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Studium abbrechen!? Und was dann?

lele

Neues Mitglied
Hallo,

fürs bessere Verständnis schildere ich mal kurz meine aktuelle Situation:
Ich bin 20 Jahre alt und habe 2010 mein Abi mit einem Schnitt von 2,5 gemacht. Nach dem Abi bin ich für ein halbes Jahr ins Ausland gegangen und habe dort als Aupair gearbeitet. Da ich mir nach meiner Wiederkehr noch nicht sicher war in welche Richtung ich später gehen möchte, aber schon seit einigen Jahren die Psychologie, wie so viele andere Menschen hier, interessant fand habe ich mich für ein 3-monatiges Praktikum in einer Kinderpsychiatrie entschieden. Morgens war ich in einer Schule für psychisch kranke Kinder und Nachmittags in einer Tagesklinik. Das Praktikum hat mir unglaublich viel Spaß gemacht und daher habe ich dann mein Psychologiestudium in Nimwegen, Niederlande eingestielt.
Nach einem 5 wöchigen Niederländisch Sprachkurs ging das Studium los. Ich bin nun schon seit 3 Monaten dabei und es ist die Hölle für mich. Ich habe mich noch nie in meinem Leben so schlecht und hilflos gefühlt wie dort. Meine Eltern und mein Freund unterstützen mich und setzten mich absolut nicht unter Druck. Obwohl ich eigentlich kein Heimwehkind bin, habe ich jeden Tag Heimweh und jeder Abschied nach dem Wochenende Zuhause ist unheimlich schwer und traurig.
Mittlerweile denke ich mehr ans Aufgeben als ans Weitermachen, allerdings habe ich auch Angst davor, später zu bereuen dass ich so früh aufgegeben habe. Einerseits denke ich, dass ich es solange probieren sollte bis ich einen Plan B habe. Andererseits habe ich die Möglichkeit mehr auszuprobieren wenn ich jetzt mit dem Studium aufhöre.
Eine wirkliche Alternative hab ich nicht und ich sehe in jedem Studiengang auch die großen Nachteile, die er mit sich trägt. Grundschullehramt klingt natürlich spannend, wird aber auch immer mehr zu einer Dokumentier-Arbeit. Bei Sozialpädagogik kann man in einem breit gefächerten Berufsfeld arbeiten, wird aber auch nicht so gut bezahlt.
Zudem habe ich Angst, dass auch bei meiner nächsten Studienwahl meine Motivation so schnell nachlässt wie jetzt. Ich würde auch lieber in der Nähe meines Elterhauses (Raum Düsseldorf) bleiben, muss aber auch auf den NC achten, der die Studiengängeanzahl ja auch wieder einschränkt. Für eine Ausbildung würde ich auch offenstehen, habe da aber noch nichts Interessanten gefunden. Oder vielleicht etwas mit Sporttherapie?
Hat hier jemand vielleicht eine Idee für mich? Oder selber schon mal Erfahrungen gemacht in diesem Fachgebiet?
Ich wäre für jede Hilfestellung/ Anregung sehr dankbar! :)
 
T

Tiger22

Gast
Hallo lele,

die Universität Nimwegen hat besonders im Fachgebiet Psychologie einen ausgezeichneten Ruf.

Was genau ist "die Hölle"?

Vielleicht gelingt es dir, positive Impulse zu finden und eine andere Einstellung zu deiner Situation zu gewinnen?
 

lele

Neues Mitglied
Hallo,
da hast du absolut Recht, es ist eine der Top-Unis in den Niederlande und für Psychologie sogar weltweit.
Mir gefällt die Uni und der Aufbau des Studiums an sich schon, allerdings merke ich, dass ich nicht so Feuer und Flamme für die Fächer bin wie man sein müsste um dem hohen Leistungsniveau stand zu halten. Wenn ich ein Jahr in die Zukunft blicke seh ich mich nicht mehr hier, allerdings weiß ich auch nicht wo sonst. Es liegt aber nicht an der Uni direkt, sondern daran dass ich mich mit den Inhalten des Studiums nicht identifizier und mich der extrem hohe Anteil an Selbststudium überfordert.
Eigentlich wollte ich bis Weihnachten durchhalten und mich dann entscheiden, im Moment denk ich aber jetzt sofort aufzuhören. Allerdings würde ich dann wieder vor den an mich gestellten Aufgaben weglaufen... und dass das nicht immer so geht weiß ich ja.
"Die Hölle" ist es insofern für mich, da es mir in meinem Leben noch niemals annähernd so schlecht ging wie in den drei Monaten hier. Ich verzweifel jeden Tag, hab Heimweh und weine beinah jeden Tag. Ich bin hier nicht ich selbst, das merke ich und auch, dass mir langsam die Kraft aus geht weiterzukämpfen... Ich hab eben nur diese Angst es irgendwann zu bereuen.

Vielen Dank schomal für deine Antwort.
Liebe Grüße!
 
