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Therapeuten wechseln?

zenni

Mitglied
Hallo meine Lieben,


im Moment bin ich ziemlich verwirrt und unglücklich und hoffe, eure Meinung zu hören. :wein:


Ich mache seit 10 Monaten eine kognitive Verhaltenstherapie und sehe auch Fortschritte. Ich glaube auch, dass die mich behandelnde Therapeutin sehr kompetent ist und mir ihre Therapie weiterhilft.
Nun kommt aber das große ABER. Ich komme nicht mit ihrer Art, bzw. mit ihr als Person zurecht, die Chemie stimmt zwischen uns nicht und sie hat sich mir gegenüber nun zum zweiten Mal sehr seltsam und schlecht verhalten.


Es ist mir gleich am Anfang aufgefallen, aber ich dachte, ich kann nicht alles haben, Kompetenz und Sympathie und bin bei ihr geblieben, da ich auf den Platz seit 4 Monaten wartete und es mir sowohl gesundheitlich als auch psychisch sehr schlecht ging, ich befand mich in einer echten Notlage. Sie ist während der Sitzung ziemlich kühl, berechnend und distanziert, formell. Nun ja, an sich vielleicht nicht so schlimm, denn ich hatte das Gefühl, das wir gut vorankamen.
Aber sie wollte irgendwann, dass ich mir überlege, warum ich vor ihr meine Gefühle nicht wirklich zeigen kann, insbesondere nicht weinen wollte. Ich sprach schon sehr offen mit ihr und bemühte mich auch wirklich, machte fleißig „Hausaufgaben“, meditierte sogar regelmäßig, da sie der Meinung war, es würde mir helfen, den Stress zu reduzieren. Also sagte ich ihr auch ehrlich, und wirklich sehr höflich, vorsichtig, und mit vielen „verstehen Sie mich bitte nicht falsch..“, dass mir ihre Art etwas kühl, formell vorkommt, und dass ich eventuell mehr Gefühle zeigen könnte, falls die Atmosphäre etwas „informeller, entspannter“ wäre. Ich meine, es ist doch mein gutes Recht als Patient so etwas zu sagen, vor allem, wenn sie mich selber danach explizit fragt...

Was darauf folgte, kann man nur als „Fertigmacherei“ bezeichnen, denn sie machte mich die ganze Stunde so nieder, dass ich beim Hinausgehen zu weinen anfing danach den ganzen Tag so fertig war, dass mein Freund schon sagte, ich solle nie mehr zu ihr hingehen. :wein: Sie war unglaublich gemein, plötzlich hat sie angeblich nichts mehr verstehen können was ich sagte und sagte dauernd „also jetzt verstehe ich wirklich nicht, was Sie meinen, Frau X!“, und das so kalt und böse, das muss man gehört haben, um zu verstehen, was ich meine. Sie sagte, sie verstehe nicht, warum ich überhaupt zu ihr hingehe und dass ich mir überlegen sollte, eventuell den Therapeuten zu wechseln, und wie ich denn nun meine Worte gemeint hätte usw. Auch war sie plötzlich mit mir unzufrieden, ich würde die Zeit bei ihr häufiger überziehen, und dies sei „untragbar“, so gehe es nicht weiter, wir müssten das klären.

Ich gebe zu, es ist schon ein paar Mal vorgekommen, dass ich überzog, da ich die Uhr so schlecht sehen kann (seitdem trage ich in der Sitzung immer eine Armbanduhr). Darauf bekam ich echte Panik, ich habe überhaupt nicht mit solch einer heftigen, aggressiven Reaktion gerechnet, ganz im Gegenteil, ich sah es als Chance, die Therapie zu verbessern und habe mich gefreut. :wein: Sie hatte mich dann auch soweit, dass ich meine Worte zurücknahm, um ja nicht den Platz zu verlieren, so verzweifelt und erschrocken war ich damals.

