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sind die kinder euch wichtiger als der eigene partner?

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Kathrin_30_Gast

Gast
ich habe mal eine etwas heiklere frage zum thema prioritäten. aktuell bin ich 30 jahre alt und habe einen sehr netten mann kennengelernt, er ist 5 jahre älter als ich und hat eine 3-jährige tochter, die teils bei ihm, teils bei der mutter lebt (er ist geschieden).

nun hatte ich seit jeher das problem, dass meine partner für mich in jeder beziehung mein ein und alles waren, nicht im krankhaften sinne (besessenheit), jedoch kommt für mich der mensch, den ich liebe, nunmal an erster stelle und das zeige ich auch. das heißt natürlich nicht, dass ich für meinen partner in jeder situation sofort alles stehen und liegenlassen würde. meine verflossenen haben mir allerdings immer recht klar vermittelt, dass sie ihre prioritäten anderweitig haben (kumpels, familie, hund, auto, es war im grunde schon alles dabei).
für mich war das immer ein enormes ungleichgewicht, da ich es einfach zu spüren bekam, dass ich im grunde nur eine option bin und andere personen / dinge / tiere in der beziehung schlichtweg über mich gestellt wurden. mich machte das - trotz eigener interessen, freunde etc. - jedesmal wahnsinnig traurig und ich fasste den entschluss, dass mein nächster partner und ich in sachen "prioritätenverteilung" möglichst übereinstimmen. ich möchte einfach wissen, dass ich ihm genauso wichtig bin wie er mir. keine ahnung ob das irgendwie überzogen ist, vielleicht versteht mich ja jemand.

nun hat besagter mann, den ich kennenlernte, nennen wir ihn mal thomas, wie bereits erwähnt ein kind und die kleine scheint sein ein und alles zu sein. ich kann ja nachvollziehen, dass kinder ein großes geschenk und eine enorme bereicherung sind. thomas jedenfalls sieht das so, dass (seine) kinder für ihn immer an erster stelle stehen werden und erst dann kommt die partnerin, was mich in gewisser weise eifersüchtig macht bzw. machen würde (wir sind ja noch nicht zusammen).

gut, ich habe keine eigenen kinder und kann das demnach evtl. nicht richtig nachvollziehen oder verstehen, aber ich sehe das so, dass ich ohne meinen partner, den ich liebe, diese kinder doch gar nicht hätte. wie kann ich sie dann über ihn stellen? das problem ist auch, dass die kleine ziemlich verwöhnt ist und er bei jedem mucks von ihr sofort springt und sie umsorgt, verhätschelt usw., weshalb er bereits 3 treffen mit mir abgesagt hat bzw. manchmal förmlich aufspringt und davonhetzt.

kürzlich saßen wir beispielsweise abends im kino, da trudelte eine sms seiner exfrau ein, dass seine tochter "leicht erhöhte temperatur" hätte. er sprang sofort auf, als stünde in der sms, dass die kleine mit dem leben ringt oder ähnliches und ließ mich quasi allein im kino sitzen, nur um festzustellen, dass es sich tatsächlich lediglich um einen leichten fiebrigen infekt handelte.
da ich bei ihm im auto mitgefahren bin, durfte ich dann den nachtbus nachhause nehmen, der zwei stunden unterwegs war für 20km. entschuldigt hat er sich auch nicht, es ist für ihn, wie er sagt, normal, dass er alles stehen- und liegenlässt, wenn es um sein kind geht.

ich mag diesen mann wirklich, aber gäbe es überhaupt eine chance für uns, unter diesen umständen? freue mich über antworten!

liebe grüße, kathrin.
 
Ich stimme dir eigentlich komplett zu, und für mich hat der Mann einen an der...naja, bist ja nicht mit ihm zusammen. 🙂

Ich mag auch grundsätzlich die Gewichtung nicht, die Einstufung in "Ränge".
 
nun hat besagter mann, den ich kennenlernte, nennen wir ihn mal thomas, wie bereits erwähnt ein kind und die kleine scheint sein ein und alles zu sein. ich kann ja nachvollziehen, dass kinder ein großes geschenk und eine enorme bereicherung sind. thomas jedenfalls sieht das so, dass (seine) kinder für ihn immer an erster stelle stehen werden und erst dann kommt die partnerin,

Ja, das ist so - und das ist ja wohl auch das selbstverständlichste auf der Welt. Die Bindung zwischen Eltern und Kind ist nunmal die stärkste die es gibt - es ist die einzig wirklich bedingungslose Liebe, zumal bei einem Kleinkind. Und es wäre äußerst bedenklich wenn das nicht so wäre, denn dann müsste in seiner emotionalen Entwicklung etwas ganz grob schiefgelaufen sein - und Du wärst gut beraten sofort das Weite zu suchen.

