Anzeige(1)

Trauma durch Psychiatrie

Landau

Mitglied
Hallo

Ich war bei einer Psychologin in Behandlung und als ich meine suizidalen Gedanken äußerte, wurde ich in die geschlossene Psychiatrie eingesperrt. Nach zwei Tagen hat mich mein Anwalt dort herausbekommen. Ich glaube, dass ich von diesem Aufenthalt ein Trauma davon getragen habe, weil ich Angstzustände beim "eingeschlossen sein" bekomme und ich aufgrund meines Autismus Panik bekomme auf so engem Raum mit anderen Menschen in Kontakt zu treten. In der ersten Nacht habe ich mich in der Toilette eingeschlossen, ein paar mal übergeben und anschließend ein paar stunden gewimmert, ich habe darum gebettelt, dass ich raus will. Stattdessen haben sie mich gepackt, worauf ich sie aus panik geschlagen habe (vorher habe ich ihnen gesagt, dass sie mich nicht anfassen dürfen) und dann haben sie mich ans bett gegurtet. Mir lief schon der ganze Rotz durchs Gesicht. Ich habe versucht dieser dummen Ärztin klar zu machen, dass man auch keinen Arachnophobiker einfach so in ein Tarantelterrarium steckt. Ich bin meinem Anwalt unendlich dankbar, dass er mich aus dieser Hölle rausgeholt und für mich gekämpft hat. Jetzt ist es aber so, dass diese Tage so einschneidend waren, dass ich darunter immer noch leide, obwohl ich schon draußen bin. Ich denke ich bin traumatisiert und dieses Trauma müsste therapiert werden. Ich habe aber das Vertrauen zu sämtlichen Ärzten verloren. Mir wurde auch die Hoffnung genommen, dass man mir helfen könne.
Hat irgendjemand Ideen, was ich machen kann?
 
Lieber Landau,

ich kann es gar nicht fassen, was ich da lesen muss. Dass dir so eine Ungerechtigkeit widerfahren musste tut mir unendlich leid.

Ich finde gar nicht genug Worte, um meiner Entrüstung Ausdruck zu verleihen.

Sag mal, bestehen Chancen, dass du die Psychologin verklagen kannst? Zwischen sich (intellektuell) über suizidale Gedanken zu äußern,selbst wenn man ins Detail geht, und der Tat liegen Welten und als Psychologin müsste sie das eigentlich wissen.

Dass du Nachwirkungen durch diesen gewaltsamen Eingriff hast, ist logisch. Du bist immerhin ein Mensch mit Gefühlen; auch wenn du sie nicht so "verständlich" äußerst wie alle langweiligen Normalos.

Ich weiß nicht, wie ich dir helfen kann - ich kann dir nur meine Anteilnahme an dem Geschehenen mitteilen und hoffe sehr, dass du jemanden hast, mit dem du sprechen kannst, ohne gleich verurteilt oder in eine Schublade gesteckt zu werden.

Schreib dir hier alles von der Seele. Vielleicht helfen dir die Feedbacks ein bißchen.

Alles Liebe! Und vor allem hoffe ich, dass du das einigermaßen unbeschadet überstehst.

PS: du bist entsetzlich dummen Leuten begegnet; aber es gibt andere. Und ich hoffe, du findest sie; in welcher Form auch immer (...könntest du mit dem Anwalt reden? )
 
Hallo Landau,

Ich wollte nur einfach schreiben wie Leid mir das tut, was Dir da wiederfahren ist! das muß der absolute Horror gewesen sein wenn sie so etwas mit einem machen, wenn man schon vorher völlig Ende ist🙁....und dann noch diese Erkrankung hat.Das macht mich dermaßen fassungslos und auch wütend!
Ich versteh es einfach nicht ,wie Ärzte sich so verhalten können und dass ihnen nichts besseres einfällt als Dich noch fest zu binden....das macht mich einfach fassungslos!

