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Überfordert mit Arbeit

Fannia

Neues Mitglied
Hallo ihr Lieben,
ich bin ziemlich verzweifelt, was meine berufliche Situation anbelangt. Ich habe direkt nach meinem Studium im Anfang letzten Jahres direkt vor der Haustür eine traumhafte Stelle bekommen: Personalerin in einem unserer ortsansässigen Unternehmen mit rund 100 Mitarbeitern. Das ganze ist eine Elternzeitvertretung, meine Einarbeitung betrug 4 Wochen. Danach war ich mit viel Unterstützung der Kollegen und Geschäftsführung allein auf dem Posten. Da ich die einzige Personalerin bin, kann man schon fast von dem Posten der Personalchefin reden. Und das alles ohne Berufserfahrung. Die ersten Monate war ich richtig gut dabei und meine Chefin war sehr zufrieden mit mir, dass ich diese Position so ausfülle. Seit Beginn des Jahres, spätestens seit Juni fühle ich mich jedoch völlig überfordert. Nach und nach wurde mir die Verantwortung meiner Position bewusst und die erdrückt mich mittlerweile regelrecht. Aus Angst, den Job nicht gut genug zu machen, habe ich nie "Nein" gesagt und alle Aufgaben auf mich genommen. In der Euphorie der Anfangszeit ging natürlich auch einiges schief, aber irgendwie lief es einfach nur gut. Mittlerweile fühle ich mich so überlastet, dass ich nicht mehr schlafen kann vor Angst, was wieder falsch gelaufen ist. Ich hatte von Anfang an Probleme mit dem Zeitmanagement, erfahrene Arbeitnehmer aus meinem persönlichen Umfeld sagen immer "das ist normal, das muss man erst lernen mit der Zeit, das ist normal, dass dir hier Fehler unterlaufen." Nun befinde ich mich aber in der Situation, dass ich Vorgänge seit Wochen/Monaten auf dem Tisch liegen habe, sie mir irgendwie untergehen und ich das Gefühl habe, ich ersticke regelrecht. Jede einzelne Aufgabe an sich ist im Personalwesen (für mich persönlich) keine übermäßig kaum zu verstehende Sache. Aber die Vielzahl der 1000 kleinen und großen Themen hat mich einfach überrollt. Ich habe das Gefühl, dass ich einfach keine Ordnung mehr reinbekomme. Dabei habe ich permanent große Angst, getraue mich nicht, das ganze vollumfänglich zu kommunizieren. Meine Fehler sind dabei vor allem Flüchtigkeitsfehler, dass ich hier etwas übersehe wie ein Dienstjubiläum oder einen Fortbildungsvertrag seit Monaten noch nicht ausgestellt habe, obwohl alle denken, dass ist schon fertig. Was passiert, wenn ich den jetzt erst zur Unterschrift hochreiche??? Große Themen, wie die Gehaltsabrechnung oder Arbeitsverträge, also Themen, die schon mit einem Riesen Warnhinweis versehen sind, klappen natürlich. Ich halte mich selbst nicht mal für einen schlechten Arbeitnehmer, ich empfinde mich schon als sehr einsatzstark und verantwortungsbewusst. Manchmal bin ich auch Sonntags auf Arbeit, einfach, weil ich meine Arbeit schaffen will. Daher erschreckt es mich umso mehr, dass ich mittlerweile so viel "Schlamperei" auf meinem Posten habe. Ich habe regelrecht Blackouts, das ich mich an Vorgänge nicht erinnern kann und Unterlagen weg sind. Manchmal kommen mir schon auf dem Weg zur Arbeit die Tränen und die nackte Angst kriecht mir den Rücken hoch. Ich will es doch einfach nur gut und richtig machen und meine Chance, die mir hier geboten wird, ergreifen. Warum kommt dieser Leistungseinbruch denn erst nach einem Dreiviertel Jahr? Warum war ich nicht gleich so überfordert???

Das schlimme für mich in dieser Situation ist, dass eine Übernahme auf einem anderen Posten nicht unwahrscheinlich ist. Die Firma und die Kollegen, sogar die Bezahlung ist einfach perfekt. Aber diese wahnsinnige Angst, dass mir der Laden auseinanderfliegt, erdrückt mich. Ich hätte einfach viel zu große Angst, dass ich auch auf meinem neuen Posten Rückfragen bekomme zu meiner Zeit aus dem Personal. Daher bin ich kurz davor, hier die Segel zu streichen und suche händeringend nach einem neuen Job. Diese Jobsuche fühlt sich wie eine Flucht an, ein "abhauen", damit mir keiner mehr was kann.

Geht es anderen genauso? Wie würdet ihr euch in meiner Situation verhalten? Abhauen oder versuchen, das ganze zu biegen und den neuen Posten antreten?
 

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