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Veggies. Ekel vor Fleisch. Essstörung?

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Gast

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Hi. Ich bin seit kurzer Zeit Vegetarier und deswegen in vielen Foren unterwegs. Mir ist dort aufgefallen, dass vor allem viele Veganer einen starken Ekel gegenüber Fleisch entwickelt haben. Wenn ich die Umschreibungen lese, wird mir dann auch leicht übel, deswegen werde ich mich in Zukunft aus solchen Diskussionen raushalten.

Allerdings frage ich mich doch, ob das nicht in die falsche Richtung geht. Ich lehne Fleisch strikt ab und möchte es nicht essen. Ich setze mich seit dem stark mit Ernährung auseinander und koche inzwischen täglich frisch. Ich möchte aber nicht wie andere Veggies enden, denen es beim Anblick von Fleisch kotzübel wird. Ich habe das Gefühl, dass dieses Verhalten nicht normal ist. Was denkt ihr?
 
Es fällt halt leichter ein Nahrungstabu durchzuhalten, wenn man diese Nahrung für sich mit Ekel belegt und dadurch irgendwann auch gar nicht mehr als Nahrungsmittel betrachtet. Ich glaube, das ist oft sogar ein aktiver Prozess. Vor allem wenn es darum geht, durch Begriffe wie "Leichenteile", "Hühnermenstruationsprodukt" oder "Bienenkotze" eine gewisse Außenwirkung auf Mischköstler zu erzielen, nach dem Motto: "Überlegt euch mal, was ihr da eigentlich esst".

Nö, normal finde ich das nicht. 😉 Aber für viele Veggies liegt das Unnormale im Verzehr von Tierprodukten. Alles eine Frage des Standpunkts.
 
Als Kind habe ich mich schon (leicht) vor Fleisch geekelt, jedenfalls dann, wenn ich das zu oft hintereinander gegessen haben, zum Bleistift an Feiertagen.

Ich leben Fleisch- und Milchfrei aus gesundheitlichen Gründen. Innerhalb von 2 Wochen sind meine Athrose schmerzen rückläufig und nun jogge ich. Für mich ein Wunder.

Aber darum ging es nicht. Ich bin kein Veganer, mein Gürtel ist aus Rindsleder.

Ich koche nur noch frisch und ernähre mich gesund. Das ist billiger als Fastfood aber dafür zeitaufwendig.

Ich weiß, auch das war nicht Deine Frage.

Nun zur Beantwortung:

Seitdem ich selbst ALLES zubereite, auch mein Nutella, eben einfach alle, auch Kuchen und Hauptmahlzeiten selbstverständlich sowieso, merke ich jetzt erst, wie sche*** Industriefraß schmeckt.

Gestern z.B. (ein aktuelles Bsp.): ich habe immer Gummibärchen geliebt und gestern ein Gummibär probiert 😕 IGITT. Letztens war ich ausswärts essen. Es gab auf dem Markt "selbstgemachte" Suppe. NEIN, ich gebe Brief und Siegel drauf. Sie war viell. gestreckt, aber eben NICHT selbstgemacht.

Die Geschmackssensibilität verändert sich.

Fleischverzehr war für mich immer ein ethischer Aspekt, wobei ich ab und an wegen dem HämEisens und B12 gegessen habe. Zu Weihnachten werden ein kleines Stück essen, damit nicht wieder endlos Diskussionen innerhalb der Familie aufkommen.

In diesem Sinne:

Jeder Mensch hat ein anderes empfinden (ich verurteile Massentierhaltung, wir Menschen sollten uns was schämen) und beide Seite sollten aneinander respektieren.

Kolya
 
Der Mensch hat von Beginn das Bedürfnis, zwar zu einer Gruppe dazu zu gehören, aber auch, sich abzugrenzen.

Das passiert in vielen Fällen mit den Nicht-Fleisch-Essern. Sie zählen sich zu einer besonderen Gruppe und identifizieren sich über diese. In einigen Fällen geht die Identifikation über das "normale" Maß hinaus und man entwickelt Extreme. Das ist auch bei einer Religion, die extrem gelebt wird, z.B. der Fall. Dinge, die nicht zu dieser Lebensart gehören, werden als böse und schlecht betrachtet und es wird oftmals ein Hass auf diejenigen entwickelt, die nicht danach handeln, wie man selbst sein Ideal betrachtet.

Daraus resultiert oftmals diese gewaltige Ablehnung. Ob das "normal" ist, kann man nicht sagen, sie sehen ihre Sichtweise sicher als "normal" an und andere als "unnormal".

