Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Soll ich mich scheiden lassen?

Esmeralda

Neues Mitglied
Hallo,

diese Frage stelle ich mir nicht erst seit Kurzem. Ich bin seit 2,5 Jahren mit meinem Mann verheiratet, seit 9 Jahren mit ihm zusammen und wir haben zwei kleine Kinder und mittlerweile ein Haus gebaut, in dem wir seit knapp einem Jahr wohnen.
Von Anfang an war unsere Beziehung von häufigen Streitereien geprägt. Trotz allem habe ich ihn immer geliebt und war mir sicher, dass er der Richtige für mich ist.
Doch in den letzten Monaten, wenn nicht sogar Jahren, zweifel ich immer mehr daran, ob ich mit ihm bis an mein Lebensende gehen werde. Dass wir die Kinder bekommen und das Haus gebaut haben, hat unsere Beziehung natürlich immer wieder vor neue Herausforderungen und unsere Beziehung auf die Probe gestellt.
Manchmal gibt es so glückliche Momente und dann kippt von einem auf den anderen Moment wieder alles. Mir ist ja klar, dass nach so vielen Jahren eine Beziehung nicht mehr ist wie am Anfang. Doch es ist nicht nur so, dass die Leidenschaft nachlässt (nach den Schwangerschaften verging mir immer mehr die Lust auf Sex; unsere ständigen Reibereien machen es nicht besser), sondern ich habe das Gefühl, dass mein Mann mich häufig nicht wertschätzt. Hinzu kommt, dass er auch häufig schnell impulsiv und ausfallend reagiert (ich bin auch nicht immer ein unbeschriebenes Blatt), sich im Ton vergreift bzw. teilweise aufs Übelste beleidigend wird. Unsere Streitigkeiten erreichen schnell einen Punkt, der Grenzen überschreitet und meiner Meinung nach, geht dies häufig von seiner Seite aus. Dies belastet mich sehr. Er bezeichnet mich dann gern auch mal als schlechte Mutter und ich weiß genau, dass er das macht, um mich zu verletzen. Generell verletzt er mich gern, wenn er wütend ist und sich ein Streit hochschaukelt. Bezüglich meiner Figur, mit der ich mich seit der Schwangerschaft sehr wenig wohlfühle, hat er mich auch nicht selten beleidigt, und generell gibt er mir, wenn wir streiten, gern das Gefühl, nicht viel wert zu sein, nicht viel erreicht zu haben usw. Ich glaube, ich wollte es immer nicht wahrhaben, aber mittlerweile ist mir eigentlich schon klar, dass dies ein toxisches Verhalten ist. Anlässlich der Dinge, die ich weiß, bin ich mir auch sicher, dass da vieles aus seiner Kindheit stammt. Er gibt mir gern an allen möglichen Dingen die Schuld, zieht sich damit aus der Verantwortung, etwas ändern zu müssen, rechtfertigt sein Verhalten damit, dass ich mich ja so und so verhalten und dass in ihm triggere. Manchmal entschuldigt er sich für sein Verhalten und die Dinge, die er gesagt hat, sagt, er will dies ändern, bei der nächstbesten Gelegenheit verhält er sich allerdings wieder genauso. Selbst, wenn ich ihn in dem Moment darauf hinweise, lässt er sich von seinen Emotionen mitreißen. In meinen Augen handelt er überhaupt nicht rational, sondern immer impulsiv. Laut ihm diskutiere ich immer, würde andere Meinungen nicht akzeptieren usw., wo ich häufig feststelle, dass es genau andersherum ist. Ich habe das Gefühl, dass er schlechte Eigenschaften von sich (die er nicht leiden kann), auf mich projiziert, mich verantwortlich macht, erwartet, dass ich mich ändere, damit er eben nicht diese "Arbeit" hat, sich verändern zu müssen. Ich weiß, dass ich auch nicht immer einfach bin und sicherlich ein anderes Verhalten von mir auch zu weniger Streit zwischen uns führen würde. Doch andererseits sehe ich nicht ein, mich beleidigen lassen und das kommentarlos hinnehmen zu müssen. So schaukeln sich unsere Auseinandersetzungen immer mehr hoch und leider wurden diese Auseinandersetzungen auch einige Male schon körperlich.
Das Traurige ist, dass auch unsere Kinder die Streitereien mitbekommen. Immer wieder haben wir uns vorgenommen, das nicht vor den Kindern auszutragen, das auf später zu verschieben, doch leider können wir uns beide nicht zurückhalten. Selbst, wenn einer es schafft, macht der Andere immer weiter.
Mit dem Hausbau und unserem Umzug sind unsere Auseinandersetzungen immer schlimmer geworden. Jetzt kommen noch finanzielle Themen hinzu, die wir vorher nie hatten. Bis vor ein paar Monaten war ich noch in Elternzeit, jetzt arbeite ich Teilzeit, bin Erzieherin und bringe deutlich weniger Geld als mein Mann als ITler nach Haus, was er mir jetzt immer mehr vorhält. Obwohl er mich ja so kennen gelernt hat. Das Haus ist natürlich nicht günstig, mein Mann sehr sicherheitsbewusst, und immer wieder kommt nun das Thema Geld zwischen uns auf. Was ihn regelmäßig triggert, ist, dass ich noch eine zusätzliche Weiterbildung gemacht habe (um in Zukunft mehr Geld für unsere Familie beisteuern zu können), die ich nun monatlich abzahle. Wir haben das alles damals besprochen und ich bin mir 100% sicher, dass er mir das Okay gegeben hat. Nun behauptet er, dass das nicht so war, er nicht einverstanden war, und hält mir das ständig vor, dass ich das Geld auch hätte ins Haus, in den Garten usw. investieren können. Ich weiß nicht, ob wir uns einfach missverstanden haben oder ob er wieder einmal nur das verstanden hat, was er verstehen wollte.
Ich weiß nicht mehr weiter. Diese ständigen Streitereien halte ich nicht mehr aus. Es ist ja nicht mal, DASS wir uns streiten, sondern WIE. Diese ständigen Beleidigungen, das Heruntermachen, hat mich anfangs immer sehr mitgenommen, mittlerweile prallt das zum großen Teil schon an mir ab. Momentan bin ich echt an dem Punkt, wo ich denke, dass ich mich scheiden lassen möchte. Dann denke ich da an unsere Kinder, denen ich das eigentlich nicht antun möchte, ebenso das Haus, das wir abbezahlen müssen. Wir hatten bereits 3 Termine bei unterschiedlichen Beziehungscoaches/-therapeuten, doch leider haben wir auf Dauer nicht geschafft, die Dinge, die uns dort an die Hand gegeben wurden, umzusetzen. Auch hier schiebt mein Mann wieder die Verantwortung auf mich, dass ich "mich verändern müsse", dass dies "die Grundlage wäre für alles Andere".

