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ständig in andere männer verguckt, trotz beziehung

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Anni_Gast

Gast
hallo,

ich habe ein großes problem, was mich sehr belastet. ich bin seit 5 jahren mit meinem partner zusammen (er 32, ich 29) und mir passiert es immer wieder, dass ich mich in irgendwelche anderen männer "vergucke". mir fehlt an für sich nichts in der beziehung, außer natürlich das prickeln, was man eben nur am anfang hat, wenn man sich noch nicht richtig kennt, jede berührung aufregend ist etc.

und ich habe das gefühl, dass ich diesen reiz des neuen krampfhaft immer wieder suche, auch unbewusst. außer flirten ist zwar nie was passiert, aber ich habe angst, dass ich mich mal mit einem anderen in eine situation manövriere, in der ich nicht mehr nein sagen kann.

ich habe auch schon mit meinem partner über mein (meiner meinung nach übertriebenes) interesse an anderen männern gesprochen und er meinte, solang es nur beim flirten bleibt, ist es okay für ihn und er hat auch verständnis, dass ich mich für andere männer interessiere in einer längeren beziehung. aber so, in dem ausmaß?! ist das normal? mir passiert sowas etwa einmal im jahr, also nicht jede woche oder jeden monat. aber dennoch.

aktuell habe ich für 3 monate einen neuen kollegen bekommen, mit dem ich an einem projekt arbeiten muss. das beinhaltet auch, dass wir in letzter zeit oft überstunden machen und häufig auch die letzten im büro sind. bei uns stimmte die chemie von anfang an und ich merke auch, dass er sich für mich zu interessieren scheint, er macht mir z.b komplimente (weiß aber, dass ich in einer beziehung bin).

seit diesem projekt schwirrt er mir nun den ganzen tag im kopf rum, ich stalke ihn sogar regelrecht bei whatsapp oder facebook und bin dann total enttäuscht, wenn ich sehe, dass er online war, mir aber nichts geschrieben hat. oder als er sich für diese woche krank gemeldet hat, da er grippe hat, war ich todtraurig und hatte kaum mehr lust, arbeiten zu gehen.

im grunde weiß ich ja, dass es eh wieder nur ein strohfeuer ist, aber während ich mich in dieser situation befinde, kann ich generell keinen klaren gedanken mehr fassen. das geht dann ein paar wochen so und dann ist es wieder rum, aber es belastet mich einfach.

wie kann ich dieses übertriebene interesse für andere männer "abschalten" und woher könnte es kommen? bin für jeden tip dankbar.
 
Hallo, Anni,

jeder Mensch hat so seine Schwachstellen. Der eine gerät schnell in Wut, der andere redet ohne Unterlass, ein anderer isst oder trinkt bis zum Abwinken.... und bei Dir ist wohl die Sexualität bzw. Gedanken und Emotionen dazu Deine Schwachstelle.

Der Verstand sagt uns "stopp" und die Gefühle sagen "weiter, weiter, mehr, mehr".
Wem folgen wir? Dem Verstand oder den Gefühlen?

Zunächst ist es positiv, wenn Du bei Dir bemerkst, dass die Gefühle Dich in eine Richtung lenken wollen, die Du nicht gehen möchtest. Um den Weg, den Du für gut hältst, weiterzugehen, benötigst Du wie jeder andere Mensch Selbstkontrolle und Selbstdisziplin. Zur Stärkung kann man Übungen absolvieren. Bitte informiere Dich hierzu.

Wenn ein Freund z.B. Probleme hat, bei Alkohol zurückhaltend zu reagieren, wenn er ggf. keinen Alkohol trinken sollte, dann würde ich ihn nicht in Versuchung führen an seinem Platz eine Likörflasche oder andere alkoholischen Getränke hinstellen. Selbst alkoholhaltige Pralinen würden dem Freund schon Probleme bereiten wollen. Also - wenn ich ihn mag - werde ich ihn unterstützen und alles fern halten, was ihn in Versuchung führen könnte.
Männern kannst und sollst Du nicht überall und immer aus dem Wege gehen. Schon alleine beruflich wird das unmöglich sein. Aber Du kannst Vorkehrungen treffen, wenn Du "riechst", dass eine Situation aus der Kontrolle geraten könnte. Dir einzureden "ich will ja nicht..." halte ich nicht für den besten Weg, denn Deine Gefühle wären evt. mal zu mehr bereit, als Du Dir eingestehen möchtest. Das Einüben von Selbstkontrolle und Selbstdisziplin scheint mir der richtige Weg zu sein. Und wenn Du das nicht rechtzeitig übst, gerätst Du evt. in eine ähnliche Situation wie eine Person, die zur Fettleibigkeit neigt. Ohne Fitnessübung erhält der Körper (die Emotionen) auch keine Unterstützung.
Lerne, Dich bzw. Deine Emotionen zu steuern und behandel sie nicht wie ein Kind, dem man keine Erziehung angedeihen lässt.

LG, Nordrheiner
 
wie kann ich dieses übertriebene interesse für andere männer "abschalten" und woher könnte es kommen?