In jedem Falle ist es extrem.
 
Der Mensch hat von Beginn das Bedürfnis, zwar zu einer Gruppe dazu zu gehören, aber auch, sich abzugrenzen.

Das passiert in vielen Fällen mit den Nicht-Fleisch-Essern. Sie zählen sich zu einer besonderen Gruppe und identifizieren sich über diese.

Ich habe auch den Eindruck, dass dies bei vielen Vegetariern/Veganern einer der Motivationsgründe ist. Beispielsweise fällt mir häufig auf, dass insbesondere Veganer ihr Veganersein gern nach außen hin zelebrieren. Sie erzählen es gern herum und bestehen im Freundes- und Bekanntenkreis ausdrücklich darauf, dass alle das wissen und darauf Rücksicht nehmen.
 
Na ja, ich ekel mich mittlerweile davor, weil ich weiß, was dahinter steckt, was Fleisch eigentlich ist - das Stück einer Leiche.
Das kann man so und so sEhen, eine Esstörung ist das nicht.
Das Prinzip sehe ich auch bei muslimisch erzogenen Menschen, die Schweinefleisch ablehnen, weil ihnen beigebracht wurde, dass das eklige Tiere sind, trotzdem Schweinefleisch in "nicht ekligen" Varianten essen.
 
Ich finde den grundsätzlichen Ekel vor Fleisch nicht logisch begründet. Menschen und viele Tiere essen Fleisch als Teil ihrer Nahrung. Ich finde es nicht grundsätzlich verwerflich Fleisch zu essen.

Ich teile aber die Meinung, dass Fleisch in der großen Menge unseres Konsums und der Art der Herstellung (Massentierhaltung / Antibiotika etc) weder natürlich noch gesund ist.

Ich versuche deswegen meinen Fleischkonsum klein zu halten und greife auch gerne auf Bio Fleisch zurück. Ich bezeichne mich gerne als bewussten Esser oder Teilzeit-Vegetarier 😀
In meiner Kindheit gab`s täglich Fleisch auf den Teller, ein Kilo in der Woche habe ich locker geschafft, heute esse ich in der Woche im Durchschnitt vielleicht 200 Gramm, inklusive Fische, den ich früher gemieden habe.

Ich denke, dass eine Ernährung niemals auf Zwang beruhen sollte, auch nicht einem selbstauferlegtem. Wer ohne Fleisch zurecht kommt, super! Wer das aber nur schafft indem er sich immer wieder vorhält wie schlimm Fleisch ist, Stichwort "Leichenteile", der quält sich selbst und nervt irgendwann auch die Mitmenschen.

Vielleicht sollten wir alle wie es Darknessgirl andeutet mehr Toleranz üben und nichts verteufeln.
 
Ich versuche deswegen meinen Fleischkonsum klein zu halten und greife auch gerne auf Bio Fleisch zurück

ich verfluche den Fleischkonsum auch nicht. Habe großen Respekt, wenn Menschen, wie Du, sich Gedanken machen und Biofleisch essen.

Ich finde den grundsätzlichen Ekel vor Fleisch nicht logisch begründet

Hm, na ja, vieles ist nicht logisch begründet und doch existiert es.



Kolya
 
Allerdings frage ich mich doch, ob das nicht in die falsche Richtung geht. Ich lehne Fleisch strikt ab und möchte es nicht essen. Ich setze mich seit dem stark mit Ernährung auseinander und koche inzwischen täglich frisch. Ich möchte aber nicht wie andere Veggies enden, denen es beim Anblick von Fleisch kotzübel wird. Ich habe das Gefühl, dass dieses Verhalten nicht normal ist. Was denkt ihr?

Ich könnte mir vorstellen dass diese Übelkeit dazu dient, sich möglichst eindeutig und vehement vor Fleisch abzugrenzen, auch vor dem Hintergrund dass man es früher halt selbst mal gegessen hat und sich heute dafür beinah schämt.

Anderseits kann ich die Entstehung der Übelkeit nachvollziehen wenn einem erst spät bewusst geworden ist, wie Fleisch überhaupt hergestellt wird bzw. was sich alles hinter diesem Mast-, Folter- und Herstellungsprozess verbirgt. Da kann (sollte?) einem schon mehr als der Appetit vergehen.

Ob die Übelkeit nun normal ist...was normal ist, entscheidet nun jeder für sich selbst, ich esse seit ca. 1 Jahr kein Fleisch mehr, aber Übelkeit lösen der Anblick bzw. der Geruch von Fleisch bei mir zumindest nicht aus.
 

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