In der darauf folgenden Stunde wollte ich ihr wie immer die Hand zur Begrüßung geben, aber sie nahm ihre Hand heftig weg mit Worten „Nein, ich gebe Ihnen nicht die Hand!“ worauf ich nun echt geschockt war.
Sie merkte nun anscheinend selbst, dass sie zu weit ging, und meinte nicht ganz überzeugend, sie sei erkältet und gebe den Patienten nicht die Hand, um sie nicht anzustecken. Aber sie wirkte nicht krank. In dieser Sitzung unterstellte sie mir, ich würde wohl manchmal „neben mir stehen“ und „Sachen sagen, die ich so nicht meinte, die aber Andere verletzen würden“- was aber gar nicht stimmt. Als ich ihr sagte, dass dies nicht so sei, meinte sie, sie könne es nicht glauben (obwohl sie eigentlich nach den Monaten der Therapie mich schon gut kannte und wusste, dass ich sehr höflich bin, auch ständig von Schuldgefühlen geplagt). Nachdem mich wieder 50 Minuten vor ihr für meine Worte rechtfertigen musste war sie zum Schluss zufrieden (denn ich entschuldigte mich gefühlte tausendmal) und sie gab mir zum Abschied die Hand!! Worauf ich dann doch die Bemerkung machte „Sie sind doch krank, Frau Y“ und sie dann etwas beschämt „ja, ja!“ sagte. (Es war also gelogen, sie entzog mir die Hand, weil sie sauer auf mich war, aber wie unprofessionell ist das denn? Ich habe doch echt nichts Schlimmes gemacht, das konnte ich sogar damals schon erkennen, trotz meiner ständigen Selbstzweifel).


Nun, ich blieb bei ihr und ein halbes Jahr ging alles gut, es gab keine Missverständnisse zwischen uns, ich war aber auch sehr vorsichtig. Aber in der letzten Stunde ist es wieder passiert. Der Auslöser: Der Babysitter meiner Tochter (2 Jahre) ist kurzfristig ausgefallen und ich musste sie mitnehmen. Die Therapeutin war wieder sehr bösartig, verstand plötzlich wieder nicht, was ich sagte. Und meine Tochter war wirklich sehr ruhig, malte die ganze Zeit. Einmal, als sie aufstand, sich neben mich stellte und die Thera anschaute, meinte diese so kalt und wütend „also, das ist ja wirklich untragbar, Frau X, nehmen sie sie da bitte weg, sie schaut mich an, ich kann mich so nicht konzentrieren!“. Sie wollte nun plötzlich wissen, ob ich regelmäßig meditieren würde. Als ich sagte, nein, ich würde es zeitlich nicht schaffen im Moment, war sie wütend, wollte plötzlich Zwischenbilanz ziehen, und es hatte echt den Anschein, als wolle sie mich loswerden, bzw. mich einschüchtern, keine Ahnung. Beim Abschied machte meine Tochter noch eine süße Bemerkung, aber sie starrte sie nur böse und kalt an, sodass mir echt unwohl wurde, ich bekam Angst. :wein:


Ich meine, ich bemühe mich echt, das mit meiner Kleinen war eine Ausnahme, und ich hätte echt eine etwas „menschlichere“ Reaktion erwartet, vor allem, da ich nie krank war, immer sehr pflichtbewusst einen Babysitter bezahle, um da hingehen zu können, obwohl ich wenig Geld habe (bin Studentin). Auch als mir die Thera vor Kurzem mitteilte, dass sie ab Januar umzieht und ich nun länger fahren muss (sprich mehr für Babysitter zahlen) habe ich nichts gesagt.
Wenn sie mit mir zufrieden ist, ist sie schon nett, wenn auch sehr formell. Aber wenn nicht, benimmt sie sich aggressiv, seltsam. Alle meine Freunde meinen, ich soll wechseln, sie benehme sich nicht adäquat, schon gar nicht für eine Therapeutin. Ich bin aber unsicher: Einerseits kann ich ihr nun kaum trauen und fange schon an, auch die erzielten Erfolge in Frage zu stellen (da ich die Thera in Frage stelle). Andererseits arbeitet sie mit mir und ich sehe auch erste Erfolge. Auch habe ich Angst, dass mich kein neuer Therapeut übernehmen will, wenn er hört, ich hätte Probleme mit seinem Vorgänger gehabt, und auch 10 Monate bereits verbraucht. Ich habe schon beim Psychotherapie-Informations-Dienst (PID) angerufen, sie haben mir Mut gemacht, gesagt, ich soll meinem Gefühl trauen und wechseln, aber ich habe trotzdem Angst. :wein:

Was würdet ihr mir raten, wechseln oder aushalten? :confused:


Der Text ist lang geworden, danke für eure Geduld!

