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Soll ich meiner Tochter zum Geburtstag gratulieren?

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Birke

Gast
Liebe User,

ich möchte zur Erklärung obiger Frage kurz den Hintergrund schildern:

Vor 7 Jahren hat meine Tochter (jetzt 42) den Kontakt zu mir abgebrochen. Sie wollte damals, dass ich nicht mehr mit ihrem Ex rede oder in sein Haus (ihr früheres gemeinsames) gehe. Da er aber der Vater ihrer Tochter/meiner Enkelin ist und er sie allein erzieht, habe ich damals gesagt, dass ich den Kontakt zu meiner Enkelin nicht verlieren möchte und um sie zu sehen - abzuholen bei einem Besuch - ich natürlich mit dem Vater reden muss, bzw. sein Haus betreten.

Seit diesem kurzen Telefongespräch im Oktober 2007 hat meine Tochter den Kontakt zu mir abgebrochen. Ich habe schon mehrmals ergebnislos versucht, wieder mit ihr Kontakt aufzunehmen. Im ersten Jahr danach kam mein Brief mit den Geburtstagsgrüßen mit dem Vermerk "Annahme verweigert" zurück.

Ich denke täglich an Sie und leide sehr unter dieser Unversöhnlichkeit. Vor allem würde ich sehr gerne mit ihr reden und meine damalige Ansicht mit ihr diskutieren, bzw. ihr auch endlich persönlich sagen, dass sie natürlich meine geliebte Tochter ist und bleibt, egal was sie sonst macht. Auch damals war mir die Beziehung zur ihr natürlich nicht weniger wichtig, als die zu meiner Enkelin. Es war für mich einfach eine Zwickmühle, in der ich nur zerrieben werden konnte.

Jetzt hoffe ich, dass ihre Einstellung mir gegenüber milder geworden ist und ich es wagen könnte, wieder einen Geburtstagsgruß zu schicken.

Mich würde interessieren, wie es andere Töchter oder Söhne sehen, die den Kontakt zu ihrer Mutter abgebrochen haben.

Ich danke Euch schon jetzt für Antworten.
 
Hallo Birke,

Mich würde interessieren, wie es andere Töchter oder Söhne sehen, die den Kontakt zu ihrer Mutter abgebrochen haben.

Das lässt sich so nicht beantworten. Auch wenn man den Kontakt zu seinen Eltern abgebrochen hatte kommt es immer auf die Person selbst und deren damaligen Beweggründe an. Ich zb. verzeihe die damaligen Vorfälle nicht, aber ich hatte und habe auch genügend Grund dazu.

Dir hingegen, kann man keine Schuld anlasten und ich finde heftig, dass deine Tochter dich mit in ihre Familienprobleme hineinzog und dir auch noch vorschreiben möchte, wie du dich verhalten solltest.
Du wärst eine schlechte Oma, wenn du dich diesbezüglich von ihr hättest beeinflussen lassen. Das Kind kann nämlich nichts dafür.

Ich finde, deine Tochter hat von dir keinen Geburtstagsgruss verdient. Zumal auch nicht klar ist, ob sie diesen Heute annehmen würde. Da müsste ja eigentlich erstmal von ihr ein Schritt in Richtung Versöhnung kommen.

Blut ist dicker als Wasser - allerdings sollte keiner geneigt sein sich zum Affen zu machen. Du hattest damals richtig gehandelt und deine Position zwischen den Stühlen sitzend, so gut es ging zu meistern. Wenn deine Tochter nicht erkennt was sie an ihrer Mutter hatte ist das schade, aber mit der Nase gehört da niemand drauf geschubst. Das sollte sie auch so wissen und im Zuge ihrer Reife erkennen können.
 
Ohne Dir zu nahe treten zu wollen meine ich, mich erinnern zu können, dass es weniger um die Tatsachen an sich ging, sondern um den Ton und das wenig empathische Verhalten von Dir. Ich meine, Du hättest ein schroffes "Mit wem ich Kontakt habe, ist meine Sache!" in den Hörer gesagt. Insoweit sehe ich Dich nicht als gänzlich schuldlos.

Ich würde es immer wieder versuchen und selbstverständlich zum Geburtstag gratulieren!
 
Liebe Birke,

das ist natürlich keine schöne Situation und es tut mir leid, dass Du leidest. Dir scheint eine Versöhnung mit Deiner Tochter wichtig zu sein, das ist schon einmal gut.

Ich habe auch keinen Kontakt mehr zu meinem Vater seit meinem 18. Lebensjahr. Immer mal wieder habe ich es versucht mit ihm, aber es war einfach nicht möglich, weil er immer wieder die gleichen Fehler begangen hat. Irgendwann habe ich es dann aufgegeben und den Kontakt völlig abgebrochen. Es ist eine lange Geschichte voran gegangen, die sich mein ganzes Leben lang hingezogen haben. Da war von physischer bis psychischer Gewalt alles dabei.

Soll heißen. DU musst für Dich selbst reflektieren, ob der Eklat mit Deiner Tochter nur der Tropfen auf den heißen Stein war und ein längerer Zeitraum mit Zerwürfnissen voraus gegangen ist. So etwas bedarf aber immer einer großen Ehrlichkeit und auch Mut sich selbst Fehler einzugestehen.

