Trennung und Angst

Hallo liebe Mitglieder, ich wende mich an Euch, in der Hoffnung, Rat zu finden.
Kurz mal zu mir: ich bin 42 Jahre Alt, lebe in Österreich, verheiratet und Vater eines Sohnes.
mein Problem ist nun nicht unbedingt ein neues, im Gegenteil, ich kämpfe schon sehr lange damit. Seit 2005 lebe ich in einer Beziehung mit meiner Frau. Vor 5 Jahren gaben wir uns das Ja Wort. Im Jahr 2012 kauften wir unser Eigenheim und ein Jahr später kam unser gemeinsamer Sohn zur Welt. Um dies alles finanzieren zu können habe ich damals viel gearbeitet um Geld zu verdienen. Von Montag bis Freitag fuhr ich LKW und ab Donnerstags bis Sonntagfrüh arbeitete ich als Security bei Festen. Damals war ich viel unterwegs mit dem Ziel, viel Geld zu verdienen um meiner Familie etwas bieten zu können, meine Frau hingegen, chattete mit anderen Männern und schickte Bildchen hin und her. Ich bin einige Male draufgekommen und immer wieder habe ich ihr verziehen, weil ich selbst aufgrund der ganzen Arbeit nie zu Hause war. So dachte ich immer ok ich hab sie vernachlässigt….
In 2018 heirateten wir schließlich, damit dachte ich, es wäre alles gut, keine schreiberein mehr, keine bildlichen mehr. Falsch gedacht. Sie machte es immer und immer wieder. Zuletzt vor etwa 3 Monaten, wobei die Treads schon sehr nahe an einem Abenteuer dran sind. Ob wirklich was gelaufen ist, kann ich nicht nachweisen. Ich weiß nur, dass ich seither überhaupt kein vertrauen mehr in sie habe. Wir reden nur das nötigste und ich fress alles in mich rein. Als ich vor etwa 3 Monaten drauf gekommen bin, das da schon wieder hin und hergeschrieben wird, habe ich sie prompt drauf angesprochen und ihr gesagt dass ich die Scheidung möchte. Sie schwörte mir unter Tränen, dass es nur Schreiberei war, sie mich lieben würde und sie mir verspricht es niemals wieder zu tun . Wie oft ich das schon gehört habe …..
nun wie gesagt, ich bin bislang immer noch der Meinung, die Scheidung zu wollen, aber habe jetzt Angst davor, finanziell ruiniert zu werden und die meiste Angst, das sich mein Sohn von mir abwendet.
Jeden Tag bereue ich aufs Neue, meine Sachen nicht gepackt zu haben. Und jeden Tag habe ich Angst davor was kommen kann, wenn ich es einfach durchziehen würde.
habt ihr einen Rat für mich?

Zunächst: Du kannst auch ohne sie ein guter Vater sein.
Ich würde aber eine Mediation bei Caritas oder Diakonie zumindest antesten.
Wenn sich rausstellt, dass die Erde verbrannt ist, verkauft den Schuppen, trennt euch friedlich.
Auch da helfen Beratungsstellen. Es kann schonend für das Kind sein, wenn die Luft wieder klar ist.

Lass dich in Ruhe beraten, welche finanziellen Folgen eine Scheidung hätte. Oft gibt es ja mehrere Szenarien, je nachdem wie viel guter oder böser Wille auf der Gegenseite vorhanden ist. Wenn beide Varianten mal grob durchgespielt werden weisst du, in welchem Rahmen sich das bewegt.

In Deutschland kann eine Ehescheidung schnell 5 oder 6 weitere Gerichtsverfahren nach sich ziehen, wenn jede Seite auf dem Maximum besteht oder einer sich absolut verweigert. Da geht es auch um die Kosten die der Rechtsanwalt verursacht, denn ohne den geht es dann sowieso nicht. Ich denke nicht das es in Österreich sehr viel anders ist.

Belm Sohn ist das alles nicht so klar vorhersehbar. Wenn du lange Jahre fast die ganze Woche unterwegs warst, hat die Mutter vermutlich mehr Einfluss auf das Kind. Und eventuell auch eine engere Bindung. Das läßt sich nun nicht rückgängig machen und ist eine Tatsache.

Am Ende müsstest du den Kontakt zu deinem Sohn auch wieder mit der Mutter vereinbaren. Wie dein Sohn allerdings reagiert und ob das dann klappt weisst du jetzt nicht.

Offensichtlich ist deine Frau nicht glücklich bzw. es fehlt ihr irgendetwas. Hast du mal mit ihr darüber gesprochen was das sein könnte? Zu schwören sie tut dies oder jenes nie wieder ist sinnlos, wenn nicht klar ist was dahinter steckt. Wie ist denn eure Beziehung sonst so: Verbringt ihr genügend Zeit miteinander, habt ihr Zweisamkeit, gemeinsame Träume/Wünsche/Ziele?

Suche eine Familienberatung auf, die in Trennungsfragen berät.

