicht die Zeit bis sie wenigstens die Ausbildung beendet hat ?
Ich würde mich mit ihr verloben und ich will meinen sicheren Job aufgeben, damit wir zusammen ziehen können. Aber sie denkt gar nicht an einen Kompromiss !!!!
Stattdessen gibt sie die Verantwortung bei mir ab.
Ich will jetzt noch nicht heiraten. Auch wenn ich sie so sehr liebe!
Ich kann es einfach nicht und ich würde meinen Kopf am liebsten gegen die Wand schlagen.
Wenn es so bleibt wie es ist, haben wir wohl keine Zukunft.
Mir stehen die Tränen in den Augen und ich vermisse sie schon jetzt.