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Soll das das Ende sein..

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Wynter

Neues Mitglied
Ich möchte mich erst einmal vorstellen.
Ich bin 20 Jahre alt, weiblich und leide seit ca. meinem 12. Lebensjahr an Depressionen.


Ich schätze ich muss ein paar Jahre zurück gehen um mein Problem zu schildern.


Ich lebte immer alleine mit meiner Mutter, einen Vater hatte ich nicht. Ich fand es auch nicht schlimm, da mein Großvater sich öfter um mich gekümmert hatte.


Ich hatte jedoch nie Liebe von meiner Mutter bekommen. Als ich klein war hat sie öfter mal etwas getrunken und mich geschlagen. Mein Großvater hat aber immer gedacht das ich die Böse wäre.
In der Schule hat man mich öfter gehänselt, mir wurde stark das Herz gebrochen und ich wurde trauriger. Das war dann ungefähr zu meinem 12. Lebensjahr. Zu der Zeit fing ich an mich zu schneiden und versank in einer Suppe aus tränen und Gedanken.


Meine Mutter kam dann eines Tages ins Krankenhaus und niemand wollte mir sagen warum. Ich war sauer weil man mich zuhause nur alleine gelassen hatte, und ich schrieb meiner Mutter eine SMS, das ich vor habe mich umzubringen. Mein ganzes Zimmer bestand nur noch aus scherben. Ich wollte doch nur das sie zurück kommt und sich um mich kümmert.


Aber diese SMS hatte schwere Folgen für mich, die Polizei stürmte mit meinem Großvater in die Wohnung und brachte mich in ein unheimliches weißes Gebäude mit Gittern an den Fenstern (Psychiatrie). Man hat mir nicht gesagt wo ich mich befand. Die Menschen dort haben mich sehr schlecht behandelt. Ich lag jede Nacht auf den kalten dreckigen Boden, weil ich angst vor dem Bett mit Lederschnallen hatte. Ich schaute aus den Fenster und hoffte auf irgendwas was mich umbringen könnte, diese Zeit wollte ich nicht ertragen.


Als ich nach einem Monat raus kam, war ich wie versteinert. Mir ging es noch schlechter als vorher. Jegliches vertrauen zu allen Menschen wurde zerstört. Das war aber nicht genug. Alle meine Freunde wendeten sich in der Zeit wo ich eingesperrt war gegen mich. Ich hatte alles verloren.


Ich wechselte danach zwei mal die Schule. Einmal auf die Schule meiner besten Freundin, die sich aber auch schnell gegen mich wendete. Also zurück auf meine alte Schule, nur eine Klasse drunter.


In der Klasse musste ich dann lernen, das das was mir vorher passiert war, nur ein vorspiel war, was noch passieren wird. Ich wurde in der Klasse schwer gemobbt. Ich wurde von 5 Jungs zusammen geschlagen, die zum Boxen gingen. Ich wurde jeden Tag bedroht. Die Lehrer haben über die Witze der Schüler mitgelacht. Man hat mir mit absicht gewaltsam das Herz gebrochen. Die Schüler stellten mich als Schl*mpe da, und ich durfte keinen der Schüler anschauen ohne Schläge einzustecken. Einer der Schüler würgte mich an einem Tag mit bloßen Händen, die Lehrerin stand vor unserer Klasse und unterhielt sich. Die Lehrer gaben mir für alles die Schuld, weil ich mich nicht auf den Unterricht konzentrierte.


Zuhause habe ich mir jeden Tag nach der Schule weh getan. Ich habe versucht mit einem Hammer mein Brustkorb zu zertrümmern, um nicht mehr hingehen zu müssen. Oder mit einem Stein mir versucht eine Gehirnerschütterung zu zu ziehen. Letzten Endes hat es alles nichts gebracht, also Schnitt ich mir mein Hals auf.

Meine Mutter war nur jeden Tag sauer auf mich und machte mir zu Hause das Leben noch schwerer. Sie beleidigte mich oft. Es gab für mich keinen anderen Ausweg.


Voller Panik rief ich sie an, aber drückte mich weg. Sie lief von zu Hause weg. Jedes mal hatte sie mich alleine gelassen. Irgendwann kam sie dann wieder, und sah mich nur halb bewusstlos auf meinem Bett in meinem Blut liegen. Sie stillte die Blutung.


Nachdem das alles passiert war, ging ich nicht mehr in die Schule. Die Jahre vergingen, mein Großvater war zu der Zeit schon schwer krank, und starb. Es zog mir den Boden unter den Füßen weg. Er war der einzigste Mensch der mir zeigte das er mich mochte und akzeptierte wie ich bin. Irgendwann ging ich wieder in die Schule, aber brach sie wieder ab. Ich machte eine Therapie und brach sie wieder ab. Ich vegetiere seitdem nur noch vor mich hin.


Vor einem Jahr nahm ich wieder Kontakt zu einem jungen von damals auf (er hatte mich nie gemobbt). Meine Gefühle zu ihm sind seit damals nicht weggegangen. Er hatte mir damals zwar das Herz gebrochen, aber unbeabsichtigt. Ich liebe einfach immer viel zu stark. Wir verstanden uns eigentlich ziemlich gut und es bestand auch aus beiden Seiten interesse. Ich sagte zu ihm das meine Gefühle nie gegangen wären und er wies mich zurück. Vielleicht weil er in jeder Beziehung betrogen wurde. Ich kann es nicht sagen.


