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Umgang formt den Menschen

marionpe

Aktives Mitglied
Es geht um unsere Tochter und darum, dass ich sie nicht mehr verstehen kann.
Wir konnten immer stolz auf sie sein. Sie war in der Schule sehr gut und hat uns nie ernste Probleme gemacht.
Als sie zum Direktstudium in einem ca 80km weit entfernten Ort ging, hat sie uns regelmäßig besucht -wir sie ebenso.
Es war ein gutes Verhältnis zwischen uns.
Mit der Zeit wurden die Abstände zwischen den Besuchen natürlich größer-ganz klar.
Sie stand auf eigenen Beinen und das war richtig und gut. Sie hat uns oft angerufen, um uns zu sagen dass es ihr gut geht.
Alles war in Ordnung.
Es fing damit an, dass sie ab einer bestimmten Zeit damit begann, unsere Auffassung vom Leben und unsere Ansichten in Frage zu stellen. Sie begann damit, uns zu provozieren.
Wir dachten, ..ok.. sie hat eben ihre eigene Meinung.
So haben wir uns bei ihren Besuchen auf ihre Bedürfnisse eingestellt. Immer wieder.
Ihren Kleidungsstil und ihre Öko-Bio-Ansichten sind ja auch irgendwo nachvollziehbar-auch wenn es in unsere kleine Klitsche hier ungewöhnlich ist.
Wir haben trotz ihrer schmutzigen und zerlumpten Kleidung immer zu ihr gestanden. Obwohl mir schon irgendwie komisch zumute war, wenn uns die Leute auf der Strasse anstarrten.
Es war und ist gruselig, wie sie herumläuft.
Nach der regulären Studienzeit von 5Jahren-mit Auslandsjahr, dachten wir, dass sie bald fertig studiert wäre.
Aber das war nicht so.
Insgesamt hat sie 10 volle Jahre "studiert". Wir haben ihr dann nur noch das Kindergeld gegeben. Bafög bekam sie nicht mehr.
Sie kam über die Runden, weil sie ihr Leben so gestaltet hat-dass es eben nicht teuer war.
Sie hat mit ihren vielen Freunden den Sperrmüll durchsucht und gefunden, was sie brauchten.
Nach den 10 Jahren Studium ist sie schwanger geworden. So hat sie endlich ihr Examen gemacht-oder machen müssen-.
Inzwischen hat sie mit ihrem Freund zusammen das 2.te Kind.
Sie hat bis zu ihrem jetzigen 32.Lebensjahr noch nie eine Arbeitsstelle gehabt.
Sie ist der Auffassung, ..Arbeit kriegt man sowieso keine. Also versuchte sie es erst garnicht.
Ihr Freund verdient das Geld, was sie gerade so zum leben brauchen.
Ansonsten stehen nur die ureigensten Interessen im Mittelpunkt. Vor allem Freunde und Unterhaltung haben.
Uns betrachtet unsere Tochter mittlerweile als Nebensache.
Wenn ich versuche, sie anzurufen -dann nimmt sie den Hörer nur dann ab-wenn es ihr auch absolut in den Kram passt.
Inzwischen habe ich es aufgegeben und rufe garnicht mehr an.
Ich habe auch keine Lust mehr darauf, darum zu betteln-dass wir sie oder unsere Enkelkinder sehen dürfen.
Ich muß darunter einen innerlichen Schlußstrich ziehen, sonst gehe ich daran zugrunde.
Es ist schwer, aber es ist nicht zu ändern.
Ich mache mir immer wieder Gedanken.
Was ist, wenn ihr Freund sie verlassen würde? Sie stände da-mit ihrem Diplom, das ihr nun nichts mehr nützt.
Ein Arbeitgeber würde sie nach diesem Lebenslauf nun wirklich nicht mehr einstellen.
Sie ist der Auffassung, dass der Staat sie eben unterstützen muss?Tut er auch teilweise.
Sie geht zur Tafel und nimmt sich die Kindersachen und auch für sich selbst..
Ich nenne das ..betteln...Manoman-ich würde das nie und nimmer zustande bringen. Für sie und auch für ihren Freund und den Freundeskreis ist das normal.😕
In unserem Umfeld sehe ich die jungen Menschen in ihrem Alter, die arbeiten und sich ihr Geld verdienen.
Ich habe-ganz ehrlich- ein schlechtes Gewissen deshalb. Und es ist mir peinlich, wenn mich Bekannte fragen, was denn aus ...geworden ist..
Ich bin ihre Mutter, und mir ist mein eigenes Mädchen peinlich?
Ist das normal?
Was wird aus ihren Kindern, wenn sie in die Schule gehen und dann genauso schlampig angezogen sind?
Ohgott, ich hoffe sie haben eine Riesenportion Selbstbewußtsein..
Wir haben noch einen Sohn. Der hat sich nach der Ausbildung eine Arbeitsstelle gesucht und eine gefunden.
Er hat-und sucht- auch keinen Kontakt zu seiner Schwester. Sie allerdings auch nicht. Aber, bei ihr ist das eher Gleichgültigkeit.
Wie gesagt, ihre Freunde sind alles.
Ich hoffe, daß das alles gut geht..
 