Wenn Dir im Klaren darüber bist und mit Dir im Reinen, würde ich einen neuen Anlauf wagen. Vielleicht einen außerhalb des Geburtstages.

Darüber hätte ich mich bei meinem Vater gefreut, da er aber immer noch meint, ich müsste einen Schritt auf ihn zugehen, fällt eine Versöhnung eher aus.

LG Mopsbacke

P.S. Hattest / Hast Du eigentlich weiterhin Kontakt zur Enkelin und zum EX-Mann Deiner Tochter?
 
Ehrlich gesagt kann ich mir kaum vorstellen, dass Deine Tochter einzig und allein aus dem von Dir genannten Grund den Kontakt abgebrochen hat. Mit den Eltern zu brechen, basiert fast immer auf guten Gründen - nicht nur einer, sondern mehrere gravierende. Kann es sein, dass da noch andere Dinge vorgefallen sind ...?

Ich würde eine Karte schicken und gratulieren - Dir geht es damit sicher besser, als wenn Du den Geburtstag Deiner Tochter einfach ignorierst.
 
"Mit wem ich Kontakt habe, ist meine Sache!" in den Hörer gesagt. Insoweit sehe ich Dich nicht als gänzlich schuldlos.

Ich sehe das genauso wie Portion Control.

Hallo Phelia, das ist doch wohl nicht Dein Ernst, daß man durch diese emotionale Reaktion von "Mitschuld" reden kann.
Zumal die Aussage ja schließlich genau den Nagel auf dem Kopf trifft.

So wie Birke es beschreibt-hat sie alles richtig gemacht. Es wäre an der Zeit, daß diese Tochter sich besinnt-und nicht die Mutter.
 
Da ich selbst jahrzehntelang gebraucht habe, um mich aus den Verstrickungen meiner Herkunftsfamilie ENDLICH zu lösen,
und es ohnedies ein schwerer Schritt ist mit Eltern zu brechen, weil man/frau sich als auch als erwachsenes Kind i.d.R seinen
Eltern verpflichtet fühlt, würde ich dir raten deiner Tochter gegenüber ENDLICH RESPEKT zu zeigen und ihren Wunsch nach
dauerhaftem Kontaktabbruch zu akzeptieren.
Mit Gratulationen zum Geburtstag wäre ich vorsichtig, weil sie in den Augen Deiner Tochter gerade von Deiner Seite vermutlich
nicht angebracht scheinen könnten.
 
Hallo,

ja ich würde ihr gratulieren und damit einen ersten Schritt in Richtung Versöhnung versuchen.

Vielleicht tut es ihr ja auch mittlerweile leid und sie traut sich nicht den ersten Schritt zu machen. Einen Versuch ist es wert. Wenn Sie dann immer noch nicht reagiert, dann ist es halt so. Aber dann weisst Du erst mal Bescheid und Du hast es versucht.

Alles Gute!
 
Ich bin eine Tochter, die den Kontakt zu ihrem Vater vor 25 Jahren abgebrochen hat.

Ich leide sehr darunter, daß er mir nie gezeigt hat, daß seine Tür trotzdem noch offensteht. Oder es nur ganz am Anfang mal gezeigt hat, als ich noch nicht in der Lage war, meine Unversöhnlichkeit aufzugeben und meine Sehnsucht, die immer da war, zu hören. Danach hat er sich nie wieder gemeldet.

Seit über einem Jahr ringe ich mit mir, ob ich einmal einen Kontaktversuch wagen soll. Weiß nicht, ob ich noch willkommen wäre. Feige und voller Angst verschiebe ich den Versuch immer wieder.

Ich glaube es wäre einfacher für mich, wenn mein Vater mir gelegentlich ein Signal - z.B. in Form einer Geburtstagskarte mit einem lieben Gruß - geschickt hätte.


Was nicht heißt, daß ich dann reagiert hätte oder nicht - verbohrt wie ich war - den Geburtstagsgruß postwendend mit "Annahme verweigert" hätte zurückgehen lassen. (Wenn der Schmerz groß ist und man alle positiven und liebevollen Gefühle unterdrückt und negiert, kann man unfaßbar hart sein.) Auch ich hatte sehr gute Gründe für meinen Kontaktabbruch, wie vermutlich Deine Tochter auch.

Aber ich würde heute wissen, daß ich weiterhin geliebt und nicht vergessen wurde.


Horch fürsorglich in Dich hinein, ob Du mit einer erneuten - evtl. schroffen - Zurückweisung umgehen könntest. Wenn ja, dann würde ich ein Signal aussenden. Allerdings keine langen Erklärungen, die wieder zu Mißverständnissen führen können oder aus Selbstschutz von der verletzten Tochter falsch interpretiert werden. Sondern nur mit wenigen liebevollen Worten signalisieren, daß Du sie liebst, an sie denkst, aber Du ihre Grenzen respektierst und es ihr überläßt, wann immer sie sich Dir wieder zuwenden möchte.

Ich wünsche Dir von ganzem Herzen, daß Deine Tochter großherziger ist, als ich es über Jahrzehnte war.
 

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