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Therapie - kleines Beispiel- Eure Meinung

Hilfe111

Mitglied
Ich hadere immer noch wegen Therapie. Andererseits habe ich rein nichts zu verlieren, da mein Leben schon sehr leer ist.

Wenn man zB sehr unter Leistungszwang leidet. Man kann nicht einfach mal am Strand liegen oder sein Hobby genießen u.ä.
Reicht es dann nicht .dass man das weiß und kann dann versuchen das zu ändern.

Oder ist da ein Therapeut hilfreich? Was kann der da noch bewirken, wenn man es doch eh schon weiß-

Ich kenne viele meiner Probleme (das war nur ein kleines davon), aber wie könnte da ein Therapeut sinnvoll beisteuern, damit echt mal was voranhgeht. Labern bringt mir nichts.
 
D

Der Lommin

Gast
Wenn du alle deine Probleme kennst, dann ändere sie doch einfach und verhalte dich anders.
Kannst du nicht? Dann hast du deine Antwort, wobei dir ein Therapeut helfen kann.

Vielleicht noch eine weitere Analogie. Wenn man ein Auto hat und weiss, dass man einen Motorschaden kann, geht man ja auch zur Werkstatt. Oder wenn die eigenen Haare zu lang geworden sind, warum schneidet man sie nicht selbst, obwohl man weiss, dass sie zu lang sind?

Wissen alleine löst keine Probleme. Für innere wie äußere Probleme gibt es Experten, die komplexe Zusammenhänge und deren Lösungen kennen.
 
T

Tim8769

Gast
Aus irgendeinem Grund gelingt es dir nicht, möglicherweise trotz Kenntnis der Lösung, deine Probleme zu lösen. Ein Therapeut könnte gemeinsam mit dir schauen weshalb das so ist und versuchen das aufzulösen.
 

GrayBear

Aktives Mitglied
Da hast Du völlig recht: Labern alleine bringt nichts.

Die meisten Menschen wissen, was sie tun sollten, um ihre Situation zu verbessern. Aber sie tun es nicht oder nur halbherzig und DA sollte eine gute Therapie ansetzen: wie kannst Du herausfinden, WARUM Du etwas tust oder auch nicht und wie kannst Du schlechte Gewohnheiten durch gute ersetzen.

Jemanden, der unter Leistungszwang leidet, kann ein Tag am Strand aber so richtig abnerven. Also bringt der Tipp: "Entspann Dich doch!" rein garnichts. Aber jemandem glaubhaft aufzuzeigen, dass die dauernde Überlastung und Anspannung mit der Zeit einen immer schlechtere Ergebnisse abliefern lässt und ihm dazu Alternativen anzubieten, kann dazu führen, dass ein Wellness-Wochenende eben keine Zeitverschwendung ist, sondern eine sinnvolle Vorbereitung auf künftige Aufgaben.

Therapie sollte kein "schön reden" oder "überreden" sein. Therapie sollte Dir aufzeigen, dass Du z.B. in Sandalen keine Bergwanderung machen darfst, dass Du Dich mit Deinen eigenen Gedanken manchmal selbst verletzt oder es anderen ermöglichst, Dich zu verletzen und wie Du das verändern kannst. Kennst Du diese Bilder, auf denen man erst nicht erkennen kann, was es da zu sehen gibt? Eine Therapie hilft Dir beim Sehen, beim Erkennen von Mustern und beim "Üben des aufrechten Ganges".

Was Du weist ist selten das Problem. Was Du nicht weist, was Du ablehnst oder was Du zu wissen glaubst, erschwert Dir das Leben und lässt Dich Umwege gehen.
 

Drölfchen

Aktives Mitglied
Ein berühmtes Zitat von Albert Einstein lautet: Probleme kann man niemals mit der gleichen Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.

Ein Therapeut könnte zusammen mit dir Denkmuster beleuchten und erforschen, so dass neue Denkwege, Sichtweisen und Bewertungen einfließen könnten.
 

