P
Powie
Gast
Hallo in die Runde,
Ich weiß grad im Moment nicht, wie ich meinem LG in seinem Verhältnis zur erwachsenen Tochter, das ihn sehr belastet, helfen soll.
Er ist unehelicher Vater einer inzwischen 25 Jahre alten Tochter. Das Kind war nicht geplant – die Mutter hat bewußt die Pille abgesetzt, weil sie die Entscheidung traf: ich will ein Kind – aber ich will keinen Vater dazu. Nun ja — heute hätte sie es wohl schwerer, dem Vater den Zugang zur Tochter zu erschweren, aber damals war ein unehelicher Vater ziemlich rechtelos.
Er hat sich um seine Tochter gekümmert, soweit die Mutter das zuließ. Seine Eltern haben sich ebenfalls eingesetzt, da er die Tochter nur im Beisein der Großeltern zu sich holen durfte. Bis zum Teenageralter war aber das Verhältnis zwischen Vater und Tochter dennoch sehr gut (soweit es eben möglich war). Auch beim ersten großen Liebeskummer durfte er noch helfen und hat sie seine Schulter genutzt. Danach allerdings hat sie sich mehr und mehr zurückgezogen.
Mir ist nicht bekannt, ob es dabei oder danach etwas gegeben hat, was ihren Rückzug vom Vater begründet. Hinschauen und analysen tun beide nicht (weder Tochter noch Vater). Möglich wäre aber auch eine subtile Manipulation durch die Mutter, die es nicht oder nur schwer ertragen konnte, das der unbequeme biologische Erzeuger im Liebeskummer der bevorzugte Ansprechpartner der Tochter war und nicht sie als Mutter.
Die Tochter vermeidet den Kontakt – weicht Anrufen aus — läßt ihn kaum an ihrem Leben teilhaben – wenn er sie 3-4 x im Jahr für 1-2 Stunden bei Familientreffen sieht, ist das schon viel. Allerdings ist das Mädel auch solange ich sie kenne, die meiste Zeit auf der anderen Hälfte der Weltkugel unterwegs. (Aus meiner Sicht ist das eine Flucht nicht nur vor dem Vater – sondern auch und besonders vor der Mutter, die man ja nicht mit Wahrheiten verletzen darf, also weicht man aus und flieht)
Und er zermartert sich das Hirn, warum das so ist — abgesehen von der Vermutung der Einflussnahme durch die Mutter nach dem Motto: da ist ja schon wieder der lästige Vater. Aussprachen weicht sie genauso aus.
Er durfte nicht zur Abi-Feier – nicht zur Diplomarbeitsfeier — zu all dem ist die Mutter geladen, aber nicht er. Ebenso wie er bis vor kurzem nichts von einer Beziehung in ihrem Leben wußte.
Sie bezeichnet ihn als Dominant – vereinnahmend und besitzergreifend — was vielleicht hier und da stimmt, weil er, wenn er die Gelegenheit hat sie zu sehen (Familienfeiern – Weihnachten – Besuche bei der Großmutter) sie kaum wieder loslassen mag. (Mangelerscheinung)
Es gibt zwei Äußerungen von ihr gegenüber der Oma (also Mutter meines LG) -- einmal meinte sie, sie könne ihren Vater nicht länger als ne halbe Stunde um sich haben (was wir beide, seine Mutter und ich — durchaus so sehen, das sie dies auf die oftmals sehr mit Negationen behafteten Welt- und Lebensanschauungen bezogen hat. Als junger Mensch mag man nicht gern mit jemandem zusammen sein, der immer alles und jedes nur negativ betrachtet)
Die andere Äußerung sagt viel mehr aus — und beiinhaltet für mich auch den verhaltenen Vorwurf gegen ihre Mutter (für die Entscheidung das sie auf die Welt kam ohne das Recht auf beide Elternteile) -- sie sagte: ich hatte doch nie ein richtiges Zuhause.
Aus meiner Sicht hat sie in dem Konflikt gelebt, als kleines Kind gern mit ihrem Vater zusammen gewesen zu sein, dies aber eigentlich nicht zu dürfen, weil die Mama das nicht mag. Den späteren Mann ihrer Mutter (inzwischen wieder geschieden) hat sie immer nur als “Den Mann meiner Mutter” bezeichnet, wobei nicht ganz klar ist, ob da nicht auch die Mutter eifersüchtig drüber gewacht hat, das keine zu enge Beziehung entsteht, weil ihr das ja IHR Kind entzieht)
Sie ist sehr introvertiert und ich denke viele Konflikte trägt sie innerlich aus — frisst sie in sich. Was auch zu einigen Vermutungen bei mir bezüglich ihrer jetzigen Erkrankung führt.
