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Übertriebene Sparsamkeit

Daniel583

Mitglied
Hallo,

in den letzten Jahren hat sich bei mir eine Angewohnheit immer weiter ausgeprägt, sodass ich sie mittlerweile als problematisch erachte.
Ich gebe nicht gerne Geld aus und wenn ich es tue mache ich mir sehr viele Gedanken darüber, auch schon bei sehr kleinen Beträgen. Mir ist es viel wichtiger Geld zu sparen.
Es ist sogar so dass wenn mich meine Frau fragt ob wir ins Kino gehen ich automatisch und unbewusst ausrechne was das kostet.

Dabei habe ich eigentlich mehr als genug Geld. Ich verdiene sehr gut kann jeden Monat einen ordentlichen 4 stelligen Betrag sparen.

Früher war das bei mir überhaupt nicht so, es wurde mit den Jahren immer schlimmer. Ich denke eigentlich jeden Tag an Geld, das nervt mich mittlerweile sehr. Vorallem dass ich mir selbst gegenüber so extrem geizig bin.
Kennt das vielleicht jemand? Woher kann das kommen?
 
Ich kenne das durchaus wenn auch nicht ganz so extrem.

Woher das kommt? Keine Ahnung, da es bei mir nicht so ausgeprägt ist nenn ich es Hausverstand.

Um es im Rahmen zu halten habe ich Budgets.

Ein Wochen Budget für alles unter der Woche, ein Urlaubs Budget für die Reisen.

Wenn jemand fragt ob ich mit ins Kino komme oder was trinken oder .... und es ist noch was vom Wochen Budget über geht das dann ohne Rechnen oder sonst was weil das Geld ja eh für die Woche vorgesehen war.

Ist kein Geld mehr übrig für die Woche bin ich dann doch am überlegen und bei Urlaub rechne ich mir manchmal nen Wolf um 6-7 Reisen in 4000 € zu pressen.

Aber ich komm damit gut klar. Es gibt eine feste Sparrate im Monat und ein Sparziel im Jahr. Wenn ich im Juli bereits 300 € mehr angespart habe als ich "müsste" fällt es leichter mal eben 100 € für irgendwas auszugeben
 
Hallo,

in den letzten Jahren hat sich bei mir eine Angewohnheit immer weiter ausgeprägt, sodass ich sie mittlerweile als problematisch erachte.
Ich gebe nicht gerne Geld aus und wenn ich es tue mache ich mir sehr viele Gedanken darüber, auch schon bei sehr kleinen Beträgen. Mir ist es viel wichtiger Geld zu sparen.
Es ist sogar so dass wenn mich meine Frau fragt ob wir ins Kino gehen ich automatisch und unbewusst ausrechne was das kostet.

Dabei habe ich eigentlich mehr als genug Geld. Ich verdiene sehr gut kann jeden Monat einen ordentlichen 4 stelligen Betrag sparen.

Früher war das bei mir überhaupt nicht so, es wurde mit den Jahren immer schlimmer. Ich denke eigentlich jeden Tag an Geld, das nervt mich mittlerweile sehr. Vorallem dass ich mir selbst gegenüber so extrem geizig bin.
Kennt das vielleicht jemand? Woher kann das kommen?

Hast du Angst, das Geld nicht mehr zu haben? Glaubst du, du seist verschwenderisch? Kannst du mit Geld nicht umgehen?

Ich denke, es kommt drauf an, in welchen Situationen du auf das Geld achtest. Privat ist es ja nicht so wild, wenn man über Geld nachdenkt - das ist doch normal. Auch jemand, der viel Geld verdient, kann es nicht einfach so aus dem Fenster schmeißen.
Nach außen hin würde ich mich vielleicht etwas zügeln. Man muss nicht überall den Geizhals raushängen lassen. Das erweckt den Eindruck, du hättest nichts oder könntest mit deiner Kohle nicht umgehen.

Du scheinst ja vor irgendwas Angst zu haben.
 
Hallo Daniel,

das ist als Laie etwas schwer zu beurteilen..

Wie war es denn in der Familie, seid ihr "arm" gewesen und Du hast eine unbewusste Angst, das wieder zu sein? Nur eine spontane Idee..
 
Übertriebene Sparsamkeit hängt oft mit einem ausgeprägten Bedürfnis nach Sicherheit und Kontrolle zusammen. Beispielsweise wenn die Kindheit/Jugend geprägt war von Unsicherheiten (Scheidung der Eltern, häufige Umzüge, Geldprobleme in der Familie etc..).
 