Ganz liebe Grüße!
 
Zuletzt bearbeitet:

zenni

Mitglied
Danke für deine Antwort.

Mir wurden 45 Stunden bewilligt, d.h. uns blieben noch ca. 2 Monate. Ich bin in erster Linie wegen Depression, Burn Out, Schlafstörung, aber auch posttraumatische Belastungsstörung durch Traumata in Kindheit und Jugend in Behandlung, die mit der Geburts meines Kindes wieder lebendig wurden.
Ich bezweifle, dass mir die Therapeutin etwas "spiegeln" will, denn sie benimmt sich so nur, wenn ihr etwas nicht passt und sie betrifft. Sonst ist sie sehr korrekt und nett und ich habe meistens auch das Gefühl, dass sie mir helfen will. Deshalb tue ich mir nun so schwer, die Therapeutin zu wechseln. Sie hat mir meiner Ansicht nach auch geholfen, meine Schlafstörung ist viel besser geworden (Schlafmittel abgesetzt), bin auch etwas selbstsicherer geworden und kann mein Leben als Mutter und Studentin besser meistern.
Ich glaube auch nicht, dass ich übersensibel reagiere, ich kann normalerweise klar sehen, wie mich jemand behandelt.
 
Zuletzt bearbeitet:

zenni

Mitglied
Also ehrlich gesagt weiß ich eben nicht, ob ich mit ihr noch nach solch einem aus meiner Sicht unakzeptablen Benehmen noch auf etwas hinarbeiten will bzw. soll, da ich nicht sicher bin, ob ich in einer Therapie klar zwischen Person des Therapeuten/ ihres Verhaltens (die mich verunsichern und erschrecken) und ihrer Methodik (die mir zu helfen scheint) unterscheiden bzw. trennen soll, ob das überhaut möglich ist.
 
B

bluemoonrising

Gast
Danke für deine Antwort.

Mir wurden 45 Stunden bewilligt, d.h. uns blieben noch ca. 2 Monate. Ich bin in erster Linie wegen Depression, Burn Out, Schlafstörung, aber auch posttraumatische Belastungsstörung durch Traumata in Kindheit und Jugend in Behandlung, die mit der Geburts meines Kindes wieder lebendig wurden.
Ich bezweifle, dass mir die Therapeutin etwas "spiegeln" will, denn sie benimmt sich so nur, wenn ihr etwas nicht passt und sie betrifft. Sonst ist sie sehr korrekt und nett und ich habe meistens auch das Gefühl, dass sie mir helfen will. Deshalb tue ich mir nun so schwer, die Therapeutin zu wechseln. Sie hat mir meiner Ansicht nach auch geholfen, meine Schlafstörung ist viel besser geworden (Schlafmittel abgesetzt), bin auch etwas selbstsicherer geworden und kann mein Leben als Mutter und Studentin besser meistern.
Ich glaube auch nicht, dass ich übersensibel reagiere, ich kann normalerweise klar sehen, wie mich jemand behandelt.

Hallo Zenni.
Depression, BurnOut, Schlafstörung und PTBS ist aber massig. Da reichen sicher 45 Stunden nicht? Warst Du schon mal in einer psychosomatischen Klinik? Dort hat man ganz andere Möglichkeiten. Gibt auch welche wo man Kinder mitnehmen kann.

Die Erfolge die Du bis jetzt hattest, die bleiben Dir, zweifle nicht an ihnen.
Ich selbst würde für mich keine Verhaltenstherapie mehr in Betracht ziehen, bin damals mit meiner Thera auch nicht klargekommen. Vielleicht liegt es an der Wahl der Therapieart? Gibt ja noch andere.

Ich weis nicht, in wie weit Verhaltensthera für Trauma gut geeignet sind. Kennt sich Deine denn damit aus? Bei Traumata ist ja auch eine gewisse Behutsamkeit gefragt, braucht auch ne spezielle Aus-/Weiterbildung, das kann ja nicht jeder.

Wenn man garnicht klarkommt, dann kann man das entweder klären, oder man beendet es. Aber Du bist ja schon kurz vor dem Ende, hast schon so lange durchgehalten.


