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[Trigger] Ritueller Missbrauch: Existiert er gar nicht?

malou.

Aktives Mitglied
[TRIGGERWARNUNG]

Hallo,

es gab einen interessanten Beitrag von Jan Böhmermann:

In diesem Beitrag geht es um das Thema Ritueller Missbrauch von satanischen Gruppierungen
und ob es diesen wirklich gibt.

Anscheinend bereichert sich eine Therapeutin namens Michaela Huber damit, dass sie
Schulungen zum Thema Rituellen Missbrauch gibt.
Es gibt einige Therapeuten, die ihren Patient*innen einreden, dass sie rituellen Missbrauch
erlebt haben sollen und diese glauben dann oft auch noch diesen "Falschen Erinnerungen".

Bisher gibt es nicht einen erwiesenen Fall von rituellem Missbrauch.
Nur Therapeuten, die darüber teure Bücher schreiben und sich an der "Angst" bereichern.

Was ist eure Meinung dazu?

Hier das Video
 
G

Gelöscht 69940

Gast

Tja, Frau Huber arbeitet mit Menschen aus dem Zeugen und Opferschutz und daher interessiert sich nun auch der Staatschutz für Herrn Böhmermann. Das finde ich sagt eigentlich schon sehr viel zum Wahrheitsgehalt eines Böhmermanns aus.

Und wenn man dann noch weiß das Herr Böhmermann vor kurzem erst eine Karriere mit falschen Anschuldigungen ruiniert hat. Und dann sich auch noch auf Satire herausgeredet hat. So das sogar Herr Lanz gegen ihn austeilte. Quelle: https://m.focus.de/politik/deutschl...-das-zdf-muss-jetzt-handeln_id_204168592.html

Gibt das ein ziemliches rundes Bild. In meinen Augen ist Böhmermann viel viel zu weit gegangen und gehört abgesetzt.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Q-cumber

Aktives Mitglied
Ich empfinde das Video als tendentiös und verunglimpfend.

Ich kenne die Fachbücher von Michaela Huber nicht, die, wenn man Wikipedia glaubt, zunächst eine absolut solide Ausbildung in anerkannten Therapieverfahren durchlaufen hat (Verhaltenstherapie, EMDR, Hypnotherapie nach Milton-Erickson) und anscheinend jahrzehntelang unter Nutzung selbiger Verfahren traumatisierten Menschen geholfen hat.

Da der Beitrag im Neo Magazin Royale Frau Huber grundsätzlich als Vollidiotin dastehen lässt, bin ich mir nicht einmal sicher, ob die These, sie wolle sich an ihren Patienten "bereichern", sich überhaupt objektivieren lässt.
Die Dame hat Fortbildungsseminare für Therapeuten gegeben- der Beitrag geht weder darauf ein, was so ein Seminar gekostet hat, noch werden die Inhalte genauer dargestellt und kritisch überprüft.

Nur Therapeuten, die darüber teure Bücher schreiben und sich an der "Angst" bereichern.
Und das ist schon die nächste unbewiesene Schlussfolgerung, die dieses Video suggeriert.
Genausowenig, wie im Beitrag ein "Beweis" für rituellen Missbrauch gefunden wird, findet sich auch nur im Ansatz ein "Beweis" für eine boshafte Therapeutenmafia, die Patienten systematisch falsche Erinnerungen einpflanzt, "gute" Therapeuten umpolt und in Serie teure Quatsch-Bücher verkauft.

Ich weiß nicht, ob es rituellen Missbrauch gibt.
Ich weiß nicht, ob Frau Huber, die aus meiner Sicht eine umfassende traumatherapeutische Ausbildung und jahrzehntelange Behandlungserfahrung mitbringt, irgendwo "falsch abgebogen" ist.
Ich weiß nicht, ob Frau Huber ihren Patient:innen schadet oder sich in irgendeiner Form finanziell bereichern möchte.

Was ich aber weiß, ist:
Es gibt Millionen Menschen, die unter Traumafolgestörungen leiden. Darunter viele mit schwersten, komplexen Traumatisierungen, welche massives Leiden und Symptome in unterschiedlichsten Ausprägungen verursachen.
Es gibt viel zu wenig Therapeuten, die diesen Überlebenden angemessen und nachhaltig weiterhelfen können.
Das Video hinterlässt in seinem Bildzeitung-Stammtisch-Duktus nicht nur den Eindruck, dass ritueller Missbrauch Quatsch und Frau Huber eine Idiotin ist und Psychotherapeuten Patient:innen gerne falsche Erinnerungen "einpflanzen", um ein bisschen länger Geld an ihnen verdienen zu können.
Es hinterlässt auch den Eindruck, dass eine dissoziative Identitätsstörung (im Beitrag wird der veraltete Terminus "multiple Persönlichkeitsstörung" genutzt) Mumpitz ist und gibt Überlebende schwerster Traumatisierung der Lächerlichkeit preis.
Und das ist aus meiner Sicht einfach nur widerwärtig.
 

brandonf.

