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Studienabbruch mit 25. Was nun?

Cewi25

Neues Mitglied
Guten Tag! :)
Da ich mich momentan in eine kaum zu ertragende Lage gebracht habe möchte ich möglichst kurz alles erklären und auch nichts schön zu reden. Da ich mit keinem persönlich darüber reden kann schreibe ich hier im Forum. Ich möchte mich jetzt schon bei jedem für das Durchlesen bedanken.
Mein Lebenslauf sieht momentan in etwas so aus:

  • Abitur


  • Ein Semester Chemie studiert (Abgebrochen wegen psychischen Problemen)


  • Ausbildung zum PTA
    (Trotz psychischer Probleme mit gescheitertem Selbstmordversuch (ich könnte immer noch nicht 100% ehrlich sagen das ich froh darüber bin es nicht geschafft zu haben) und psychologischer Behandlung mit guten Noten abgeschlossen)
    Als PTA zu arbeiten war dabei niemals mein Ziel und daher ist es extrem dämlich gewesen diese Ausbildung überhaupt zu machen. Als „gescheiterter Apotheker“ jetzt 40 Jahre in einer Apotheke, für gut 2000 brutto, direkt neben anderen Apothekerm zu arbeiten stelle ich mir aktuell sehr unglücklich vor.


  • Fünf Semester Studium der Pharmazie mit guten Noten im 1. Staatsexamen
(Abbruch im 5. Semester wegen extremen Zukunftsängsten seit dem 1. Staatsexamen, obwohl diese am Ende gut bestanden wurde. Das Studium erfordert stets hohe Arbeitsansprüche, von sehr stressigen Praktika wöchentliche Leistungskontrollen bis zu 60-70 Stunden Pflichtarbeit in einigen Wochen ist normal. Diesen war ich nach 4 Semestern nicht mehr gewachsen. Die Symptome vor meinem Abbruch wurden von einem Psychiater als so bedenklich eingestuft, dass er mich 4 Monate krankschreiben wollte. Deutlich sichtbarer Haarausfall, nachlassende Sehstärke und Sehstörungen, erhöhte Herzfrequenz im Ruhezustand, Gewichtsverlust, Selbstmordgedanken.

Man kann also schon erahnen das ich (aktuell 25 Jahre alt) nicht besonders viel erfolgreiche Zeiten hinter mir habe. Jetzt habe ich eine abgeschlossene Berufsausbildung mit guten Noten und ein Staatsexamen mit guten Noten (Das Prüfungsamt zeigt jedem Studenten wie er im Vergleich zu allen anderen abgeschlossen hat. Demnach war ich besser als 92% der Studenten deutschlandweit. Das ist natürlich völlig egal da das 1. Staatsexamen ohne das 2. keinen praktischen Wert hat).
Und nun, nach dem ganzen Abenteuer, sitze ich wieder zuhause in meinem Elternhaus und muss mich dem wachsenden Druck stellen, meine Zukunft zu planen. Als Ansprechpartner hätte ich nur meine Eltern. Meine Eltern sagen zwar das sie meine Probleme verstehen können aber verständlicherweise können (und ich denke auch wollen) Sie mir keine Ratschläge oder große Hilfe anbieten. Alt genug, um komplett selbstständig in der Welt zurecht zu kommen sollte ich mit 25 ja auch irgendwie sein…
Also stehe ich vor der Entscheidung, nochmal ein berufsorientiertes Studium z.B. an einer FH anfangen (Anrechnungen von Leistungen aus dem Pharmaziestudium wären möglich à also etwas stressfreieres Studium am Anfang) oder eine neue interessantere verkürzte Berufsausbildung (CTA oder Chemielaborant).
Ich bin momentan völlig allein mit dieser Entscheidung und weiß natürlich das ich mit 25 schon langsam zu den älteren Semestern zähle und es immer schwieriger wird seinen Lebenslauf zu „retten“. Trotzdem fühle ich mich so orientierungslos wie noch nie zuvor in meinem Leben und merke wie es nur noch schlimmer wird. Ich habe in allen Bereichen, die mir wichtig sind auf ganzer Linie versagt. Ich habe meine beruflichen Ziele nicht erreicht, war schon immer Single und habe nur einen kleinen über Deutschland verteilten Freundes-/ Bekanntenkreis wodurch ich oft allein Ausgehen muss. Und das alles natürlich nicht durch Pech oder durch unfaire Behandlung, sondern ausschließlich durch mein eigenes persönliches Versagen. Die nächsten Wochen arbeite ich jetzt erstmal in einem Aushilfsjob „am Band“. So muss ich mich nicht vorschnell für eine der drei oben genannten Wege entscheiden und kann meine Rücklagen aufbessern.
Ich wäre über jede Idee und jeden Tipp was eventuell sinnvoll wäre wirklich sehr dankbar. Auch über Kritik, welche in meine Fall sicher äußerst angebracht ist, wäre ich dankbar.
 
