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Trennung in der Schwangerschaft. Angebracht oder voreilig?

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Z

Zyprizara

Gast
Hallo ihr Lieben...

ich bin ganz neu hier im Forum, dies ist mein erster Beitrag, ich habe schon mal reingeschnuppert was einige von euch so umtreibt, würde gerne zu vielen was sagen, leider bin ich so mit mir und meiner Situation beschäftigt und überfordert.
Deswegen ganz kurz... ich wünsche euch von Herzen dass ihr euren Weg findet. Wer es kann... soll auf sein Herz hören... selbst wenn es nur ganz leise ist und ihr Angst habt vor der Zukunft, wird es sich auszahlen...

Aber genau das zu beherzigen fällt mir so schwer... Ich bitte euch um liebe Ratschläge, ihr könnt mich natürlich auch kritisieren, ganz wie es in eurem Ermessen liegt.
Eigentlich nur sehr ungern wende ich mich an die Öffentlichkeit. Die Gefahr dass jemand mit liest der einen kennt besteht ja doch tatsächlich 🙂
Naja was solls.

Wo fange ich an. Ich versuche es ganz kurz zu machen. Normalerweise schreibe ich immer Romane.

Meine Mama ist vor Kurzem nach schwerer Krankheit gestorben. Ich bin schwanger. Bis das Kind da ist muss/möchte ich noch ganz viel für das Studium schaffen. Mein Freund macht mich fertig.

So und um meine Beziehung soll es nun also gehen.
Ich weiß nicht ob ich eine "normal Trauernde" bin. Ich habe gute und schlechte Tage.
Die schlechten sind dann leider so schlecht, dass ich wirklich verzweifle und keine Freuden mehr im Leben sehen kann. Mein Freund kriegt das dann alles ab. Er hat selber eine schwierige Zeit hinter sich und fängt jetzt quasi an das Leben richtig zu genießen. Und dann komme ich daher und vermiese ihm alles. Das sage ich, nicht er.

Aber ich mache ihm viele Vorwürfe, bin unzufrieden, ständig enttäuscht.
Bestes Beispiel: Er hat gerade Besuch von einer Freundin. Ich habe ihm mehr als eine Szene gemacht, dass es mir schwer fällt ihm zu vertrauen. Habe ihn letztendlich sogar gebeten, dass sie woanders schlafen soll (sie ist wegen einer Veranstaltung in der Stadt). Er sagte, ich muss es akzeptieren, er wird sie nicht rausschmeißen.
Ich habe ihn sogar nachts um vier angerufen und gefragt ob sie im gleichen Bett schlafen. Er hat dann irgendwann gesagt dass ihm das zu viel ist, meine Fragen, meine Vorwürfe, hat sich entschuldigt und aufgelegt.

Ich bin so verwirrt. Zum einen begreife ich nicht, wie er mir nicht entgegen kommen und sie wegschicken kann. Oder zu mir kommt nachdem er gemerkt hat wie es mir geht. Ich habe ihn mehrmals gebeten zu mir zu kommen. Er sagte, ich soll zu ihm kommen, er hat Besuch. Ich fühle mich ungeliebt, betrogen, verraten.

Zum anderen geht er immer ans Telefon wenn ich ihn anrufe, hört sich meine Vorwürfe und mein irres Gerede an, schreibt mir SMS, antwortet auf SMS, ruft auch selber an wenn ich mich nicht melde.
Er sagt er liebt mich, will mit mir zusammen ziehen, freut sich auf das Kind.
Und dass wir das schaffen sagt er.

Ich bin am Rande des Wahnsinns, bekomme nun gar nichts mehr auf die Reihe. Alles erscheint mir düster und aussichtslos. In der Beziehung finde ich keinen Halt, eher im Gegenteil, habe ich das Gefühl, abzurutschen.

Erwarte ich zu viel, verlange ich zu viel?

Er fragt ganz oft, ob ich mitkomme, wenn er sich mit Freunden trifft. Sagt, dass ich mir keine Sorgen machen brauche. Dass meine Eifersucht Unsinn ist. Dass ich mich auf die Uni konzentrieren soll. Und wenn ich ihn zu sehr nerve sagt er dass es ihm zuviel wird und er nicht mehr reden will. Und dass er sagen kann was er will es würde ja doch nichts ändern.

Wie wirkt das auf euch?

Mein Therapeut sagt, dass mein Freund nicht reif genug ist.

Mein Herz schreit dass ich jemanden brauche der für mich da ist, auf den ich mich verlassen kann.

Ich habe sonst niemanden.