Vielleicht hast Du Glück und findest wieder einen Psychotherapeuten dem Du vertrauen kannst,aber ich verstehe sehr gut,dass das erst mal schwer sein für Dich!

Das blöde ist natürlich,dass die irgendwo verpflichtet dazu sind Dein Leben zu schützen,aber ich verstehe es absolut,das Du dadurch natürlich in nächste Zeit große Schwierigkeiten haben wirst Dich wieder jemandem wieder ganz zu öffnen.

Ich würde wenn das irgendwie möglich ist an Deiner Stelle erst mal selber versuchen das einigermaßen selber zu verarbeiten,vielleicht kannst Du Dir als vorübergehende Hilfe ja stärkere Psychopharmaka oder Beruhigungstabletten verschreiben lassen.
Gut wäre es vielleicht auch in Deiner Verfassung freiwillig in eine Psychiatrie zu gehen,aber natürlich in eine offene,nur sobald Du was von Selbstmordgedanken äußerst,besteht dann natürlich die Gefahr,das sie Dich wieder in eine geschlossene stecken.
Zu einem späteren Zeitpunkt wenn Du das ganze etwas verkraftet hast,würde ich mir dann einen neuen Psychotherapeuten suchen.Du solltest Dich dabei ganz langsam vortasten ob es einer ist der Einfühlungsvermögen und menschliche Wärme besitzt und Du vertrauen zu ihm aufbauen kannst..
Du hast wirklich großes Glück gehabt das Du einen Anwalt hattest der Dich da wieder so schnell rausgeholt hat!
Ich wünsche Dir ganz viel Kraft und hoffe das Du Dich von all dem möglichst schnell wieder erholst!


Liebe Grüsse
Lena
 
Zuletzt bearbeitet:
Ganz ehrlich?

Man kann sich auch reinsteigern in alles.

Du hast gesagt, du willst dich umbringen, also kamst du zu deiner eigenen Sicherheit in die Geschlossene.

Ist nicht schön, aber jetzt auch nicht DIE Tragödie.
Und anstatt dir da mal paar Gedanken zu machen, warum du da gelandet bist, wirst du hysterisch, schließt dich auf der Toilette ein und schlägst auf die Pfleger ein.
Ist doch klar, daß die sich von dir nicht schlagen lassen und du fixiert wirst.

Normale verständliche Reaktion auf deine Aktion.

Komm mal wieder runter von deinem Leidenstrip wegen diesen 2 Tagen und versinke nicht in Selbstmitleid deswegen, du hast dir das selber zuzuschreiben, wie es da abgelaufen ist.

Fixiert werden ist furchtbar, bin ich auch schon in der Psychiatrie (wegen Alk allerdings),
aber die machen das nur, wenn es einen Anlaß gibt dazu.

Wenn du meinst, nun ein Trauma deswegen zu haben, sorry, aber das ist verschwendetes unnötiges unnützes Leiden(wollen).

Es ist passiert, du warst selber schuld, du kannst nicht auf Pfleger einschlagen, und in der geschlossenen Psychiatrie ziehst du da natürlich den Kürzeren..
 
Ich wusste gar nicht, dass man Patienten immer noch am Bett gurtet. Das ist eine erschreckende Vorstellung.

Ich denke, dass jeder Patient der eine Traumatherapie aufsucht, mal mehr oder weniger von der eigenen Tötung spricht, dies anvisiert, wenn auch nicht umsetzt. Ich sehe nicht unbedingt eine Gefahr, kann das aber nicht verallgemeinern. Wenn natürlich ein Patient seine Tötung detalliert schildert, dann muss die Therapeutin handeln. Ob es in Deinem Fall berechtigt war, kann ich nicht sagen. Ich weiss nicht, inwiefern Du Äusserungen, in welcher Art und Tiefe angedeutet hast.

Kann es sein, das Du noch nicht allzu lange in psychologischer Behandlung bist, Deine Therapeutin Dich nicht einschätzen konnte ?
 
Ich schließe mich der Meinung von Claudia61 an.