Hallo,

Ja, wahrscheinlich wäre der "Innerliche Schlussstrich" wirklich das Beste. Auch wenn es schwer fällt. Sie ist 32 Jahre alt - sie muss ihr Leben so leben wie sie es möchte, selbst wenn die Lebensführung meilenweit von dem entfernt ist was ihr als "normal" empfindet.

Du schreibst, sie hat als Kind nie Probleme gemacht, hatte gute Noten, nen guten Studienplatz gefunden. Vielleicht war nach soviel Zielstrebigkeit irgendwann irgendwie die Luft raus? Vielleicht hat sie diese "Ich studiere eben ewig und lebe hippiemäßig in den Tag hinein"-Einstellung als befreiend empfunden? Vielleicht war das Leben mit Freund/Freunden, die ebenso denken, viel angenehmer als Leistungsdruck und Karrierewillen?

Aber egal, warum sie so lebt - es ist ihre Sache. Ändern kannst Du es sowieso nicht. Ich würde nicht empfehlen, den Kontakt abzubrechen. Das würdest Du dir sicher vorwerfen irgendwann. Nimm sie so wie sie eben ist und lebe ansonsten dein Leben. Vielleicht ist sie ja glücklich so wie es ist?
 
Zuletzt bearbeitet:
Deine Tochter mußte nie um etwas kämpfen. Vielleicht fehlte ihr das? Die Reibungspunkte.

Jetzt lebt sie durch ihre Haltung leicht "anti", was ich persönlich aber nicht schlimm finde. Außer wenn die Kinder drunter leiden müssen. 😉

Der Gang zur Tafel is zwar nich der normale Weg, aber die Tafel bekommt Sachen, die sonst eh in den Läden runtergesetzt oder weggeschmissen werden.
Besser zur Tafel als Containern. Containern machen übrigens viele Menschen wie Studenten usw., haben also schon ansich Geld, aber es geht da ums Prinzip, daß die weggeschmissene Nahrung noch eßbar ist.

Ja und Sperrmüll ist doch okay. Wer hat denn nix vom Sperrmüll zu Hause?

Klamotten. Hmmm. Das denke ich mal, liegt im Auge des Betrachters.

Sie hat Kinder, ja und? Der Vater der Kinder lebt bei ihr und verdient Geld. Ist doch super. 😀

Ich denke mal eher, daß das einfach ein Abschnitt ist, wo sie sich austobt und dann kommen auch mal wieder andere Zeiten. 🙂
 
Hallo Marionpe!

Sie ist 32! Geh auf freundliche Distanz! Lass sie machen! Misch Dich nicht ein! Kümmere Dich einfach um Menschen, bei denen Deine Hilfe auf fruchtbareren Boden fällt!


Versuche nicht, sie zu ändern!
 
Deine Tochter mußte nie um etwas kämpfen. Vielleicht fehlte ihr das? Die Reibungspunkte.

Jetzt lebt sie durch ihre Haltung leicht "anti", was ich persönlich aber nicht schlimm finde. Außer wenn die Kinder drunter leiden müssen. 😉

Unsere Tochter war sehr zielstrebig und ehrgeizig. Ich mußte sie sehr oft bremsen.
Wenn sie "nur" eine 2 in der Schule bekam, war sie unglücklich. Es mußte ihrer Meinung nach immer die 1 sein.
Das kam von ihr selbst. Wir haben sie nicht zum lernen gezwungen.
Denke, das war der allgemeine Zwang in der Klasse. Sie bekam massenhaft Anerkennung-natürlich auch von uns.
Reibungspunkte hatte gab es zwischen uns eigentlich selten. Die ganz normalen Konflikte halt.
Diese "anti" haltung geht gegen die Gesellschaft mit ihren Zwängen.
Wir leben "angepaßt". Uns gefällt es aber auch eben besser, schön und vor allem sauber angezogen zu sein.

Die beiden Kinder haben super-Eltern. Sie sind nur für die Kinder da.
 

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