Das mit den Budgets mache ich auch schon seit Jahren, aber auch hier ist es so dass ich versuche möglichst viel von meinem Wochenbudget übrig zu haben um es dann zu sparen.
Ich denke ich habe Angst davor kein Geld zu haben, dabei war ich noch nie in meinem Leben in einer solchen Situation.
Ich kann eigentlich sehr gut mit Geld umgehen, das denkt auch mein Umfeld.
Nach außen hin zeige ich das eigentlich nicht wie sehr mich das Thema beschäftigt. Nur meine Frau merkt es und ich denke sie hält mich schon für ein wenig geizig.

Manchmal fühle ich mich wie Dagobert Duck... dabei habe ich eigentlich ein sehr zwiespältiges Verhältnis zu Geld, ich hasse es dass sich alles um Geld dreht, aber andererseits will ich es nicht hergeben.
 
Übertriebene Sparsamkeit hängt oft mit einem ausgeprägten Bedürfnis nach Sicherheit und Kontrolle zusammen. Beispielsweise wenn die Kindheit/Jugend geprägt war von Unsicherheiten (Scheidung der Eltern, häufige Umzüge, Geldprobleme in der Familie etc..).

Ja Juka das kann sein, Geld war zwar nie ein Thema aber meine Eltern hatten sich getrennt als ich ein Kind war und das Thema Sicherheit hat mir in Zwischenmenschlichen Beziehungen jahrelang große Probleme gemacht. Vielleicht hat sich dieses Bedürfnis auch auf eine Finanzielle Sicherheit ausgeweitet.
Danke dir
 
Hm - übertriebene Sparsamkeit - was soll das denn sein ?

Wenn ich mir so die Leute anschaue und wieviel Geld die so für irgendwelchen Kram rausschmeißen, der im Grunde völlig unsinnig ist und irgendwann in der Mülltonne landet...dann denke ich mir, zu mir sagen die auch, ich kann gut mit Geld umgehen, eben weil ich es nicht zum Fenster rauswerfe.

Ich zahle meine Rechnungen, ernähre mich mehr oder weniger gesund, habe meine Hobbys , kann mir auch sonst das kaufen, was ich kaufen möchte , spare dann auch nen guten Batzen jeden Monat.

Wenn ich dann mit Bekannten unterwegs bin und die irgend einen Schund kaufen, kaufe ich den nicht auch, wozu ?

Als ich früher mehr Geld rausgeworfen habe und feststellte der Kram landet im Müll oder wird letztendlich verschenkt, habe ich das eingedämmt, ganz bewußt ganz aktiv, habe mir Gedanken gemacht, was halte ich für notwendig und was für absolut unnötig und siehe da , der Batzen den ich weglegen kann, wurde merklich größer.

Ich fühle mich aber dadurch nicht eingeschränkt, sondern irgendwie befreiter von dem Konsumwahn, dem alle oder viele, die ich kenne unterliegen.

Na und mein " Dagobert " Gefühl stellt sich auch immer ein, wenn ich dann mitbekomme, das die , die im Grunde mehr oder genausoviel haben, am Monatsende darauf warten, das neues Geld kommt, weil nämlich nix mehr da ist, ich hab darauf noch nie gewartet.....

Es ist auch nicht so, daß ich irgendwie kein Geld rauswerfe, aber wenn man Hobbys hat, die kostspielig sind, V8 mit 400 PS fahren, Motorrad fahren, Konzerte besuchen, Rauchen, dann könnte ich sicherlich noch mehr einsparen, nur wozu ? Ich will doch auch leben ....

Wenn ich also mit dem Leben zufrieden bin, das ich lebe, danach noch ein guter Batzen hängenbleibt, wo ist dann dem Konsumwahn in manchen Bereichen den Rücken zu kehren, übertrieben sparsam ?

Übertrieben fände ich es, wenn die Lebensempfindung eingeschränkt wird, also man sich das Essen vom Mund abspart sozusagen, Hobbys aufgibt , billige Autos fährt, die man selbst nicht leiden kann, Konzerte nicht besucht, die man besuchen möchte .....

Der eine braucht ein Smartphone für 1000 Tacken der andere ne Tankfüllung für 100 Euro, aber wenns einen das Leben nicht so empfinden läßt, das man unzufrieden ist, sondern im Leben alles hat, zufrieden ist, alles bezahlt ist, dann ist man doch nicht geizig , nur weil man im Gegensatz zu anderen, die zusätzlich noch Geld für Müll rauswerfen, einen Batzen spart.

Orientiert man sich aber an denen, dann kann man schon denken , man wäre übertrieben sparsam.....orientiert man sich aber am eigenen Lebensgefühl, ist das doch je nach Gusto ne ganze andere Sache.