Und wenn Du einmal eigene Kinder haben solltest, dann wirst Du über Deinen Beitrag nurmehr verständnislos den Kopf schütteln. Selbst wenn es Euer gemeinsames Kind wäre: natürlich käme es für Dich an erster Stelle, noch vor Deinem Mann - alles andere wäre doch völlig wider die Natur.

was mich in gewisser weise eifersüchtig macht bzw. machen würde (wir sind ja noch nicht zusammen).

Warum? Die Liebe zwischen Eltern und Kind ist doch etwas völlig anderes als die zwischen Mann und Frau - abgesehen von hypothetischen lifeboat-Szenarien steht ihr ja nicht in "Konkurrenz". OK, Du wirst damit leben müssen, dass seine Tochter zuerst ins Rettungsboot ginge - aber würdest Du wirklich mit einem Mann zusammensein wollen, der nicht so handeln würde?

Zu Schwierigkeiten kann es langfristig allenfalls kommen, wenn Dich seine Tochter nicht akzeptiert - bei einem Kleinkind von 3 Jahren sollte es an der Front aber eigentlich keine Probleme geben.

Klar ist natürlich, dass sein Kind halt auch Aufmerksamkeit und Zeit braucht - aber das hat ja nichts mit seinen Gefühlen für Dich zu tun. Von Deiner Warte wäre da kein Unterschied etwa zu beruflichen Verpflichtungen, wie sie jeder Selbstständige oder jeder in einen Job mit Bereitschaftsdiensten oder sporadisch anfallender Arbeit auch hat.

das problem ist auch, dass die kleine ziemlich verwöhnt ist und er bei jedem mucks von ihr sofort springt und sie umsorgt, verhätschelt usw., weshalb er bereits 3 treffen mit mir abgesagt hat bzw. manchmal förmlich aufspringt und davonhetzt.

kürzlich saßen wir beispielsweise abends im kino, da trudelte eine sms seiner exfrau ein, dass seine tochter "leicht erhöhte temperatur" hätte. er sprang sofort auf, als stünde in der sms, dass die kleine mit dem leben ringt oder ähnliches und ließ mich quasi allein im kino sitzen, nur um festzustellen, dass es sich tatsächlich lediglich um einen leichten fiebrigen infekt handelte.

OK, er übertreibt es wohl etwas ... 😉 Ist bei Trennungsvätern nicht ungewöhnlich. Zum einen neigt er wohl dazu das Kind zu verhätscheln, weil er es nur selten hat und weil es eine Tochter und kein Bub ist, in die er sich als Mann nicht so gut hineinversetzten kann und bei der es ihm schwerer fällt, die nötige Strenge aufzubringen. Und zum anderen fehlt ihm einfach die Menge Alltag mit dem Kind die notwendig wäre, um jetzt schon eine angemessene Gelassenheit entwickelt zu haben. Das wird mit der Zeit besser werden - ganz aufhören wird es nie.

ich mag diesen mann wirklich, aber gäbe es überhaupt eine chance für uns, unter diesen umständen? freue mich über antworten!

Na sicher! Patchworkfamilien sind ja mittlerweile eher schon die Regel als die Ausnahme. Und wenn Du mit ihm mal eigene Kinder haben wirst und beim ersten selber total gaga bist (und das wirst Du sein), dann wirst Du zu schätzen wissen, einen Mann zu haben, der das schonmal durchgemacht hat.

digitus
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich empfehle Dir das Buch : Robin Norwood " Wenn Frauen zu sehr lieben " und an Deinem eigenen Selbstwertgefühl zu arbeiten.

Ist doch klar, das ein kleines Kind über allem anderen steht. Damit wirst Du Dich arrangieren müssen oder gehen.

Alles gute
 
Im Grunde genommen hat digitus schon alles gesagt. NATÜRLICH steht ein Kind an erster Stelle. Für mein Kind würde ich mich in Stücke reißen lassen, für mein Kind würde ich - wenn es für das Kind gar nicht passt - jeden Mann stehen lassen, zumindest so lange es von mir abhängig ist.