Zitat:
"Also sagte ich ihr auch ehrlich, und wirklich sehr höflich, vorsichtig, und mit vielen „verstehen Sie mich bitte nicht falsch..“, dass mir ihre Art etwas kühl, formell vorkommt, und dass ich eventuell mehr Gefühle zeigen könnte, falls die Atmosphäre etwas „informeller, entspannter“ wäre. Ich meine, es ist doch mein gutes Recht als Patient so etwas zu sagen, vor allem, wenn sie mich selber danach explizit fragt...

Was darauf folgte, kann man nur als „Fertigmacherei“ bezeichnen, denn sie machte mich die ganze Stunde so nieder, dass ich beim Hinausgehen zu weinen anfing danach den ganzen Tag so fertig war, dass mein Freund schon sagte, ich solle nie mehr zu ihr hingehen. Sie war unglaublich gemein, plötzlich hat sie angeblich nichts mehr verstehen können was ich sagte und sagte dauernd „also jetzt verstehe ich wirklich nicht, was Sie meinen, Frau X!“, und das so kalt und böse, das muss man gehört haben, um zu verstehen, was ich meine. Sie sagte, sie verstehe nicht, warum ich überhaupt zu ihr hingehe und dass ich mir überlegen sollte, eventuell den Therapeuten zu wechseln, und wie ich denn nun meine Worte gemeint hätte usw. Auch war sie plötzlich mit mir unzufrieden, ich würde die Zeit bei ihr häufiger überziehen, und dies sei „untragbar“, so gehe es nicht weiter, wir müssten das klären. "

Zitat:
"In der darauf folgenden Stunde wollte ich ihr wie immer die Hand zur Begrüßung geben, aber sie nahm ihre Hand heftig weg mit Worten „Nein, ich gebe Ihnen nicht die Hand!“ worauf ich nun echt geschockt war.
Sie merkte nun anscheinend selbst, dass sie zu weit ging, und meinte nicht ganz überzeugend, sie sei erkältet und gebe den Patienten nicht die Hand, um sie nicht anzustecken. Aber sie wirkte nicht krank. In dieser Sitzung unterstellte sie mir, ich würde wohl manchmal „neben mir stehen“ und „Sachen sagen, die ich so nicht meinte, die aber Andere verletzen würden“- was aber gar nicht stimmt. Als ich ihr sagte, dass dies nicht so sei, meinte sie, sie könne es nicht glauben (obwohl sie eigentlich nach den Monaten der Therapie mich schon gut kannte und wusste, dass ich sehr höflich bin, auch ständig von Schuldgefühlen geplagt). Nachdem mich wieder 50 Minuten vor ihr für meine Worte rechtfertigen musste war sie zum Schluss zufrieden (denn ich entschuldigte mich gefühlte tausendmal)"


Hört sich an, als hätte sie Dich bis zum Maximum gereizt weil Du in Deine alten Schuldgefühle verfällst. Vielleicht wollte sie das Du mal ne klare Ansage machst, ohne Dich 1000mal zu entschuldigen.
Ich weis das manche so arbeiten.
Aber ich komm da auch nicht so mit klar.
Entweder das, oder die hat echt selber nen Schaden.

Was das "überziehen" betrifft, wenn sie nicht selbst in der Lage ist ihre Termine ordentlich zu planen und die Therapiestunde ordentlich zu strukturieren, dann ist das ja wohl nicht Dein Problem. Hättst Du ihr echt sagen können.

War sicher nicht optimal Deine Kleine mitbringen zu müssen. Aber sich meinem Kind gegenüber so zu benehmen würde ich mir verbitten. Wenn sie es nicht aushält das ein Kind sie ansieht, dann braucht die dringend selber mal ne Therapie. Ja, sorry, aber ist doch so.

Es ist nicht nur Dein Recht als Patient zu sagen was Dich stört, was Dich am vorankommen hindert, es ist Deine Pflicht. Du solltest es natürlich dann nicht zurücknehmen und Dich dafür entschuldigen. Klar, das ist ja dann unpassend. Manche wollen einfach ausloten wann man einknickt, ob man für sich selbst einstehen kann, etc. Leider werden dabei oft Grenzen überschritten.