Ich liege stundenlang im Bett, starre vor mich her, weine, schaue Filme... in mir wächst mein Kind heran und ich überflute es mit negativen Emotionen.

Und mein Freund, der das weiß, weil ich es ihm sage... amüsiert sich mit einer anderen Frau.

Ich bin kurz davor eine Dummheit zu tun... ihm zu sagen, er soll zu mir kommen oder ich trenne mich. Allerdings würde das nichts nutzen, auf so etwas lässt er sich nicht ein. Ich fühle mich so machtlos, so ungeliebt, so gar nicht ernst genommen. Was kann ich tun um meine Würde wieder herzustellen? Sollte ich ihn erstmal ignorieren?
Er möchte morgen zu mir kommen, freut sich mich zu sehen, sagt er. Allerdings kommt er auch nur weil ich das mehr oder weniger eingefordert habe (mit dem Vorwurf, er würde lieber mit der anderen Frau Zeit verbringen als mit mir).

Ich mache ihm Vorwürfe über Vorwürfe... und ich weiß nicht ob diese angebracht sind, ich psychologische Hilfe brauche, mein Freund tatsächlich nicht reif genug ist, ich einfach hysterisch bin, ich mich trennen sollte oder gleich alles hinschmeißen und direkt Hilfe vom Staat beziehen.

Da ich mir selbst nicht mehr vertraue, hoffe ich auf eure Tipps.

...ist doch etwas länger geworden. Entschuldigung.
 
Hallo, Zyprizara,

...schwer zu beurteilen. Ich vermute, dass Du unter Depressionen leidest und evt. "alles" etwas verzerrt wahrnimmst. Daher wären Fakten wichtig.... Dass bei Deinem Freund eine Freundin übernachtet, ist noch nicht das Problem, es sei denn, er hätte nur 1 Zimmer und nur 1 Bett. Wie sind seine Wohnverhältnisse? Also automatisch würde ich ihm jetzt nicht Untreue unterstellen wollen. Sicherlich war es etwas ungeschickt von ihm, eine Freundin bei sich übernachten zu lassen.

Auf der anderen Seite ist Eure gemeinsame Zukunft wichtig. Wie sieht Deine Versorgung aus? Wovon lebst Du - wovon lebt er? Was tut er, damit ihr zu Dritt als eine Familie zusammenleben könnt?

Wenn ich eine Frau an meiner Seite hätte, die ständig depressiv ist, ggf. streitsüchtig ist und ihre negativen Gefühle an mir auslässt, dann würde mir die Erklärung "Schwangerschaftsdepression" weiterhelfen, alles zu ertragen. Aber ich würde dann auch zwischendurch mal eine Auszeit benötigen und mich irgendwo mit Freunden treffen, um auftanken zu können.

Aber ohne genügend Fakten kann ich nichts wirklich beurteilen. Ich denke, ihr solltest miteinander reden und Eure Gegenwart und Zukunft besprechen. Besprecht, welche Erwartungshaltung und Regeln des Zusammenlebens für euch beide gut sind und welche Verhaltensweisen kontraproduktiv sind.

Mir fehlen Fakten....

LG, Nordrheiner
 
Danke für die Antwort 🙂
Es beruhigt schon mal dass mir nicht sofort zu einer Trennung geraten wird. Ich bekomme Panik bei dem Gedanken.

Hm welche Fakten sind denn wichtig?
Er hat eine kleine Wohnung, erhält derzeit noch ALG II und wird ab Herbst Bafög bekommen. Bei mir ist es umgekehrt... ich bekomme zur Zeit Bafög und sobald das Kind da ist werde ich mich beurlauben lassen und ALG II beziehen. Aber das Geld ist mir momentan das Unwichtigste!

Was tut er damit wir zusammenleben können? Zur Zeit nichts. Er redet viel davon dass er sich einen gut bezahlten Job suchen möchte bis das Studium anfängt damit wir erstmal keine finanziellen Sorgen haben.
Dass wir zusammen ziehen war zwar seine Idee, dabei blieb es dann aber auch. Er kann wohl laut Vertrag noch nicht aus seiner Wohnung ausziehen.
Wir diskutieren viel darüber wohin wir ziehen wollen. Er will eigentlich nicht aus dem Viertel weg wo er gerade wohnt, ihm wäre es am liebsten, würde ich bei ihm einziehen (etwa 50 qm²). Das kommt für mich aber nicht in Frage. Er sagt, er ist bereit sich andere Viertel anzuschauen, die mir gefallen, versteht aber nicht und akzeptiert nicht dass ich so vehement gegen sein derzeitiges Wohnviertel bin.

