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Übelkeit bei Essen in der Öffentlichkeit

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Muggelbär

Gast
Hallo zusammen,
ich habe seit Jahren Probleme in Restaurants oder bei fernen Bekannten zu essen. Meist wird mir schon schlecht und ich bekomme Herzrasen, sobald ich eine Einladung bekommen. Am liebsten würde ich zu solchen Veranstaltungen nicht hingehen.
Was solche Situationen noch verstärkt:
- wenn ich mit Leuten essen gehe, die ich nur selten sehe
- wenn ich in Innenräumen sitze (im Biergarten ist es z.B. weniger ein Problem)
- besonders schlimm ist es, wenn ich nicht rauskann, weil ich z.B. auf der Eckbank sitze und "eingesperrt" bin.
Ich meine auch einen Auslöser in der Kindheit zu kennen: Ich war mit einer Freundin und deren Eltern indisch essen. Ich kannte als Kind kein indisches Essen und es schmeckt mir auch nicht sonderlich. Dennoch wollte ich einen guten Eindruck hinterlassen und aufessen. Da ich aber schon immer einen empfindlichen Magen hatte, merkte ich schon beim Essen, dass ich es nicht vertrage. Ich bekam während des Durchfalls. Ich saß auf der Eckbank und musste also dringend auf Toilette. Meine Freundin saß neben mir und sag mich ganz entsetzt an, wie ich denn jetzt während des Essens auf Toilette muss. Das war mir natürlich peinlich. Letztlich ließ sie mich natürlich raus, ich konnte mich erleichtern und danach konnte ich auch normal weiter essen.
Ich würde gern unbeschwert essen gehen, bei Freunden essen etc. Wenn ich daheim bei mir esse, bei meinen Eltern oder wirklich engen Freunden, wo ich häufig bin, habe ich keine Probleme!
Problem ist hauptsächlich, wenn ich wo hingehe, wo ich noch nie war, "eingesperrt" sitze, in Innenräumen und nicht weiß, was es zu essen gibt.
Ich weiß, dass die Angst nur im Kopf sitzt. Wenn ich ins Restaurant gehe, fängt meine Panikattacke dann schon an und wird besonders schlimm, sobald das essen vor mir steht. Mir wird schlecht und ich möchte mich am liebsten übergeben! Teilweise musste ich mich auch schon übergeben. Das ist natürlich dann äußerst unangenehm. Ich versuche immer reif einzuatmen, mich auf andere Sachen zu konzentrieren und mir einreden, dass es die Angst wieder verschwindet. Sie verschwindet dann ja auch normalerweise irgendwann und ich kann problemlos essen. Aber die ersten 5-10min, wo das essen vor mir steht, würde ich am liebsten kotzende aus dem Restaurant rennen... Natürlich wird man dann auch von der Begleitung äußerst komisch angeschaut, wenn man dann würgend am Tisch sitzt und mit sich ringt, ob man jetzt auf Toilette rennen soll oder nicht. Nach ein paar Minuten ist der Spuk vorbei.

Was könnt ihr mir denn raten? Nachdem ich ja den möglichen Auslöser bereits identifiziert habe und weiß dass es wohl eine Sozialphobie ist. Wie gehe ich nun damit um?
 
Was ist wenn du dich im Restaurant so am Tisch hinsetzt, dass du fremde Menschen im Rücken hast, sie dich also nicht beobachten können?
Ist es dann besser?

Und dass du halt einen Randplatz wählst, dass du jederzeit aufstehen kannst?

Wissen deine Freunde wie es dir geht? Ich würde ihnen sowas sagen. Ehrlichkeit ist da vielleicht gut und sie werden mit Sicherheit verständnisvoll reagieren.
 
Hi @Muggelbär
Als ich den Text von dir zu lesen anfing, habe ich auch schnell an Sozialphobie gedacht. Ich habe selbst viel darüber gelesen und auch nach Lösungen gesucht, da derartige Panikattacken wirklich nicht auszuhalten sind.

Soweit ich verstanden habe, muss man sich den Ängsten stellen. Aber nicht auf eigene Faust, sondern mit Unterstützung von nem Therapeuten. Alleine gerät man ja doch immer wieder in diese extremen Abgründe.

Viele Betroffene schaffen es tatsächlich mit so einer Therapie die Ängste zu überwinden und können entspannter in diese Situationen gehen, bei denen sie früher extreme Panik bekommen haben.

Ich kenne einen Kollegen, der mir von seiner Sozialphobie erzählt hat und auch Therapie empfiehlt.

Der erste Schritt zum Therapeuten ist vielleicht der schwerste. Weis ich nicht. Bei mir hat es auch mehrere Anläufe gebraucht, bis ich jetzt wenigstens regelmäßig zu einer Seelsorge Stelle gehe, um mal mit jemandem reden zu können.

Ich hoffe sehr, dass du diese Ängste los wirst und bald einen besseren Alltag genießen kannst.
Ich wünsche dir viel Kraft!

