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Starre und unflexible Arbeitszeiten im Büro noch zeitgemäß?

Drachenseele1984

Neues Mitglied
Guten Morgen! 🙂

Ich (34, Kauffrau für Büromanagement) bin gerade dabei, mich neu zu bewerben, denn mein derzeitiger Arbeitgeber ist leider insolvent und wird zum Ende des Jahres schließen.

Da ich hier bis zuletzt gezwungenermaßen nur Teilzeit arbeiten konnte und das schon über einen längeren Zeitraum, habe ich mein Auto verkauft, da mir das Geld ansonsten vorne und hinten nicht reichen würde und ich mit den öffentlichen auf Dauer einfach günstiger dran bin.

Nun hatte ich schon das ein oder andere Bewerbungsgespräch für Bürojobs und mir fällt zunehmend die absolut fehlende Flexibilität der Arbeitgeber auf. Während in vielen Firmen Gleitzeit, flexible Arbeitszeiten oder Homeoffice schon zum guten Ton gehören, habe ich es jetzt schon mehrfach erlebt, dass man mich nicht wollte, weil ich u.U. morgens nicht ganz pünktlich erscheinen kann.

Bei meinem Gespräch gestern z.B. handelte es sich um eine Vollzeitstelle im Büro, 8-17 Uhr bei einer Personalleasingfirma, allerdings eine interne Stelle dort, normale Sachbearbeitungsaufgaben, Terminvergabe an Bewerber, Schalten von Stellenanzeigen etc.

Ich sagte dem Niederlassungsleister wahrheitsgemäß, dass ich mit den Öffentlichen komme und mein Zug erst um 08.05 Uhr da ist, d.h. um 08.10 Uhr wäre ich dann spätestens im Büro. Ich habe ihm angeboten, dafür abends halt 10 min länger zu bleiben oder meine Mittagspause zu verkürzen. Da sagte er mir gleich, das wäre nicht möglich, wenn ich nicht um Punkt 8 Uhr da sein könne, dann käme ich für den Job nicht in Frage.

Ich finde sowas heutzutage ehrlich gesagt nicht mehr wirklich zeitgemäß. Klar, ich könnte einen Zug früher nehmen, der ist aber bereits um 06.49 Uhr da und dann müsste ich jeden Morgen über eine Stunde in irgendeinem Café rumsitzen, weil früher ins Büro kommen geht ja auch nicht..

Ich sehe auch nicht ein, dass ich mir jetzt quasi mit meinem letzten Geld ein Auto kaufe, da ich eh schon an allen Ecken und Enden sparen muss aufgrund meiner TZ-Beschäftigung. Habt ihr ähnliche Erfahrungen bezügl. der Arbeitszeiten gemacht, oder hatte ich da einfach nur Pech?
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi,

naja - das hängt eben vom Unternehmen ab - und ich bin ziemlich sicher, dass es in jedem Unternehmen einige Positionen gibt, die zwingend pünktlich besetzt werden müssen. Wenn du z.B. mit für die Telefonzentrale zuständig bist - müsste man unter solchen Aspekten die Öffnungszeiten ändern - und das wird nicht passieren.

Bin selbst im Büro einer kleineren Handwerksfirma und dort quasi der technische Ansprechpartner - später kommen ist nicht - wobei ich dafür früher kommen kann wie ich lustig bin.

Sicher - es gibt viele Stellen, wo das nicht zwingend erforderlich ist oder zumindest wäre - auf der anderen Seite:
Büro, kaufmännischer Bereich - da kann man sich die Leute aussuchen obwohl man noch viele Vorschriften macht. Und für ein Unternehmen ist es schon einfacher, wenn alle zur gleichen Zeit starten.

LG
 
Hallo Drachenseele,

ich habe genau die gleiche Erfahrung auch in einer Personalleasing-Firma (für intern) gemacht. Die Aussage war auch: 8-17 Uhr und wenn sie mal einen Arzttermin haben, dann ist das nicht möglich, diesen innerhalb dieser Zeiten wahrzunehmen.
Es kam noch ein anderes NoGo dazu, aber schon deswegen allein hätte ich die Stelle nie angenommen. Ich finde auch, viele Arbeitgeber müssten noch mehr mit der Zeit gehen und flexibler werden. Einige sind es glücklicherweise schon.

Ich wünsche dir alles Gute für deine Suche!

LG, Anne
 
[FONT=&quot]Während in vielen Firmen Gleitzeit, flexible Arbeitszeiten oder Homeoffice schon zum guten Ton gehören,...[/FONT]
In vielen Firmen? Sind das echt viele? Also die Ansicht kann ich beim besten Willen nicht teilen. Meiner Ansicht nach gibt es in vielen Firmen immer noch starre Zeiten.
Wenn du eben mehr Annehmlichkeiten willst, wirst du wohl nur in sehr großen Firmen, Konzernen oder öffentlichen Dienst Glück haben, aber sonst...

[FONT=&quot]Klar, ich könnte einen Zug früher nehmen, der ist aber bereits um 06.49 Uhr da und dann müsste ich jeden Morgen über eine Stunde in irgendeinem Café rumsitzen, weil früher ins Büro kommen geht ja auch nicht..[/FONT]
Wenn man nicht mal eher in die Firma kann, ist das natürlich schon doof. Warum wäre das denn nicht gegangen? Hast du mal gefragt?
 
