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Therapiestunde

M

Myria

Gast
Ich habe tausend Dinge, die ich unbedingt meinem Therapeuten sagen will, viele emotionen, die ich rauslassen möchte und dann kommt nichts....

Am Anfang ist bei uns immer eine unangenehme Stille. Ich bin nicht der Typ Mensch, der einfach drauf los redet...bei mir muss man graben, quetschen etc


Manchmal schreie ich innerlich, weil soviel unausgesprochenes in mir ist, was einfach nicht den Weg zu meinem Mund findet.

Habt ihr das auch manchmal, dass ihr Dinge, die euch wirklich bewegen und euch den Schlaf rauben, fast ins Lächerliche zieht? Das ist jetzt etwas blöd ausgedrückt und schwer zu erklären. Wenn es mir wegen einer Sache richtig schlecht geht und ich Tag und Nacht drüber nachdenken muss, dann sag ich es in der Therapiestunde in einem so lapidarem Tonfall, dass es auf mich selber so wirkt,als wäre es irrelevant und einfach nur ein Small Talk Thema, obwohl es alles andere für mich ist, als nur ein dahergesagter Satz. War das jetzt verständlich, was ich damit sagen wollte?

In der letzter Zeit habe ich das Gefühl, als wäre meine emotionale Seite ausgestorben. Ich habe immer viel geweint etc und seitdem ich Anti-Depressiva nehme (erst seit kurzem) habe ich das Gefühl, ich kann nicht mehr weinen...obwohl ich es so häufig möchte. Es gibt soviele Dinge, die nicht mehr an mich rankommen, die mich kalt lassen und bei denen viele sagen, ich wäre zu einem kalten, emotionslosem Menschen geworden....es macht mir Angst. Ja, es macht mir wirklich Angst. Ich will weinen, aber es geht nicht. Es geht mir schlecht, aber ich kann es mir selber nicht zeigen. Ich fühle mich, als wäre in mir ein schwarzer verschlossener Kreis, der alle Emotionen etc gefangen hält und sie können einfach nicht aus diesem Kreis entfliehen...das fühlt sich für mich an, als stünde ich ständig unter Druck, meine Nevosität wird dadurch sehr viel intensiver und ich fühle mich nicht mehr "Ich" selbst.

Habe jetzt einfach drauf los geschrieben...das musste einfach mal raus...
 
B

BobMaze

Gast
Ich habe tausend Dinge, die ich unbedingt meinem Therapeuten sagen will, viele emotionen, die ich rauslassen möchte und dann kommt nichts....

Am Anfang ist bei uns immer eine unangenehme Stille. Ich bin nicht der Typ Mensch, der einfach drauf los redet...bei mir muss man graben, quetschen etc
Das ist bei einer Therapie meist so. Ich denke mal, das ist eine unangenehme Eigenschaft von allen Therapeuten, dass sie erst mal nur da sitzen und einen anschweigen und erwarten, dass man einfach von sich aus los legt.
Ich habe das dann meist auch getan und dann kein Ende mehr gefunden. Bin von einem Thema ins andere gewechselt und am Ende hat es mir dann doch kaum geholfen, selbst wenn der Therpeut mal seine Meinung dazu gesagt hat.
Deshalb bin ich sehr... wählerisch geworden, was Therpeuten angeht.
Wenn es mir nach 2-3 Sitzungen nichts bringt, hat es keinen Wert. Ich muss selber das Gefühl haben, dass es mir auch besser dadurch geht bzw. ich auf Dauer auch einen Erfolg sehe. Bei mir ist aber auch das Hauptproblem, das ich zu emotional bin und das kommt bei vielen Sachen schnell durch.

Gruß

Bob
 
M

Myria

Gast
Bin seit 3 Jahren da, regelmäßig einmal die Woche....

Weiß nicht, was diese Anschweigerei immer soll- Zeit tot schlagen?? MEin Therapeut gibt mir schon Tipps und Ratschläge, ist immer für mich da, aber trotzdem habe ich diese Gefühle, die ich oben versucht habe zu beschreiben
 
L

Liesa

Gast
Hallo!

Seit 3 Jahren!? Und es hat dir nichts gebracht!? Warum wechselst du dann nicht?
Meine Freundin leidet seit vielen Jahren unter Depressionen und Angstzuständen. Sie ist auch von einem Therapeuten zum Nächsten gelaufen. Bei manchen war sie Jahre in Behandlung. Stationäre Behandlungen waren auch viele dabei. Nichts hat ihr geholfen. Im Gegenteil es wurde eher schlimmer als besser. Sie hat dadurch sogar ihren Arbeitsplatz verloren und ist Frührentnerin geworden. Jetzt hat sie einen Psychologen gefunden, der ihr wirklich helfen kann, weil er nach der Ursache gesucht hat. Dadurch das sie viele Traumas erlebt hat, ist sie krank geworden. Vorher hat das niemand festgestellt. Es geht ihr jetzt besser als jemals zuvor.
Was ich damit eigentlich sagen will ist, dass du den Therapeuten wechseln solltest.