Ich versank also wieder in meiner Depression, hatte Selbstmordgedanken. Bekam nach ein paar Monaten auch einen nervlich bedingten Schlaganfall. Ich versuchte mir wieder das Leben zu nehmen. Ich bindete mir eine Schlinge mit einem Seil und hing es an die Gardinenstange, aber die fiel sofort ab, als ich mich dran hängte. Ich weinte jeden Tag, bis zu dem Tag andem ich ihn wieder anschrieb.


Wir fingen ein sexuelles Verhältnis an und ich glaubte er sei auch verliebt in mich gewesen, wie es bei mir auch war. Die Depression machte mir leider wieder einen Strich durch die Rechnung und ich wurde traurig über Sachen die nicht geschehen sind. Ich redete mir oft ein, er würde mich nicht toll finden, also schrieb ich ihn lange Texte und er zog sich immer weiter zurück. Ich klammerte dann umso mehr und er hat es wieder beendet.


Jetzt fühle ich mich wieder komplett alleine. Meine Mutter hat seit damals nicht aufgehört mich jeden Tag runter zu machen. Ich wohne inzwischen alleine, aber bin sehr abhängig weil ich nicht selbstständig bin.

Vor 3 Tagen schrieb ich in einem Status, das ich vor hätte mich umzubringen, meldete mich seitdem auch bei niemandem mehr. Meiner Mutter schrieb ich eine abschieds SMS und sie schickt mir ständig SMS mit vorwürfen warum ich mich nicht melde. Sie geht garnicht davon aus, das mir überhaupt etwas passiert sein könnte. Auch jegliche Kontakte scheinen es komplett zu ignorieren.


Ich überlege nun seit Tagen ob der Tot nicht eine Lösung für mich wäre. Vielleicht gibt es Menschen für die das Leben einfach nicht gemacht ist. Ich habe niemanden, ich war immer alleine. Ich wurde nie geliebt und wünsche mir nichts mehr als das mich jemand in den Arm nehmen würde.


Ich liebe diesen jungen mehr als ich jemals lieben könnte und das seitdem ersten Tag andem ich ihn sah. Wir verloren uns nie aus den Augen, das ganze Leben nicht. Ich glaubte an Schicksal. Irgendwas schien da doch zu sein. Ich wurde noch nie so berührt und ich fühlte mich das erste mal wieder glücklich mit ihm. Ich werde keinen Mann mehr so lieben wie ihn. Ich wünsche ihn nur das beste, aber ohne ihn geht es nicht. Er war die einzigste Person mit der ich Kontakt hatte und durch ihn überwindete ich sogar meine Sozialphobie. Durch ihn nabelte ich mich ein Stück weit von meiner Mutter ab, was mir sehr gut tat.


Ich sitze hier grade in Tränen und es tut mir leid das es so lang geworden ist. Ich weiß nicht was ich tun kann, wenn ich ohne ihn nicht leben kann. Ich bin total verzweifelt.
 
G

Gelöscht 60940

Gast
Hallo Wynter.

Um deine erste Frage vorwegzunehmen, nein, es ist nicht das Ende.
Aber es kommt darauf an was du meinst mit "Ende". Das Ende von was?

Wenn es dein Leben ist. Nein, ist es nicht. Das geht solange bis du nicht mehr lebst. Das sollte ja klar sein.
Was deinen Leidensweg angeht, nun, das kann dir niemand beantworten. Niemand, außer du selbst.

Ich würde dir raten, in eine Bibliothek zu gehen und dir Biographien von Menschen durchzulesen.
Es mag dir vorkommen, als wärest nur du auf dieser Welt, der soviel Schei*e durchmachen musst, aber das stimmt nicht. Viele leiden mit dir, auch in einer lang vergangenen Zeit. Aber immer haben sie etwas geschafft, obwohl das Leben sie immer wieder umgeworfen hat und in den Magen geboxt hat.

Es gibt viele Baustellen in deinem Leben. Viele.

Aber die wirklich wichtigste Baustelle ist, egal was dir passiert ist, an wenigem hast du Schuld.

Deine Mutter zum Beispiel. Es ist nie deine Schuld gewesen, dass sie so ein A*sch zu dir war. Sie ist einfach kein sehr guter Mensch, hat wenig Mitgefühl. Aber das hat Gründe. Meist liegen diese Gründe in ihrer eigenen Vergangenheit. Sie ist genauso am Ende. Was du erlebst ist sozusagen ihr Vermächtnis. Ihr Vermächtnis, das sie weitergegeben hat, indem sie dir das Leben schwer gemacht hat.
Nun, aber, und ich sage ABER! (mit Ausrufezeichen, Betonung, auf A.B.E.R.), du wirst immer die Entscheidung haben ob du das "Erbe" annehmen möchtest, oder nicht. Bis jetzt hast du dich immer dazu entschieden, es anzunehmen, darin zu versinken, und es als Teil von dir zu akzeptieren. Aber es geht dir nicht gut damit. Es macht dich kaputt.
Das gute ist aber, und das wird es immer sein. Du hast immer die Möglichkeit dich dagegen zu entscheiden, und einen neuen, unbekannten, Weg zu gehen. Einen Weg, den deine Mutter bis jetzt nicht gegangen ist, vorallem weil sie nicht konnte. Aber du hast die Möglichkeit. Du hast die Wahl.
Und diese Wahl hast du jeden Tag, wenn du aufstehst.
Du hast die Wahl zu kämpfen oder liegen zu bleiben. Und den nächsten Tag. Kämpfen oder liegen bleiben.
Und auch, wenn du mal gekämpft hast, und dann wieder liegen bleibst. Das ist nicht schlimm.