...dass wir über die Zukunft und unser Miteinander sprechen sollten ist seit Monaten mein Wunsch. Nur sieht er alles ganz locker und entspannt und lässt sich mit allem Zeit. Und da ich dazu neige ihm nur Vorwürfe zu machen statt ihn auch mal zu loben oder dankbar zu sein (aber zur Zeit gibt es eben wenig wofür ich dankbar sein könnte), enden solche Gespräche meist in Sätzen wie "Du nervst" oder "Können wir nicht normal reden?" oder "Bitte entspann dich" oder "Das kanns doch echt nicht sein" oder "Ich habe keine Lust mehr darüber zu reden" seinerseits. Oder er wechselt einfach spontan das Thema. Und ich fange oft an zu heulen.

Sicherlich bin ich depressiv, auch nicht erst seit jetzt. Die Krankheit meiner Mutter und jetzt ihr Tod hat mich maßgeblich beeinflusst, aber ich hatte auch vorher und seit jeher Probleme mit meinem Selbstwertgefühl, weswegen ich mich oft ungerecht behandelt fühle. Möglicherweise zu unrecht.

Aber jetzt ganz konkret in der Situation, dass er Besuch von einer Freundin hat, ich ihn konkret bitte sie wegzuschicken weil ich mich ganz furchtbar fühle und er eiskalt "nein" sagt. Ich heule und verzweifelt bin, nicht mal nur seinetwegen. Das macht mich fertig. Ich muss so viel tun und schaffe gar nichts.
Ich sage ihm am Telefon unter Tränen dass ich mir Sorgen mache. Dass ich Angst habe. Dass ich nicht weiter weiß. Er nimmt das gar nicht ernst. Sagt nur, dass wir uns morgen sehen und will dann das Thema wechseln. Ich wäre an seiner Stelle schon längst zu mir gekommen, Besuch hin oder her.

Ich weiß natürlich, dass ich mich zu abhängig von ihm gemacht habe. Dass das ungesund ist und ihm und mir nicht gut tut. Aber ich frage mich dennoch, ob meine Vorwürfe nicht vielleicht gerechtfertigt sind und ich mir weiteren Kummer ersparen könnte wenn ich mich einfach trenne.

Nur fühle ich mich so entsetzlich schwach... würde am liebsten einfach nur schlafen und wenn ich aufwache sieht die Welt ganz anders aus. 🙄

... und dabei vergesse ich immer wieder dass ich schwanger bin und nicht mehr nur Verantwortung für mich selbst habe :wein: ich schäme mich so.
 
Liebe Zyprizara,

Du hast Dir diesen Mann ausgesucht.... und daher sehe ich auch das Erfordernis einer gewissen Treue zu ihm.
Ich kann verstehen, dass Du nicht in seine Bude ziehen willst. Man muß sich wohlfühlen. Auch habe ich das Gefühl, dass der Eindruck "er ist unreif" Deiner Therapeutin eine gewisse Berechtigung haben könnte.

Und mit seiner Noch-Unreife musst Du leben, denk ich mal. Ich denke, Du solltest das positiv sehen, eben dass er noch reifen kann und wird.

An Deiner Stelle aber kannst Du im aktuellen Moment nicht mit ihm so umgehen, als ob er schon ein reifer Mann wäre.
Insofern hast Du da einen unreifen Mann und musst daher davon ausgehen, dass Du so manchesmal für Dich und Dein Kind so sorgen mußt, als ob es ihn nicht gäbe. Du hast ihn Dir eben ausgesucht.... und weil er nicht so funktioniert, wie es vernünftig wäre, sollte dies kein Grund sein, ihn auszusortieren. Denn wenn Du ihn nur deswegen aussortierst, weil er nicht gut genug funktioniert, dann behandelst Du ihn wie eine alte Kaffeemaschine, die etwas kaputt ist.

Ich würde ja gerne mit ihm persönlich sprechen oder schreiben, um ihn z.B. über Vaterpflichten und Pflichten als Ehemann aufzuklären, auch wenn ihr (noch) nicht verheiratet seid. Aber das wird wohl nicht möglich sein, es sei denn, er meldet sich mal hier im Forum, um seine Meinung darzulegen. Wenn man beide Seiten hört, ist das Bild auch vollständiger.

