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Stadt oder Land?

LariMari

Mitglied
Hallo ihr Lieben,

mein Mann und ich stecken in einer Zwickmühle. Ich werde dieses Jahr mein Studium beenden und die Frage ist, wo ich auf Jobsuche gehen soll. Derzeit wohnen wir in der Großstadt, wo er aufgewachsen ist. Wir haben allerdings die Option, in mein Elternhaus aufs Land zu ziehen, da es sozusagen leer steht. Er möchte so gerne aufs Land ziehen, ich möchte lieber in der Stadt bleiben 🙂

Hier unsere Argumente:

Stadt:
- viel bessere Jobangebote, insbesondere für mich
- der Großteil unserer Freunde wohnt hier
- wir haben eine relativ schöne und günstige 4-Zimmer-Mietwohnung in einer relativ guten Lage. Mehr braucht es doch nicht? 🙂
- man hat viel mehr Optionen (mal ins Theater, japanisch lernen, sich beruflich verändern...)

Land:
- wir hätten ein schönes Haus zum "Schnäppchenpreis"
- die Ruhe, weniger Stress
- potenzielle Kinder wüchsen "behüteter" auf, es gäbe sogar eine fürsorgliche Oma um die Ecke

Mich würde eure Meinung brennend interessieren!

LG LariMari
 
Vielleicht per Kompromiss:
zunächst in der Stadt bleiben und das Haus zeitweise vermieten.
Wenn Du in Deinem Job für Kinder pausierst, auf's Land umziehen.
 
Guten Abend!
Vor allem anderen ist es wichtig, dass ihr zwei euch einig seid - egal wann und wofür ihr euch entscheidet.

Dann kann ich aus eigener Erfahrung berichten: mit kleinen Kindern gehst du nicht mehr ins Theater (höchstens ins Kindertheater) oder lernst auch kein Japanisch oder die Job Qualifikationen stehen auch ganz hinten an. Bei einer Familiengründung und mit kids sieht der Alltag einfach ganz anders aus - da zählt jede Minute Schlaf, man geht zum Babyschwimmen oder Kinderturnen oder wäscht die Trikots der Bambini-Fussballmannschaft oder fährt den Nachwuchs zum reiten, flöten oder zur Nachhilfe. Der Haushalt ist eine never ending Story und deinen Job machst du höchstens in Teilzeit - für viele Jahre....und wenn abends Ruhe einkehrt, zieht es dir um 21h den Stecker und du schläfst auf dem Sofa ein.....so ging es jedenfalls mir und sämtlichen Freundinnen.....und das änderte sich erst als die jüngste in die weiterführende Schule kam......
Es ist ein Segen wenn Kinder in einer ländlicheren Umgebung aufwachsen können.

Solange die Familienplanung noch nicht akut ist: geniess dein Leben in der City - schöpf alles voll und ganz aus und Tatsache - vermiete das Häuschen auf dem Land solange.....


Doch wie Eingangs gesagt: das wichtigste finde ich, ist das ihr euch einig seid.

Liebe Grüsse - Anderlinde
 
Land:
- wir hätten ein schönes Haus zum "Schnäppchenpreis"
- die Ruhe, weniger Stress
- potenzielle Kinder wüchsen "behüteter" auf, es gäbe sogar eine fürsorgliche Oma um die Ecke

Mich würde eure Meinung brennend interessieren!

Hallo LaMari,

stände der Kinderwunsch noch in weiter Ferne, würde ich das Haus vermieten und mit meinem Partner in der Stadt bleiben.
Käme jetzt der Wunsch nach Nachwuchs zuerst, würde ich das Land bevorzugen.

Nichts ist schöner als eine Oma als Kind zu haben, zu der man nach dem Kindergarten/ Schule gehen kann, wenn die Eltern arbeiten.

(Ich bin als Grundschülerin vom Dorf in eine Stadt, die noch in einem anderem Bundesland war, gezogen.
Mir hat etwas gefehlt. Es ist schon anders mittags eine Mietwohnung alleine aufzuschließen und auf die Mutter zu warten, oder ein Haus zu haben und zur Oma laufen zu können.)

Meiner Meinung nach sollten die Kinder, die es können, auf dem Land großwerden dürfen.

Lg Jenny
 
Bei dem Thema bin ich als Stadtmensch vielleicht voreingenommen, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass man Kinder auch in der Stadt gut aufziehen kann und sie auch davon profitieren können. Abgesehen davon sind ja auch Städte nicht überall verkehrsreich und übervölkert, es gibt auch viele Stadtviertel, in denen es fast ländlich-ruhig zugeht. Eine Bekannte von mir ist damals auch nach der Geburt ihrer Tochter von der Innenstadt aufs Land gezogen, aber sie sagte hinterher, sie hätte den Schritt bereut.