Aktives Mitglied
Ich gehe davon aus, dass es rituellen Missbrauch gibt. Ich denke alleine an die verschiedenen pseudoreligiösen Gruppen, wie die 12 Stämme, welche ihre Kinder krass ausgedrückt durch die Gegend prügeln.
Ritueller Missbrauch muss ja nicht immer sexueller Missbrauch sein, auch seelischer Missbrauch kann darunterfallen. Ich sehe da insbesondere die Kinder als Opfer, welche in den „Kulten“ ihrer Eltern aufwachsen.
Die schwarzen satanistischen Messen usw. wird es auch geben, aber wahrscheinlich eher auf einem Niveau von Urban Myths, wie es auch die sogenannten Snuff Clubs sind.

Kurzum, diesen Missbrauch und noch ganz andere Dinge gibt es. Der Mensch hatte schon immer eine große Kreativität und keine Hemmungen, wenn es darum geht, andere Lebewesen zu missbrauchen, quälen oder zu ermorden.
 

unschubladisierbar

Sehr aktives Mitglied
Es gibt rituellen Missbrauch, der Begriff wird meiner Meinung nach, falsch definiert.
Wenn sich eine bestimmte Gruppe von Menschen trifft, um bestimmt Handlungen nach dem immer gleichen Muster durchzuführen, ist es etwas rituelles. Sind diese Handlungen böse, sind sie nicht automatisch satanistisch.
 

brandonf.

Aktives Mitglied
Wenn man jetzt böse wäre, könnte man auch unterstellen, dass Böhmermann diese Angelegenheit ins Lächerliche zieht, suggeriert, dass es so etwas gar nicht gibt, damit er und seine prominenten Freunde weiter ungehindert ihr Babyblut trinken können.
Solche Meinungen gibt es beispielsweise bei den Radikalen Qanon-Anhängern und wenn solche Personen wie Böhmermann solche Beiträge veröffentlichen, bietet das auch einen Nährboden für solche Ideen.

Meiner Meinung nach hat er mit dem Beitrag auch alle etwaigen Opfer verhöhnt und grundlos das medizinische Personal angegriffen, was in 99% der Fälle einfach nur einen Menschen helfen will.
 

Roselily

Sehr aktives Mitglied
Ich finde es erschreckend, dass das Thema, ohne irgendwelche Belege zu bieten, immer wieder hochkocht. Anhänger geheimer Kulte würden Kinder misshandeln und Menschen via Hirnmanipulation kontrollieren: Unter dem Dach von Kirchen und Kliniken verbreiteten Trauma-Therapeuten derartige Horrormythen – und redeten Patienten in dubiosen Therapien angeblichen Missbrauch ein.

Bis heute erfasst das Bundeskriminalamt keine Straftaten unter der Kategorie "ritueller Missbrauch". Seit Jahrzehnten werden derartige Gerüchte akribisch untersucht, ohne belastbare Beweise für Verbrechen mit einem entsprechenden Hintergrund zu liefern

Inzwischen warnen etliche Organisationen nachdrücklich vor derartigen Therapiemethoden. U.a. auch die gesamtschweizerische Vereinigung der Psychiatrischen Kliniken und Dienste Swiss Mental Health Care (SMHC). Sie weist klar auf die Gefahren solcher Behandlungen hin.

Der evangelische Sektenbeauftragten Andreas Hahn kommt zu dem Ergebnis, dass in Deutschland keinerlei einflussreiche satanistische Geheimzirkel, in denen Menschen bei Ritualen gefoltert, missbraucht oder sogar getötet werden, existieren.

Auch das Bistum Münster hatte Mitte März 2023 mit sofortiger Wirkung seine Beratungsstelle „Organisierte sexuelle und rituelle Gewalt“ geschlossen. Begründung: „Es sind weder Theorien über rituelle Netzwerke belegt, noch konnte ritueller Missbrauch durch angeblich im Verborgenen organisierte Täterorganisationen nachgewiesen werden“.
 

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