Ich denke, er muß noch reifen und dass er einen Reife-Rückstand hat, solltest Du ihm nicht ständig unter die Nase reiben, denn dann nimmt er eher Reißaus. Sei Du die Klügere und baue solange nicht auf ihn, wie Du nicht auf ihn bauen kannst. Aber habe ihn lieb. Denn es ist die Liebe, die verbindet. Und das braucht ihr alle Drei, wenn das Leben schwieriger wird.

Weisst Du, man sagt: Männer werden nur 12 Jahre alt. Ab dann werden sie nur noch größer.
Nur wenn er auch noch untreu wird, dann hätte ich für ihn kein Verständnis mehr.

Zu Dir sage ich: Du schaffst alle Aufgaben, wenn Du auf den hoffst, der Himmel und Erde geschaffen hat und Dich liebt.

LG, Nordrheiner
 
Zuletzt bearbeitet:
Liebe Zyprizara, auf mich wirkst du wie eine sehr traurige Frau, die gerade durch den Tod ihrer eigenen Mutter einen ganz heftigen Verlust erlitten hat und jetzt auch gerade selbst Mutter wird.

Das ist sehr schwer zu verkraften, wenn ein Elternteil stirbt. Und wenn man dann noch schwanger ist, kann ich mir sehr gut vorstellen, dass man sich unsicherer und haltloser fühlt, als sonst schon: gerade viele Frauen wünschen sich Rückhalt von der eigenen Mutter, wenn sie selbst Mutter werden.

Du hast gerade wahrscheinlich einen harten Verlust zu verarbeiten und gleichzeitig die Verantwortung einer werdenden Mutter zu tragen.

Gerade wenn die Mutter stirbt oder man Konflikte mit dieser hatte, man aber gleichzeitig selbst heranwachsendes Leben in sich trägt, finde ich es nachvollziehbar, dass man verzweifelt, sich unsicher und hin- und hergerissen fühlt. Und es ganz schön in einem rattert.

Dann ist auch der Hormoncocktail nicht zu unterschätzen, den man nunmal in einer Schwangerschaft hat.

Es ist sehr gut, dass du in Therapie gehst. Die Frage ist halt nur, wie du deinen Freund beschreibst. Dein Therapeut bekommt nur überwiegend das erzählt, was du ihm sagst. Vielleicht wäre es hilfreich, wenn du mit deinem Freund gemeinsam mal eine Sitzung einlegst und ihr zusammen mit deinem Therapeuten sprecht?

Zum Thema Eifersucht: ich vermute, dass die Tatsache, dass dein Freund und du nicht zusammenwohnt, eine tragende Rolle spielt. Gerade jetzt, in einer Zeit wie dieser. Er ist nicht bei dir. Alles wichtige, was man für das Baby klären muss (Ausstattung, Einrichtung, Organisation) findet über Umwege statt: dein Freund muss zu dir kommen oder du zu deinem Freund, oder ihr müsst euch treffen. Wenn man zusammenwohnt, findet noch mehr ein gemeinsames Leben statt. Man teilt mehr. Und gerade wenn man ein Kind bekommt oder Kinder hat, wünscht man sich doch bestimmt gerade das zusammen mit dem Vater in einem gemeinsamen Leben zu teilen?

Warum lebt ihr eigentlich nicht zusammen? Hat das organisatorische Gründe, oder spielt da doch mit rein, dass dein Freund es noch ganz bequem findet, dass er dann die räumliche Trennung hat? Vielleicht, weil die Vaterrolle ihm noch Angst macht oder er sie noch nicht ganz angenommen hat? Auch darüber solltet ihr reden, wenn du da Unsicherheiten hast. Es ist sehr wichtig, dass eure Beziehung stabil ist, wenn euer Baby geboren wird. Jetzt habt ihr noch viel mehr Zeit, Konflikte, Unsicherheiten und Probleme zu klären und zu bereden. Später ist das erstmal sehr viel schwieriger: da fordert das Baby viel Zeit und Kraft.

Darf ich fragen, wie weit das Baby geplant war? Du schreibst ja von einem Studium und dass dein Freund noch nicht mit dir zusammenwohnt. Kann es sein, dass die Schwangerschaft ungeplant passiert ist? Das ist dann nochmal eine andere Ausgangssituation, als wenn man länger zusammen ist, schon zusammen wohnt und weiß, der Alltag läuft gemeinsam und man hat sich zusammenraufen können und dann ein Baby kommt.

Zum Thema Eifersucht: ich kann dich verstehen, aber ich persönlich bin sehr gut mit Männern befreundet, seit mehreren Jahren und nie, wirklich niemals war etwas. Ich fühle mich von ihnen auch nicht angezogen, für mich sind das gute Freunde, aber sie sind nicht anziehend für mich wie andere Männer.