Das was dir wiederfahren ist war mit Sicherheit nicht unbedingt schön,aber ein Trauma hast du bestimmt nicht.

Ein Trauma wird beschrieben als ein Ereigniss welches weit über dem hinaus geht was ein Mensch ertragen kann.
Ein Aufenthalt in der geschlossenen Abteilung einer Psychiatrie gehöhrt nicht dazu.
Vergewaltigung oder deren Versuch,Zeuge eines Mordes zu sein,Kriegserfahrungen,Missbrauch/Misshandlung in der Kindheit,Heimaufenthalt ect.

Wenn du ein Trauma hättest dann wärst du anders drauf,ich weiß wovon ich rede.
Denn ich habe wirklich ein Trauma.

Das es nicht schön war glaube ich dir,aber nicht das du davon traumatisiert wurdest.
 
Ist nicht jeder Mensch anders?
Für den einen ist ein Handtaschenraub schon traumatisierend, für den
anderen "erst" eine Vergewaltigung.
Der eine hat kein Problem damit eingesperrt zu sein, der andere
schon.
Ich kann mir schon vorstellen das es für den TE verdammt schwer ist damit
klar zu kommen. Ich war auch mal fixiert und leide da nach fast 3 Jahren noch drunter.

Ob es nun ein Trauma ist oder nicht können wir (denke ich) von der Ferne
nicht feststellen, da brauchst Du ein Fachmann für.

Ist meine Meinung,
somebody
 
Unglaublich wird es zusätzlich noch durch die Wertung des Ganzen.

Hier gehts doch nicht darum, ob wir meinen, es wäre unverhältnismässig oder womöglich noch übertrieben?

Manchmal frage ich mich, ob manche Beiträge einen gewissen Sarkasmus beeinhalten oder einfach nur die Zweidimensionalität und Unzulänglichkeit ihres Erstellers und fehlende Empathie reflektieren.
Und das ist auch nur meine persönliche Meinung.


Je nach persönlicher, momentaner Verfassung kann eine Berührung und vor allem, daß Gefühl, fehlender Ausweichmöglichkeit und Fremdbestimmung - auch trotz allgemein guter Ratio - genau das oder Schlimmeres auslösen.

Ich wünsche dir, dem Threadersteller, eine adequate Möglichkeit das zeitnah zu verarbeiten und auch zulassen zu können und das wiederum ein Therapeut oder Mensch in der Lage ist, dir dabei behilflich zu sein.

Nichts an dir ist falsch, lass dich bitte nicht verschrecken.
Und das hat nichts mit "Samthandschuhen" zu tun.

Fixieren wäre nicht nur für einen Autisten ein no-go im Sinne von Trauma
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein Trauma wird beschrieben als ein Ereigniss welches weit über dem hinaus geht was ein Mensch ertragen kann.
Ein Aufenthalt in der geschlossenen Abteilung einer Psychiatrie gehöhrt nicht dazu.


So ein Quatsch, als ob man es in irgendwelche Schubladen packen könnte, wovon Menschen traumatisiert werden!?!
Aufenthalte in Psychatrien sind also grundsätzlcih "untraumatisch" - egal wo / wie /wann ???

Quatsch.
Mich würds sicherlich auch traumatisieren, wenn meine Suizidäußerungen einer Person meiner Vertrauens gegenüber sowas zur Folge hätte. Schlimm.

Ich kann Dich verstehen, TE,
wüßt ich auch nicht, an wen ich mich noch wenden sollte,
nach so einem Vertrauensmißbrauch.
 

Anzeige (6)


Antworten...
Jedem Teilnehmer und jedem Beitrag des Forums ist mit Respekt zu begegnen...
Bitte beachte das Thema auf das du antworten möchtest und die Forenregeln.

Ähnliche Themen

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.


      Du hast keine Berechtigung mitzuchatten.
      Du bist keinem Raum beigetreten.

      Anzeige (2)

      Oben