Du musst nicht stark sein. Stark sein bedeutet nicht, alles zu ertragen was einem in den Weg kommt. Stark sein bedeutet auch nicht jeden Tag zu kämpfen. "Stark" sein, bedeutet die Wahl zu akzeptieren und sich mit ihr auseinanderzusetzen, egal wie sehr es wehtut.

Nun, was in deiner Schule passiert ist. Das ist grausam. Und so solltest du das auch sehen. Mit dir wurde etwas getan was du nicht wolltest, worüber du keine Macht hattest, dich nicht wehren konntest. Ich kenne das Gefühl sehr gut. Nur eines hat sich bis heute geändert. Ich sehe es als etwas sehr schlimmes an. Ja, es war grausam und es hat mir sehr viel genommen. Vieles, das ich bis heute immernoch wieder einsammeln muss. Neu aufbauen muss. Aber ich sehe es heute auch so, dass es mich zu dem gemacht hat, was ich HEUTE bin. Ja, auch ich hatte das Bedürfnis alles zu beenden, ich konnte nicht mehr. Und ich verstehe auch, dass ich es nicht konnte. Aber jetzt bin ich hier. Obwohl alles in mir danach schrie es zu beenden, sitze ich hier, schreibe dir. Ich bin hier und ich schreibe dir. Wenn man es so betrachtet, bin ich froh, hier zu sein und dir schreiben zu können.

Was dir passiert ist, das ist vorbei. Es existiert nicht mehr. Nur deine Gedanken, deine Gefühle, dein Leiden, das ist alles noch dort. Gedanklich bist du immernoch in der Vergangenheit.
Und, das ist okay. Das muss nicht immer so sein. Und das wird es auch nicht. Wenn du dich dem stellst.

Du wirst einen Weg finden dich nach "hier und jetzt" zu bringen.

Was ich dir rate, und ich lege es dir wirklich ans Herz. Pack einen Rucksack, leg dir ein bisschen Geld zur Seite und geh wandern. Für ein paar Tage, ein zwei Wochen, einen Monat, wie lange du auch brauchst. Nimm ein paar Bücher mit über das Leben von Menschen. Einen Stift, Papier. Und sei einfach ein bisschen weg von allem. Sei auf dich selbst gestellt, selbstständig die Entscheidung zu treffen wo es lang geht, welche Wege du gehst. Rede mit dir. Sprich dich an, sprich andere an und frag auch mal nach dem Weg.

Nicht, dass du das machen musst. Du kannst auch andere Dinge finden. Aber suche einfach etwas, dass dich nach Hier und Jetzt bringt.

Und, das Leben wird immer ein bisschen Schei*e sein. Aber das ist okay. Wir werden nicht verschohnt, nur weil wir schon viel Mist erlebt haben. Das ist zwar Schade, aber dem müssen wir uns, wenn wir denn wollen, stellen.

Nun, im Grunde zwingt dich auch niemand, dich diesen Dingen zu stellen. Aber das ist dein Leben, hier und jetzt. Es gibt viel zutun, viel Arbeit für dich, Arbeit in dir. Ist zwar kein schlechter Stundenlohn, aber zumindest hast du dich, was eine gute Gesellschaft ist.
 

juka

Aktives Mitglied
Hi!

Also zunächst erstmal die gute Nachricht: Du bist 20 Jahre alt, also super jung, und hast dein ganzes Leben noch vor dir. Du hast die Möglichkeit deine Vergangenheit aufzuarbeiten und dir ein schönes Leben "zu erkämpfen", statt wie bisher, in Trauer und Depression um deiner unerfüllten Bedürfnisse zu versinken.

Ich habe ein paar Fragen zu deinem Lebenslauf: Warum hast du deine Therapie abgebrochen? Was für eine Therapie war es genau, wie hat sie auf dich gewirkt? Nimmst du gerade oder hast du eine Zeit lang Antidepressiva genommen?

Für mich ist jedenfalls klar: Du brauchst dringend eine tiefenpsychologische Therapie und solltest nach meiner Einschätzung Antidepressiva nehmen, um deine Suizidgedanken und die Heftigkeit der Schübe unter Kontrolle zu bringen. Solange du weiter so instabil bist, ist an eine "normale" Lebensführung und Selbstständigkeit nicht zu denken. Hast du mal darüber nachgedacht in eine betreute Wohneinrichtung zu gehen?