Mir würde jetzt noch eine Sache einfallen, Deine Therapie läuft ja nicht mehr lang, wenn Du Dich traust, dann probier mal was neues:

Gib ihr nicht mehr die Hand. (kannst ja sagen Du bist krank :) )
Versuch sie ganz extrem zu spiegeln wenn Du das schaffst: Sag was Dich stört. Bleib aber dabei (das ist der Sinn der Sache!!). Du darfst auch übertreiben. Wenn sie anfängt zu nörgeln unterbinde das gleich. "Frau y, sie benehmen sich unprofessionell. Ich hätte mehr von ihnen erwartet. Was soll ich denn als Patient von ihnen denken wenn Sie keinerlei Kritikfähigkeit besitzen, so unreflektiert sind und Sie diese Situation schon überfordert."
Mach ihr auch mal Vorwürfe, sag dass sie sich mal zusammennehmen soll/nicht so verletzend sein soll/sie ja wohl manchmal neben sich stünde und das so nicht geht: "Also Frau y, so geht das wirklich nicht, das ist eine Zumutung, das müssen wir jetzt mal klären..."
Sag dass Du garnicht verstehst was sie wolle, sie solle sich mal klar ausdrücken, was sie glaubt warum Du zu ihr hinkämest und wenn sie nicht in der Lage wäre Dir bei Deinem Problem zu helfen dann solle sie sich gefälligst zusammenreißen oder besser gleich sagen dass sie überfordert ist und Dich besser zu einem kompetenteren Kollegen schicken, Du hättest Deine Zeit und Dein Geld ja schließlich auch nicht zu verschwenden.
Red Dich mal richtig in Rage, darfst auch gemein werden, zumindest unglaublich klar: "Es geht ja nicht, dass ich hier Ihretwegen einen Eiertanz aufführen muss, und ewig überlege was ich sage nur damit Sie zufrieden sind, wenn Sie mein Problem nicht verstehen und nicht in der Lage sind mich zu therapieren, dann sagen sie es doch, anstatt sich hier so kindisch aufzuführen."

Wenn Du das schaffen würdest, da wär ich echt mal auf DIE Reaktion gespannt. Aber nicht beim ersten mal einknicken. Zeig ihr mal klare Grenzen auf und bleib dabei.
Wenn alles den Bach runtergehen würde, hättest Du in der jetzigen Situation auch nicht sooo viel verloren, Du weist ja eh nicht wie Du es so weiter aushalten sollst.
Teste sie doch mal.

Lass Dich nicht einschüchtern. Üb immer weiter Druck auf sie aus und lass Dich nicht beirren. Steh zu dem was Du sagst.

Ist eine gewagte Theorie. Keine Ahnung ob sie sich umsetzen lässt (ich bin sicher ich könnte es nicht).

Du sagst sie hat mit Dir gearbeitet, wäre sonst auch kompetent und Du hättest schon Erfolge erzielt. Dann kann ja nicht alles schlecht gewesen sein. Das Therapeuten distanziert sein sollen ist ja klar.

Für mich sieht die Situation nicht nach wechseln oder aushalten aus. Aushalten ist keine Option (genau deswegen machst Du doch Therapie). Entweder kontern und zu dem stehen was Du sagst oder wechseln, das scheinen mir die Optionen.

Kann natürlich auch sein, dass die Thera selbst ein Problem hat, wenn sie nur so reagiert wenn es sie selbst betrifft. Therapeuten sind auch nur Menschen (vermutet man zumindest :) )

Ich hoffe was ich geschrieben habe war nicht zu anmaßend, war einfach mal ein wilder Gedankengang. So nach dem Motto: Mal was neues ausprobieren und sehen wie es wirkt.

Und zenni, nur keine Angst, nur weil Du mit einem/einer nicht klarkommst heißt das noch garnichts, Du wirst deswegen nicht "verschmäht", es ist oft so, dass man lange nach dem richtigen suchen muss. Vielleicht war diese noch nicht die richtige. Kann sein. Wartezeit gibts dann natürlich wieder.

Könntest Du sonst auch in ne Tagesklinik, gibts sowas bei euch? Oder wie gesagt mal stationär in der psychosomatischen Klinik die für Deine Probleme passend ist?

So, ja, der Text ist auch lang. Ich bin geduldig. Du ja wohl auch. Aber auch meine Geduld hat Grenzen. Sollte Deine auch. *grins* Ich mach nur Spaß :) (aber ist doch irgendwie auch so)

Ich wünsch Dir alles Gute.
Liebe Grüße.
 

zenni

Mitglied
Hallo bluemoonrising,

Ich danke dir für die ausführliche und hilfreiche Antwort und dein Verständins!!