Mein Bekannter geht dreimal die Woche in die Kneipe, läßt dort ca 30-50 Euro am Abend, dann sind schnell mal 500 weniger da im Monat, einmal im Monat, so im Schnitt geht er wohl auch mal zu ne Prostituierten, kostet auch wieder Geld , sicher 300 oder so , dann jeden Morgen den Kaffee to Go die zwei Brötchen , auch weider 5 Euro weg, dann ne Schachtel 8 Euro am Tag , dann zwei oder dreimal irgendwelche Klamotten kaufen, die eh nicht passen, hier mal wieder ne neue Uhr ( er hat bestimmt 20 mitlerweile ) hier mal wieder irgend ein Deko Zeugs für die Wohnung, da mal wieder irgend eine Schnickschnack ....na und dann meckern ...äh buhu knapp mit dem Geld etc....., ne der kann nicht mit Geld umgehen, wenn ihr mich fragt, andererseits - wenn er nicht meckern würde und trotzdem noch nen Batzen sparen könnte - seine Sache ....

der sagt zu mir oder über mich ich sei ein Sparfuchs....

anderer Bekannter zahlt sein Haus ab , hat zwei Kinder und ne Frau , die gucken schon was die einkaufen, wo es günstig ist , Aldi und so, der stopft Zigaretten selbst oder dreht, am Monatsende ist aber immer noch ein kleiner Betrag da , der und seine Frau können mit Geld umgehen, würde ich sagen, leben vernünftig und sparsam,

der sagt von mir ich hätte Geld, wie Heu....( wohl neidisch )....werfe es für Sinnlosigkeiten raus...

kommt also immer auch auf die Sichtweise an - oder ?
 
kommt also immer auch auf die Sichtweise an - oder ?
Na eben. Und auf die eigenen Möglichkeiten und Notwendigkeiten. Ich zum Beispiel bin Freiberufler und arbeite in einer Branche, in der man regelmäßig viel teure Technik kaufen muss, um seine Aufträge zur Zufriedenheit der Kunden erledigen zu können. Daher habe ich kein emotionales Problem damit, nach gründlicher Überlegung zum Beispiel 50.000 EUR für irgendein technisches Gerät auszugeben, wenn mir das dabei hilft, auch künftig meine Auftraggeber zufriedenzustellen. Aber seltsamerweise habe ich ein total großes Problem damit, im Privatleben gewisse Projekte anzupacken, weil ich eben weiß, dass ich damit kein Geld verdienen werde, weil es nun mal das Privatleben betrifft. Also sowas wie die Renovierung des Badezimmers oder neuer Rollrasen für den Garten lässt mich deutlich länger zögern, obwohl das ja wieder was für die Lebensqualität ist.

Es kann auch mal vorkommen, dass ich am Ende eines Jahres viel weniger Geld auf dem Konto habe als am Ende des vorherigen Jahres. Aber ein Jahr später kann es dann auch wieder deutlich mehr sein. Entscheidend ist für mich, dass ich irgendwann mit Ende 60 so viel Vermögen aufgebaut habe, dass ich von den Erträgen leben kann.

Sebastian
 
Hallo Daniel,

Sparsamkeit ist zunächst mal was gutes. Die Grundfrage ist vielleicht, was Geld für dich ist und wofür die sparst.
Geld sollte nie Selbstzweck sein und dazu führen, dass man sich alles verweigert, weil man das Sparen mehr genießt als den Kinobesuch 😉

Ich persönlich spare zb um mir vielleicht irgendwann mal die Möglichkeit zu finanzieren, nur noch in Teilzeit arbeiten zu können. Andere sparen auf ein Auto oder weil sie einfach generell Rücklagen bilden wollen. Wenn du aber bei ner Million angekommen bist und dir weiter jede Kinokarte verkneifst, dann machst du was falsch 😀

Es ist sicher ungewöhnlich, sich selber ein Budget zu beplanen. Allerdings würde es den meisten gut tun, zumindest ihre Jahresausgaben zu überschlagen. So findet man dann vielleicht auch heraus -wie Zebaothling andeutet- dass man 5.000 € in Kneipen verschwendet.... Insofern ist Sparsamkeit aber ebene manchmal gut, manchmal schlecht. Gegenbeispiel: An Winterreifen oder generell Sicherheit fürs eigene Auto würde ich nicht sparen.

Zu guter letzt muss man natürlich Freunde und Partner haben, die dein Verhalten teilen. Mit einem Partner(in), der alles Geld ausgibt, das reinkommt, würde ein sparsamer Mensch sicher nicht glücklich und umgekehrt.
 

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