Ich denke auch hier fehlt dir Sicherheit: wenn du weißt, dein Freund steht zu dir, liebt dich, ist dir treu, dann sind andere Freundinnen nicht so eine Bedrohung für dich. Auch hier solltest du mit ihm reden oder überlegen, wie begründet deine Zweifel sind, oder ob dir dein großer Verlust und deine Unsicherheiten einen Streich spielen.

"Verlust" und die Angst davor scheinen mir sowieso ein großes Thema im Moment bei dir zu sein, was absolut nachvollziehbar ist. Du bist schwanger, das ist gerade beim ersten Kind mit vielen Sorgen und Unsicherheiten verbunden und dann hast du deine Mutter gerade verloren. Das ist keine Kleinigkeit.

Wie sieht denn sonst dein Alltag aus: hast du einen eigenen Freundeskreis? Gute Freunde, die dich mal auffangen und mit denen du über deine Sorgen reden kannst? Hast du sonst noch von jemanden außer deinem Freund und Therapeuten Rückhalt? Was gibt deinem Leben Stabilität und Sicherheit? Und hast du das gerade um dich, was dein Leben stabil und sicher macht, oder fehlt dir da was?
 
Zuletzt bearbeitet:
Oh, Findefuchs. Das ist aber ein sehr einfühlsamer und auch kluger Beitrag von Dir.

Das Getrennt-leben ist sicherlich eine Schwierigkeit... die noch oben drauf kommt.
Da wäre von Dir , Z., schon zu überlegen, ob das blöde Viertel wirklich das große Hindernis bleiben muß.
Daran kann man doch arbeiten, oder? Und im Falle eines Falles ist es eben die Wohnung in dem blöden
Viertel. Aber dafür gewinnst Du seine Nähe und er kann sich besser in die Aufgabe als zukünftiger Vater
einarbeiten.
 
Hallo ihr drei die ihr mir geantwortet habt...

Nordrheiner und Findefuchs, ihr beide drückt genau aus was mich belastet. Zum einen das Gefühl, dass mein Freund (noch) nicht reif genug ist und ich wohl oder übel mehr oder weniger allein diese Zeit durchstehen muss... zum anderen der Verlust meiner Mam.
Zwischen diesen beiden "Verzweiflungsgründen" schwankt mein Bewusstsein hin und her und oft vermischt sich auch alles.

Ich habe es gerade geschafft mich aufzuraffen etwas für die Uni zu tun, deswegen fällt meine Antwort so knapp aus. Morgen schreibe ich mehr, in der Hoffnung, dass ihr mein Gejammer ertragt 😉
Aber ich möchte euch beiden meine Dankbarkeit ausdrücken, ich fühle mich von euch verstanden und das tut sehr gut. Leider gibt es sonst niemanden, mit dem ich groß reden könnte. Meine Familie ist selbst zu sehr mit dem Tod der Frau/Mutter beschäftigt und gute Freunde habe ich so gut wie keine.
Ich gehe regelmäßig zur Schwangerschaftsberatung und zu dem Therapeuten. Mit meinem Freund rede ich auch sehr viel aber... naja. Er hört mir zu ist für mich da aber fünf Minuten später, wenn für ihn die Sache erledigt ist, springt er wieder rum und ich hänge noch da wie ein Häufchen Elend.

Eine wichtige Sache noch: Das Kind war mehr oder weniger geplant. Vor fast einem Jahr etwa sagte mein Freund plötzlich er will ein Kind mit mir. Das hat er nach und nach revidiert und vor wenigen Monaten wurde ein "wenn wir Pech haben wirst du schwanger" draus. Das hat mich natürlich außerordentlich verletzt. Mein Freund bestand allerdings (warum nur??) darauf keine Kondome zu verwenden. Er sagte, wenn ich schwanger werde freut er sich, aber er legt es nicht darauf an. So oder so ähnlich. Ich habe mich mit NFP beschäftigt (ich wollte die Pille nicht mehr nehmen weil mein Körper eh schon Probleme hat) und das ging ein halbes Jahr gut. Beim Frauenarzt habe ich erfahren dass mein Zyklus der sonst immer äußerst regelmäßig war sich um eine Woche verschoben hat. Deswegen bin ich schwanger geworden.

Zuletzt noch eine Anmerkung zu deinem Beitrag, Ariana_34. Es tut mir leid dass du anscheinend viele Erfahrungen mit Lügnern machen musstest. Bitte projizier das nicht auf mich. Ich habe keine Kraft mich dagegen zu wehren. Ich bin schwanger, im 4. Monat. Demnach verging schon einige Zeit und ein paar Monate habe ich noch.
 