LG
Liesa
 
T

Tyra

Gast
Hi Myria,

man kann oft nicht mit jedem sprechen..das ist ganz normal..ich würde dir auch wie Liesa raten den Therapeuten zu wechseln...vielleicht ist ja ne Therapeutin besser für dich?

Oder du kannst deinem Therapeuten oder zukünftigen Therapeuten einfach diesen thread zeigen oder sone Art Tagebuch führen und ihm das zeigen..damit da mal Bewegung in die SAche kommt.

Ich kenne das auch, dass Dinge die einen innerlich aufwühlen, wenn sie ausgesprochen werden plötzlich so banal klingen können...das liegt daran, dass beim Aussprechen oft die dem Thema innewohnenden Emotionen fehlen..es sei denn man läßt die mit raus..wovor du ja anscheinend Angst hast..oder man kann einfach sagen, was du hier schreibst und direkt darauf eingehen, indem man sagt: wow das klingt jetzt so Banane und während ich die letzte Zeit drüber nachgedacht hatte war das nen totales Megadrama, das mich total aufgewühlt und erschüttert hat.
Wichtig ist mit Worten drauf hinzuweisen welche Themen für dich wichtig sind, damit der Therapeut auch genügend drauf eingehen kann. Denn bei aller Professionalität, Hellsehen können die leider auch nicht!

Gefühle zu artikulieren will erstmal geübt und trainiert sein..hier haste ja bereits sehr gut damit angefangen: Weiter so!
Jemanden verstehen zu können braucht seine Zeit und genügend Infos...daher formulier ruhig mal hier oder auch zu Haus in einem Tagebuch aus, was dich so bewegt, wie du über Dinge denkst etc..

Das mit dem nicht weinen können und der Gefühllosigkeit kann übrigens an den Antidepressiva liegen..man nennt das Negativsymptomatik...ist absolut nix Schlimmes..wichtig ist, dass du das Medikament regelmäßig einnimmst, nie abrupt absetzen, Medikamentation langsam ausschleichen etc... und immer alles in Absprache mit deinem Facharzt. Red mal mit dem Therapeuten über diese Wirkung der Medis und lass dir alles genau erklären. Es ist ne Zeitlang erwünscht die Emotionen runterzukochen, denn ne Depression ist ein biochemisches Ungleichgewicht im Hirn und dabei sind negative Emotionen zu stark..und um wieder ein normales Gleichgewicht hinzukriegen werden Antidepressiva eingesetzt, die Emotionen ne zeitlang dämpfen. Das ist zwar ein bissel ungewohnt und manchmal auch unangenehm..aber ja nicht für immer.

Und mach dir klar: damit du lernst dich selber besser zu verstehen, was wichtig ist für dein Leben musst du dich schon genügend öffnen und den Therapeuten mit genügend Infos über dein Innenleben füttern..damit er sich ein Bild machen kann und du dann auch Infos zurückbekommen kannst und Tipps wie du mit deinen Gedanken oder Stimmungen besser umgehen kannst. Du musst da keine Angst vorhaben...dir kann gar nix dabei passieren, wenn du einfach mal alles rauslässt. Therapeut und du seidt ein TEam in deiner Sache...es ist sein Job dir zuzuhören und dir zu helfen. Nutze seine Fähigkeiten für dich!

Was fürne Art Therapie machst du eigentlich? Gesprächstherapie oder Verhaltenstherapie?

Gruß
Tyra
 
Zuletzt bearbeitet:
M

Myria

Gast
Ich kann und will meinen Therapeuten nicht wechseln. Ich vertraue und brauche ihn...ich mache eine Gesprächstherapie und soll nun bald auch stationär aufgenommen werden...aber das steht noch nicht fest.

Ich schreibe ihm manchmal e-mails...indem ich versuche das zu schreiben, was ich fühle und denke....aber es ist schwer....etwas geschriebenes kann schnell falsch interpretiert werden als ein gesprochenes Wort...

Teilweise habe ich auch Angst ihn zu verlieren, dass er irgendwann sagt, so, du brauchst mich jetzt nicht mehr, du kommst alleine klar...nur weil ich meinen Mund nicht aufkriege oder wie gesagt, alles sehr lapidar daher sage...es ist so schwer zu sagen, was man denkt....

Habe schon mit dem Gedanken gespielt, die Therapie abzubrechen, weil andere den Platz mit Sicherheit dringender bräuchten, als ich...weil ich manchmal denke, gegen meinen Therapeuten zu arbeiten...er versucht meine Depressionen zu erkunden und die Magersucht zu kontrollieren, aber ich versuche weiter abzunehmen.....ich will die KOntrolle haben, über das was ich tue...er lässt mir zwar immer alles offen, weil er von meiner "KOntrollsucht" weiß, aber manchmal bin ich einfach trotzig, mache das, was genau falsch ist etc und ich kann noch nicht mal sagen, warum?!