Vielleicht steht oder stand jemand ja mal vor einer ähnlichen Herausforderung und kann mir einen Rat geben.
 

Florida Lady

Aktives Mitglied
Warum habt ihr unterschiedliche Coaches aufgesucht und seid nicht bei einem geblieben?

Wenn dein Mann nun tatsächlich so wenig selbstreflektiert ist wie du ihn schilderst und eine längerfristige Beratung nichts bringt, frage ich dich: was sollst du noch tun? Du allein kannst keine Änderung bewirken, alles was du machen kannst: dich seinen Launen unterordnen, abstumpfen, hinnehmen.
Aber ist es das, was du deinen Kinderm vorleben möchtest? In einer unglücklichen Beziehung zu verharren, bis du in ner Kiste aus dem Haus geschleppt wirst oder er dich verlässt?

Du hast nur dieses eine Leben. Du kämpfst für die Beziehung, gehst zu Coaches, willst die Ehe retten und dein Mann beschimpft dich immer noch, gaslighted dich (Weiterbildung),zeigt sich wenig wertschätzend, entwertet dich als Mutter.

Eure Kinder bekommen das alles mit. Euer Verhalten hat Einfluss auf sie und sie werden die Muster übernehmen und u.a. Beschimpfungen, Anschreien als normale Kommunikation ansehen.
Eine Trennung kann für Kinder auch eine Erlösung sein.


Hast du Zugriff auf seine Unterlagen, um die für den Fall der Trennung zu sichern?
Du musst dich gut aufstellen, die Scheidung von so einem Typen wird sicher nicht leicht, weil sein jetzt schon abstoßendes Verhalten eher schlimmer wird.

Du hast selbst eine solide Basis - Erzieher werden überall gesucht, du wirst dein Einkommen steigern können.
Dass du die Weiterbildung gemacht hast, ist gut - lass dir von dem Kerl nicht das Gegenteil einreden. Von neuen Hecken im
Garten hast du persönlich am Ende nicht so viel.
 
