Tod meiner Katze - keine Perspektive mehr

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Hallo,
vor zwei Tagen ist meine 17 jährige Katze an Nierenversagen gestorben.
Sie war mein Halt im Leben. Ich bin jetzt 22 Jahre alt, sie mich fast mein ganzes Leben begleitet. Ich habe nie eine wirkliche Familie gehabt und auch kaum Freunde, da ich unter sozialer Phobie leide. Deshalb war sie immer Ersatz für menschliche Kontakte.
Sie hat mir immer Kraft und Liebe gegeben.

Vor 2 Jahren wurden einige Erkrankungen festgestellt. Ich habe daraufhin sehr viel Zeit in ihre Pflege investiert und mich viel über die Erkrankungen und Behandlungsmöglichkeiten informiert.

Jetzt wo sie nicht mehr da ist, bin ich in einem tiefen Loch. Ich weiß nicht, wie ich ohne sie weiterleben soll.
Ich habe auch große Schuldgefühle.

Hat jemand von euch ähnliches durchgemacht beim Tod seines Haustieres?
 
Unsere Katze ist gestorben als ich 12 war und sie 14. Auch sie war unheilbar krank und es war das erste und letzte Mal dass ich über Tage und Wochen geheult habe. Für manche Leute sind Haustiere nicht weniger als Menschen, sich selbst eingeschlossen.
Aber Tiere leben nicht ewig und man kann sie auch nicht ewig als emotionale Krücke missbrauchen. Du hast wie ich das zweifelhafte Glück, dass deine Katze eines natürlichen Todes im hohen Alter gestorben ist, daduch lässt es sich noch eher verarbeiten..
Schuldgefühle sind eigentlich fehl am Platze, doch das kann ich dir auch gut nachfühlen. Als unsere Katze die Diagnose mit vorrausichtlicher Lebenspanne erhielt, tat die ganze Familie alles um ihre restlichen Wochen so glücklich wie möglich zu machen, aber im Nachhinein reicht kein Aufwand der Welt aus.
Es ist wohl das Beste die Schuldgefühle als Mahnung zu nehmen sich in bei zukünftigen Ereignissen eben nochmehr ins Zeug zu legen.

Alles verarbeitet man irgendwann, der schmerzhafte Weg dahin lässt sich aber nicht umgehen.
 
Dass der Tag kommen wird, war ja abzusehen. Und dass es nicht gerade gesund ist, sich völlig auf ein Haustier zu fixieren, ist dir sicher auch klar oder? Tust du irgendwas, um an deiner Phobie bzw. deinen Lebensumständen zu ändern? Sonst wäre das vielleicht mal ein guter Anstoß...

Warum hast du Schuldgefühle? Deine Katze hatte ein langes Leben, du hast dich immer gut um sie gekümmert. Glaubst du, du hättest etwas besser machen können, ihre Krankheit verhindern können?
 
Hallo,

es tut mir sehr, sehr leid. Ich kann verstehen, wie schwer das für dich ist. Mein Kater lebt zwar noch und hat hoffentlich auch noch mehr als zehn glückliche Jahre vor sich, aber ich denke heute schon manchmal daran, dass ich ihn irgendwann gehen lassen muss. Ich kann es mir gar nicht vorstellen, wie es ohne ihn sein wird.

Der Kater kam zu mir, als mein erster Kater mit 17 gestorben ist. Ich bin damals gleich zum Katzenschutz, weil ich irgendwie das Gefühl hatte, die Leere füllen zu müssen. Und da saß mein Süßer im Schrank und versteckte sich. Ich glaube, weil er ganz sicher sein wollte, dass ihn niemand mitnimmt. Er hat auf mich gewartet 🙂.

Als dann ein paar Monate später auch meine Katze starb, bin ich wieder zur gleichen Stelle gegangen und dort habe ich mir dann meinen kleinen Kater ausgesucht. Der arme kleine Kerl hatte schreckliche Angst und war völlig traumatisiert. Es dauerte lange, bis aus ihm der fröhliche, unbekümmerte Kater wurde, der er heute ist.

Weißt du, vielleicht ist das auch ein Weg für dich. Irgendwo da draußen gibt es eine sehr arme kleine 'Katze, die dich wirklich braucht. Es gibt so viele Tiere, die so leiden müssen. Und bei dir wäre gerade ein schöner Platz. Aber gut, ich kann auch verstehen, dass man lieber ein wenig trauert.

Ich finde es keinesfalls merkwürdig, über eine Katze zu weinen. Die Liebe, das Vertrauen und all die Freude, die man mit so einem kleinen Kerlchen erlebt, das ist etwas ganz Besonderes.

Es ist sehr schön, dass du das erleben durftest und hoffentlich ist da bald wieder Platz in deinem Leben für eine weitere kleine Seele, auf die du aufpassen kannst.