Schwierig ist es natürlich, wenn man sich in der Partnerschaft uneins ist und außerdem ein Häuschen auf dem Land zur Verfügung steht. Wie weit liegt das Häuschen denn von der Stadt entfernt?
 
Vielen Dank schon einmal für eure Antworten!

Nun steht die Vermietung des Hauses nicht zur Debatte. Und es fliegen in unserer Ehe auch nicht die Fetzen. 😀
Wir wollen einfach nur die richtige Entscheidung treffen und dafür so viele Meinungen und Erfahrungen wie möglich hören.

Ich als "Landei" habe das Dorfleben als Kind eher als beklemmend wahrgenommen. Entweder du gehst zum Fußball, obwohl es dir keinen Spaß macht. Oder du gehst eben als Einzige nicht. Die Option "Volleyball" oder gar Ballett oder so gab es schlicht nicht. Da hatten es die Stadtkinder schon viel besser, die Einrad, Capoeira oder auch nur Basketball machen konnten. Außerdem musste man immer von Mutti mit Auto gefahren werden, wenn man irgendwo hinwollte aufgrund der weiten Entfernungen und des nicht vorhandenen ÖPNV. Als potenzielle Mutter bedeutet das natürlich einerseits ein Stück weit Kontrolle, aber ist eben auch einfach nur zusätzlicher Stress.

Der Stress fängt ja mE schon bei den KiTas an, die in der Stadt kostenlos / sehr viel günstiger, zudem fußläufig erreichbar und mit flexibleren Öffnungszeiten ausgestattet sind. Wenn wir in dem Häuschen wohnen, muss einer die Kiddies um 8:00 mit Auto hinfahren und einer sie um 12:00 abholen. Länger/ flexibler hat die einzige KiTa im Umkreis nicht auf und auch ab der Grundschule würde es natürlich nicht besser. Dass da (trotz Oma) keine Karriere möglich ist, liegt auf der Hand. Vielleicht bin ich da aber auch total auf dem Holzweg und Kinder für länger als 4h in die KiTa zu bringen, grenzt an Grausamkeit?

Zum Thema Karriere ist noch zu sagen, dass mein Mann "überall" was finden würde. Bei mir ist es etwas kniffliger, ich müsste auf dem Land dann eher etwas "Artverwandtes" nehmen, wahrscheinlich für weniger Geld und mit weniger interessanten Aufgaben. Zwei Autos bräuchten wir allemal. Und wenn man mal älter ist und den Job verliert, bleibt man auch arbeitslos, weil es im realistischen Umkreis einfach nichts mehr gibt mit der Spezialisierung. So erging es einigen im Dorf.

Außerdem machen Haus und Garten einfach viel Arbeit. Als Kind habe ich Gartenarbeit gehasst. Und mein Papa war auch nicht gerade begeistert, als er die Fassade streichen durfte. Dann natürlich die unerwarteten Kosten, wenn ein Sturm mal ein paar Ziegel runterräumt oder das Waschbecken springt. Jetzt rufe ich einfach den Vermieter an und am nächsten Tag kommt jemand vorbei, für mich entstehen keine Kosten.

Nun hat mein Mann in seiner Kindheit in der Großstadt leider auch nicht so schöne Erfahrungen gesammelt. Da wurde einfach ein riesiger Sozialbau in seiner Gegend hochgezogen und schon gab es überall Gewalt, Drogen usw. Einige seiner Schulfreunde und auch Geschwister sind auch auf die schiefe Bahn geraten. Das kann in der Stadt natürlich passieren und die "schlechten Einflüsse" sind so halt auch viel präsenter. Da kann ich seine Bedenken natürlich verstehen.

Und irgendwie träumt ja jeder davon, seine eigenen vier Wände zu haben. Man kann einfach mal im Garten die Seele baumeln lassen. Die Kinder haben alle schöne große, eigene Zimmer und können im Garten spielen. In der Stadt wird so etwas jedenfalls für uns wohl niemals erschwinglich sein. Und schließlich der Gedanke, dass die Kinder in der Stadt nie mal eben so zur Oma könnten. Das ist auch schade.

Das hört sich jetzt alles sehr Kinder-Lastig an, obwohl wir noch nicht einmal Kinder haben. :-D
Aber man muss ja für die Zukunft planen...
 
