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Tiere als Indikator für Gewalt/ pathologisches Verhalten in der Familie

Gretchen Wieners

Aktives Mitglied
mich würde interessieren, inwiefern man an dem verhalten von haustieren einer familie ablesen kann, ob vielleicht in den beziehungen unter den familienmitgliedern was nicht stimmt.

ich hatte beispielsweise mal eine katze, ein weibchen, die ich als junges kätzchen bekam als ich selbst ca. 12 jahre alt war. sie war am anfang ein ganz normales, munteres kätzchen, hat gerne gespielt, ist herumgetollt, hat sich streicheln lassen, normal gefressen usw.

mit der zeit, und ich denke eben, dass das an den krankmachenden verhältnissen innerhalb unserer familie (alleinerziehende mutter + ich) lag, veränderte sich das verhalten der katze aber mehr und mehr ins negative. sie wurde ängstlich, v.a. gegenüber fremden und meiner mutter und anderen katzen, sie wurde etwas dick (weil meine mutter sie überfütterte), sie war oft apathisch, lag meistens nur noch rum, bewegte sich langsam (wenn sie nicht gerade in panik vor z.b. meiner brüllenden mutter weglief) ihr blick war trübe, sie maunzte in der nacht oft, wollte immer wieder rein und raus (aus dem haus), ließ sich kaum noch streicheln, spielte überhaupt nicht mehr, wurde auch körperlich krank usw. usw.

nach vielen jahren des leids hatte sie glück und ich fand endlich einen platz bei einer frau, die sich der katze annahm. ich wollte unbedingt, dass die katze wegkommt von meiner mutter, v.a. da sie die letzten jahre dann ganz allein bei meiner mutter verbringen musste.

jetzt, wo sie bei der neuen frau ist berichtet diese, dass sie nach kurzer zeit angefangen hat wieder zu spielen, sich streicheln zu lassen, die körperlichen beschwerden haben aufgehört, sie macht einen munteren eindruck und scheint wieder glücklich zu sein.

kann es also sein, dass auch tiere anzeigen, ob eine familie glücklich ist oder nicht oder wo evtl. krankmachendes verhalten besteht?
 

WolfsSong

Aktives Mitglied
Natürlich spühren Tiere, manche Arten mehr, manche weniger, wie die Gefühle eines Menschen sind. Hunde (und ich denke auch Katzen) können Angst und Aggression sogar riechen!

Es kommt auch leider darauf an, wie mit dem Tier umgegangen wird, d.h benimmt sich das Familienmitglied genauso schlecht zum Tier wie zu den restlichen Familienangehörigen...dann ist es kein Wunder, dass das Tier mitleidet.

Umso mehr man seinen Frust, ohne Liebe, an das Tier weitergibt...umso schlimmer wird es...Nachzulesen auch regelmäßig in den aktuellen Nachrichten, wenn man wieder irgendein Hund durchgedreht ist...das böse Vieh heisst es dann! Aber was war mit den Haltern los?!

Aber wenigstens konnte eure Katze nochmal ihren Frieden bei einem anderen Besitzer finden, es tut mir leid für dich...das es überhaupt soweit kommen musste...aber ich denke die Katze wird es dir danken :eek:
 

Landkaffee

Urgestein
Definitiv: Ja!
Hunde und Katzen spüren deutlich, wenn Spannungen in der Familie sind.

Ich habe mehr Erfahrungen mit Hunden..... . Als Rudeltiere wollen sie ihr Rudel zusammenhalten und schon deshalb lernen sie z.B. unsere Mimik und Gestik zu lesen. Auch laut gesprochene Worte oder Hektik nehmen sie natürlich wahr.
Ich beobachtete einmal folgende Situation: ein Ehepaar stritt sich, der Hund lief erst von einem zum anderen, verzog sich dann in eine Ecke, kam wieder hervor und pinkelte gegen die Tür, sah dabei seine Menschen an. Der Hund fühlte sich völlig überfordert.
Ich schnappte ihn und ging mit ihm Gassi: raus aus der Situation. Er, der sonst immer friedlich war, grummelte alles an, was uns entgegen kam. Auch suchte er in Situationen Schutz, die er sonst immer locker gemeistert hatte.
Er gähnte viel, blinzelte, Calming Signals.
Beobachtung meines Hundes früher. Meine beste Freundin war gestorben, ich sehr traurig. Da schleckte er meine Ohren, ja, er tröstete. Rührend!

In Familien mit viel Zoff, wird oft auch das Haustier nicht mehr so gut versorgt, seine Bedürfnisse werden nicht mehr so gut wahrgenommen. Ein Tier braucht ja mehr als nur Wasser, Futter und eine Runde um den Block... . Auch das ist ein Hinweis.

LG
Landkaffee
 

Micky

Sehr aktives Mitglied
Sehr interessantes Thema!

Unsere Hunde werden/wurden IMMER von allen Tierärzten als "lachende" Tiere bezeichnet!