Weiterhin würde ich den Kontakt mit deiner Mutter weitestgehend einstellen. Er führt dir nur immer wieder aufs Neue vor Augen, dass sie wenig Sensibilität gegenüber deinen Bedürfnissen zu haben scheint und diese nicht erfüllen kann. Du musst dich also von ihr lösen und anderswo in der Welt Menschen finden, die Geborgenheit geben können. Ein stabiler Freundeskreis und eine gute Partnerschaft machen da viel aus.

Was deinen "angebeteten" Jungen angeht: Du weißt ja denke ich selbst, dass du psychisch instabil bist und ein hohes Zuneigungsdefizit mit dir herumschleppst. Damit erdrückst du ihn praktisch. Dein Tank ist absolut leer und er ist die einzige Tankstelle weit und breit.
 
Zuletzt bearbeitet:

Wynter

Neues Mitglied
Ich danke euch sehr das ihr mir eure Sichtweisen erklärt habt, aber für mich ist das alles nicht so einfach. Ich kann nicht 'einfach' auf die Beine kommen. Das mit dem selbständig sein ist etwas komplizierter. Ich kann nicht alleine vor die Tür gehen. Ich habe extreme Panik alleine nach draußen zu gehen, deshalb brauche ich meine Mutter. Ich weiß das sie mir absolut nicht gut tut, aber sie ist der einzigste Mensch mit dem ich in Kontakt bin.


Ich bin auch grade in einer Phase wo ich aufgeben möchte, da denkt man nicht ans kämpfen sondern erst einmal ans überleben. Es ist schon schwer für mich aus dem Bett zu kommen. Ich weiß ja garnicht ob ich dieses Leben überhaupt noch leben möchte. Ohne Liebe ist das Leben sowieso leer. Ich habe keinen Platz in dieser Welt, so fühlt es sich jedenfalls an.


Zu der Therapie, ja, ich hatte eine tiefentherapie gemacht. Ich habe mich besser und besser gefühlt und kam super mit meinem Therapeuten zurecht. Ich lernte einen Menschen kennen, der mir wieder nicht gut tat, er sagte ich bräuchte so eine Therapie überhaupt garnicht und hat mich jeden Tag runter gemacht und fertig gemacht. Ich habe das immer zugelassen und habe Tag ein Tag aus mit ihm geschrieben, obwohl ich ihn nicht einmal mochte. Ich redete mir sogar ein das ich verliebt wäre, was ich definitiv nicht war.


Tabletten nehme ich nicht, nur beruhigungstabletten. Antidepressiva streite ich für mich komplett ab. Ich weiß das sie helfen, aber ich möchte sie nicht nehmen.


Das mit den Sachen abbrechen ist für mich schon wie eine Zwangsstörung. Ich breche wirklich alles ab, seitdem ich immer wieder die Schule wechseln musste. Ich kann nichts zu ende malen, nichts zu ende schreiben, es ist fast unmöglich geworden für mich irgendwas noch zu beenden.


Meine Depressionen möchte ich auch nicht los werden. Sie sind ein Teil von mir und ich habe gelernt sie zu akzeptieren. Ich liebe sie, weil ich mich damit und mit den anderen Krankheiten die ich habe vom rest der Welt abhebe. Ich weiß das es gefährlich sein kann die Depression zu romantisieren, aber es gibt auch viele Menschen die damit gut leben können, und so ein Mensch möchte ich auch werden.


Wenn ich in keiner down-Phase bin, schaffe ich auch alles so gut wie es geht. Ich schmeiße meinen Haushalt und ich fühle mich normal. Aber es ist nicht lustig wenn man 6 Tage in der Woche nur in der Wohnung hockt. Grade wenn der Sommer jetzt kommt. Mir fehlt einfach eine Person die mich an die Hand nimmt und mit der ich etwas erleben kann. Ich weiß wirklich nicht wie ich an Freunde ran kommen soll.


Vielleicht wirke ich auch etwas stur hinsichtlich meiner Depressionen, und ich möchte hilfe, aber dann will ich mir auch nicht helfen lassen. Es tut mir leid. Ich habe so einen Gedankensalat im Kopf und weiß nicht wirklich was ich möchte. Ich weiß nur das es mir derzeit nicht gut geht und sehe keinen Weg wie sich das ändern könnte.


Zukunftsängste habe ich auch. Ich mache zurzeit keine Ausbildung, wie denn auch, wenn ich alles abbrechen muss was ich anfange. Ich habe nicht einmal einen Abschluss. :(
 
T

Tumras

Gast
Hallo Wynter!

Ich kann deine Art von Leid persönlich sehr gut nachvollziehen. Ich erkenne (korrigiere mich, wenn ich mich irre) zwei zentrale Dinge, die deine Probleme verursachen:

- Du bist sehr empathisch
Das ist insofern ein Problem, als dass du die Aktionen deiner Mitmenschen zu stark gewichtest und dabei die Konsequenzen deines Handelns lediglich von den Reaktionen anderer abhängig machst.

