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Ständiges schlechtes Gewissen der Familie gegenüber

Hallo1708

Neues Mitglied
Hallo,
Mich beschäftigt dieses Gefühl jetzt schon seit mehreren Jahren und jetzt ist es an einen Wendepunkt gekommen wo ich mich entscheiden muss.
ich bin 20 Jahre
Fangen wir an mit meinen Eltern.
Wenn ich rausgehe machen mir meine Eltern ständig eine schlechtes Gewissen von wegen ich bin nie Zuhause. Denke dass ist bei vielen so deswegen finde ich es nicht so schlimm. Wir haben vor 3 Jahren ein Haus gekauft jedoch möchte ich jetzt mit meiner besten Freundin zusammenziehen. Meine Eltern sind garnicht begeistert machen mir ein schlechtes Gewissen warum sie denn das Haus gekauft haben und das ich nicht ausziehen soll und so weiter. Es ist zu dem Punkt angelangt dass sich ausziehen nicht mehr richtig anfühlt und ich sogar denke einfach zuhause weiter zu leben. Auch habe ich ständig Schuldgefühle wenn ich rausgehe oder in den Urlaub fahre mit meinen Freunden und meine Schwester zuhause ist. Ich kann die Zeit dann einfach irgendwie nicht genießen und habe das Gefühl mir geht es besser wenn ich dann auch zuhause bleibe. Das hört sich denke ich jetzt alles nicht so dramatisch an aber diese Schuldgefühle kommen auch extrem oft vor wenn ich mich mit Freunden streite oder ähnliches. Ich kann dieses Gefühl nicht absetzen nie fühlt sich was richtig an was ich mache. Ich hab das Gefühl ich bin erst glücklich wenn meine Familie glücklich ist. Aber ich sollte ja das machen was ich will aber das fühlt sich eben nicht richtig an.
vielleixht hat ja wer Tipps und weiß woher solche Schuldgefühle kommen oder ein paar Lösungsvorschläge:)
Danke schonmal
 

Holunderzweig

Aktives Mitglied
Machs dir einfach, entscheide nicht und es kommt der Tag, da lässt du los. Der ist halt noch nicht da, dieser Moment.

Man fürchtet sich halt, das ist normal, bevor etwas Neues integriert ist. Deine Eltern VERSUCHEN, dich zurückzuhalten, gelingt es nicht, dann akzeptieren sie es und denken sich eine andere Variante aus, wie sie es sich einrichten werden. Vielleicht hilfst du ihnen, herauszufinden, wie nett es ist, Zeit für sich zu haben. Das kennen sie nicht, daher motzen sie (noch).
 

Bingenervt

Aktives Mitglied
Ein paar Sätze machen mich stutzig. "Wir haben ein Haus gekauft". Ist das wirklich wir oder nur deine Eltern? Und dieses: Du bist nie zuhause...

Ich habe mit 20 beschlossen von zuhause auszuziehen. Und meine Eltern waren darüber nicht wirklich unglücklich. Auch meine Schwester, die in der Richtung etwas bequemer war, wurde irgendwann schweren Herzens von zuhause rausgekegelt. Nicht weil man mit uns als Töchtern nichts mehr zu tun haben wollte, sondern weil unsere Eltern der Meinung waren, dass wir erwachsen sind und eben nicht mehr im Hotel Mama und Papa wohnen müssen. Und sie haben uns auch immer zur Selbständigkeit erzogen.
Du bist erwachsen, kannst und darfst deine eigenen Entscheidungen treffen. Wissen deine Eltern nichts mit sich anzufangen, wenn du nicht mehr dort wohnst? Das ist nicht dein Problem sondern ihres. Das Verhältnis verschlechtert sich dadurch ja nicht, sondern wird auf ein anderes Level gebracht.
 

Erytheia

Sehr aktives Mitglied
Abnabeln ist ein Prozess den beide Seiten durchleben müssen - Du und Deine Eltern.
Deine Eltern machen Dir Schuldgefühle, um diesen Prozess zu verlangsamen, denn Loslassen bringt Veränderungen, die zu akzeptieren man erlernen muss. Du solltest schrittweise Deine eigenen Wege gehen, denn es sind Deine Entscheidungen, die Dein Leben bestimmen. Schuldgefühle sind fehl am Platz, denn es ist ein ganz normaler Prozess, den Eltern mit ihren Kindern und Kinder mit ihren Eltern durchleben. Hier kannst Du auch Vorbild für Deine Schwester sein, damit sie irgendwann ohne Schuldgefühle ihr eigenes Leben leben kann.
 

Ausnahmsweise

Aktives Mitglied
Wir haben vor 3 Jahren ein Haus gekauft
Ich kann mir nicht vorstellen, dass du mit 17 ein Haus gekauft hast.

Meine Eltern sind garnicht begeistert machen mir ein schlechtes Gewissen warum sie denn das Haus gekauft haben
Das kommt eher hin:
Deine Eltern haben das Haus gekauft, verbunden mit einer Erwartungshaltung an dich.
Gab es dazu damals Gespräche?
Sagten sie, sie kaufen das Haus für dich?