Das biologische kann man nicht abschalten. Wir sind zwecks Fortpflanzung so programmiert.
Allerdings übernimmt man Verantwortung wenn man eine Partnerschaft eingeht. Man sollte seinen Partner nicht verletzen.

ich stalke ihn sogar regelrecht bei whatsapp oder facebook

Wozu hast du eigentlich einen Partner wenn du anderen Männern ständig hinterherläufst?
Das kann man besser ohne Partner tun.
Du solltest dich erstmal austoben und reifen.
Einen Versorger warm zu halten und gleichzeitig mehreren Zeugern hinterherzulaufen ist zwar aus biologischer Sicht für das Verhalten einer Frau völlig normal, aber du wirst deinen Partner mittelfristig verlieren.
 
das ist normal und das kennt jeder.

du kannst es bei der schwärmerei belassen, es ausleben oder ausrutschen.
 
Hallo Anni_Gast,

ich kann dir nicht sagen, woher es bei dir kommt, aber ich kann dir erzählen, woher das bei mir kam.

Was du beschreibst, kenne ich auch als eine etwas längere Phase meines Lebens. Ich bin eine sehr treue Seele, aber in einer Beziehung verguckte ich mich parallel in einen anderen, was mich ziemlich irritierte. Damals war ich seit zwei Jahren mit meinem damaligen Freund zusammen und haben mich, nachdem ich ihm gestanden habe, mich noch in einen anderen verguckt zu haben, getrennt.
Ich hielt mich damals für polyamor. Also grundsätzlich glaube ich immer noch, dass der Mensch polyamor ist, aber heute nachdem ich die Gründe für meine damalige "Polyamorie" kenne, habe ich kein Bedürfnis mehr danach, sie so zu leben, wie vor vier Jahren noch.
Also ich habe nicht rumgehurt oder so, es kam wenn überhaupt zum Knutschen oder ganz selten dass sie mich oral verwöhnt haben, ich habe mich immer damit sehr zurück gehalten. Es war mehr eine emotionale Untreue, als eine körperliche.
Im Klartext gesprochen, habe ich seit ca. fünf Jahren immer mehrere Männer hingehalten und habe parallel noch eine Beziehung geführt. Wenn ich Männer kennen lernte, kündigte ich das auch schon so an: "Ich bin polyamor, aber nicht im sexuellen Sinne. Wenn du dich auf mich einlassen willst, solltest du damit rechnen, dass ich mich zusätzlich in einen anderen verliebe. Wenn du damit nicht umgehen kannst, lass es lieber gleich." Arme Männer, ich habe damit absolut keine bösen Absichten verfolgt, ich empfand es nun Mal so und wollte ehrlich sein. Sie versuchten es, aber sobald sie irgendwie Kritik zu dem Punkt äusserten, warf ich ihnen Unehrlichkeit vor, weil sie ja von Anfang an meine Ansage hatten und beendete zur Not die Beziehung.



Achtung!!!! ****Könnte triggern****





Nun zu den Gründen meines damaliges Verhaltens: Ich bin als Kind s mb worden und habe es lange Zeit verdrängt. Vor ca. vier Jahren bin ich an einen Typ geraten, der so zielmlich das Abbild meines Täters in der Kindheit darstellte. Er ließ sich zwar auf meine Polyamore Beziehung ein, aber tat mir genau das an, was mir in der Kindheit angetan wurde. Da kamen die ganzen verdrängten Erinnerungen hoch und ich begann eine Therapie. In dieser Begriff ich, dass die Polyamorie gar keine Polyamorie, sondern eine Kompensation der in der Kindheit verletzten Gefühle war. Es gab mir eben ein ziemliches Machtgefühl, zehn Männer an einer Hand zu haben, die alle um mich warben und gegeneinander konkurrierten.

Das muss bei dir ja nicht so extrem sein, aber könnte auch in die Richtung gehen. Damals wurde ich von allen Freundinnen beneidet. Sie wollte auch so umworben werden, wenigstens von einem. Ich weiß noch, dass ich einen super blöden Spruch dazu drauf hatte: "Konkurrenz belebt das Geschäft". Meine Freundinnen wollten auch die Prinzessinen sein, was für mich eindeutig aus der Kindheit resultiert. Sie alle hatten auch so eine Sch**ßvergangenheit wie ich, vllt nicht bis zum Äussersten, aber eben auch s. MB. Sie haben ihre Sachen nicht verdrängt und erzählten relativ oft davon, aber dass es s. MB war, fiel uns allen nicht ein. Ich "wusste" damals z.B. nicht oder es war mir nicht bewusst, dass befummeln auch zum s. MB zählt und meinen Freundinnen ging es nicht anders.

Heute, nachdem der Mb in der Kindheit aufgearbeitet ist, ist dieses Kompensationsbedürfnis verschwunden. Ich führe eine wunderschöne Beziehung auf Augenhöhe und völliger (emotionaler und körperlicher) Treue.

Ich will jetzt nicht den Teufel an die Wand malen, aber ich würde evtl schon Mal einen Psychologen aufsuchen. Am Besten einen, der teifenpsychologsich oder psychoanalytisch arbeitet.

Wünsche dir alles Gute!

LG
 

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