Einfach um ihm ab und zu mal zu zeigen, dass ich jederzeit die Möglichkeit habe alles so zu lenken, wie ich es will....

Z.B. bin ich in den letzten 3Wochen von 56kg auf fast 48kg runter...habe nichts mehr gegessen, wem will ich damit was beweisen? Mir oder wem anders? Aufmerksamkeit ist es nicht, fals dies jemand denken sollte....ich hasse es im Mittelpunkt zu stehen...lag jetzt 5Tage im Krankenhaus mit nem Schädelhirntrauma und das hat mir schon gereicht...die ganzen Besuche etc....es war zuviel...einfach zuviel.
 
D

Dinah

Gast
Liebe Myria,
wow, das kommt mir alles so bekannt vor. Ich stehe allerdings noch ganz am Anfang von diesem Prozess. Zuerst war ich beinahe glücklich, als ich den Entschluss gefasst hatte, eine Therapie zu machen. So voller Hoffnung, dass das ein Ausweg sein könnte. Dann musste ich jedenfalls erstmal über ein halbes Jahr auf einen Platz bei der Therapeutin warten, die meine Hausärztin mir empfohlen hat. Als es dann langsam konkret wurde, hat mich eine Riesenangst überfallen. Steht auch alles in meinem Thread (http://www.hilferuf.de/forum/ich/39193-angst-vor-der-therapie.html). Ich habe mich dennoch überreden können, die Therapie zu beginnen. Bis jetzt ging es auch noch nicht ans Eingemachte, aber zur Zeit fühle ich mich richtig schlecht. Und das obwohl mir meine Therapeutin eigentlich sehr sympathisch ist. Ich habe unglaubliche Angst, meine Vergangenheit aufzuräumen. Wenn ich bis jetzt versucht habe, die für mich wirklich problematischen Dinge anzusprechen, klang das alles fürchterlich banal, ja auch irgendwie lächerlich. „Ich weiß nicht wie ich meinen Alltag bewältigen soll, aber – ha ha – irgendwie geht’s ja…“ Ich kann nicht mal ansatzweise ausdrücken, was sich in meinem Kopf abspielt. Ich kann auch überhaupt nichts mehr essen, obwohl ich nicht magersüchtig im eigentlichen Sinn bin, ich kann einfach nichts essen, wenn es mir schlecht geht. Damit habe ich auch das Gefühl, gegen die Therapie zu arbeiten, obwohl ich das ja eigentlich gar nicht will. Ich will ja, dass mir geholfen wird. Ich weiß nicht woran, das liegt, aber ich bekomme einfach nichts runter.
Hast Du denn das Gefühl, dass Dir die Therapie auf Dauer hilft? Ich weiß im Moment leider gar nichts mehr, nur dass ich es auf jeden Fall weiter versuchen werde. Ich wünsche Dir alles Gute!
 
M

Myria

Gast
Hallo Dinah,

keine Ahnung, ob sie auf Dauer etwas bringt. Mein Therapeut versucht mich gerade abzuschieben in eine psychosomatische KLinik- habe da aber ziemliche Angst vor...weiß auch nicht.

Einerseits ist da das GEfühl, dass mein Therapeut mich loswerden will und deshalb eine Klinik bevorzugt und dann andereseits meint er, dass er die Verantwortung nicht mehr tragen kann. Weiß nicht, was ich glauben soll....will er mich loswerden? Einfach so abschieben?

Ich weiß einfach nicht mehr weiter, stehe wieder in einem Flur mit tausend Türen, die allle verschlossen zu sein scheinen
 
D

Dinah

Gast
Hi Myria,
wenn Dein Therapeut meint, er könne die Verantwortung nicht weiter tragen, dann zeigt das meiner Meinung nach immerhin, dass Du ihm verständlich machen konntest, wie schlecht es Dir eigentlich geht. Für ihn hört es sich anscheinend nicht alles so banal an, wie es Dir vorkommt.
Ich weiß auch nicht, was ich von dem Vorschlag mit der psychosomatischen Klinik halten soll. Einerseits klingt das, als ob man gut aufgehoben ist und sich vollkommen darauf konzentrieren kann, gesund zu werden, v.a. weil man nicht gleich wieder allein in seinen eigenen 4 Wänden sitzt und immer jemand da ist. Andererseits schwingt da aber auch für mich so was Bedrohliches mit, eben irgendwie ein Kontrollverlust, den Du selbst schon mal angesprochen hast.
Vielleicht solltest Du wirklich erstmal Deinen Therapeuten (denk mal darüber nach, ob Du vielleicht wirklich besser bei einer Frau aufgehoben wärst) wechseln und schauen, ob Du mit jemand anderem besser klarkommst. Dann kann eine ambulante Therapie vielleicht doch noch Erfolg haben. Und wenn Du dann merkst, dass es nicht funktioniert, kannst Du ja immer noch in die Klinik gehen. Versuch Dich nicht selbst noch unter Druck zu setzen!
 

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