Was habt ihr getan, um euch wieder anzunähern?
Hast du Arbeitszeit reduziert? Wie ist die Beziehung zu deinem Kind?
Beschreib euer Leben mal ein bisschen.

Wenn das Vertrauen weg ist, macht eine Beziehung keinen Sinn mehr.

gobi meinte:

Wenn das Vertrauen weg ist, macht eine Beziehung keinen Sinn mehr.

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Zumindest müsste der TE sehr viel investieren, damit das Vertrauen wiederkommt und seine Frau dürfte sich keinen weiteren Fehltritt erlauben. Und es müsste noch ganz viel Liebe da sein - und davon lese ich hier ehrlich gesagt nichts. Ansonsten wäre eine Paarberatung noch einen Versuch wert.

Arbeitet Deine Frau?
Eine Trennung mit Haus und Kind ist sicher nicht einfach aber machbar.

Noch hast Du Zeit Dein Leben in glücklichere Bahnen zu lenken.
Du willst ja sicher eine Partnerin, der Du vertrauen kannst und die Du liebst? Und sie Dich?

Ich glaube nicht, dass Dein Sohn sich von Dir abwendet.
Er ist in einem Alter, in dem er durchaus verstehen kann, dass sich Eltern nicht mehr lieben.
Er hat ja weiter Kontakt mit Dir.

Informiere Dich bei einer Stelle in Österreich, was auf Dich zukommt.
Ein Haus kann man verkaufen.

gobi meinte:

Wenn das Vertrauen weg ist, macht eine Beziehung keinen Sinn mehr.

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Danke Gobi. So sehe ich das auch.
Immer wieder das selbe zu versprechen und am
Verhalten nichts zu ändern .. Sorry dann tut es der Person auch nicht leid! Das ist meine Erfahrung zu dem Thema - > eine ernst gemeinte Entschuldigung zieht auch eine Konsequenz und korrigierende Maßnahmen nach sich.. viele Menschen checken das nicht und denken mit einer Entschuldigung sei es getan! Und machen immer weiter weil das gegenüber ja eh wieder versöhnlich ist - NEIN !! Meine Erfahrung zu dem ist wie folgt: deine Frau wird sich anscheinend nicht ändern du schreibst ja selbst es gab diese Diskussion schon EINMAL?? .. was sagt uns das oder eben dir?

du hast meiner Meinung nach folgende Optionen: a ) du dokumentierst jetzt alles ich meine wirklich alles das dir in einem Rechtsstreit helfen könnte ! Eventuell auch für das geteilte sorgerecht
!

Ich kann nachvollziehen wie verarscht man sich fühlt wenn man für die Familie alles macht . Sie arbeitet nicht ist das korrekt?

oder du versuchst b) eine paartherapie das ist anstrengend und langwierig könnte die möglichen Schwachstellen aufdecken dazu muss aber jeweils jeder also du und sie offen reingehen wenn sie wieder nur rumdruckst - kannst du dir das Geld sparen - dann ist es sinnlos und ist vergeudeteres Geld und Lebenszeit!!

- Option c ) ein Gespräch mit Ultimatum stellen .. ich mag das Wort selbst nicht aber manche Menschen brauchen das einfach sonst ändern sie nie etwas und glauben ihr verletzendes Verhalten sei in irgendeiner Weise in Ordnung was es nicht ist!

d) dich vorab rechtlich beraten lassen mit besagten Unterlagen .

Es ist natürlich klar das es ohne Ehevertrag schwer wird dein erarbeitetes Geld bei dir zu behalten!

und e) du findest dich damit ab das sie die Hälfte bekommt und gehst ohne großes Drama

Und oder f) du suchst dir einen Job wo du mehr Zeit für die Familie hast aber dann eventuell weniger Geld - vielleicht ändert sich dadurch etwas .. das kann ich nicht beurteilen da ich den Charakter deiner Frau nicht kenne .. da würde ich dir raten auf deinen Bauch zu hören der sagt einem sehr viel -> man muss nur lernen darauf zu hören -> ob dies ein sinnvoller Schritt wäre.

Allem voran wünsche ich dir viel Glück und hoffe ihr bekommt eine friedliche Lösung hin. Wenn Kommunikation nicht hilft kannst du ja weitere Schritte einleiten.

weiter verletzen würde ich mich an deiner Stelle aber nicht mehr lassen!

Hallo,
habt ihr das gemeinsame Sorgerecht für
euren Sohn?

Wenn deine Frau das alleinige Sorgerecht hat, hat sie auch
das Aufenthaltsbestimmungsrecht. Dagegen wirst du dann nichts
machen können. Dann kann deine Frau mit eurem Sohn hinziehen wo sie möchte.

Komm also aus dem Quark und bringe dein Leben in Ordnung.
Lösungen sind oft schon vor den Problemen da.
Information ist alles, die wirst du dir bei den zuständigen
Stellen und Behörden holen,

Je länger du resigniert Zuhause sitzt, desto mehr geht dein Leben
den Bach runter. Dann wird es immer schwerer.

Alles Gute,
Muir