LG
Linda
 
Was ist wenn du dich im Restaurant so am Tisch hinsetzt, dass du fremde Menschen im Rücken hast, sie dich also nicht beobachten können?
Ist es dann besser?

Und dass du halt einen Randplatz wählst, dass du jederzeit aufstehen kannst?

Wissen deine Freunde wie es dir geht? Ich würde ihnen sowas sagen. Ehrlichkeit ist da vielleicht gut und sie werden mit Sicherheit verständnisvoll reagieren.
Es ist tatsächlich besser, wenn ich in den Raum schauen kann. Wenn ich nur die Wand bzw. Nur meinen Gegenüber sehe, ist es schlimm(er) für mich!
Ich versuche immer einen Randplatz zu erhalten - ansonsten geht es nicht für mich.
Meine Freunde wissen nichts davon . Mir fällt es schwer, das zu erzählen, da ich es selbst ja nicht wirklich verstehe. Mein Mann weiß es, kann es aber auch schwer verstehen. Er kann mir in den Situationen aber nicht wirklich helfen. Er gibt mir einfach meine Zeit und wenn meine Panikattacke vorruber ist, geht es ja auch wieder..
 
Hi @Muggelbär
Als ich den Text von dir zu lesen anfing, habe ich auch schnell an Sozialphobie gedacht. Ich habe selbst viel darüber gelesen und auch nach Lösungen gesucht, da derartige Panikattacken wirklich nicht auszuhalten sind.

Soweit ich verstanden habe, muss man sich den Ängsten stellen. Aber nicht auf eigene Faust, sondern mit Unterstützung von nem Therapeuten. Alleine gerät man ja doch immer wieder in diese extremen Abgründe.

Viele Betroffene schaffen es tatsächlich mit so einer Therapie die Ängste zu überwinden und können entspannter in diese Situationen gehen, bei denen sie früher extreme Panik bekommen haben.

Ich kenne einen Kollegen, der mir von seiner Sozialphobie erzählt hat und auch Therapie empfiehlt.

Der erste Schritt zum Therapeuten ist vielleicht der schwerste. Weis ich nicht. Bei mir hat es auch mehrere Anläufe gebraucht, bis ich jetzt wenigstens regelmäßig zu einer Seelsorge Stelle gehe, um mal mit jemandem reden zu können.

Ich hoffe sehr, dass du diese Ängste los wirst und bald einen besseren Alltag genießen kannst.
Ich wünsche dir viel Kraft!

LG
Linda
Mich würde tatsächlich interessieren, was ein Therapeut in einer solchen Stresssituation dann macht. Also was fragt er mich in der Situation, wie kann er mich da rausbringen etc. Am liebsten würde ich mich gern selbst "therapieren". Ich versuche mich auch immer regelmäßig derartigen Situationen auszusetzen, mich mit der Angst konfrontieren, immer wieder hinterfragen, was gerade in mir los ist, was tut mir gut, mir selbst gut zureden, etc.
 
Ja, ehrlich gesagt, weis ich auch nicht. Ich denke diese Situationen werden erst in abgeschwächter Form durchgespielt oder so, damit du üben kannst. Und dann irgendwie muss man das dann Schritt für Schritt in den Situationen im echten Leben üben.
Sowas kann schon recht lange andauern. Geht sicher nicht von heute auch morgen.
Aber ich kann nicht aus eigener Erfahrung reden. Ist nur alles, was ich nachgelesen habe.
LG
 
Was spricht gegen eine Therapie? Vermutlich steckt wirklich ein Kindheitstrauma dahinter ( von dem früher erlebten indischen Essen).
Du könntest Dich Schritt für Schritt herantasten- Du bist nicht gezwungen, etwas zu bestellen- geht auch nur mal ein Getränk.
Den Rest kannst Du doch immer selbst auswählen. Zb Salat- was Du nicht isst, lässt Du Dir einfach einpacken für zuhause.
Ich kenne dies eher aus dem Flugzeug- ich hasse es, am Fenster zu sitzen- da man nicht ständig aus der Reihe kann
Beim letzten Flug von Dubai sass ein indisches Paar neben mir, die ich immer fragen musste wg Aufstehen. Ich muss mich hin und wieder mal frei bewegen.
Dann sind die auch noch eingeschlafen:-((( ich habe einen Platzwechsel angeboten sie wollten das nicht.
Seitdem sitze ich nur noch am Gang.
 
Hey.
Ich habe genau das selbe Problem…
weist einer zu welchen Therapeuten man gehen sollte und ob es die Krankenkasse übernimmt ?
 
Bei lir ist es exakt das selbe. Ich habe es jedoch schon oftmahls überstanden es sind echt diese 10-20min wo extrem schlimm sind also kotzübel aber danach fühlst du dich wie ein gott. Ich bin einf immer wieder gegangen aber ich komme so nicht ans ziel ich denke man müsste entweder konstant jede woche 2x ins restaurant gehen und sich stellen über 1 jahr oder aber den grund finden und behandeln.
 
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