Auch habe ich ständig Schuldgefühle wenn ich rausgehe oder in den Urlaub fahre mit meinen Freunden
Die wurden und werden dir ja eingeträufelt wie Muttermilch.

meine Schwester zuhause ist
Für die du keine Verantwortung trägst.

Das hört sich denke ich jetzt alles nicht so dramatisch an
Doch, ziemlich, wie ich finde.
Die Aufgabe deiner Eltern wäre, dir Flügel zu geben, dich stark zu machen, doch sie tun das Gegenteil.

Ich kann dieses Gefühl nicht absetzen nie fühlt sich was richtig an was ich mache.
Logisch, du hast das tief verinnerlicht über Jahre.

Ich hab das Gefühl ich bin erst glücklich wenn meine Familie glücklich ist.
Das ist das Ergebnis dieser Art, wie du aufgewachsen bist.
Das ist, was deine Familie möchte und du denkst inzwischen, das du das wollen musst und willst.

Aber ich sollte ja das machen was ich will aber das fühlt sich eben nicht richtig an.
Wurde dir erfolgreich so beigebracht, eingeimpft.

Um dich nicht ewig damit herumzuschlagen, wäre vielleicht irgendwann eine Psychotherapie gut, in der du das genau anschaust und sortierst.

Du weißt, was der richtige Weg für dich ist.
Der eingeimpfte Kram steht dir aber im Weg.
Wenn du nicht alleine über diesen Berg steigen kannst, hole dir Hilfe durch einen Psychotherapeuten, der dir hilft, den Weg zu finden.

Angst ist übrigens normal und in Teilen wichtig.
Die Angst deim Leben bestimmen lassen solltest du aber nicht.
Du schaffst das!
Sagt dir eine Mutter. 😉
 

Floridah

Aktives Mitglied
Deine Eltern sind ja auch irgendwann von zuhause ausgezogen und haben ihr eigenes Leben gelebt.
Halte dir das am besten täglich vor Augen 👀, dann wird dir klar, dass auch du diesen Weg gehen darfst und musst, um autonom zu werden.
Und es ist völlig natürlich, dass du ständig unterwegs sein möchtest, mit deinen Freunden Zeit zu verbringen und Spaß zu haben.
Wenn nicht jetzt, wann dann?
Sobald deine Freunde beruflich umziehen und eine Familie gründen, wird das nicht mehr so leicht mit den spontanen Aktivitäten.
Von daher: Genieße dein Leben JETZT, ohne Schuldgefühle.

Auch für deine Eltern findet ein Abnabelungsprozess statt, damit müssen sie klarkommen.
Nur wird das in 2 oder 3 oder 4 Jahren auch nicht leichter für sie sein, deshalb können sie es auch gleich hinter sich bringen.

Ihr werdet das schon hinbekommen, bleib einfach bei deinen Wünschen.
 

Ostwind1957

Aktives Mitglied
Du hast das Recht, deine Eltern zu enttäuschen,

wenn sie dich in ein Bild zwängen wollen,

das dir nicht entspricht.

Wenn sie dich festhalten wollen,

in der Rolle des Kindes.



Ihre Sicht von dir, ist begrenzt

auch wenn sie dich lieben und dein Bestes wollen.

Ihre Welt ist nicht deine Welt,

auch wenn ihr viele Jahre,

viel miteinander geteilt habt.



Sie werden nie in deiner Haut leben,

nicht deine Nöte durchstehen,

nicht deine Entscheidungen treffen.

Ihre Ratschläge kannst du dir anhören,

sie mögen wertvoll sein,

aber du hast das Recht,

ihren Rat auszuschlagen auf der Suche nach deinem eigenen Weg.



Ihre Verantwortung war eine andere als deine,

ihre Entwicklung vom Jugendlichen zum Erwachsenen

fiel in eine andere Zeit,

ihre Unsicherheit und Fragen

bezogen sich auf eine andere Zeit.



Jetzt bist du dran.

Wenn du ihrem Bild von dir Treu bleibst,

läufst du Gefahr, dein Potenzial und das, was das Leben für dich bereit hält

zu verfehlen.



Manchmal geht es nicht anders,

als die zu enttäuschen, die wir lieben,

weil gerade sie es sind,

die in ihrer Liebe den sichersten Käfig für uns gebaut haben.



Die eigenen Eltern zu würdigen und in der Tiefe zu ehren

kann heißen, in Verantwortung den eigenen Weg zu gehen

und nicht ihren.



Sei dir selbst Treu.

Nur wenn du dich von ihnen löst,

wirst du ihnen in Freiheit neu begegnen können.
 

Holunderzweig

Aktives Mitglied
Sie haben ihre Rolle als Eltern halt gern und würden die wahrscheinlich nie aufgeben- sie drohen, sie klagen, sie betteln, sie weinen, geh einfach darüber hinweg, es ist alles bloß Show und Gehabe, um etwas zu erreichen, das sie derzeit für gut halten.

