suchewasserinwüste
Neues Mitglied
Hallo zusammen,
mir geht es um den Umgang mit Selbsterkenntnissen und -vorwürfen nach Beziehungsende. Dieses ist mittlerweile 1,5 Jahre her und beschäftigt mich inzwischen leider wieder täglich.
Beziehungen einzugehen fällt mir schwer. Meine erste Beziehung hatte ich mit Anfang 20, sie hielt wenige Monate und war eher oberflächlich. Einige Jahre später lernte ich wieder eine Frau kennen, die eine Beziehung mit mir wollte und nicht so leicht aufgab. Es war von meiner Seite vielleicht nicht die Liebe auf den ersten Blick, aber mit der Zeit habe ich für sie mehr empfunden als für irgendjemanden jemals zuvor.
Mir war immer bewusst, dass eine Beziehung zu führen Übung erfordert und ich auf diesem Gebiet viel nachzuholen habe. Demnach habe ich von Anfang an befürchtet, dass die Enttäuschung meiner zweiten Freundin schneller wachsen würde als meine Beziehungsfertigkeiten. So war es nach wenigen Monaten letztendlich auch. Unsere Verschiedenheit (die auch mich manchmal störte) und meine persönlichen Unzulänglichkeiten gingen dabei Hand in Hand. Nach einer Aussprache ohne Erfolg bat sie ohne Vorwarnung darum, dass wir unseren Kontakt ganz einstellen.
Einige Vorwürfe und das abrupte Ende konnte ich bis heute nicht richtig verarbeiten. Der schlimmste Vorwurf ist, dass ich mich einmal vor dem Einschlafen auf sie legte und sie auf den Mund küsste (nicht mehr), als sie schon im Halbschlaf war. Das war falsch und würde ich heute nicht wieder machen. Damals habe ich aufgrund mangelnder Erfahrung die Situation nicht richtig eingeschätzt und mit anderen verwechselt, in denen sie sich auch Nähe wünschte (wie ich zu diesem Zeitpunkt).
Bei unserer letzten Aussprache konnte ich ihr wohl nicht das Gefühl geben, dass das, was ihr wichtig ist, bei mir ankommt und ich in Zukunft auf ihre Bedürfnisse besser eingehen können würde. Daraufhin bat sie darum, den Kontakt ganz einzustellen, woran ich mich seitdem gehalten habe, um nicht noch mehr Schaden anzurichten. Blockiert haben wir uns nicht.
Das alles ist wie gesagt 1,5 Jahr her und nach Zeiten, in denen ich es stärker verdrängt hatte, quält mich inzwischen täglich die Vorstellung, wie negativ ihr unsere Beziehung im Rückblick erscheinen muss, obwohl mir die guten Momente sehr viel bedeuten und ich durch sie viel verstanden habe, was mir vorher gefehlt hat. Leider kann ich ihr davon nun nichts mehr zurückgeben und auch nichts mehr daran ändern.
1.) Was denkt ihr dazu, vor allem zu dem schlimmsten Vorwurf? Wie könnte ich ihn verarbeiten, obwohl ich es sehr bereue?
2.) Soll ich ihr vielleicht noch schreiben, wozu nach dem Kontaktabbruch keine Gelegenheit mehr war:
- Dass ich vieles erst später verstanden haben und bedauere, dass dies für die Beziehung zu spät kam,
- dass mir die negativen Erfahrungen, die sie mit mir machen musste, leidtun, welche ich nicht mehr ändern kann, aber dass ich für all die guten Momente und was ich lernen durfte dankbar bin, und
- dass ich das Kontaktende weiterhin akzeptieren werde (obwohl ich mir losen Kontakt, keine Freundschaft, wünschen würde)?
Ich möchte ihr den Freiraum lassen, mich völlig zu vergessen, und habe deswegen Skrupel, ihr zu schreiben. Andererseits habe ich das Gefühl, dass es ein weiterer Fehler wäre, sie im Glauben zu lassen, dass ich ihr Vorwürfe mache und ihre Positionen nicht einsehe, weil ich sie erst später einordnen konnte.