Gedanken, die dir vielleicht so oder so ähnlich gekommen sind, stelle ich mir wie folgt vor:
"Wenn ich mich wehre, schlägt er mich noch fester" (ein Gedanke, der dir vielleicht gekommen ist, als du verprügelt wurdest), anstatt etwa zu denken: "Wenn ich mich noch mehr wehre, werden sie endlich auch von mir ablassen."
Andererseits: "Wenn ich hinaus möchte, brauche ich die Hilfe meiner Mutter, weil sie mehr Mut hat, als ich.", anstatt: "Wenn ich nur eine Minute je eine Woche vor die Türe gehe, traue ich mich vielleicht, nächste Woche zwei Minuten raus zu gehen."

Diese ersten Gedanken fixieren sich inhaltlich völlig auf die zu erwartenden Handlungen und Gedanken deiner Mitmenschen, während die zweiten Gedanken jeweils eine "Strategie" überdenken, sich aus einer Situation selbst zu befreien und so sein Umfeld zu gestalten, anstatt es von anderen gestalten zu lassen.

Empatie ist außerdem ein Problem, weil du die Handlungen anderer Menschen sehr persönlich nimmst. Zurückweisung und andere negative Gefühle dir gegenüber nimmst du imho sehr stark wahr. Du bist ständig in ängstlicher Erwartung auf die nächste Misshandlung (in welcher Weise auch immer). Das liegt wohl darin begründet, dass dir bisher wenig anderes widerfahren ist. Durch das andauernde Missverhältnis von positiver und negativer Resonanz von anderen dir gegenüber bist du ständig angespannt, weil du sehr stark auf etwas positives hoffst und zugleich jederzeit etwas extrem schlimmes erwartest.

- Du bist sehr unsicher
Natürlich ist das auch der Prägung durch dein Umfeld teilweise zuzuschreiben, aber für solcherlei extremes Verhalten, wie du es schilderst, bedarf es auch einer gewissen Veranlagung. Und genau das ist es, was deinem Umfeld entweder nicht klar ist, oder von anderen bewusst ausgenutzt wird, um dir zu schaden.
Einen weiteren Gedanken stelle ich mir wie folgt vor: "Jeder hat bisher eine Ausbildung, nur ich nicht, weil ich dazu zu dumm bin.", anstatt: "Andere haben weniger Unterstützung bei ihrer Wahl und der Beendigung einer Ausbildung nötig als ich."

Diese zwei Punkte klingen vielleicht auf den ersten Blick sehr allgemein und nichtssagend. Jeder ist ja irgendwie unsicher und macht sein Verhalten von seinem Umfeld abhängig. Du aber bist aufgrund deiner Veranlagung und deiner bisherigen Traumata in beiderlei Hinsicht in ein Extrem gerutscht.
Dieses Extrem ist ein sehr tiefes Loch, aus dem du mit einem Sprung nicht herauskommen wirst. Bei psychischen Verletzungen, wie den deinen braucht es konsequente Therapien, die dich auch nur in sehr kleinen Schritten voranbringen kann. Es dauert Jahre, um solch starke Zurückweisungen und Angriffe gegen deine Person zu verkraften und eine Strategie zu entwickeln, mit zukünftigen Rückschlagen umzugehen.

Ich kann dir in deiner aktuellen Situation nur folgendes raten:
Hör auf, über das Ende deines Lebens nachzudenken, genauso, wie über den Sinn des Lebens und die Sinnhaftigkeit aller dir widerfahrenen Übel. Diese abstrakten Überlegungen werden dich keinen Schritt raus aus deine Tief bringen, sondern dich nur aufgrund ihrer Unbeantwortbarkeit weiter hineinzeihen.

Stelle dir keine weiteren Fragen über die zukünftigen Aktionen irgendwelcher anderer Menschen. Ihr Verhalten ist nur in begrenztem Maße vorhersehbar und nichts auf der Welt wird dich vorwarnen, wenn sie etwas tun, was dir schadet oder missfällt. Auch diese Gedanken sind Schall und Rauch und werden dir nicht weiterhelfen.

Finde eine Strategie und fälle eine Entscheidung: möchte ich den ersten Schritt machen, oder nicht?
Wenn du ihn machen willst, besprich das mit einer Fachkraft, der du vertraust (Psychologe z.B.). Informiere dich bei einem Facharzt für Pychosomatische Medizin und Psychotherapie über eventuelle organische Ursachen deiner Angstzustände. Antidepressiva sind nicht der einzige Weg. Aber wenn dein Arzt dir dazu rät, probier es zumindest aus, denn sie können dir nicht mehr schaden, als es dein aktueller Gemütszustand sowieso schon tut.

Mache kleine Schritte, um dein Leben in Ordnung zu bringen und versuch auf keinen Fall, ein zu hohes Ziel zu erreichen:
"Ich möchte alleine einkaufen gehen können.", statt:
"Ich möchte ganz auf mich allein gestellt mein Leben bewältigen, einen guten Job haben, einen Freund der mich liebt,... etc. pp."
Verallgemeinere dabei niemals:
"Ich möchte Akif Pirincis Buch 'Felidae' einmal ganz lesen.", statt:
"Ich möchte mehr Bücher fertig lesen."

