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Tiefsinnige Gespräche führen...

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stuffl

Gast
Ich bin jemand, der recht lange braucht, um mit anderen Menschen warm zu werden. Das liegt wohl einerseits daran, dass ich mein Vertrauen nur sparsam ausgebe, aber auch daran, dass es mir schwer fällt, ein interessantes Gespräch zu führen. Ich bin sehr zurückhaltend.

Dadurch wirke ich auf andere Menschen: Langweilig, nett, arrogant, desinteressiert, vielleicht auch dumm oder ungebildet. So kommt es mir jedenfalls vor. Wenn ich es schaffe, mich während einer Unterhaltung zu öffnen, dann bemerke ich im Gesicht meines Gegenübers eine gewisse Überraschung. Ich bin durchaus gebildet, vielseitig interessiert und belesen, reflektiert und lebenserfahren. Aber diese Seite an mir bleibt meist verborgen, weil ich manchmal nicht sicher bin, ob es der richtige Zeitpunkt ist, dieses und jenes zu sagen. Dann schweige ich lieber einmal zu viel.

Es fällt mir schwer, von einem oberflächlichen Gespräch in die Tiefe zu kommen. Wenn ich das einmal geschafft habe, dann ist alles tutti. Viel zu oft komme ich aber nicht dazu und ich denke, dass ich mir damit einige Chancen, freundschaftlich, wie auch geschäftlich, verbaue. Hat jemand Tipps für mich?
 
Ich bin jemand, der recht lange braucht, um mit anderen Menschen warm zu werden. Das liegt wohl einerseits daran, dass ich mein Vertrauen nur sparsam ausgebe, aber auch daran, dass es mir schwer fällt, ein interessantes Gespräch zu führen. Ich bin sehr zurückhaltend.

Dadurch wirke ich auf andere Menschen: Langweilig, nett, arrogant, desinteressiert, vielleicht auch dumm oder ungebildet. So kommt es mir jedenfalls vor. Wenn ich es schaffe, mich während einer Unterhaltung zu öffnen, dann bemerke ich im Gesicht meines Gegenübers eine gewisse Überraschung. Ich bin durchaus gebildet, vielseitig interessiert und belesen, reflektiert und lebenserfahren. Aber diese Seite an mir bleibt meist verborgen, weil ich manchmal nicht sicher bin, ob es der richtige Zeitpunkt ist, dieses und jenes zu sagen. Dann schweige ich lieber einmal zu viel.

Es fällt mir schwer, von einem oberflächlichen Gespräch in die Tiefe zu kommen. Wenn ich das einmal geschafft habe, dann ist alles tutti. Viel zu oft komme ich aber nicht dazu und ich denke, dass ich mir damit einige Chancen, freundschaftlich, wie auch geschäftlich, verbaue. Hat jemand Tipps für mich?

Ich rate dir dich in Gruppen aufzuhalten, die deinen Interessen entsprechen. Da hast du dann die Wahl ob du gerne zuhören oder reden möchtest und kannst ausloten, welche Themen für deine Gesprächspartner von Belang sind. Geh mal auf meetup.com und such dir dort eine Gruppe in deiner Nähe.

Auf einer tieferen Ebene klingt es so als wenn du eine soziale Phobie hast. Hier ist die Angst in sozialen Interaktionen etwas falsch zu machen und sich lächerlich zu machen sehr groß. Hier wäre evtl. eine Therapie angebracht.

Allgemein rate ich dir mehr Risiken einzugehen. Selbst wenn du was "Falsches" sagst, geht die Welt nicht unter. Besser, als langweilig und ungebildet zu wirken. Es ist auch ok, wenn du nicht bei jedem gut ankommst. Nimm mehr Platz und Raum in der Welt ein, die gehört dir genauso wie uns anderen auch. Deine Ansichten sind genauso wichtig wie die der anderen. Andere Menschen sind nicht "besser" als du.
 
Wenn man tiefsinnige Gespräche führen will, ist das wichtigste in meinen Augen zunächst einmal ein authentisches, aufrichtiges Interesse am Gesprächspartner und an dem, was er zu sagen hat. Ein Gespräch gewinnt dann eigentlich automatisch an Tiefe, indem man zum einen zu verstehen gibt, dass man dem Gesprächspartner richtig zuhört, und zum anderen selbst Rückfragen stellt, um gewisse Dinge zu präzisieren oder eben zu vertiefen.

Eine weitere Möglichkeit, ein Gespräch zu vertiefen und dabei die Bindung zum Gesprächspartner zu erhöhen, ist das Sprechen über Gefühle, Wünsche oder Ängste. Das setzt natürlich voraus, dass beide Seiten überhaupt über so etwas sprechen wollen. Ich merke immer wieder, wie positiv überrascht und mitteilsam Menschen plötzlich sind, wenn man nicht nur oberflächlichen und langweiligen Smalltalk führt, sondern zum Beispiel einfach fragt, wie ihnen das, was sie gerade tun, gefällt. So etwas kann man im Prinzip sogar in der Bäckerei machen oder beim täglichen Einkauf.