Nein, ich war noch nicht in einer psychosomatischen Klinik. Vor einem Jahr war ich soweit, es ging mir wirklich schlecht und wollte unbedingt da hin (mit Kind), aber die Wartezeit und bürokratischer Kram um es genehmigt zu bekommen waren zu groß, und mit Kleinkind hatte ich einfach keine Kraft und Zeit, mich darum zu kümmern.

Dann bekam ich diesen Therapieplatz, fast gleichzeitig zogen wir um von unserer kleinen 1,5 Zimmerwohnung (wo ich mit meinem Freund, unserem Kleinkind und 3 mal die Woche noch mit seinem Kind wohnen musste und es schon physisch nicht aushilt in der Enge) in eine schöne 3-Zimmerwohnung, und, wie es so ist wenn es einem schlecht geht, war mir diese positive Veränderung sehr willkommen und es ging mir allein schon daurch besser. Da ich dann die Hilfe der Psychotherapie erhielt, entfiel die Notwendigkeit der Klinik. Im Moment sind sowohl meine Depression als auch die Schlafstörung erheblich besser geworden, wobei es sicherlich nicht nur an der Therapie liegt, sondern an den vielen positiven Veränderungen, die ich/ mein Freund unternommen haben. Ich sehe nun keinen Bedarf mehr an einer Klinik, und könnte mir, glaube ich, sogar langsam vorstellen, auch ohne Therapie einpaar Monate auszukommen, falls ich mich doch zum Wechseln trauen werde.

Meine Therapeutin arbeitet viel mit Familiengeschichte, deshalb habe ich sie auch gewählt, da ich es positiv fand, dass sie meine Kindheit/Jugend berücksichtigt.

Die Erfolge die Du bis jetzt hattest, die bleiben Dir, zweifle nicht an ihnen. Danke! Genau das versuche ich gerade.


Vielleicht wollte sie das Du mal ne klare Ansage machst, ohne Dich 1000mal zu entschuldigen.
Ich weis das manche so arbeiten...Entweder das, oder die hat echt selber nen Schaden.
...Kann natürlich auch sein, dass die Thera selbst ein Problem hat, wenn sie nur so reagiert wenn es sie selbst betrifft. Therapeuten sind auch nur Menschen.
Nein, das erste (Leider) definitiv nicht, ich wäre froh, wenn es so wäre. Sie ist sonst sehr vorsichtig in ihrer Wortwahl (ich persönlich empfinde sie als sehr formell, sehr vorsichtig), sie kündigt alles an und bespricht es dann auch mit mir, es war definitiv was anderes, sie war wütend auf mich (das finde ich seltsam)! Und auch das Thema Schuldgefühle kam erst viele Monate später überhaupt zu Wort in der Therapie. Damals arbeiteten wir noch an meinem Kindheitstraumata und Depressionen. Und als wir dann viel später an den Schuldgefühlen zu arbeiten anfingen, hat sie sich NIE so aufgeführt, ganz im Gegenteil, sie hat mir Mut gemacht, gesagt, ich sei im Recht, zu meinen Gefühlen zu stehen und dafür zu sorgen, dass es mir gut geht. Provokation ist nicht ihre Art.
Ich kann normalerweise die Menschen gut einschätzen, auch ihre Absichten. Ich tue sie ja nicht verteufeln, ich spreche ihr auch nicht ab, dass sie (sonst) kompetent ist und wir vorankommen. Das ist es ja gerade, was mir Angst macht: dieses Verhalten ist für mich einfach nur unprofessionell und krank, sorry. Ich würde NIEMALS einer Patientin die Hand entziehen! Oder ihr gemeine Sachen unterstellen, nur weil ich mich (zu Unrecht) angegriffen fühle.