T

Tiger22

Gast
Lele ich verstehe, was du schreibst.
Mir ging es ein wenig wie dir, auch ich habe Psychologie im Ausland studiert (GB).
Am Anfang ist es hart und trocken (Statistik etc.).
Und das mit dem Heimweh, na ja, ich weiß nicht, in wie weit du einschätzen kannst, ob das vergeht oder du das durch die Semesterferien ausgleichen kannst. Wenn du so leidest musst du abwägen, wo deine Prioritäten liegen.
Grundschullehramt oder Sozialpädagogik, wie du schriebst? Wären das echte Alternativen, die du dir vorstellen könntest, über Jahre zu machen?
 
G

Gast

Gast
Es liegt aber nicht an der Uni direkt, sondern daran dass ich mich mit den Inhalten des Studiums nicht identifizier und mich der extrem hohe Anteil an Selbststudium überfordert.
Du hast solange ein Motivationsproblem, bis du ein Zeitproblem hast...Sobald das Zeitproblem da ist, wirst du dich automatisch dem Selbststudium widmen. Vielleicht reicht es sogar aus, um die Klausuren zu bestehen. Es gibt sogar Leute, die machen das genau so und sie sind erfolgreicher als andere, die wirklich hart arbeiten und bereits im Semester anfangen.
 

lele

Neues Mitglied
Das mit dem Selbststudium weiß ich, ich geh auch gar nicht davon aus, dass es in Deutschland sowas nicht gibt. Hier hab ich zum Teil nur 1,5 Stunden pro Tag Uni, an manchen Tagen gar nicht und den Rest muss ich selber lernen.
Das "Auf-den-letzten-Drücker-Lernen" kenne ich und wende es auch leider an, allerdings ist der Unistoff im Gegensatz zum Schulstoff nicht mehr auf diese Weise zu schaffen.
Mit dem Heimweh ist es so eine Sache. Da ich jedes Wochenende Zuhause bei Freund und Eltern bin ist es schwierig sich hier heimisch zu fühlen. Semesterferien gibt es kaum, weil wir in der Zeit Prüfungen wiederholen und Aufaätze schreiben, bzw für die Klausuren direkt nach den Ferien lernen müssen. Wir haben hier eine Studienberatung für das Fach Psychologie mit der ich schon ein Gespräch hatte. Sie hat mir gesagt, dass die Fächer nicht mehr so "angenehm" werden wie im ersten Jahr, sondern eher noch viel komplizierter im zweiten Jahr. Statistik zum Beispiel hatte ich auch noch gar nicht.
Ich denke mein größtes Problem ist dass ich hier im Moment keinen Sinn mehr sehe warum ich noch hier bin. Es ist aber auch sehr schwer den Punkt zu finden, ob es weitergehen soll oder eben einen Schlussstrich zu ziehen und nochmal neu anzufangen. Vor allem, weil man noch keinen sicheren Plan B hat...
 

sapphire

Mitglied
Bei Studiengängen wie Psychologie oder auch Sozialpädagogik wirst du immer große Anteile Selbststudium haben. Mein Studium bestand eigentlich nur aus Selbststudium. Man muss sich ganz schön zusammenreißen und sich stets motivieren, aber dann schafft man das auch schon. Wenn du aber denkst, dass es gar nichts für dich ist, dann versuche doch zunächst eine Ausbildung zu machen und wenn du diese hast, ein Studium drauf zu setzen. Oftmals sind die Inhalte ähnlich und du hättest dann schon eine Grundlage.
Oder hindert dich eventuell nur das Heimweh daran, dich richtig ins Zeug zu legen?
Dann versuche doch die Uni zu wechseln und in D zu studieren in der Nähe deines Wohnortes. Wenn man in höhere Semester wechselt, wie ist das da mit dem NC? Hast du dich da mal erkundigt, vielleicht einfach nur wieder zurück in deine Heimat zu gehen?
 

lele

Neues Mitglied
Ja da hab ich mich erkundigt und bei einigen Unis ist es recht leicht zu wechseln, aber das was anerkannt wird ist unterschiedlich.
Da habe ich mir auch schon drüber Gedanken gemacht, allerdings glaube ich nicht, dass es dann viel besser wäre. Vom Gefühl her natürlich schon, aber die Themen wären ja eigentlich das gleiche und das Studium in den Niederlanden ist schon an sich top, aber ich fühl mich unwohl damit.
Darf ich fragen was du studiert hast?
Eine Ausbildung fände ich gar nicht so übel, wenn ich denn etwas finden würde. Typische Ausbildungen sind natürlich (Alten-)Pfleger oder Kindergärtnerin, das kann ich mir allerdings auch nicht für mich vorstellen.
 

sapphire

Mitglied
Ich hab Geschichte studiert... nun ja. Eigentlich bestand mein ganzes Studium aus Büchern, Büchern, Büchern. :)

Also, wenn du dich damit unwohl fühlst und denkst das bleibt so, dann brauchst du echt eine Alternative.

Hm, Altenpflege oder Kindergärtner sind natürlich nicht für jeden was. Hast du mal an Sozialassistent gedacht? Danach könnte man wahrscheinlich prima ein Sozialpädagogikstudium dranhängen. ;) Ist halt nur eine schulische Ausbildung...

Hast du dich mal über einzelne Berufsbilder auf beim Berufenet der Arbeitsagentur erkundigt? Ich finde, dass das dort alles sehr gut zusammengestellt ist, auch wenn ich sonst aus eigener Erfahrung von der Arbeitsagentur nicht sehr überzeugt bin. :D
 

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