Liebe(r) 1778- nimm dich selber auch nicht so ernst. Du hast beschrieben, dass du nicht in der Lage bist, dich richtig zu fühlen, egal, wie du es versuchst. Das dürfte mit deiner Zielsetzung zu tun haben.
Nicht nur Eltern drängen, schieben, zerren an uns, auch die Ideen und Gedanken. Wie wenn in uns mehrere Geister reden würden mit uns. Ein solcher Meinungsgeist ist immer auf Error eingestellt, ein anderer will hoch hinaus und berühmt werden vielleicht, ein anderer die große Kohle scheffeln und wieder einer möchte Genuss, nur Genuss usw.- du bist der Chef und du musst weder dauernd glücklich und gut drauf sein, noch die Miesepeterlaune mitmachen.
Mir hilft, wenn ich Gefühle und Emotionen hinten anstelle- ich muss schuldenfrei, gesund, friedlich, geordnet mit allem zurechtkommen, Vernunft vorspannen vor meine Rösser, die mich ziehen ist also bei mir wichtiger, als mich in Richtungen ziehen zu lassen, wo ich dann eventuell an die Wand klatsche. Das habe ich alles schon erlebt, daher berechne ich meinen Kurs, bevor ich ihn fix einschlage.
Mir Zwanzig hast du sicher noch nicht diese Verdienste, diese Sicherheiten, dieses "Vermögen", um dich sicher zu fühlen, daher kann durchaus stimmen, was deine Eltern anraten- nutze noch ihre Recourcen, sie helfen dir vielleicht mehr, als wenn du vorzeitig abspringst.
Hast du nicht auch wegen dem mehr Zeit für Eigenplanung, während sie sich um die Nebensachen kümmern? Warum nutzt du das nicht?
Es wird die Zeit kommen, da sind sie hilflos und dann ist es umgekehrt. JETZT sind sie aber noch jung und selbstständig und sicher noch keine Pflegefälle. Hilf ihnen neue Perspektiven zu finden, wo sie aufhören sich auf dich so zu fokkusieren und endlich nachholen, was es sonst noch so gibt. Campen vielleicht, oder ein Ehrnamt angehen, oder reisen, oder Tanzen gehen- schupf sie ein bissi raus aus dem Gewohnheitsprogramm. Daran halten sie fest, weil sie nichts anderes kennen, was ja nicht bedeutet, dass das Andere schlecht ist. Sie fürchten sich halt, hab Mitleid. Nimm aber auf diese Befüchtungen keine Rücksicht, sie sind ausgedacht, wie auch deine Bedenken alle.
Koste dich durch, schmecke alles, erfahre alles mögliche und dann leg dich fest, wenn du in deinem Elemen bist. Das weißt du ja auch noch nicht.
 

kaela

Aktives Mitglied
@Hallo1708,
deine Eltern scheinen dich SEHR zu mögen. Aber es hört sich eher nicht nach Liebe an, von ihrer Seite aus. Wenn man jemanden liebt, dann fragt man, was sie will, was sie nicht will, was sie gerade braucht, was sie hasst. Das ist ein ständiger, ehrlicher, offener DIALOG. Nicht: "Du sollst, du musst, du darfst nicht, enttäusche unsere Vorstellungen und Bedürfnisse nicht, lass uns nicht allein, lass uns nicht allein ..." Das heißt im Klartext: "Ich, ich, ich, ich, ich ..."
Was du über deine Eltern geschrieben hast, hört sich absolut grauslich an. Es ist VÖLLIG ok, wenn man mit 17 und 20 Jahren rausgeht, feiert, sich mit Freunden trifft, ausziehen will. Es ist das Normale!!
Junge Erwachsene ziehen nun mal aus und suchen ihren eigenen Weg.
Deine Eltern verhalten sich definitiv nicht normal, dass sie dich zu Hause festnageln wollen. Sie haben dich so weit gebracht, dass du ständig Schuldgefühle hast, wenn du nicht zu Hause bist!! Sorry, aber das ist definitiv nicht Liebe. Ja, sie haben dich offenbar wirklich sehr gern, aber Liebe bedeutet immer, dass man möchte, dass der andere FREI entscheiden darf. Was ist ein Ja wert, wenn man nicht Nein sagen darf? In diesem Punkt sind deine Eltern absolut egoistisch. Versuch, dich von ihnen loszueisen, vielleicht auch mit einer Therapie, wenn es nicht anders geht.
Deine Eltern scheinen irgendwelche Probleme mit sich selbst zu haben, dass sie dir keine Freiheit und kein Glück ohne sie gönnen. Verstehst du, dass das eine Art Gehirnwäsche ist, die sie da mit dir treiben?
Und sie sind erwachsen. Du bist die Tochter, du musst nicht Mutter für sie spielen, auch nicht in einem einzigen Bereich. Vermutlich würde es ihnen erstmal schlecht gehen, wenn du nicht mehr da wärst, aber dann wären sie gezwungen, sich um ihre Probleme zu kümmern: Um das, was der Job jedes Erwachsenen ist.
 
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