Wenn du behutsam vorgehst und diese Ratschläge befolgst/sie mit einer Fachkraft abklärst, besteht die Chance, dass du dich irgendwann einmal im Spiegel ohne vorschnelles Urteil und mit der notwendigen Distanz zu deinen traumatisierenden Erlebnissen ansehen und dir ernsthaft die Frage stellen kannst: "Möchte ich dieses Leben leben?"
Dann wird dir vielleicht auch jene Antwort in den Sinn kommen, die mich am Leben hält: "Ich habe nur dieses und ohne es gäbe ich jede Option auf, daraus etwas zu machen, was mich glücklich macht. Ich bin nicht machtlos gegenüber meinem Schicksal. Ich will es zu etwas gutem machen und ich habe die Hilfe, die ich brauche, um das auch zu bewerkstelligen."

Viel Glück!
Pack es an!
 

Wynter

Neues Mitglied
Mich macht es unglaublich wütend, wenn ich lese was zu meinem Leben geschrieben wird. Irgendwie tun hier alle so als wären sie Therapeuten. Ich kenne meine Probleme. Ich weiß auch wie ich sie lösen kann. Das war nicht der Punkt. Ich wollte mich nur nicht mehr alleine fühlen, das wars. Ich wollte einfach das mir mal jemand zu hört und mich nicht drängt etwas zu schaffen, was ich nicht von heute auf morgen schaffen kann. Das setzt mich unter Druck und verschlimmert meine Krankheit. Die Aussagen wie ich angeblich denke, sind völlig falsch dargestellt. Wäre ich jetzt noch in meiner Tiefphase, hätte ich mir wahrscheinlich nach diesen Texten etwas angetan.


Genau aus diesem Grund wollte ich mir das Leben nehmen, weil ich mich alleine fühle. Nicht weil mich etwas aus der vergangenheit plagt. Klar, habe ich viel was ich mit mir rumschleppe. Das ist mir aber ziemlich Wurst. Die Depressionen sind nicht das was mich quält, deshalb will ich sie nicht los werden. Die Tiefphasen sind sche*ße, aber da rutscht man ja auch nicht einfach so rein, dafür gibt es ja einen Auslöser. Der Auslöser war das ich mich alleine fühle. Ich habe das Gefühl die meisten wissen garnicht was Tiefphasen eigentlich sind, oder wie sich das anfühlt sich das Leben nehmen zu wollen, oder die meisten sind in Therapie und deshalb drängen sie andere, weil es ihnen ja so gut geht. In einer Tiefphase ist das aber nicht das richtige.


Ich werde mich jetzt erst einmal nach einer Tagesklinik informieren, auch wenn ich jetzt schon weiß das ich sie wieder abbrechen werde. Ich finde mir wurde sehr wenig Mitgefühl entgegen gebracht, ich hätte mir Sachen gewünscht wie; Dein Leben wird noch schön, glaub daran, es gibt Menschen denen es interessiert ob du am leben bist oder nicht. Aber es wurde nur auf meine Vergangenheit eingeredet und auf Behandlungen die ich in diesem Zustand nicht gewollt habe. Aus der Tiefphase kam ich raus, weil man einen Tag etwas mit mir gemacht hatte und man sich für mich interessiert hatte. Mehr hatte ich nicht gebraucht.
 
T

Tumras

Gast
Hallo Wynter!

Nachdem zwischen dem letzten und deinem vorletzten Post nur mein Beitrag liegt, nehme ich einfach mal an, dass du dich deswegen angegriffen fühlst. Und wenn du dich schon dagegen speziell wendest, dann nenn das Kind bitte auch beim Namen. Pauschal meine Mitkommentatoren zu beleidigen, wegen etwas, was ich geschrieben habe, wird ihnen nicht gerecht.

Wahrscheinlich ist keiner derjenigen, die dir geantwortet haben (inklusive mir) ein ausgebildeter Fachmann.
Aber was ich versucht habe, war, aus meiner Sicht zu beschreiben, worin deine Probleme eigentlich begründet liegen. Ich dachte, ich könnte dir damit einen Weg aufzeigen, der dich langfristig aus deinem Tief herausbringt und eben nicht nur für ein paar Stunden/Tage.
Du behauptest, du wüsstest alles darüber bereits und scheinst aber keineswegs willens zu sein, deine aktuelle Situation zu verändern.

Das kann ich verstehen, sehe aber nicht, wie dir das selber weiterhilft. Dass du extrem empfindlich auf (u.a.) meine Vorschläge reagierst, sagt mir nur, dass dich die Beschäftigung damit so frustriert, dass du versuchst, es denen heimzuzahlen, die daran Schuld sind, dass du dich überhaupt wieder damit beschäftigen musst.

Ich finde das sehr unvernünftig und ziemlich ungerecht. Dass du uns/mir darüber hinaus auch noch vorwirfst, wir/ich wäre(n) im Falle eines "Tiefs" auch noch dafür verantwortlich, dass du dir was antust, ist darüber hinaus eine ziemlich beleidigende Behauptung. Ich sehe das keineswegs so. Als mündige, erwachsene Frau bist du für dein Handeln alleine verantwortlich, ob es jetzt zu deiner Heilung, oder zu weiteren Verletzungen führt.

