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Starker Schweißgeruch bei der Kollegin, Formulierungshilfen gesucht

Felimaus

Mitglied
Guten Morgen zusammen,

ich habe mal die Suchmaschine hier bemüht und im Netz gegoogelt, wie man das "stinkende" Problem am besten lösen kann. Nahezu alle raten zu einem Vieraugengespräch, statt einem Brief o.ä.

Es gab schon einige "versteckte" Anspielungen von meinen Kollegen, aber die dezenten Hinweise halfen nichts...
Ein Deodorant steht z.B. im Bad zur freien Verfügung, wird aber von ihr völlig missachtet.

Sie verwendet überhaupt keine Duftstoffe, keine Cremes, Parfüm usw. Ein absoluter und strikter Öko-Freak, deshalb kommen wir auch mit unserem Deo Versuch nicht weiter!

Wir arbeiten im Einzelhandel mit nahem Kundenkontakt und bemerken, dass nicht nur wir Kollegen unter dem Schweißgeruch leiden, sondern auch die Kunden rümpfen die Nase.

Keine meiner Kollegen möchte konkret mit ihr darüber sprechen, obwohl sie schon viele viele Jahre zusammen arbeiten-vielleicht besteht Angst vor schlechter Stimmung o.ä.

Also ist es als Filialleitung meine Aufgabe mit ihr ein Vieraugengespräch zu führen, nur möchte ich das möglichst feinfühlig tun und sie soll sich nicht persönlich angegriffen fühlen. Meine größte Befürchtung ist, dass sie wegen ihrer Öko Einstellung kein Produkt verwenden will, was HILFT.

Aber wie starte ich mein Gespräch? Frau... Ich möchte mit ihnen kurz über Körpergeruch sprechen???

hat jemand ähnliches erlebt, musste es mal formulieren oder hat es gesagt bekommen? Ich würde gerne wissen wie das Gespräch verlief und ob es überhaupt etwas geändert hat.

Vielen Dank für ein paar Tips!
 
So ein Gespräch musste ich selbst vor einigen Monaten führen.

Ich habe es an den Feierabend gelegt, als die Mitarbeiterin gerade gehen wollte. So kann sie sich, falls sie etwas aufgeregt reagiert, bis zum nächsten Arbeitstag wieder abregen, es evtl. mit Angehörigen/ Freunden besprechen etc.

Unbedingt 4- Augen.

Ansonsten war ich sehr klar. Ich habe ihr mitgeteilt, dass sie sehr nach Schweiß riecht und mir das bereits mehrere Kollegen berichtet haben, ich das aber selbst auch bemerkt habe.

Ich habe ihr keine Tipps gegeben, denn sie ist erwachsen und weiß selbst, was man da macht. Zudem war ich sehr freundlich, habe keine Vorwürfe gemacht und ihr signalisiert, dass mir das Gespräch auch unangenehm ist, es aber notwendig ist und ich erwarte, dass sie etwas unternimmt.

Die Reaktion war gut. Die Mitarbeiterin war erschrocken und hat sich bedankt, dass ich so offen und vor allem gleich (sie war neu) mit ihr gesprochen habe, bevor sich die ganze Firma das Maul zerreißt. Am nächsten tag kam sie top gepflegt, roch gut und sah klasse aus.

Leider schlich sich das alte Problem mit der Zeit wieder ein. Sie ist nicht mehr bei usn, sonst hätte ich ein weiteres Gespräch mit ihr führen müsse.
 
Es gibt selbst für "Ökos" Hygieneartikel, die politisch korrekt sein sollten. Deswegen bemerkt sie entweder nicht, wie sie riecht und denkt, ihre Körperpflege reicht aus, oder ihr ist klar, dass sie meistens schweißelt, was dann ziemlich mies wäre.

Ich würde das Gespräch auch kurz vor Feierabend führen. Und es einfach so sagen, wie es ist. Da gibt es relativ wenig zu beschönigen. Wenn du dich höflich ausdrückst und sachlich bleibst, dann sehe ich da wenig, was du dir selbst vorwerfen könntest. Allerdings würde ich nicht auf einer "kollegialen oder kumpelhaften" Schiene kommen, um das Gespräch zu entkrampfen. Gerade deswegen könnte es komplizierter werden. Aber als Filialleitung achtest du wahrscheinlich sowieso darauf. Ich finde da einen neutralen Abstand wichtig. Noch wichtiger ist, dass der restliche Kollegenkreis danach gut mit dem Thema umgeht und sich dann nicht denkt "Jetzt, wo es ausgesprochen wurde, kann ich ja auch noch was dazu sagen ...", weil das könnte dann zu viel werden und wirklich verletzend sein, wenn noch etwas von mehreren Seiten folgt.