Aktuell spitzt sich die Sache des Vater-Tochter-Verhältnisses nämlich zu.
In dieser Woche wurde bei ihr ein Gehirntumor diagnostiziert. Mittwoch Diagnose — Donnerstag wurde sehr schnell operiert, da Lebensgefahr bestand. Hämoangioblastom im Kleinhirn. Mein LG ist vor Angst, das sie die OP nicht überlebt fast selbst gestorben und dann kam die Erleichterung, das die OP gut verlaufen ist. Die Tumorart läßt die Hoffnung zu, das alles für gutartig mit sehr guter Prognose spricht. Genaues weiß man aber erst, wenn die Laborergebnisse der Tumoruntersuchung vorliegen. Immerhin war das Ding 4 cm groß.
Natürlich ist sie angeschlagen und unter Medikamenteneinfluss. Auch weiß ich nicht, ob es wirklich ihre Ablehnung oder die Übermittlung der Mutter ist: aber sie wollte nach dem aufwachen nur ihre Mutter sehen — was meinen LG schon getroffen hat. -- Und auch jetzt verweigert angeblich sie ihm ihre Erlaubnis sie zu besuchen, regt sich auf, das er auf der Station nach ihrem Zustand fragt (wohlgemerkt per Telefon). Ob dem so ist, weiß ich nicht — denn diese Infos hat er komplett nur von der Mutter erhalten, die ihn angepfiffen hat, das er mit diesen Erkundigungsanrufen und seinen Ansprüchen sich um die Tochter zu kümmern, ja nur das arme kranke Kind aufregt.
Warum ich hier schreibe? Ich denke ich brauche ein wenig Hilfe, wie ich mit der Situation umgehen kann. Wie ich meinem Partner beistehen kann, wozu ich ihm raten kann und das dann auch mittragen kann. Welche Wege möglich und denkbar wären, um eine Konfliktlösung zwischen Vater und Tochter anzugehen und die wir möglicherweise noch nicht gesehen haben.
Würde mich über ein paar Sichtweisen sicher freuen.
Gruß Powie
Ich weiß grad im Moment nicht, wie ich meinem LG in seinem Verhältnis zur erwachsenen Tochter, das ihn sehr belastet, helfen soll.
Er ist unehelicher Vater einer inzwischen 25 Jahre alten Tochter. Das Kind war nicht geplant – die Mutter hat bewußt die Pille abgesetzt, weil sie die Entscheidung traf: ich will ein Kind – aber ich will keinen Vater dazu. Nun ja — heute hätte sie es wohl schwerer, dem Vater den Zugang zur Tochter zu erschweren, aber damals war ein unehelicher Vater ziemlich rechtelos.
Er hat sich um seine Tochter gekümmert, soweit die Mutter das zuließ. Seine Eltern haben sich ebenfalls eingesetzt, da er die Tochter nur im Beisein der Großeltern zu sich holen durfte. Bis zum Teenageralter war aber das Verhältnis zwischen Vater und Tochter dennoch sehr gut (soweit es eben möglich war). Auch beim ersten großen Liebeskummer durfte er noch helfen und hat sie seine Schulter genutzt. Danach allerdings hat sie sich mehr und mehr zurückgezogen.
Mir ist nicht bekannt, ob es dabei oder danach etwas gegeben hat, was ihren Rückzug vom Vater begründet. Hinschauen und analysen tun beide nicht (weder Tochter noch Vater). Möglich wäre aber auch eine subtile Manipulation durch die Mutter, die es nicht oder nur schwer ertragen konnte, das der unbequeme biologische Erzeuger im Liebeskummer der bevorzugte Ansprechpartner der Tochter war und nicht sie als Mutter.
Die Tochter vermeidet den Kontakt – weicht Anrufen aus — läßt ihn kaum an ihrem Leben teilhaben – wenn er sie 3-4 x im Jahr für 1-2 Stunden bei Familientreffen sieht, ist das schon viel. Allerdings ist das Mädel auch solange ich sie kenne, die meiste Zeit auf der anderen Hälfte der Weltkugel unterwegs. (Aus meiner Sicht ist das eine Flucht nicht nur vor dem Vater – sondern auch und besonders vor der Mutter, die man ja nicht mit Wahrheiten verletzen darf, also weicht man aus und flieht)
Und er zermartert sich das Hirn, warum das so ist — abgesehen von der Vermutung der Einflussnahme durch die Mutter nach dem Motto: da ist ja schon wieder der lästige Vater. Aussprachen weicht sie genauso aus.