Tuesday
 
Ich kann dich sehr gut verstehen. Man verliert ein Familienmitglied, die man all die Jahre gehegt und gepflegt hat.
Besonders wenn man die einzige Bezugsperson der Katze war und diese stirbt ist schrecklich. Auch deine Schuldgefühle verstehe ich. Aber die sind unbegründet.

17 Jahre hatte sie bestimmt ein wundervolles Leben mit dir gehabt, war immer bei dir. Du hast dein Bestes gegeben, ihre Krankheit zu ertragen. Sie wird dir auch im Katzenhimmel dankbar dafür sein🙂


Vielleicht hilft dir das, wenn Du auch einen Brief an die Katze schreibst. Als Abschluss. Auch eine richtige Beerdigung kannst Du arrangieren. Da könntest Du sie immer wieder besuchen.

Eine neue Katze wäre meiner Meinung nach nicht von Vorteil. Weil Du dann wieder so auf deine Katze fixiert wärst und deine Sozialphobie garnicht mehr in Griff hättest. Und was ist, wenn sie auch noch stirbt? Könntest Du das verkraften?

Versuche erstmal den Tod deiner Katze zu verdauen. Trauere, weine, sei dankbar für die schöne Zeit mit ihr.
 
Lieber Gast,

Mein herzliches Beileid zum Verlust Deiner Katze 🙁
Es ist immer sehr traurig und schmerzvoll etwas zu verlieren wenn man so viel Liebe und Hingabe gegeben und bekommen hat.
Es ist sehr traurig zu lesen, dass Du in Deinem jetzigen Zustand niemanden hast der Dich auffängt und für Dich da ist.

Du brauchst Dir für nichts die Schuld zu geben, Du hast ALLES getan was ging um sie zu Pflegen und Dich um ihre Erkrankungen zu kümmern.

Es ist wichtig sich die Zeit zum Trauern zu geben, auch ich verlor meine erste Katze unter tragischen Umständen.
Wenn es gar nicht mehr geht und Du niemanden hast mit dem Du reden kannst ruf bitte die Telefonseelsorge an, es ist wichtig in einem Trauerfall so wie nur möglich darüber zu reden.


Lieber Gast, Du hast Deiner Katze etwas ganz großes Geschenkt.....einen WERT.
Deine Katze hatte Durch Deine Liebe, Deine Zuneigung und Deiner wertvollen Zeit einen unschätzbaren Wert für Dich gehabt.
Das ist etwas ganz besonderes...
Deine Katze hatte unter Deinen Händen sicher ein Erfülltes Leben und Du hast alles in Deiner Machtstehnde getan um ihr ein angenehmes Leben zu ermöglichen.

In der Liebe die Du zu Deiner Katze hast wird sie Dein Leben immer bereichern.
Vergiss - auch wenn es sehr schwer ist - nicht auf diese Liebe und dieses Band in all der Trauer in der Du Dich befindest.
Auch die Liebe zu einem Haustier wird immer stärker sein als der Tod.

Ich wünsche Dir das beste und das Du einen Weg finden wirst mit Deiner Trauer zu leben.

Green Arrow
 
Mein Beileid🙁
ich kann Dich sehr verstehen. Es ist ganz schlimm, solche Verluste hinnehmen zu müssen.

Ich habe selbst Kater, schon immer welche gehabt und einer ist sehr krank, muss jeden morgen von mir geimpft werden. Schrecklich, wenn die Tiere dann sterben. Mir graut es auch schon davor...
.

Ich drücke dir die Daumen, dass alles gut geht!


Tuesday
 
Mein Katerle Tommy starb vor drei Jahren auch an CNI. Eine grausame Krankheit. Und es tut unendlich weh, das Tierchen, das einen so lange begleitet hat, zu verlieren.
Aber mich erschreckt, dass du nun so gar keinen Lebenssinn mehr siehst. Und das mit 22 Jahren....😱
 
In frühen Jahren verlor ich einen Hund, der von zu Hause weglief und in einem Wald dann beim Jagen von einem Jäger erschossen wurde. Es folgten noch einige Tiere, an denen mein Herz hing, im Laufe meines Lebens.
Ich verstehe diese Trauer, dennoch: ein Tier ist ein Tier.
Und jeder, der sich ein Tier zulegt, sollte bedenken, dass es ihn nur eine gewisse Zeit begleitet. Wenn ich alles getan habe, dass es einem Hund, einer Katze, einem Vogel gut geht, dann kann ich es auch gehen lassen.
Vielleicht hast Du ja ein Bild Deiner Katze, kannst es vergrößern und rahmen lassen und Dir zu Erinnerung an die Wand hängen. Erinnerungen wandeln sich oft und vielleicht kannst Du dann nach einiger Zeit in fröhlicher, leichter Erinnerung dankbar an Deine Katze denken, die Dir ja - das solltest Du nicht vergessen- erstaunlich lange ein Begleiter war.

Burbacher
 
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