Erzwingen kann man aber leider nichts, und meine persönliche Erfahrung zeigt mir leider auch, dass es gewisse Dinge gibt, die man lieber für sich behält. Alles, was man preisgibt, kann später gegen dich verwendet werden.
 
Wieso genau bereitet dir denn dabei Schwierigkeiten? Was ist denn deine Befürchtung dabei?
Ich komme oftmals einfach nicht tiefer. Ich habe an sich keine Befürchtung, es fällt mir einfach schwer, in die Tiefe zu gehen.

Auf einer tieferen Ebene klingt es so als wenn du eine soziale Phobie hast. Hier ist die Angst in sozialen Interaktionen etwas falsch zu machen und sich lächerlich zu machen sehr groß. Hier wäre evtl. eine Therapie angebracht.

Allgemein rate ich dir mehr Risiken einzugehen. Selbst wenn du was "Falsches" sagst, geht die Welt nicht unter. Besser, als langweilig und ungebildet zu wirken. Es ist auch ok, wenn du nicht bei jedem gut ankommst. Nimm mehr Platz und Raum in der Welt ein, die gehört dir genauso wie uns anderen auch. Deine Ansichten sind genauso wichtig wie die der anderen. Andere Menschen sind nicht "besser" als du.
Nee, ich hab keine Phobie. Ich habe zu vielen Dingen einfach nichts zu sagen, weil sie mir so wahnsinnig oberflächlich erscheinen und sage dann auch eher nichts, weils mir eben wenig sinnvoll erscheint. Ich habe dann auch keine Lust, weiter an diesem oberflächlichen Gespräch rumzukratzen und nicke einfach nur.

Wenn man tiefsinnige Gespräche führen will, ist das wichtigste in meinen Augen zunächst einmal ein authentisches, aufrichtiges Interesse am Gesprächspartner und an dem, was er zu sagen hat. Ein Gespräch gewinnt dann eigentlich automatisch an Tiefe, indem man zum einen zu verstehen gibt, dass man dem Gesprächspartner richtig zuhört, und zum anderen selbst Rückfragen stellt, um gewisse Dinge zu präzisieren oder eben zu vertiefen.

Eine weitere Möglichkeit, ein Gespräch zu vertiefen und dabei die Bindung zum Gesprächspartner zu erhöhen, ist das Sprechen über Gefühle, Wünsche oder Ängste. Das setzt natürlich voraus, dass beide Seiten überhaupt über so etwas sprechen wollen. Ich merke immer wieder, wie positiv überrascht und mitteilsam Menschen plötzlich sind, wenn man nicht nur oberflächlichen und langweiligen Smalltalk führt, sondern zum Beispiel einfach fragt, wie ihnen das, was sie gerade tun, gefällt. So etwas kann man im Prinzip sogar in der Bäckerei machen oder beim täglichen Einkauf.

Erzwingen kann man aber leider nichts, und meine persönliche Erfahrung zeigt mir leider auch, dass es gewisse Dinge gibt, die man lieber für sich behält. Alles, was man preisgibt, kann später gegen dich verwendet werden.
Also ich stelle eigentlich dauernd Rückfragen und hake nach oder frage nach ähnlichen Themen... aber so richtig tief wird das dann halt auch nicht. Mir ist auch schon aufgefallen, dass viele Menschen mich eigentlich gar nichts fragen, sondern nur selbst erzählen und erzählen.
 
Für mich hört sich das an, du bist mit den falschen Leuten im Kontakt. Mit denen wirst du keine Methode finden um tiefgründige Gespräche zu führen. Nach meiner Erfahrung hat der größte Teil der Menschen kein Interesse an solchen Gesprächen d.h. du solltest dir einfach andere Gesprächspartner suchen.
 
Das ist meine Erfahrung auch.

Wirklich etwas vom anderen erfahren wollen die wenigsten. Dazu kommt eine ganz hässliche Kommunikations- und Diskussionskultur, bei der es gar nicht darum geht, was man sagt oder was man meint. Die meisten Leute reden einfach irgendwas. Das geht mir fürchterlich auf den Zeiger und macht es mir genauso schwer Gesprächspartner zu finden, obwohl ich ein offener und kommunikativer Mensch bin.

Meint, ich glaube auch nicht, dass es nur die falsche Strategie ist, es sind sicher auch die falschen Leute. Wer einen zutextet und es ihm nicht auffällt, dass der andere nichts sagt, der ist nicht der richtige Gesprächspartner.

Wenn Du bereits die Strategien "ernsthaftes Interesse, Rückfragen" verfolgst, wird da nicht mehr viel zu ändern sein. Aus einem zurückhaltenden, eher ruhigen Menschen wird nunmal keine Quasselstrippe. Das wäre aus meiner Sicht auch der falsche Ansatz.
 

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