Mein Ziel ist, im Leben weiterzukommen und offen für neue Erfahrungen zu sein, aber ich habe noch keinen Weg gefunden, diese Themen abzuschließen. Danke, wenn ihr bis hierhin gelesen habt, und für eure Gedanken dazu.
mir geht es um den Umgang mit Selbsterkenntnissen und -vorwürfen nach Beziehungsende. Dieses ist mittlerweile 1,5 Jahre her und beschäftigt mich inzwischen leider wieder täglich.
Beziehungen einzugehen fällt mir schwer. Meine erste Beziehung hatte ich mit Anfang 20, sie hielt wenige Monate und war eher oberflächlich. Einige Jahre später lernte ich wieder eine Frau kennen, die eine Beziehung mit mir wollte und nicht so leicht aufgab. Es war von meiner Seite vielleicht nicht die Liebe auf den ersten Blick, aber mit der Zeit habe ich für sie mehr empfunden als für irgendjemanden jemals zuvor.
Mir war immer bewusst, dass eine Beziehung zu führen Übung erfordert und ich auf diesem Gebiet viel nachzuholen habe. Demnach habe ich von Anfang an befürchtet, dass die Enttäuschung meiner zweiten Freundin schneller wachsen würde als meine Beziehungsfertigkeiten. So war es nach wenigen Monaten letztendlich auch. Unsere Verschiedenheit (die auch mich manchmal störte) und meine persönlichen Unzulänglichkeiten gingen dabei Hand in Hand. Nach einer Aussprache ohne Erfolg bat sie ohne Vorwarnung darum, dass wir unseren Kontakt ganz einstellen.
Einige Vorwürfe und das abrupte Ende konnte ich bis heute nicht richtig verarbeiten. Der schlimmste Vorwurf ist, dass ich mich einmal vor dem Einschlafen auf sie legte und sie auf den Mund küsste (nicht mehr), als sie schon im Halbschlaf war. Das war falsch und würde ich heute nicht wieder machen. Damals habe ich aufgrund mangelnder Erfahrung die Situation nicht richtig eingeschätzt und mit anderen verwechselt, in denen sie sich auch Nähe wünschte (wie ich zu diesem Zeitpunkt).
Bei unserer letzten Aussprache konnte ich ihr wohl nicht das Gefühl geben, dass das, was ihr wichtig ist, bei mir ankommt und ich in Zukunft auf ihre Bedürfnisse besser eingehen können würde. Daraufhin bat sie darum, den Kontakt ganz einzustellen, woran ich mich seitdem gehalten habe, um nicht noch mehr Schaden anzurichten. Blockiert haben wir uns nicht.
Das alles ist wie gesagt 1,5 Jahr her und nach Zeiten, in denen ich es stärker verdrängt hatte, quält mich inzwischen täglich die Vorstellung, wie negativ ihr unsere Beziehung im Rückblick erscheinen muss, obwohl mir die guten Momente sehr viel bedeuten und ich durch sie viel verstanden habe, was mir vorher gefehlt hat. Leider kann ich ihr davon nun nichts mehr zurückgeben und auch nichts mehr daran ändern.
1.) Was denkt ihr dazu, vor allem zu dem schlimmsten Vorwurf? Wie könnte ich ihn verarbeiten, obwohl ich es sehr bereue?
2.) Soll ich ihr vielleicht noch schreiben, wozu nach dem Kontaktabbruch keine Gelegenheit mehr war:
- Dass ich vieles erst später verstanden haben und bedauere, dass dies für die Beziehung zu spät kam,
- dass mir die negativen Erfahrungen, die sie mit mir machen musste, leidtun, welche ich nicht mehr ändern kann, aber dass ich für all die guten Momente und was ich lernen durfte dankbar bin, und
- dass ich das Kontaktende weiterhin akzeptieren werde (obwohl ich mir losen Kontakt, keine Freundschaft, wünschen würde)?
Ich möchte ihr den Freiraum lassen, mich völlig zu vergessen, und habe deswegen Skrupel, ihr zu schreiben. Andererseits habe ich das Gefühl, dass es ein weiterer Fehler wäre, sie im Glauben zu lassen, dass ich ihr Vorwürfe mache und ihre Positionen nicht einsehe, weil ich sie erst später einordnen konnte.
Mein Ziel ist, im Leben weiterzukommen und offen für neue Erfahrungen zu sein, aber ich habe noch keinen Weg gefunden, diese Themen abzuschließen. Danke, wenn ihr bis hierhin gelesen habt, und für eure Gedanken dazu.
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