Bei mir ist ja auch extremer Streß--also objektive Probleme ,das merken Tiere sicher.

Ich hab auch IMMER nicht nur meinen Kindern ggü.ein schlechtes Gewissen-
weil eben für einige Dinge "noch mehr Zeit" fehlt.

Jetzt habe ich einen "Beschütz-Hund" (brauch ich) ,der einer "menschenscheuen Rasse"
angehört , Kaukasischer Owtscharka X AlaskaMalamute (Allwetter-Bärenabwehrhund ;)).

Da hätte ich in dessen Welpenzeit ganz intensiv "trainieren" müssen--Leute zu uns, mit ihm in Menschenmengen...Da wurde ich aber grade wieder zu krank. Naja...richtig doof war das.

TROTZDEM ist der derart gelassen inzwischen, läuft frei ,umhütet "die Herde" --und sieht eben IMMER aus,als wenn er sich was grinst! Fällt in "Glücks-Hypnose" ,wenn wir ihn kraulen.

Kurze Zeit hatte er Kontakt (als Welpe) mit einem "unzurechenbaren Menschen",
der dem Alk zusprach und laut war...DAS triggert ihn jetzt noch--laute Männerstimmen,da bekommt er Panik (Was fürs Beschützen ungünstig ist *grins*).

Inzwischen aber läßt er sich beruhigen. Er lernt schnell.

Seine "Kumpeline" stammt aus dem Giganto-Tierheim in Rumänien,war hier im Tierheim zwar schon im Rudel integriert--konnte aber nicht mal nach einem Ball hüpfen oder rannte keinem Stock nach--die war völlig "paralysiert" --überkontrolliert. Brav aber lahm. :D

Naja--und jetzt toben die beiden durch meinen Garten--spielen wie es sonst nur Welpen miteinander tun--völlig hingerissen und "gegenseitig sich unterwerfend"--was davon zeugt,daß sie weder voreinander Angst haben,noch gar vor mir etc.

Das ist sooooo herrlich herzerwärmend--die liegen beide aneinander ,kuscheln, haben inzwischen beide dieses "elegante Eine-Pfote-über-die-andere-legen"... sind völlig entspannt,lassen sich das Futter aus dem Maul nehmen--daran merkt man ja , ob ein Hund
"seiner Herrin" :cool: vertraut.
Immerhin gehts den Tieren gut mit uns- wir sind nicht schlecht für sie.

Ich finde es richtig KLASSE von Dir,daß Du Dich von der Katze trennen konntest--
weil es ihr AUCH nicht gut ging bei Deiner "Mutter".

Du wirst das viel viel viel besser machen dann!
Es wäre echt gut,wenn Du schon allein wohnen könntest !

Lieber Gruß!

Micky
 
E

EuFrank

Gast
Ich finde dieses Thema auch interessant. Ich denke schon, dass man am Zustand von Tieren ablesen kann, wie es um den oder die dazugehörigen Menschen steht. Aber nur bedingt.

Es gibt zB Menschen, die ihre Tiere sehr gut behandeln, weil sie von Menschen enttäuscht wurden. Menschen gegenüber verhalten die sich dann nicht selten eher ruppig oder auf andere negative Weise.

Hier darf man also nicht verallgemeinern.
 

Gretchen Wieners

Aktives Mitglied
@ micky
Ich finde es richtig KLASSE von Dir,daß Du Dich von der Katze trennen konntest--
weil es ihr AUCH nicht gut ging bei Deiner "Mutter".

Du wirst das viel viel viel besser machen dann!
Es wäre echt gut,wenn Du schon allein wohnen könntest !
ich lebe seit ich 17 bin nicht mehr bei meiner mutter, bin dann für ein jahr zu meinem bis dato so ziemlich unbekannten vater gezogen, danach in mehrere WGs, wo ich auch bis heute noch lebe.
deshalb hatte ich auch ein doppelt schlechtes gewissen wegen der katze, weil ich selber "so einfach" abhauen konnte, während die katze "gezwungen" war, bei meiner mutter zu leben. (hätte ja auch abhauen können, hat sie aber nicht).
ich habe sie aber oft gesehen, wenn ich an dem haus meiner mutter vorbei gefahren bin mit dem fahrrad und die katze saß dann unter der treppe oder im gebüsch mit trübem blick oder hat gleich angefangen zu miezen, wenn ich vorbei gefahren bin, wenn sie mich sah. und ich bin dann oft einfach weiter gefahren, weil ich in die schule musste und seh sie noch wie sie da steht an der einfahrt zum parkplatz...:(

ich krieg grade echt wieder so eine wut auf meine mutter wenn ich an die zeit zurück denke.

deine hundegeschichte klingt nett, ihr habt den einen hund also aus rumänien adoptiert?:)
 

Gretchen Wieners

Aktives Mitglied
Ich finde dieses Thema auch interessant. Ich denke schon, dass man am Zustand von Tieren ablesen kann, wie es um den oder die dazugehörigen Menschen steht. Aber nur bedingt.

