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Sohn (11) möchte zum Vater

C

Corum

Gast
Hallo,

seit dem gestrigen Wochenende zeichnet sich etwas ab, was ich schon seit längerer Zeit geahnt habe: mein Sohn, 11, möchte nicht länger bei seiner Mutter und ihrem neuen Mann leben, sondern bei mir, dem Vater.

Zum Hintergrund der ganzen Geschichte:

- Auszug im Jahr 2000, Scheidung 2001, Kinder leben bei der Mutter, gemeinsames Sorgerecht. Kinder sind alle 14 Tage von Fr abend bis So abend bei mir und jeweils die Hälfte der Ferien.

Anderes Kind, Tochter, ist 15 und möchte bei der Mutter bleiben.

Die damalige Trennungsgeschichte war, wie so viele, eine ziemlich häßliche Angelegenheit, wobei der schlimme Teil leider eher von der Mutter ausgegangen ist (was natürlich nicht zu beweisen ist, nicht zu beweisen war und hier auch nicht zur Debatte steht.).

Wie dem auch sei, in den letzten Monaten erzählt mein Sohn, daß er immer öfter geschlagen wird, letztens wurde ihm sogar von seiner Mutter die Brille aus dem Gesicht geschlagen.
Ich habe daraufhin die Mutter zur Rede gestellt und sie hat das alles heruntergespielt und nicht so dramatisch hingestellt. Ich habe ihr dann gesagt, daß ich das nicht dulde und wenn sich das wiederholt, ich einschreiten würde.

Generell ist die Situation dort sehr angespannt, da die Mutter Phasen von hoher Agression und Anspannung durchmacht, die dann wieder in einer "guten" Phase münden. Sie ist psychisch leider alles andere als stabil.
Was sie allerdings im Griff hat, ist die materielle Versorgung. Also sie kümmert sich um Essen, Haushalt und Gesundheitsvorsorge, karrt die Kinder zu Terminen, alles klasse.

Dem steht gegenüber, daß sie die Kinder emotional komplett alleine stehen lässt. Sie werden kaum in den Arm genommen und schmusen gibt's nicht. Zur Selbstständigkeit erzogen werden sie leider auch nicht so richtig, sie bekommen einerseits den "A**** hinterher getragen", andererseits werden sie dann zur Schnecke gemacht, weil sie nichts wegräumen. Dazu kommt noch, daß dort selten bis nie gelacht wird (mein Sohn erzähle mir, daß er mal eine Woche lange nicht gelacht hat). Bei einer 2- wurde er als Idiot beschimpft, denn immerhin geht er ja auf's Gymnasium und muß nur Top-Noten abliefern....

Unsere (also die meiner Frau und meiner) Aufgabe an den Wochenenden und in der Ferien besteht dann immer darin, das alles nachzuholen. Soll heißen, ich schmuse viel mit den Kindern, sage ihnen wie lieb ich sie habe und wir versuchen, sie ein wenig selbstständiger zu machen (z.B. eigenständig duschen gehen, Tisch abräumen, solche Kleinigkeiten halt). Wir spaßen auch ziemlich viel rum, das liegt auch ein wenig an meinem Naturell.

Meine "neue" Frau (ist besser als zu sagen meine neue Alte ;-)), mit der ich seit 2001 zusammen und seit 2006 verheiratet bin, versteht sich blendend mit den Kindern.

Das alles hat natürlich dazu geführt, daß den Kindern die Unterschiede umso bewußter werden.
Inbesonders mein Sohn, der ein ziemlich helles Köpfchen ist, empfindet das nun als extrem schlimm.

Wir haben ihm gesagt, daß bei uns auch nicht alles eitel Sonnenschein ist und daß wenn er bei uns wohnt, einige Abstriche machen muss (z.B. gibt's kein Fernsehen im Zimmer....).

Weiß er auch, aber er sagt selber, daß er sich bei uns geborgen und geliebt fühlt und zuhause nicht (das hat er selber gesagt, klingt ein wenig pathetisch, aber so ist er nun mal). Auch wenn die Wohnung nur die Hälfte der qm hat, sein Zimmer kleiner und Spielzeug weniger sein wird.

Ich habe ihm jetzt gesagt, daß er jeden Tag abends in sein Tagebüchlein schreiben soll, daß er darüber nachgedacht hat und daß er zu mir möchte (also 12 Mal bis zum nächsten Kinder-Wochenende). Somit soll er für sich und für uns sicherstellen, daß er das auch wirklich möchte und daß es keine Ich-will-zu-Papa Phase ist. Ich hab das auch mal mit meiner Tochter gemacht, die auch mal zu mir ziehen wollte, aber nur um ihre Mutter zu ärgern. Die hatte dann nach 2 Tagen vergessen, daß sie ja unbedingt zu mir wollte.

Wenn wir das dann durchziehen, wird's ein Riesen-Palaver werden. Nach Aussage meiner Ex-Frau "gehören die Kinder ihr"; sie wird meinen Sohn nicht zu mir kommen lassen, erstens weil er ja "ihr gehört", zweitens weil dann der ganze Unterhalt wegfällt, drittens würden die Leute im Dorf ja sich das Maul zerreißen und viertens würde sie mir das nicht gönnen.
Zum örtlichen Jugendamt pflegt sie eine gute Beziehung, da sie als Verwaltungsangestellte eines Pflegedienstes recht gute Kontakte hat.