Ich gehe regelmäßig zur Schwangerschaftsberatung und zu dem Therapeuten. Mit meinem Freund rede ich auch sehr viel aber... naja. Er hört mir zu ist für mich da aber fünf Minuten später, wenn für ihn die Sache erledigt ist, springt er wieder rum und ich hänge noch da wie ein Häufchen Elend.

Eine wichtige Sache noch: Das Kind war mehr oder weniger geplant. Vor fast einem Jahr etwa sagte mein Freund plötzlich er will ein Kind mit mir. Das hat er nach und nach revidiert und vor wenigen Monaten wurde ein "wenn wir Pech haben wirst du schwanger" draus. Das hat mich natürlich außerordentlich verletzt. Mein Freund bestand allerdings (warum nur??) darauf keine Kondome zu verwenden. Er sagte, wenn ich schwanger werde freut er sich, aber er legt es nicht darauf an. So oder so ähnlich. Ich habe mich mit NFP beschäftigt (ich wollte die Pille nicht mehr nehmen weil mein Körper eh schon Probleme hat) und das ging ein halbes Jahr gut. Beim Frauenarzt habe ich erfahren dass mein Zyklus der sonst immer äußerst regelmäßig war sich um eine Woche verschoben hat. Deswegen bin ich schwanger geworden.

Liebe Zyprizara, ich glaube, dir fehlt das Ausgelassene im Moment. Freiraum, dass du dich über deine Schwangerschaft freuen kannst. Ein bisschen planen und träumen, ohne dass es einfach sein MUSS, weil die Geburt ansteht. Ein paar liebe Freundinnen, mit denen du über die Schwangerschaft reden und nach Babysachen gucken kannst.

Im Moment scheint alles mit Verpflichtungen vollgestopft zu sein: Uni, Therapie und das, was man als Pflicht erfüllen muss an Planungen und Organisation, wenn eine Geburt ansteht. Und dann der Tod deiner Mutter und deren Verlust.

Das tut mir sehr, sehr leid für dich. Da bröckelt es gerade anscheinend sehr viel. Eine Schwangerschaft sollte auch ein riesen Grund zur Freude sein und dass man diese Zeit, die auch fordernd und anstrengend sein kann, trotzdem ausgelassen und wunderbar erleben kann.

Fühlst du dich gerade sehr vollgepackt? Dass dir die Luft zum Atmen fehlt? Das könnte ich sehr gut verstehen.

Und dann scheint dein Freund dich gefühlt sehr hängen zu lassen. Da schwingt auch für mich etwas Wankelmut mit, wenn ein Mann einerseits sagt "Wenn wir Pech haben, wirst du schwanger", aber andererseits die Kondome weglassen will. Und dann irgendwo keine Nägel mit Köpfen macht, damit ihr endlich zusammenziehen könnt.

Hand aufs Herz: wie war denn das "mehr oder weniger geplant" wirklich: habt ihr da genauer geredet und geplant? Euch damit außeinandergesetzt, was das bedeutet, wenn ihr beide ein Kind miteinander bekommt?

Ich finde es nachvollziehbar, dass du so unter Verlustängsten leidest und eifersüchtig bist, egal wie berechtigt oder unberechtigt das ist. Bei dir ist gerade sehr viel unsicher. Und das ist nicht gut für dich, auch dass du vielleicht schon schlimme Probleme siehst, wo keine sind, wie z. b. dass eine gute Freundin bei deinem Freund übernachtet. Das kann alles und nichts bedeuten - und ich glaube, das ist genau das Problem. Wenn dein Freund geradliniger wäre, als werdender Vater - und DAS ist er!!! - zuverlässiger und dir auch mal was abnehmen würde, dann wäre vieles für dich vielleicht gar nicht so schlimm. Auch wenn du mehr Kontakte um dich herum hättest, die dich auffangen und bereichern. So scheint ja dein Alltag überwiegend aus Studium, Therapie, Trauerarbeit und Schwangerschaft zu bestehen.

Da müsstest du dringend Butter bei die Fische machen, was deinen Freund angeht: ich habe so das Gefühl, dass du im Moment sehr viel, wenn nicht sogar das meiste allein bewältigen musst, was deine Schwangerschaft angeht. Ein "wir schaffen das schon" ist leicht dahingesagt, vor allem dann, wenn man hinterher wieder in seine eigene Wohnung zurückgehen kann.

