Soziales Experiment: Mann/Frau weint in der Öffentlichkeit

Ich bin mir nicht sicher, ob das hier ins Unterforum Gesellschaft passt. Vielleicht eher ins Unterforum Studien?

Es würde mich einfach interessieren, ob so ein soziales Experiment schon mal gemacht wurde; oder ob sich jemand angestachelt fühlt, ein solches soziales Experiment durchzuführen?

Ich würde gerne sehen, wie die Leute auf einen in der Öffentlichkeit weinenden Mann, im Vergleich mit einer in der Öffentlichkeit weinenden Frau, reagieren.

Meine Vermutung ist, dass die Frau getröstet und umsorgt würde. Der Mann würde bestenfalls ignoriert, aber wahrscheinlich eher von den Frauen angewidert angeguckt und von den Männern ausgelacht oder sogar tätlich angegangen.

glimmer_of_hope meinte:

Meine Vermutung ist, dass die Frau getröstet und umsorgt würde. Der Mann würde bestenfalls ignoriert, aber wahrscheinlich eher von den Frauen angewidert angeguckt und von den Männern ausgelacht oder sogar tätlich angegangen.

Zum Vergrößern anklicken....

Wenn es tatsächlich ein soziales Experiment sein soll, wäre es zielführender, wenn du es ergebnisoffen und neutral formulieren würdest.

So ist natürlich klar, worauf du hinaus willst.

Ich würde einen weinenden Msnn in der Öffentlichkeit niemals angewidert angucken oder so.

Ich bin eine Frau. Würde vielleicht vorsichtig gucken, ob es möglich ist, ihm näher zu kommen, ihn möglicherweise zu trösten. Aber sehr vorsichtig. Gibt ja viele Menschen, die einfach ihre Ruhe haben wollen, auch mit Gefühlen in der Öffentlichkeit.

Ich lebe allerdings in einer Großstadt. Da guckt selten jemand auf die anderen.. Selbst wenn eine Frau weint, springen da die Leute nicht auf und wollen trösten.

Ich würde da genauso wie bei einem Mann gucken, ob man helfen kann. Eine kurze Frage stellen. Eben, ob man helfen kann oder darf.

Tatsächlich gab es das mal bei der amerikanischen Show "What would you do?". Das Ergebnis war, dass Frauen vielfach geholfen wurde und Männer eher belächelt oder ignoriert. Aber das schlimmste war, dass ein Mann in einem Bekleidungsgeschäft gesessen und geweint hat und eine Frau zeigte ""Zivilcourage"", ist zur Kasse und hat gemeint, dass sich da ein männlicher Kunde merkwürdig verhält und sie Angst hat, dass den Verkäuferinnen etwas zustößt. Kranke Welt.

Eine Geschichte aus dem Reallife: Einer meiner besten Kumpels musste in Berlin in einem belebten Park weinen, weil ein guter Freund am Vortag durch einen Unfall gestorben ist. Es hat niemanden interessiert.

Druschek meinte:

Tatsächlich gab es das mal bei der amerikanischen Show "What would you do?". Das Ergebnis war, dass Frauen vielfach geholfen wurde und Männer eher belächelt oder ignoriert. Aber das schlimmste war, dass ein Mann in einem Bekleidungsgeschäft gesessen und geweint hat und eine Frau zeigte ""Zivilcourage"", ist zur Kasse und hat gemeint, dass sich da ein männlicher Kunde merkwürdig verhält und sie Angst hat, dass den Verkäuferinnen etwas zustößt. Kranke Welt.

Eine Geschichte aus dem Reallife: Einer meiner besten Kumpels musste in Berlin in einem belebten Park weinen, weil ein guter Freund am Vortag durch einen Unfall gestorben ist. Es hat niemanden interessiert.

Zum Vergrößern anklicken....

Ich bin mit blutender Wunde am Handgelenk U Bahn gefahren, und es hat niemanden interessiert. Und ich bin eine Frau, damals auch noch hübsch und jung . Auch in Berlin.

In Berlin sieht man jeden Tag absolutes Elend. Weinende Menschen sind da eine Kleinigkeit. Die meisten Menschen sehen da einfach weg, egal ob es sich um einen Mann oder eine Frau dreht.

Wenn da jeder auf jedes Leid reagieren würde, wäre das schön, aber eine absolute Überforderung für den einzelnen Menschen. .

Ich selbst bin nicht nicht so abgestumpft, dass ich überall weg sehe. Aber teilweise schon.

Manchmal muss man sich richtig schützen vor bettelnden Menschen, die richtig aufdringlich sind. Zum Beispiel.

Ich kann die Welt nicht retten. Und es ist auch möglich, dass ich in einem Park weine und nicht wünsche, dass mich jemand anspricht. Weil ich einfach nur für mich weinen will.

Wenn ich will, dass mir jemand hilft, muss ich ihn ansprechen. Da würde ich mir aber auch den Menschen aussuchen.

Schwierig ..

ich denke, es hängt auch davon ab, ob der Betrachter Frau oder Mann ist.

Ich habe selbst schon in der Öffentlichkeit geweint, wobei ich dabei keine Not hatte. In diesem Moment war ich auch nicht empfänglich für irgendeine Art der Kommunikation.

Ich würde eine weinende, mir unbekannte Person beobachten, ob ich eine Not wie eine Verletzung oder Gewalt erkennen kann.
Falls ja den Blickontakt suchen und ggf. helfen.

Auch in München interessiert sich niemand für weinende Frauen. Weinende Männer sind mir bisher nicht aufgefallen, da wäre es aber sicher genauso.

glimmer_of_hope meinte:

Es würde mich einfach interessieren, ob so ein soziales Experiment schon mal gemacht wurde; oder ob sich jemand angestachelt fühlt, ein solches soziales Experiment durchzuführen?

Zum Vergrößern anklicken....

Ja das gibt es schon.
Google mal danach oder schau auf You Tube.

Basi meinte:

Wenn ich will, dass mir jemand hilft, muss ich ihn ansprechen. Da würde ich mir aber auch den Menschen aussuchen.

Zum Vergrößern anklicken....

Genau das.
Egal ob Mann oder Frau.
Es gab da schon Experimente, wo z.b. jemand einen körperlich Behinderte mimte, der hilflos vor einer Rolltreppe stand. Der stand da und alle gingen vorbei.
Als der dann gezielt jemand ansprach...bitte ich brauche Hilfe, eilten sofort welche herbei.
Ähnlich wird es mit dem Weinen sein.
Nur weil jemand wo sitzt und weint, ist noch kein deutliches Signal, das er Hilfe braucht.