Darüber hinaus finde ich nichtssagende Wortfloskeln, im Sinne von "Das wird schon wieder" völlig zwecklos, denn ohne deine eigene Initiative wird sich in deinem Leben absolut nichts langfristig ändern.
Das Leben wird niemals "von alleine" schön. Deine Einstellung zählt und genau daran zu arbeiten, habe ich dir geraten und rate ich dir jetzt erneut.

Es gibt bestimmt Personen, die dich gerne haben, aber wenn du sie bei dem leisesten Anzeichen von Kritik an deinem Wesen ebenso vor den Kopf stößt, wie du das gerade getan hast, werden sie sich vermutlich genauso von dir distanzieren, wie ich das jetzt tun werde. Und das schadet dir letztendlich mehr, als allen anderen.
Du kannst nicht wild um dich schlagen und denken, mit persönlicher Reue in stiller Einsamkeit wäre deine Schuld beglichen und das es eine Bringschuld deines Umfelds wäre, dich zu akzeptieren, wie du bist.

Und ja, die Welt bietet einiges und kann sehr schön sein, aber dazu musst du diese Dinge auch sehen und akzeptieren. Und auch das kommt nicht von alleine. Daran muss man arbeiten.
Und das geht am besten in einer langfristigen Therapie.

Du schilderst dein Tief so, als wäre es von deinen bisherigen Erlebnissen und Traumata völlig unabhängig. Das ist aber einfach Quatsch. Der Grund dafür, warum du gerade jetzt um Beistand ersucht hast, liegt sicher nich nur am "Auslöser", sondern an den vielen Dingen, die davor passiert sind. Depressionen und "Tiefs" sind nichts, was jemanden völlig unvermittelt trifft, wie eine Grippe.

Ich habe außerdem explizit in meinen Beitrag geschrieben, dass es völlig unmöglich ist, sich über Nacht zu verändern:

"Mache kleine Schritte, um dein Leben in Ordnung zu bringen"

Deswegen ist eine Behauptung, wir/ich würde(n) genau das von dir verlangen, schlicht falsch. Man kann sehen, dass du viele Probleme hast (was du ja auch selbst weißt und zugibst) und kein vernünftiger Mensch würde behaupten, dass sich so etwas schnell und ohne weiteres aus der Welt schaffen lässt.
Und mit ein paar müden Floskeln à la "Das packst du schon" ist die Arbeit einfach nicht getan.

Ich würde dir empfehlen, bei deinem nächsten Tief eine Hotline anzurufen, z.B. bei der Telefonseelsorge:

Zum Hörer greifen. | TelefonSeelsorge Deutschland

Weitere Nummern kannst du auch z.B. hier finden:

Notfallnummern bei Depressionen und anderen psychischen Notfall-Situationen

Auf diese Weise kannst du viele kompetente Zuhörer erreichen, die dir vielleicht besser Mut zusprechen können.

Ich wünsche dir dennoch gute Besserung und hoffe, dass du einsiehst, dass nur eine Veränderung in deinem Leben etwas bewirken kann.

Viel Erfolg!
 
G

Gelöscht 60940

Gast
Mich macht es unglaublich wütend, wenn ich lese was zu meinem Leben geschrieben wird. Irgendwie tun hier alle so als wären sie Therapeuten. Ich kenne meine Probleme. Ich weiß auch wie ich sie lösen kann. Das war nicht der Punkt. Ich wollte mich nur nicht mehr alleine fühlen, das wars. Ich wollte einfach das mir mal jemand zu hört und mich nicht drängt etwas zu schaffen, was ich nicht von heute auf morgen schaffen kann. Das setzt mich unter Druck und verschlimmert meine Krankheit. Die Aussagen wie ich angeblich denke, sind völlig falsch dargestellt. Wäre ich jetzt noch in meiner Tiefphase, hätte ich mir wahrscheinlich nach diesen Texten etwas angetan.


Genau aus diesem Grund wollte ich mir das Leben nehmen, weil ich mich alleine fühle. Nicht weil mich etwas aus der vergangenheit plagt. Klar, habe ich viel was ich mit mir rumschleppe. Das ist mir aber ziemlich Wurst. Die Depressionen sind nicht das was mich quält, deshalb will ich sie nicht los werden. Die Tiefphasen sind sche*ße, aber da rutscht man ja auch nicht einfach so rein, dafür gibt es ja einen Auslöser. Der Auslöser war das ich mich alleine fühle. Ich habe das Gefühl die meisten wissen garnicht was Tiefphasen eigentlich sind, oder wie sich das anfühlt sich das Leben nehmen zu wollen, oder die meisten sind in Therapie und deshalb drängen sie andere, weil es ihnen ja so gut geht. In einer Tiefphase ist das aber nicht das richtige.


Ich werde mich jetzt erst einmal nach einer Tagesklinik informieren, auch wenn ich jetzt schon weiß das ich sie wieder abbrechen werde. Ich finde mir wurde sehr wenig Mitgefühl entgegen gebracht, ich hätte mir Sachen gewünscht wie; Dein Leben wird noch schön, glaub daran, es gibt Menschen denen es interessiert ob du am leben bist oder nicht. Aber es wurde nur auf meine Vergangenheit eingeredet und auf Behandlungen die ich in diesem Zustand nicht gewollt habe. Aus der Tiefphase kam ich raus, weil man einen Tag etwas mit mir gemacht hatte und man sich für mich interessiert hatte. Mehr hatte ich nicht gebraucht.
Ich habe ein paar Dinge hervorgehoben, nicht um dich vorzuführen, sondern dir einiges bewusst werden zu lassen.