Das tut dann doppelt und dreifach weh, wenn man seine Mutter zu so einem Zeitpunkt verliert. Eine Mutter ist ja auch im Idealfall für Frauen eine wichtige weibliche Bezugsperson, an der man sich orientieren kann oder die einem Rückhalt gibt. Auch in der Schwangerschaft. Das fehlt dir vielleicht gerade sehr. Und das musst du dir dann über andere Wege holen, indem du versuchst, nicht alleine da "irgendwie durch zu müssen" oder gefühlt überwiegend alleine an der Mutterfront zu stehen.

Vielleicht gibt es ja bei dir in der Nähe eine nette Krabbelgruppe oder "Müttertreff", wo du schon jetzt einsteigen kannst. Oder du legst mal einen VHS-Kurs ein, da lernt man auch oft nette Leute kennen. Ich glaube, positive Kontakte könnten jetzt sehr bereichernd für dich sein. Und auch überhaupt alles, was für dich etwas Abstand zu allem reinbringt. Vielleicht wäre ein Forum für Schwangere oder Eltern auch eine gute Sache: dass du wenigstens mal ein wenig ausgelassener über das Kinderkriegen schreiben kannst oder auch da zumindest virtuell Rückhalt bekommst.

Schaffst du es denn auch, direkt um etwas zu bitten? Also auch zu deiner Familie zu sagen "Ich brauche euch gerade, auch wenn der Verlust wehtut und schlimm ist. Aber ich werde Mutter und das ist gerade nicht so einfach für mich." oder bei deinem Freund - eigentlich machst du klare Ansagen, aber immer indirekt: du reagierst eifersüchtig, weil er eine platonische Freundin bei sich übernachten lässt, doch ob du ihm auch klare Ansagen machst, was der fehlende Rückhalt von ihm als werdender Vater angeht, darüber hast du jetzt gar nicht so viel geschrieben.

Ich wünsche dir wirklich von Herzen mehr Freude, Rückhalt und Ausgelassenheit. Gerade eine werdende Mutter hat das verdient.
 
Hallo ihr Lieben...

. ich wünsche euch von Herzen dass ihr euren Weg findet.

Meine Mama ist vor Kurzem nach schwerer Krankheit gestorben. Ich bin schwanger. Bis das Kind da ist muss/möchte ich noch ganz viel für das Studium schaffen.

Ich weiß nicht ob ich eine "normal Trauernde" bin. Ich habe gute und schlechte Tage.
Die schlechten sind dann leider so schlecht, dass ich wirklich verzweifle und keine Freuden mehr im Leben sehen kann. Mein Freund kriegt das dann alles ab. Er hat selber eine schwierige Zeit hinter sich und fängt jetzt quasi an das Leben richtig zu genießen. Und dann komme ich daher und vermiese ihm alles. Das sage ich, nicht er.

Ich fühle mich ungeliebt, betrogen, verraten.

Ich bin am Rande des Wahnsinns, bekomme nun gar nichts mehr auf die Reihe. Alles erscheint mir düster und aussichtslos. In der Beziehung finde ich keinen Halt, eher im Gegenteil, habe ich das Gefühl, abzurutschen.

Erwarte ich zu viel, verlange ich zu viel?

Mein Therapeut sagt, dass mein Freund nicht reif genug ist.

Mein Herz schreit dass ich jemanden brauche der für mich da ist, auf den ich mich verlassen kann.

Ich habe sonst niemanden.

Ich liege stundenlang im Bett, starre vor mich her, weine, schaue Filme... in mir wächst mein Kind heran und ich überflute es mit negativen Emotionen.

Ich mache ihm Vorwürfe über Vorwürfe... und ich weiß nicht ob diese angebracht sind, ich psychologische Hilfe brauche, mein Freund tatsächlich nicht reif genug ist, ich einfach hysterisch bin, ich mich trennen sollte oder gleich alles hinschmeißen und direkt Hilfe vom Staat beziehen.

Da ich mir selbst nicht mehr vertraue, hoffe ich auf eure Tipps.

...ist doch etwas länger geworden. Entschuldigung.

Liebe Zyprizara,
vielen herzlichen Dank für Deinen Herzenswunsch, daß wir hier unseren Weg finden.
Wünsch auch Dir von Herzen, daß Du Deinen Weg findest.

Keine so einfache Lebensphase in Deinem Leben.
Es ist ein Trauerprozess, der nach dem Tod der Mutter da ist. Und solch ein Trauerprozess ist normal und braucht halt seine
ihm eigene Bewältigungszeit.
Und auch die Lebensphase, einen lieben Menschen zu verlieren und gleichzeitig schwanger zu werden, ist mit Gefühlsschwankungen verbunden, die normal sind.
Als ich schwanger war, starb mein Vater.