G

Gelöscht 79650

Gast
Warum solltest du eine zweite Ausbildung absolvieren, wenn du schon nicht in der ersten arbeiten willst, weil dir das Gehalt zu gering erscheint? :confused:

Du hast das Studium abgebrochen. Du kannst jetzt ewig und drei Tage deine seelischen Kümmernisse als Blockierung für deine Karriere begreifen. Oder du raffst dich auf und machst das 2.Staatsexamen.
Oder du arbeitest mit "nur" 2.000 Tacken monatlich im erlernten Beruf.

Schlimm wäre es, wenn du nichts machst. Also, gar nichts.
 

Marvin103

Neues Mitglied
Hallo,

so wie ich das rauslese, spricht gegen ein Fortsetzen des Pharmaziestudiums doch nur, dass es dir zu stressig ist, oder?

Wenn das so ist, würde ich auf keinen Fall aufgeben, sondern mit der Studienberatung (nicht der im Fach, sondern der für alle Studierenden) sprechen, am besten gleich jemanden der auf die Beratung von Studierenden mit Behinderung spezialisiert ist.

Es sollte möglich sein, dass Studium für dich deutlich zu entzerren (auch die Höchststudiendauer kann auf Antrag und mit guten Gründen verlängert werden). Z.B könntest du in jedem Semester nur die Hälfte des normalen Pensums machen. Klar brauchst du dann länger bis zum Abschluss, aber eine neue Ausbildung oder ein neues Studium braucht auch Zeit.

LG, Marvin
 

Cewi25

Neues Mitglied
Warum solltest du eine zweite Ausbildung absolvieren, wenn du schon nicht in der ersten arbeiten willst, weil dir das Gehalt zu gering erscheint? :confused:

Du hast das Studium abgebrochen. Du kannst jetzt ewig und drei Tage deine seelischen Kümmernisse als Blockierung für deine Karriere begreifen. Oder du raffst dich auf und machst das 2.Staatsexamen.
Oder du arbeitest mit "nur" 2.000 Tacken monatlich im erlernten Beruf.

Schlimm wäre es, wenn du nichts machst. Also, gar nichts.
Danke für die Antwort. Zur Frage: Naja es gibt ja durchaus Unterschiede zwischen Ausbildungen und den Möglichkeiten die man damit hat. Wie geschrieben geht es mir dabei ja nicht nur um das Gehalt... Warum sollte ich keine weitere Ausbildung (am besten natürlich berufsbegleitend) machen wenn ich den dadurch erlernten Beruf gerne ausüben möchte?

Naja und das Studium habe ich ja nicht aus Faulheit abgebrochen. Ich würde es ja gerne "einfach durchziehen" aber wenn bisher hat mein Körper das nicht mitgemacht. Ich kann ja schlecht 2 Jahre hohe Leistung bringen und gleichzeitig kaum schlafen und essen können vor lauter Panik. Das habe ich ja schon Monate lang so durchgehalten aber irgendwann funktioniert das auch nicht mehr...
 
Der Thread ist jetzt etwas älter als n halbes Jahr... hast du für dich ne Lösung finden können? Bin gerade nämlich auch sehr unentschieden, was meinen weiteren Lebensweg angeht.
 

dr.superman

Sehr aktives Mitglied
Ihr seid so niedlich, was wäre denn, wenn es die ganzen Zuschüsse von überall nicht geben würde und man tatsächlich mal was zu Ende machen müsste?
Könnte man nicht so tun, als ob das so wäre, anfangen zu arbeiten und den Job nicht als Lebensinhalt begreifen?
 

tonytomate

Sehr aktives Mitglied
Geh arbeiten, fertig. 2000 reichen fürs Leben. Such dir lieber ne Frau und mach was dir Spaß macht. Kohle ist kein Garant für ein besseres Leben! Die Schule treibt dich in den Wahnsinn also lass es.
 

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