Ich als "Landei" habe das Dorfleben als Kind eher als beklemmend wahrgenommen. Entweder du gehst zum Fußball, obwohl es dir keinen Spaß macht. Oder du gehst eben als Einzige nicht.
Dann hast du als Kind ganz ähnliche Erfahrungen gemacht wie ich. Ich war auch ein "Landei" und habe das Leben damals als beklemmend empfunden. Obwohl immer gesagt wird, dass Kinder auf dem Land viel glücklicher aufwachsen würden: auf mich hat das damals nicht zugetroffen. Ich war schon damals anders "gestrickt" als die gleichaltrigen Kinder, aber darauf hat man damals keine Rücksicht genommen, und so wurde ich zum Beispiel gegen meinen Willen zum Fußball geschickt, wo ich von den übrigen Kindern sowieso nur ausgelacht wurde.

Aus diesen Erfahrungen aus der Kindheit heraus kommt für mich ein Leben im ländlichen Raum nicht mehr in Frage, weil mich allein die Vorstellung bedrücken würde. Wenn es Dir so ähnlich geht wie mir, würde ich den Umzug aufs Land doch noch einmal überdenken, denn der Weg zurück in die Stadt könnte eventuell schwieriger werden als der Weg raus aufs Land.

Meine Mutter hat mich ja auch jahrelang bedrängt, ich solle doch wieder zurück ins Elternhaus ziehen und zur Arbeit in die Stadt pendeln. Aber ich habe mich dem immer widersetzt, und inzwischen hat sie eingesehen, dass ich für das Leben im Ländlichen nicht geeignet bin.
 
Hallo.

Meine Kinder sind auf dem Land aufgewachsen, und das Wichtigste war, dass ich viele Mütter und Kinder um mich hatte, weil dort nur junge Familien lebten.

Mit Kind auf dem Land ansonsten stelle ich mir, wenn man die Stadt gewohnt ist, sehr öde unter Umständen vor, wenn es keine anderen jungen Mütter gibt.

In der Stadt gibt es Gruppen ohne Ende, Turnen, schwimmen, Krabbelgruppen, Spielplätze, Cafes, in denen sich die Mütter treffen mit den Kleinen...

Und in München z,B. gibt es auch jede Menge grün.

Auf dem Land wohnen hat natürlich auch viel. Aber ohne soziale Kontakte kann man auch ganz schön versauern dort.
 
Und in München z,B. gibt es auch jede Menge grün.
Ja genau, und das trifft eigentlich auch auf die anderen mir bekannten Großstädte zu. Sogar das als grau und hässlich verschrieene Berlin hat sehr viele sehr grüne Stadtviertel mit ländlich-ruhigem Charakter, sodass man eigentlich auch in jeder Großstadt nicht auf Natur und Grün verzichten muss. Einzig die Größe des Wohnraums dürfte wegen der aktuellen Wohnungsnöte auf dem Land deutlich großzügiger ausfallen.

Aber ohne soziale Kontakte kann man auch ganz schön versauern dort.
Genau das fand ich auf dem Land gar nicht so einfach, zumindest als Ortsfremder. Sogar mir als eigentlich vom Städtchen stammender Mensch schlugen schon gewisse Abneigungen und Vorbehalte entgegen, weil ich in die Großstadt gezogen bin. Wenn ich zurück in meine Heimat fahre, dann gelte ich dort als "Städter", was man nicht besonders gern mag. Einmal hat sich sogar ein Fahrradhändler zunächst geweigert, mich zu bedienen, weil er "die aus Minga" (=München) nicht mochte. Er wollte mich aus dem Laden schicken und sagte sinngemäß, ich solle doch in München in einen Fahrradladen gehen.
 
Dann hast du als Kind ganz ähnliche Erfahrungen gemacht wie ich. Ich war auch ein "Landei" und habe das Leben damals als beklemmend empfunden. Obwohl immer gesagt wird, dass Kinder auf dem Land viel glücklicher aufwachsen würden: auf mich hat das damals nicht zugetroffen. Ich war schon damals anders "gestrickt" als die gleichaltrigen Kinder, aber darauf hat man damals keine Rücksicht genommen, und so wurde ich zum Beispiel gegen meinen Willen zum Fußball geschickt, wo ich von den übrigen Kindern sowieso nur ausgelacht wurde.

So ging bzw. geht es mir (noch) auch. Ich bin sehr froh, wenn ich in 5,5 Monaten endlich aus dem Dorf bzw. Landleben rauskomme. Dieses spießige Kleinbürgertum ist absolut nicht meins!

Ich bin auch der Meinung, dass Städte (wobe es dort sicherlich Unterschiede gibt) genügend Grün haben. Ansonsten kann man ja mit dem ÖPNV etwas weiter rausfahren. 🙂

Bitte lieber Threadersteller: Tu Dir das Landleben nicht (weiter) an. Es ist der Horror.
 

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