Dir geht es in der Lebensphase, in der Du Dich befindest, so, wie Du es hier erzählst. Und Du erzählst das sehr offen und sehr ehrlich und das finde ich prima. Du verschweigst es nicht und suchst Dir Hilfe. Auch das finde ich ganz toll.
Schreiben hilft.

Du erzählst, daß Dein Therapeut sagt, daß Dein Freund nicht reif genug ist.
Ich empfehle Dir einen Therapeutenwechsel. Manchmal macht es in gewissen Lebensphasen Sinn, sich nicht nur eine
Ansicht eines Therapeuten anzuhören.
Caritas, Diakonie bieten Online-Beratung an. Du hast die Möglichkeit, Dich dort anonym zu melden und Dir das von
der Seele/vom Herzen zu schreiben, was Dich bedrückst.

Du schreibst, daß Du jemanden brauchst, der für Dich da ist, auf den Du Dich verlassen kannst und daß Du sonst niemanden hast.
Du hast Dich selber. 24 Stunden lang am Tag bist Du mit Dir zusammen. Sei Dir selber die allerliebste Freundin und beginne
damit, Dir eine allerliebste Freundin zu werden, bei der Du Dich geborgen fühlst. Nehm Dich selber so an, wie Du bist
und wertschätze und respektiere Dich dafür.
Dein Leben verläuft mit Herz und Seele so, wie Du es erzählst und greife nicht in dieser Lebensphase, die sehr schwer zu bewältigen ist, nach ihm.

Schenk Dir selber den Halt, den Du für Dich brauchst. Sei Dir selber die allerliebste Stütze im Deinem Leben, die es gibt.

Wir haben all das nicht gelernt liebe Zyprizara.
Und es ist so kostbar und wertvoll und einzigartig, sich selber liebevoll, vertrauensvoll, gütig, herzlich, wohlwollend zu
begegnen.
Vielleicht hilft Dir dabei das Therapieziel der Selbstannahme und Selbstliebe.

Hast Du die Möglichkeit in den Semesterferien einen Therapieaufenthalt in einer dafür erforderlichen Kureinrichtung/Klinik
zu machen? Dort hast Du ganz viel Ruhe und auch Zeit und auch Abstand von Deinem Alltag. Manchmal tut es einfach nur
gut, den Alltag hinter sich zu lassen und sich selber Ruhe und auch Zeit zu schenken. Sehe es als Auszeit in Deinem
Leben an, die Dir helfen kann, wieder Herzensklarheit und Vertrauen zu Dir selber zu finden.

alles Liebe
gaestin
 
Guten Morgen

ich wollte heute eigentlich noch die offenen Fragen beantworten... nun gibt es eine Planänderung.

Ich kann mich einfach nicht zusammen reißen, habe daher meinen Freund angerufen und ihn gebeten dass er jetzt schon herkommt. Er lag noch im Bett, wollte wissen worum es geht... habe gesagt dass ich über uns reden möchte und wie es weiter gehen soll und dass ich bitte dass die Freundin woanders schläft. Er war gleich genervt und sagte er kommt wie abgemacht erst später. Dann fing ich an zu heulen, noch nie habe ich mich so am Telefon oder überhaupt vor jemandem gehen lassen, habe ihn mehrmals gebeten fast schon angefleht er möge herkommen und er sagte dass er ausschlafen möchte und frühstücken ...
ich war dann ganz verzweifelt und sagte Sachen wie "wieso ist es dir so egal wie es mir geht, du hörst doch wie es mir geht" und er schwieg die meiste Zeit und wenn er was sagte war er genervt ... Ich konnte dann bald nicht mehr und habe aufgelegt.

Nun weiß ich nicht wann er herkommt, aber wenn er kommt, werde ich Schluss machen.

Mir ist klar dass ich momentan wirklich nicht einfach bin.
Aber sein Ton...

Es wäre dumm mir das weiterhin anzutun. Auf Liebe von jemandem zu hoffen, der sich selbst am Wichtigsten ist.

Ich hoffe ich schaffe es. Bin jetzt schon fix und fertig.
Aber ich denke mir... eigentlich kann es viel schlimmer nicht werden 😀


Übrigens habe ich direkt mal geschaut wegen einer Kur und dann dort angerufen. Leider dauert es zu lange bis man einen Platz bekommt und dann bin ich zu schwanger 🙁
 

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