Sie würde meinen Sohn massiv unter Druck setzen, ihn erpressen, ihn mit Liebesentzug drohen und alle Register ziehen. Das ist jetzt nicht nur so spekuliert, daß weiß ich aus der Vergangenheit; also die Chancen, daß sie so reagiert liegen bei mindestens 80% (hier noch ein kleines Beispiel aus der Vergangenheit: sie ist auf offener Straße auf mich losgegangen, als ich die Kinder abholen wollte, hat mich beschimpft und vor den Kindern gesagt, daß es am besten wäre "wenn ich verrecken würde" - vorher hatte sie sich geweigert, mir die Kinder zum Wochenende zu geben; ich glaub der Grund war, weil ich einen Prozeß vor Gericht gewonnen hatte - sie hatte mich damals auch 15.000 Euro verklagt wegen irgendeinem Pipifax, was das LG in Kleve dann ziemlich schnell als Quatsch identifiziert hatte....).

Damals hatte ich auch das Sorgerecht beantragt, aber natürlich nicht bekommen. Das Gericht hat die Versorgungssituation beurteilt und die ist optimal. Mutter nur halbwegs arbeiten, große 160 qm-Wohnung, Oma gegenüber, die auf die Kinder aufpassen kann, Kinder immer chic und adrett etc.

Da konnte ich natürlich in meiner 60 qm Butze, kaum mit Möbeln, ohne Partner, nicht gegensteuern. Das Gericht hat mich noch nicht einmal angehört und wollte von Liebe und Nestwärme erst gar nichts hören.

Darunter hatte ich damals auch sehr zu leiden, das Gefühl, die Kinder meiner Ex-Frau und ihren Psycho-Macken ausgeliefert zu haben und abgehauen zu sein, war vorherrschend und hat mir sehr viele schlaflose Nächte bereitet.
Die Mediation hatte sie damals abgebrochen und den von mir angestrebten Kontakt zum Kinderschutzbund (die ich damals auch kontaktiert hatte) hatte sie abgelehnt.

Inzwischen weiß ich, daß ich nur das Beste aus der Situation machen kann und versuchen muß, meinen Teil in meinem Einflußbereich dazu beizutragen, die Situation zu verbessern.

Für meinen Sohn steht das - trotz der 12 Tage Bedenkfrist - schon so gut wie fest, er plant schon den Schulwechsel, hat sich schon die Busverbindung rausgesucht und richtet gedanklich schon sein Zimmer ein.

Aber wie gehe ich jetzt an die Sache ran?

Zum Anwalt? Bei uns ins Kleve gibt's auch ein Jugendamt, von dem ich einen guten Eindruck hatte (im Gegensatz zu dem in Rheinberg).

Wenn wir das machen, dann sollte das schnellstmöglich passieren, da ich meinen Sohn nicht
lange dem Psychoterror aussetzen will.

Die ganze Initiative - das sollte ich vielleicht auch erwähnen - ging von meinem Sohn aus.
Meine Frau und ich versuchen immer, auch das Positive in meiner Ex-Frau zu sehen, soll heißen wenn die Kinder über ihre Mutter schlecht reden, dann steuern wir in der Regel immer gegen und sagen, daß die Kinder mithelfen können, die Situation zu verbessern, indem sie z.B. im Haushalt mithelfen, besser gehorchen und somit die Gesamtsituation zu entstressen.

Was also tun?

Hui, langer Thread, sorry.

Grüsskes
Corum
 

karma

Aktives Mitglied
Kämpfen. Ihnen ein Zuhause bieten wo sie geliebt werden. Deine Ex-frau scheint eine von den Frauen zu sein, denen es egal ist ob die Kinder glücklich sind. Es geht nur um Macht und Rechthaben und um sie. Sie stellt sich in den Mittelpunkt und es interessiert sie nicht ob ihre Kinder bei ihr glücklich aufwachsen. Was nützt Geld oder Reichtum wenn der kleine Mensch nicht geliebt wird.

Ich vermute das bedingt durch ihre Arbeit sie sich eine Gefühlskälte/Armut aufgebaut hat die sie schützt. Ich habe oft gesehen das gerade Menschen die in pflegerischen Berufsfeld eine harte Schale brauchen um sich vor dem ganzen Elend zu schützen, das sie tagtäglich sehen. Sie bauen dann so eine Mauer der Kälte und Gleichgültigkeit und es wird einem schon kalt wenn man in ihrer Nähe kommt. Sie spielen nur noch eine Rolle wie in einem Bühnenstück, um sich nicht mit dem was wirklich wichtig ist auseinanderzusetzten. Ich nenne es Berufsgeschädigt. Und das wird sie auch sein.

Vielleicht hilft es dir um deine Kinder ein Zuhause zu geben.

Karma
 
F

Fernlicht

Gast
Hallo
Finde es hört sich alles sehr realistisch an !
Dein Sohn ist alt genug ,um zu verlangen (Notfalls mit Anwalt ) ,das er bei Dir leben will .
Ihr solltet wegen dem Verhalten seiner Mutter sowieso DRINGEND zusammen mit einem Anwalt die Sache angehen !
Es ist Deine PFLICHT den Jungen aus dieser KALTEN Familie zuholen....ER verlangt es doch , dann sei stark für und mit Deinem Sohn !

Wünsche Dir Kraft und Ausdauer es für Deinen Sohn zu tun !!
L.G.
 

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