Mit meiner Tochter war es dasselbe. Sie fühlte sich gestört, aber meiner Meinung nach ist es noch lange kein Grund, mich und das Kind so (verbal) fertig zu machen. Schließlich bin ich die Patientin, und sie wird dafür bezahlt. Und ich könnte auch verstehen, dass sie sich gestört und abgelenkt fühlt, aber wozu diese Wut, diese Härte, auch gegenüber dem Kind, das nun wirklich sehr ruhig war und sie nur anschaute! Zum Glück hat meine Tochter es noch nicht verstanden, aber ich, und es hat mich sehr verletzt und sehr verunsichert, denn es ist kein Verhalten, das ich von irgendjemanden, geschweige denn von meiner THERAPEUTIN, auf die ich hören soll, annehmen würde. Wie soll ich ihr da noch vertrauen?


Deine Therapie läuft ja nicht mehr lang, wenn Du Dich traust, dann probier mal was neues.
Ich traue mich nicht, wäre aber lustig.:D Ich weiß auch, dass wenn ich meine oben geschilderten Empfindungen anspreche, es das Ende unserer Therapie bedeuten wird, denn sie wird sich wieder kritisiert fühlen, zweifeln, ob sie für mich passt und mich fertigmachen. Und dafür habe ich wirklich keine Nerven, bzw. würde dann sicher nicht mehr bei ihr bleiben wollen.
Deshalb muss ich mich entscheiden: Spreche ich es an und wechsel den Therapeuten, oder aber ich sage nichts und es geht weiter. Aber ich hätte dann immer Angst, bin jetzt schon so angespannt und gestresst und habe immer Angst, dass mein Babysitter krank wird/nicht kann und was ich dann tun soll, denn es folgt dann wieder diese Fertigmacherei und Wut?!

Und zenni, nur keine Angst, nur weil Du mit einem/einer nicht klarkommst heißt das noch garnichts, Du wirst deswegen nicht "verschmäht", es ist oft so, dass man lange nach dem richtigen suchen muss. Vielleicht war diese noch nicht die richtige. Kann sein. Wartezeit gibts dann natürlich wieder.
Ja, genau diese Angst habe ich, aber sie ist wohl unbegründet.

Danke für deine aufbauenden Worte! Ich wünsche dir einen schönen Sonntag!:)
 
H

Happyana

Gast
Hallo!
Wie ich das gelesen habe, hat mich das sehr an zwei Therapeutinen erinnert die ich schon hatte, die waren genau so.
Ich sage nur wechseln, denn meist schaden solche mehr als sie helfen. Zumindest war es bei mir so.
Also viel Erfolg, ich bin jetzt nämlich auch auf der suche nach einer neuen Therapeutin und das ist nicht leicht.
LG
 

zenni

Mitglied
Liebe Zuu und Happyana,

danke für eure Meinungen, ich werde es mir nun wirklich sehr gut überlegen und eventuell wechseln, so schade ich es auch finde. Mal sehen, wie es in der kommenden Sitzung wird.

Ich wünsche euch eine schöne Woche! :)
 
S

Schmetterlingsflattern

Gast
ich finde einen wechesel solltest du nicht machen,sondern dich den konflikten stellen. ist es nicht vielelicht so,das genau da deine probleme liegen?....die beziehung zur therapeutin spiegeln eventuell diene probs mit menschen?...
 

bird on the wire

Aktives Mitglied
Es ist Deine Therapie. Nicht ihre.
Darum kommt es darauf an, ob und wie Du Deine Erfahrungen in der Therapie und auch Konflikte mit der Therapeutin für Dich nutzen kannst.

Vielleicht kann das Verhalten der Therapeutin eine Chance für Dich darstellen? Vielleicht gibt es einen anderen Weg für dich als Dich 1000mal zu entschuldigen und sie zu besänftigen, um den Konflikt zu beruhigen? Ist das vielleicht ein Verhalten, das Du auch bei anderen zeigst, daß Du vermeintliche oder tatsächliche Wut und Agressivität deines Gegenübers zu besänftigen suchst?

Schau doch mal, was Dich bewegt hat, auf das Verhalten Deiner Therapeutin so und nicht anders zu reagieren. Und könntest Du im Umgang mit ihr auch mal einen anderen Weg für Dich ausprobieren? Was wäre das?

Das ist ja gerade die Chance, daß Konflikte und Mißverständisse in diesem "Kunstraum" Therapie wie unter einem Brennglas betrachtet werden können und die eigenen Verhaltensweisen erkennbar und erlebbar, aber auch veränderbar werden.

Viel Freude und viel Kraft wünsche ich Dir
 

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