Ein bisschen finde ich auch übertrieben, wie er reagiert bei einem leichten Infekt. Aber durchaus auch verständlich, wie soll er das genau einschätzen können, wenn er nicht täglich mitbekommt, wie es dem Kind geht, wie es reagiert, was es aushält. Ich persönlich hätte sicher aber auch nicht gleich die Pferde scheu gemacht, nur weil das Kind mal Fieber hat.

Eifersucht auf ein Kind - hm. Ich denke, Dein Problem liegt ganz woanders. Die Liebe zu einem Kind ist eine völlig andere als zu einem anderen erwachsenen Menschen. Das Kind ist abhängig von den Eltern und von seiner Liebe zu ihm. Das sollte man eher unterstützen, wenn der Vater sich kümmert. Gönne ihm sein Glück, dass er immer noch mit einbezogen wird trotz Trennung und auch so intensiv. Bei den meisten sieht das ganz anders aus. Du wirst ihn so nehmen müssen wie er ist. Mit seiner großen Liebe zu seinem Kind. Willst Du dagegen ankämpfen, zerstört es ihn, sein Kind und Eure Beziehung. Sie ist noch so klein, sie versteht noch nicht, wenn gesagt wird, der Papa kommt erst nach dem Kino, wenn sie sich schlecht fühlt und ihn gern da haben möchte. Sie hat keinen Anteil an der Trennung der Eltern, sie liebt und möchte beide.

Viele Grüße, kiablue
 
Da gibt es keinen Zweifel. Die Kinder stehen an erster Stelle. Ich hätte meine Frau längst verlassen, wenn die Kinder nicht wären.

Allerdings ist sein Verhalten auf den ersten Blick schon ungewöhnlich, denn seine Exfrau wird sich ja um die Kleine kümmern können.

Auf den zweiten Blick allerdings - und das solltest du dich unbedingt fragen - könnte es sein, dass er seine Tocher gegenüber dir als perfektes "Ausstiegskriterium" bereit hält. Moralisch einwandfrei und nichts gegen zu argumentieren. Wenn ihr also nun doch eine Zeit lang zusammen seid und er auf einmal sagt: "Du tut mir leid, aber mit meiner Tochter ... ich habs dir ja immer gesagt", dann war es so. Bitte, ich unterstelle ihm das nicht, aber denk drüber nach.
 
Digitus hat mir schon die Worte aus dem Mund "geschrieben" 😉,
nur was mir dazu noch einfällt....
Hat er das gemeinsame Sorgerecht ? Hat er sich von ihr oder sie sich von ihm getrennt ?
Oder setzt ihn seine Ex unter Druck ? ( Wenn du jetzt nicht kommst, dann siehst du sie nie wieder...)
Könnte auch alles eine Rolle spielen.

LG JoNaLu
 
Oder setzt ihn seine Ex unter Druck ? ( Wenn du jetzt nicht kommst, dann siehst du sie nie wieder...)
Könnte auch alles eine Rolle spielen.

LG JoNaLu

Warum muss so ein Schmarrn bei jeder Gelegenheit hervorgezogen werden? Hat mit dem Posting doch nicht im Geringsten zu tun.

Es ist, wie bereits von den Vorschreibern geschrieben, einfach so, dass Kinder über einer Partnerschaft stehen.
Eifersucht ist da eine ungünstige Reaktion.

Aber - ich finde es auch unmöglich, dass er dich wegen einem Infekt (bei dem das Kind sehr wohl gut versorgt ist bei der Mutter) alleine im Kino sitzen und mit den öffentlichen Verkehrsmitteln heimfahren läßt.

Wenn er es nicht mehr aushält bis zum Ende des Films zu warten, dann hätte er dir zumindest anbieten können, dich heim zu fahren. Wobei ich die Reaktion an sich schon übertrieben finde - und ich bin wirklich eine Glucke.
 
Sein Verhalten am Kinoabend war unmöglich. Und das hat weniger mit Prioritäten zu tun, sondern mit gesundem Menschenverstand. Und ansonsten verstehe ich bei solchen Themen nie, weshalb in Sachen Liebe und Familie Ränge verteilt werden. Ich muss nicht aus Liebe zu jemandem einen anderen deshalb unfair behandeln oder gar ausgrenzen. Oder immer zu ein und derselben Person halten, egal was vorgefallen ist. Sowas ist nicht nur falsch, sondern auch unlogisch.

Eine Prioritätenliste besitzen Leute, die es leider nicht anders gebacken bekommen.
 

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