Er durfte nicht zur Abi-Feier – nicht zur Diplomarbeitsfeier — zu all dem ist die Mutter geladen, aber nicht er. Ebenso wie er bis vor kurzem nichts von einer Beziehung in ihrem Leben wußte.
Sie bezeichnet ihn als Dominant – vereinnahmend und besitzergreifend — was vielleicht hier und da stimmt, weil er, wenn er die Gelegenheit hat sie zu sehen (Familienfeiern – Weihnachten – Besuche bei der Großmutter) sie kaum wieder loslassen mag. (Mangelerscheinung)
Es gibt zwei Äußerungen von ihr gegenüber der Oma (also Mutter meines LG) -- einmal meinte sie, sie könne ihren Vater nicht länger als ne halbe Stunde um sich haben (was wir beide, seine Mutter und ich — durchaus so sehen, das sie dies auf die oftmals sehr mit Negationen behafteten Welt- und Lebensanschauungen bezogen hat. Als junger Mensch mag man nicht gern mit jemandem zusammen sein, der immer alles und jedes nur negativ betrachtet)
Die andere Äußerung sagt viel mehr aus — und beiinhaltet für mich auch den verhaltenen Vorwurf gegen ihre Mutter (für die Entscheidung das sie auf die Welt kam ohne das Recht auf beide Elternteile) -- sie sagte: ich hatte doch nie ein richtiges Zuhause.
Aus meiner Sicht hat sie in dem Konflikt gelebt, als kleines Kind gern mit ihrem Vater zusammen gewesen zu sein, dies aber eigentlich nicht zu dürfen, weil die Mama das nicht mag. Den späteren Mann ihrer Mutter (inzwischen wieder geschieden) hat sie immer nur als “Den Mann meiner Mutter” bezeichnet, wobei nicht ganz klar ist, ob da nicht auch die Mutter eifersüchtig drüber gewacht hat, das keine zu enge Beziehung entsteht, weil ihr das ja IHR Kind entzieht)
Sie ist sehr introvertiert und ich denke viele Konflikte trägt sie innerlich aus — frisst sie in sich. Was auch zu einigen Vermutungen bei mir bezüglich ihrer jetzigen Erkrankung führt.
Aktuell spitzt sich die Sache des Vater-Tochter-Verhältnisses nämlich zu.
In dieser Woche wurde bei ihr ein Gehirntumor diagnostiziert. Mittwoch Diagnose — Donnerstag wurde sehr schnell operiert, da Lebensgefahr bestand. Hämoangioblastom im Kleinhirn. Mein LG ist vor Angst, das sie die OP nicht überlebt fast selbst gestorben und dann kam die Erleichterung, das die OP gut verlaufen ist. Die Tumorart läßt die Hoffnung zu, das alles für gutartig mit sehr guter Prognose spricht. Genaues weiß man aber erst, wenn die Laborergebnisse der Tumoruntersuchung vorliegen. Immerhin war das Ding 4 cm groß.
Natürlich ist sie angeschlagen und unter Medikamenteneinfluss. Auch weiß ich nicht, ob es wirklich ihre Ablehnung oder die Übermittlung der Mutter ist: aber sie wollte nach dem aufwachen nur ihre Mutter sehen — was meinen LG schon getroffen hat. -- Und auch jetzt verweigert angeblich sie ihm ihre Erlaubnis sie zu besuchen, regt sich auf, das er auf der Station nach ihrem Zustand fragt (wohlgemerkt per Telefon). Ob dem so ist, weiß ich nicht — denn diese Infos hat er komplett nur von der Mutter erhalten, die ihn angepfiffen hat, das er mit diesen Erkundigungsanrufen und seinen Ansprüchen sich um die Tochter zu kümmern, ja nur das arme kranke Kind aufregt.
Warum ich hier schreibe? Ich denke ich brauche ein wenig Hilfe, wie ich mit der Situation umgehen kann. Wie ich meinem Partner beistehen kann, wozu ich ihm raten kann und das dann auch mittragen kann. Welche Wege möglich und denkbar wären, um eine Konfliktlösung zwischen Vater und Tochter anzugehen und die wir möglicherweise noch nicht gesehen haben.
Würde mich über ein paar Sichtweisen sicher freuen.
Gruß Powie