Liebe Grüße

Findefuchs
 
Da braucht man gar nicht lange drum herum reden. Sag ihr da sie unangenehm nach Schweiß müffelt und das es sogar schon den Kunden aufgefallen ist. Gerade wenn man Kundenkontakt hat ist das ein No Go.
 
Als ebenfalls überzeugter "Öko" stimme ich La_Petite_Sirene zu. Es gibt einige ökologisch und ethisch unbedenkliche Deos. Und wenn Deine Kollegin das nicht mag, kann sie auch eine Mischung aus ätherischen Ölen, die verblüffend lange frisch halten - länger sogar als alle nicht-aluminiumhaltigen Deos, die ich früher probiert hatte.
Vielleicht kann sie sich auch für Sachen von Lush begeistern. Die haben vegane Produkte und geben gern auch mal eine Probe mit. Vielleicht könnt ihr sie auch mit einer kleinen Zusammenstellung von Produkt(proben) zum Geburtstag überraschen? Ist zwar nicht der feine Ton, aber wenn es lieb verpackt ist und noch eine Tafel fair gehandelte Schokolade dazu, nimmt sie es vielleicht nicht so krumm.

Mir kommt gerade noch eine andere Frage in den Sinn: Seid ihr sicher, dass es an ihrem "Öko-Dasein" liegt? Vielleicht hat sie persönliche Probleme oder steht mit irgendwas so unter Strom, dass für mehr Hygiene, Pflege oder Duft gerade kein Raum erscheint? Hat jemand von euch einen so guten Draht zu ihr, dass ihr mit ihr vielleicht mal etwas ausführlicher reden könnt?
 
Behalt im Hinterkopf, dass das nicht allein eine Hygienefrage ist; manche Menschen haben einfach Pech und schwitzen und riechen übermäßig stark, auch wenn sie täglich duschen, während man bei anderen gar nichts riechen kann, auch wenn sie nur zwei bis dreimal pro Woche unter die Dusche hüpfen.

Alles Gute, ich beneide Dich nicht um dieses Gespräch.
 
In diesem Zusammenhang muss ich an eine ehemalige Kollegin denken, die sich nach dem WC-Gang fast nie die Hände gewaschen hat. Sie ging meist demonstrativ aus der Kabine raus, ignorierte das Waschbecken und lief ins Büro. Da wir dort auch wechselnde Arbeitsplätze haben und sie mal an diesem, mal an jenem Platz saß, immer wieder mit anderen Tastaturen und Mäusen arbeitete, war dies höchst unappetitlich. Sie wurde auch von Kollegen darauf angesprochen. Ein Teamleiter hängte sogar eine Kopie aus der Zeitung über das korrekte Händewaschen in die Toiletten. Sie ignorierte es weiterhin und wusch sich nicht die Hände. Es war eklig. Sie war auch sonst eine Außenseiterin und hatte kaum Kontakte unter den Kollegen. Sie ist nun in eine andere Abteilung versetzt worden. Aber ich gehe davon aus, dass sie dort genauso wenig ihre Hände wäscht.
 
Vielen Dank für die zahlreichen Antworten und Ideen für geeignete Produkte.

Ich beobachte das ja nun seit mehreren Wochen, sie macht keineswegs einen ungepflegten Eindruck, will damit sagen, die Kleidung ist sauber und gewaschen, ebenso die Haare. Natürlich möchte ich die Situation nicht auf ihre Ökologische Lebenseinstellung schieben, dennoch würde sie kein normales Deo benutzen, welches sofort verfügbar im Bad steht. Ich würde es ja begrüßen, wenn sie ihr eigenes mitbringen würde...nur dahin muß ich sie erstmal durch ein Gespräch bringen.

Habe letztens mit einer Langzeitkollegin von ihr gesprochen und es gab tatsächlich Momente, wo der Schweißgeruch Thema war. Sie fragte ob sie so "riechen" würde und es wurde mit Kopfnicken bestätigt. Also ist das Problem nicht ganz so neu für sie! Bedenklich finde ich, dass sie seitdem nicht daran arbeitet...

Ich glaube nicht das eine Krankheit vor liegt, evtl. die Wechseljahre, das könnte gut sein. Nichtsdestotrotz kann sie mit Produkten gegensteuern. Es klingt übertrieben, aber das ganze Geschäft riecht nach Schweiß, neben Ihr ist es schwer zu ertragen und das kommt auf unserer Fläche sehr oft vor.

Handeln muß ich auf jeden Fall...
 
Dann würde ich das Gespräch alsbald führen! Bevor das Kollegium oder gar Kunden lautstarke Beschwerden von sich geben, sollte das Problem beseitigt werden. Sprich in Ruhe mit Ihr, biete Ihr Hilfe an. Gegebenenfalls hilft ja auch ein Gespräch zu dritt, mit der ihr vertrauten Person.
 

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