Es gibt zB Menschen, die ihre Tiere sehr gut behandeln, weil sie von Menschen enttäuscht wurden. Menschen gegenüber verhalten die sich dann nicht selten eher ruppig oder auf andere negative Weise.

Hier darf man also nicht verallgemeinern.
ja,l da hast du recht, solche menschen gibt es auch! das ist glaube ich auch oft bei obdachlosen jugendlichen und kindern der fall. die sind oft misstrauisch oder aggressiv gegenüber erwachsenen/der polizei/ihren eltern, aber um die tiere kümmern sie sich sehr gut.:)
und es gibt auch menschen, die meinen
sie würden sich gut ums tier kümmern, z.b. so tiersammler, die 20 hunde in der 40qm wohnung halten und dann aber überfordert sind mit den tieren und dann vll doch gemein zu ihnen sind usw. das ist dann wiederum falsche tierliebe.
 

Micky

Sehr aktives Mitglied
Menschen sollten das Wichtigste sein, Tiere aber gern mit heimisch werden !

Die Hündin gehört meiner Tochter :) , sie hat sie unmittelbar nach der Quarantäne
im deutschen Tierheim zu sich "auf den ersten Blick-hergeliebt" .

Wir mußten zwei Hunde hintereinander "über die Regenbogenbrücke gehen lassen."
Der Kummer machte meine Tochter ziemlich fertig.

Sie wollte eigentlich nur "Gassigeherin" noch sein im Tierheim...
Naja-- dann hat diese Hündin sie angeschnuffelt :herz: und nun ist es RICHTIG fein!


Das Tierheim macht jedes Jahr Einsätze in Rumänien ,bringt "kaum vermittelbare" Hunde mit ,um sie zu beherbergen, aus dem Tierheim "Smeura" --> "Himbeere".

So heißt jetzt die Hündin :) Es ist ein Symbol...

Naja--die "Schutzgebühr" war heftig für eine Studentin,logo.
Es ist ein "gegenseitiges Starkmachen " .

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Wut zu haben,ist gut! Das zeigt: man traut sich Stellungsnahme und aktiviert die Argumente--und wird IMMER aufpassen ,damit man nie wieder verletzt wird!
 
G

Gast

Gast
ich stimme dir völlig zu. meiner ansicht nach sind katzen die besten wachhunde - für ungewollte besucher, gelsen im zimmer oder zwischenmenschliche probleme. wenn sich eine katze nicht wohl fühlt, sieht man ihr das an. ihr unwohlsein lässt sich oft leicht auf offensichtliche umstände zurückführen (streit, gewalt), manchmal ist es aber auch ein indikator für subtile anspannungen oder konflikte im anfangsstadium. katzen bzw. hunde zeichnen sich insb. durch ihre ausnahmslos vorhandene sensibilität aus - damit meine ich: ein solches tier ist bedingungslos emotional intelligent - unabhängig davon, ob es sonst schlau oder eher dümmlich ist. von menschlichen tieren kann ich so etwas nicht behaupten.

empirisches beispiel für "unwohlsein aus offensichtlichen gründen" meiner dümmlichen katze: ich komme nach hause, habe tränen in den augen, füttere und streichle und umsorge meine tiere, lege mich danach ins bett, um leise zu weinen. meine dümmliche katze (übrigens soll diese bezeichnung keinesfalls abwertend klingen! daran, dass es ein genie ist, misst sich schließlich die liebenswürdigkeit eines wesens nicht) hört auf, zu fressen, setzt sich vor mein bett, sieht mich an, beginnt, fragend zu miauen (falls ihr wisst, was ich meine: dieses süße, kurze "miau?"), springt auf mein bett, schnuppert an mir, geht um meinen kopf herum, springt wieder herunter, geht scheinbar suchend und beunruhigt im zimmer umher, bleibt an jeder ecke stehen, dreht sich um, läuft zur anderen seite des zimmers, miaut gequält, bleibt vor der offenen türe stehen, miaut weiterhin gequält, sieht mich dabei an.
meine unheimlich intelligente (aber verfressene) katze kommt nach, springt auf mein bett, und legt sich so neben mich, dass ihr körper sich akkurat an diese mulde, die mein körper im bauchbereich bildet, wenn ich auf der seite liege, anpasst.

übrigens finde ich, dass du ein großartiger mensch bist - wenige würden sich solche sorgen um ein haustier machen - und ich freue mich sehr darüber, dass du der katze ein gutes heim gefunden hast. schade allerdings, dass sowohl du als auch das arme tier so lange leiden musstet.
 
G

Gelöscht 32652

Gast
Tiere merken es nur schon viel eher und intensiver wenn denn etwas nicht in Ordnung ist. :rolleyes:
Von ihnen könnten wir menschen im sozialen Bereich viel lernen :D


Shorn
 

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