Hallo,

früheren Zug nehmen, wenn 8 Uhr Arbeitsbeginn ist?
Für mich ist eine Absage verständlich, wenn du schon im Bewerbungsgespräch erzählst, dass du ja gar nicht pünktlich kommen kannst.
Das macht irgendwie doch einen schlechten Eindruck.

Ich kann jedes Unternehmen verstehen, dass feste Arbeitszeiten hat.

Ich arbeite im öffentlichen Dienst mit - soweit es die Öffnungszeiten erlauben - flexiblen Arbeitszeiten. Derzeit ist es leider so, dass viele einfach kommen und gehen wann sie wollen und das alles mit den flexiblen Arbeitszeiten begründen. Teilweise erscheinen Leute um 9, obwohl um 8 die Ansprechzeit beginnt.
Für mich total nervig.

Kann ja gut sein, dass es den Unternehmen auch so ging, also dass eben Gleitzeitregelungen ausgenutzt wurden.
Was zeitgemäß ist weiß ich nicht.
Ansprechzeiten / Öffnungszeiten müssen halt abgedeckt sein. Ich denke aber, dass z. B. eine halbe Stunde Gleitzeit eine gute Sachen wären. So kann der Arbeitgeber Probleme mit Staus / Verspätungen im ÖPNV usw. ausgleichen.
 
In vielen Firmen? Sind das echt viele? Also die Ansicht kann ich beim besten Willen nicht teilen. Meiner Ansicht nach gibt es in vielen Firmen immer noch starre Zeiten.

Gleitzeit mit kernarbeitszeit würde ich sagen ist durchaus üblich in größeren unternehmen. Ich konnte Beruflich schon ein paar Versicherungen von innen sehen und die hatten das alle.

Homeoffice dahingegen ist eher selten, zumindest wenn man eine Stelle hat bei der man auch mal in meetings oder mit den kollegen reden muss.

Manche firmen haben sogar Vertrauensarbeitszeit, das ist ganz fies.
 
Ich verstehe auch nicht, warum ich zu einer bestimmten von außen festgelegten Zeit in einem Büro sitzen soll, wenn ich eine Arbeit habe, die ich jederzeit und ortsunabhängig ausüben kann.

Der größte Teil meiner Arbeit besteht aus Denken, Lesen und Schreiben. Externe Gespräche erfolgen telefonisch. Lediglich für internen Austausch, Besprechungen etc. kann ich in meinem Bereich Anwesenheit nachvollziehen.

Allmählich verstehen das auch meine Chefs.

Wenn ich Ruhe brauche, dann arbeite ich zuhause am Laptop und nicht in einem überhitzten Büro, wo immer irgendjemand stört. Und wenn ich Schwieriges denke und schwierige Sachverhalte im Kopf hin und herwälzen muß, dann gehe ich am See oder im Wald spazieren. Anderes macht für mich keinen Sinn.

Endlich nach 30 Jahren haben sie mir auch die Gleitzeit freigegeben. Die endet nämlich eigentlich morgens um halb 9. Aber das ist für mich viel zu früh. Die habe ich noch nie einhalten können. Aufgrund hervorragender Qualität würde das immer stillschweigend akzeptiert. Aber nachdem ich ein Jahr auf Reisen war, wollte ich das bei meiner Rückkehr auch offiziell geklärt wissen. Ich arbeite morgens noch nicht gut. Es ist doch total unwirtschaftlich gegen seinen Biorhythmus zu arbeiten.

So eigenständig zu arbeiten geht natürlich nur in bestimmten Positionen. D.h. ohne Kundenkontakt zu Öffnungszeiten und bei hohem Arbeitseifer, Eigenmotivation und Eigenständigkeit. Und einer "Solistenstelle".

Mir ist es ein Rätsel, warum Arbeitgeber so unflexibel sind. Wir würden insbesondere die jungen Leute im Betrieb gar nicht halten können, wenn wir Ihnen bei Arbeitszeiten und Home Office nicht entgegenkämen.

Es ist auch in ökonomischer und ökologischer Hinsicht Quatsch, Menschen dazu zu zwingen, täglich stundenlang durch die Gegend zu fahren - am Besten noch alle rushourmäßig zur gleichen Uhrzeit - nur um sich in ein Büro zu setzen. Die technischen Voraussetzungen sind doch längst da, um das zu entzerren.

Ich würde jedenfalls nicht in einem Unternehmen arbeiten, das zu rückständig ist, einer Individualisierung der Arbeitszeit um 10 Minuten zuzustimmen. Ich kann Dich da gut verstehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei uns im Büro gilt Vertrauensarbeitszeit. Jeder MA fängt an, wie er will und geht wie er will. Eine Kollegin ist in der Regel um 7 Uhr da, der letzte Kollege kommt halb 11, ist dann aber abends lange da. Natürlich muss man da sein, wenn ein wichtiges Meeting ansteht.

Funktioniert super und wir sind ein kleines Unternehmen mit 15 Leuten. Von daher kann ich nicht bestätigen, dass es so etwas nur in ganz großen Firmen gibt.
 

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