Niemand kann deine Gedanken lesen, und jeder versucht nur auf seine Weise zu helfen, wie er es weiß oder für "richtig" hält. Ob das das ist was du brauchst, ja, das kannst du selbst entscheiden. ABER, es steht niemandem zur Pflicht, Verantwortung oder Aufgabe dir genau das zu sagen was du hören willst. Es wäre nichts schlimmes dabei das zu sagen, aber dann wären sie vermutlich nicht ehrlich, weil sie von dir erzwungen wurden.

Ich finde es genauso nicht sehr nett, vorzuwerfen, dass du dich unter anderen Umständen getötet hättest. Niemand wollte dir hier was Böses, im Gegenteil, ich lese, aus meiner Perspektive, sehr viel Mitgefühl aus nicht nur meinem Beitrag, sondern auch aus den der anderen. Nur du möchtest das wohl nicht lesen, sehen oder verstehen. Warum, nun, das ist wohl etwas was du herausfinden musst.

Was du brauchst oder nicht brauchst, wie gesagt, das ist deine Entscheidung. Aber die Welt, und die Menschen, stehen dir gegenüber in keiner Verpflichtung. Ja, das ist eine nicht sehr angenehme Wahrheit, nur es kommt immer darauf an wie man das sehen möchte.

Ich finde es aber genauso sehr überheblich zu sagen, dass niemand dein Gefühl nachempfinden könne. Das stimmt nicht. Nur, ich zum Beispiel, stehe an einem anderen Punkt. Ich habe die "Phase" überwunden, hab mich mit viel Wut, Heulkrämpfen und Schmerzen aus der Depression rausgeboxt und sage dir wie es auf der anderen Seite aussieht. Man gibt dir eine Hand, aber du schlägst sie weg.

Aber ich muss dir sagen, im Grunde musst du für dich selbst wissen was du aus deinem Leben machst. Wie du es lebst. Ob du es schön findest. Denn nur wenn du es selbst verstehst, wirst du es auch gerne von anderne hören.

Hätte man dir gesagt, das Leben ist schön, würdest du sagen "Nein, das Leben ist kacke.", hätte man dir gesagt, dass es Menschen gibt, die sich für dich interessieren, hättest du gesagt "Wo sind sie dann? Hier ist niemand, der sich für mich interessiert.". Wo wäre also der Sinn darin? Du bist einfach noch nicht an dem Punkt diese Dinge zu verstehen. Du musst erst gehen um rennen zu können.

Auch wird man sich immer ein bisschen alleine in der Welt fühlen. Das ist okay. Nur ist es der Umgang mit dem Gefühl mit dem wir die meisten Schwierigkeiten haben. Auch kommt es darauf an was man mit dem Gefühl macht. Jeder hat diese Tage, an denen er sich einsam und allein fühlt. Das haben wir alle. Aber nur weil man eine andere Reaktion auf das Gefühl hat bedeutet es nicht, dass man dich nicht versteht. Du bist nicht "gestrafter", "leidender" oder am "verletzten" als andere. Jeder hat seine eigene Leiden, Schmerzen, seinen eigenen Kummer. Und somit kann man auch Mitgefühl und Verständnis für dich finden. Eine weitere Frage wäre wohl, warum du es ablehnst, dass andere auch leiden.

Das mit der Tagesklinik kannst du schon machen, aber ja, ich bezweifle auch, dass du es durchziehen wirst. Weil ich auch denke, dass du da eigentlich garnicht hin willst. Oder? Es wäre sehr schwierig einen positiven Effekt darin zu erzielen, wenn du da eigentlich garnicht sein willst.

Was denkst du denn was DU machen könntest, damit es DIR besser geht?
Du willst ja leben, nur nicht so. Also musst du etwas verändern.
 

Wynter

Neues Mitglied
Jetzt habe ich so einen starken Wutanfall bekommen und habe mir meine Arme aufgeschnitten. WOHER WILLST DU WISSEN WIE ICH DENKE ODER FÜHLE? ICH WAR SELBER IN THERAPIE UND KENNE DAS ALLES! WOHER WILLST DU SAGEN WAS ICH ANGEBLICH DANN SAGEN WÜRDE?! Schönen Dank. Mir ging es gut bis ich das gelesen habe, jetzt sitze ich hier mit aufgeschnittenen Armen. TOLL!
 

juka

Aktives Mitglied
Wynter meinte:
Schönen Dank. Mir ging es gut bis ich das gelesen habe, jetzt sitze ich hier mit aufgeschnittenen Armen. TOLL!
Wenn du die Meinung der anderen nicht erträgst, dann solltest du nicht in einem öffentlichen Forum posten. Den anderen jetzt die Schuld für deine aufgeschnittenen Arme zuzuschieben und sie damit emotional unter Druck zu setzen ist widerlich.
 
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