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Schmusebär
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Deutschland mit weltweit niedrigster Kinderzahl
Studie: Hohe Kinderlosigkeit in Deutschland weltweit einmalig
Deutschland hat weltweit die niedrigste Kinderzahl je 1000 Einwohner. Das hat eine Erhebung des Berlin-Instituts für Bevölkerung und Entwicklung ergeben.
Statistisch gesehen bringt hierzulande jede Frau nur noch 1,36 Kinder zur Welt.
Damit hat die Geburtenrate den Tiefstand des letzten Kriegsjahres 1945 erreicht. Das sagte der Vorstandsvorsitzende der gemeinnützigen Stiftung Berlin-Institut am Mittwoch bei der Vorstellung der Untersuchung "Die demographische Lage der Nation". Die negative Entwicklung nehme an Geschwindigkeit noch zu. Bis 2050 werde die Zahl der in Deutschland geborenen Kinder schätzungsweise nur noch halb so groß sein wie heute.
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In Deutschland kommen immer weniger Kinder zur Welt. Nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes ist die Geburtenziffer im vergangenen Jahr auf ein Rekordtief gefallen: Auf Grundlage der ersten drei Quartale gehen die Statistiker für 2005 von 680 000 bis 690 000 Geburten aus.
Damit hat die Zahl der Geburten erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg die Marke von 700 000 unterschritten. 1946 registrierten die Standesämter nach den Tabellen der Statistiker noch 921 677 Geburten. Die Zahl kletterte bis 1964 auf 1,36 Millionen und übertraf damit die der Sterbefälle um fast eine halbe Million.
Danach gingen die Geburten allerdings rasch zurück. Für 1972 ermittelten die Statistiker noch gut 900 000 Geburten. Erstmals seit 1947 lag in diesem Jahr aber die Zahl der Sterbefälle höher.
Von Mitte der 70er Jahre an stiegen die Geburtenziffern allmählich wieder, ohne aber die Zahl der Gestorbenen einzuholen. 1990 wurden nochmals 905 675 Geburten registriert. 2004 waren es gut 200 000 weniger.
Quelle: dpa