Hilfe111

Mitglied
Die meisten Menschen wissen, was sie tun sollten, um ihre Situation zu verbessern. Aber sie tun es nicht oder nur halbherzig und DA sollte eine gute Therapie ansetzen: wie kannst Du herausfinden, WARUM Du etwas tust oder auch nicht und wie kannst Du schlechte Gewohnheiten durch gute ersetzen.

....

Was Du weist ist selten das Problem. Was Du nicht weist, was Du ablehnst oder was Du zu wissen glaubst, erschwert Dir das Leben und lässt Dich Umwege gehen.
Ok nun ist mir klar, dass ein guter Therapeut das A und O wären. Wegen dem Leistungsthema hat die alte Thera noch weiter angestichelt und kam mit Olympivergleichen und das wo ich schon extrem gestresst war. Die Frau war miserabel.
Ein guter Thera könnte dann erkennen, dass ich schon gerne was leiste und das auch im Hobby, aber eben gemächlich und nicht gleich mit Olympiaprofis vergleichen und so ein Bullshit Und das echte Hinhören und verstehen ist wohl die Königsdisziplin in der Psychologie die Können und Leisgtungsbereitschaft und zwar seitens des Thera erfordert.
Mitmachen muss man dann. Das ist klar. Aber das versuche ich schon seit Jahren. Und anscheinend konnte ich mich ja nicht abgrenzen erstmal weder von dem unpassendem Verein noch von der dummen Thera. Ich fühle mich dann erstmal nur wochenlang schlecht.

Deinen leztzten Satz verstehe ich leider nicht.
 

Hilfe111

Mitglied
Ein berühmtes Zitat von Albert Einstein lautet: Probleme kann man niemals mit der gleichen Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.

Ein Therapeut könnte zusammen mit dir Denkmuster beleuchten und erforschen, so dass neue Denkwege, Sichtweisen und Bewertungen einfließen könnten.
Ich denke sogar das ich die meisten Muster schon kenne und verstehe, aber die laufen wie ein PC-Programm zuverlässig ab.
 

GrayBear

Aktives Mitglied
Was Du weist ist selten das Problem. Was Du nicht weist, was Du ablehnst oder was Du zu wissen glaubst, erschwert Dir das Leben und lässt Dich Umwege gehen.

Deinen letzten Satz verstehe ich leider nicht.
"Was Du weist, ist selten das Problem": Es sei denn, Du bist ein "Flacherdler". Soll heißen: es gibt Menschen, die es für bewiesen erachten, dass die Erde "flach" ist und dass die Bilder einer runden Erde ein fake wären. Oder die Mondlandung war auch ein fake. Das "wissen" diese Leute zu 100% und doch ist es falsch.

"Was Du nicht weist ...": Ich habe z.B. lange nicht gewusst, dass es nur vier Grundgefühle (Freude, Wut, Angst, Trauer) gibt und dass alle anderen Gefühle eine Mischung daraus sind. Beispiel: Hass ist eine Mischung aus Wut und Angst. Eifersucht beinhaltet alle vier zu unterschiedlichen Anteilen, usw. Erst seit ich das weiß, kann ich meine Beweggründe schneller "aufdröseln" und verstehen, weil ich besser erkenne, wovor ich Angst habe, wütend oder traurig bin und worüber ich mich freue.

"Was Du ablehnst ..." Ich habe lange gebraucht, um zu akzeptieren, dass ich auf manche Frauen wütend sein kann und darf. Ich wollte nie, dass Spannungen zu einem Abbruch der Beziehung führen, bis ich begreifen musste, dass ich dann auch nichts klären kann und nicht greifbar bin. Also habe ich immer "vermittelt", bin einen Streit aus dem Weg gegangen (=Umwege)

"Was Du zu wissen glaubst ..." Der denkt dies über mich, die Welt ist so und so, die Gesellschaft geht den Bach runter, Männer denken nur mit ihrem ..., Frauen sind zu emotional, und, und, und. Für all das gibt es "Beweise", die nur beweisen, dass es solche "Fälle" gibt und wir Menschen vielschichtig sind. Aber wenn ich meine Entscheidungen darauf aufbaue, tue ich zumeist allen unrecht.

Ist das verständlicher? Sorry, manchmal brauche ich einfach zu viele Worte, aber mit weniger komme ich nicht aus. ;)
 

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