Zuletzt bearbeitet:

Dalmatiner

Aktives Mitglied
Vielleicht steht oder stand jemand ja mal vor einer ähnlichen Herausforderung und kann mir einen Rat geben
Ja. Wir waren nicht verheiratet, aber Trennung mit Haus und gemeinsamen Kindern.

Geh in aller Stille zu einem Anwalt für Familienrecht. Lass ihm vor dem Termin alle Unterlagen zukommen,:etwa Heiratsurkunde, Unterlagen zum Haus (Grundbuch, Kreditunterlagen), Ehevertrag, Lohnabrechnungen. Du musst wissen was da bei einer Trennung auf dich zukommt.

Bei den Kindern geht es auch um Umgang und Unterhalt. Auch da solltest du vorher wissen, was möglich ist und wir sich das finanziell auswirkt. Und was du von der Sache her willst.

Ich wusste das Alles nicht genau genug und bin natürlich beschissen worden.
 

Holunderzweig

Sehr aktives Mitglied
Naja...

Wenn man sich verletzt fühlt und nicht wertgeschätzt ( blablamässig, wie auch "Liebestechnisch) .... dann ist es meist so, dass man genau diese Gefühle auch den anderen spüren lässt.
Dh- was du ihm bist, ist er auch für dich. Für dich ist er ein Depp, so wird er sich fühlen und nun gibt er dir das halt zurück.
 

cucaracha

Urgestein
Häufiger Streit ist für Alle krankmachend...besonders für die Kinder.

Man sollte nicht den Respekt vor einander verlieren.

Könnte eine Eheberatung euch helfen?

Könnt ihr mal eine Pause von einander machen......z.B. einer wohnt mal für 1 Monat woanders?

Vermutlich ist es besser das Haus zu verkaufen, wenn ihr dadurch in einer finanziellen Not seid.
 
Zuletzt bearbeitet:

Elemente

Aktives Mitglied
Wegen den Kindern würde ich nicht bleiben sondern gehen, besonders artet es ja immer mehr aus und bereits auch schon körperlich.
Du kannst nur gehen oder das alles weiter ertragen, ihr passt nicht mehr zusammen und dein Mann wird auch nicht aufhören dich zu verletzen, kling für mich sogar sehr nazistisch und ihr zusammen seid toxisch.
Vergeude nicht dein Leben mit so einer Beziehung, ich sehe da wirklich nichts was ich als positiv empfinde zwischen euch beiden, nur dass ihr eventuell beide zu viel erwartet habt und das Haus zusätzlich nun eine Belastung ist.
Zum Glück hast du einen guten Beruf gelernt und nun bildest du dich weiter, dein Mann bildet sich wohl ehr zu viel ein weil er in der, IT Branche ist und viele wählen diesen Beruf, ist halt auch, einfach ein Beruf und man kann die beiden Berufe ja nicht miteinander vergleichen, sie sind so unterschiedlich.
Schlimm, dass er dich so abwertet um sich besser darzustellen, da sind wir wieder beim Narzissmus.
 

Nichts123

Aktives Mitglied
Schwierig. Aber wie sagt man so schön? Jeder soll erst mal vor seiner Türe kehren, oder? Was natürlich nicht immer so einfach ist. Dabei könnte man versuchen seine Technik zu ändern, die man für Probleme verwendet hatte bisher, sodass man eventuell manchmal daran sogar Spaß hat diese zu lösen.
 

Holunderzweig

Sehr aktives Mitglied
Innerhalb einer Minute wäre diese Ehe wieder auf dem richtigen Kurs, wäre der Wille da, euch endlich wieder mit Liebe und Zuneigung zu begegnen und würdet ihr endlich aufhören, zornig und verletzt zu sein.
Eigentlich haben sich eure Egos ineinander verbissen und die kämpfen leider bis zum Nimmerleinstag, da zählt auch Scheidung dazu plus bitterste Zerrüttung.
Man muss diesen Weg aber nicht gehen, man könnte auch ins Herz gehen und zugleich sehen, er leidet, er ist am Flennen, das drückt er so aus. Vertragt euch, zählt diese Tage nicht, wo es so kam, löscht diese und habt euch endlich wieder lieb. Lasst diese Spinnerei und diesen Ton los, damit kannst du ihm am ehesten helfen und dir und euch allen.
Sag nicht, dass das nicht geht. Das geht sehr wohl.
 

Anzeige (6)

Ähnliche Themen

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben