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Vergangenheit akzeptieren (Triggerwarnung)

Ronis

Mitglied
Hallo zusammen

TW: In diesem Thread werde ich über Themen wie Mobbing und emotionalen Missbrauch schreiben.

seit etwa zwei Jahren arbeite ich daran, meine Vergangenheit und meine jetzige Situation zu akzeptieren. Es gelingt mir manchmal besser, manchmal schlechter. An manchen Tagen kann ich sehen, dass mein Leben eigentlich ganz gut ist. Ich bin dreissig, habe einen objektiv betrachtet ganz guten Job, stehe finanziell ganz okay da und habe liebe Freunde. Ich kann mir auch sagen, dass ich, für was mir passiert ist, recht gut im Leben stehe. Aber es gibt auch immer wieder Tage, wo ich in Trauer bin um all das Potential und die Möglichkeiten, die mir entgangen sind. Dass ich so viel weiter sein könnte.

Ich erwarte mir keine konkreten Tipps, ich möchte einfach niederschreiben . Nichtsdestotrotz ist dürfen natürlich alle Kommentieren. Vielleicht findet sich jemand darin der ähnliche Erfahrungen gemacht hat. Ich werde das Kapitelweise niederschreiben.
 

Ronis

Mitglied
Kapitel eins: der Anfang

Die ersten sieben Jahre meines Lebens waren schön. Meine Eltern hatten erst sehr spät Kinder, mein Geschwister ist ein Jahr älter als ich. Beide Eltern sind Naturwissenschaftler und haben immer sehr viel gearbeitet, aber wir hatten liebe Grosseltern. Bei meinem Geschwister hat sich leider früh gezeigt, dass die Entwicklung nicht normal verläuft. Da ich zeitweise Ziel von Aggressionen wie Kratzen, beissen oder Würgen (meist ohne ersichtlichen Grund) wurde, hat man uns so viel wie möglich getrennt. Mein Geschwister war fast jeden Tag bei den Grosseltern mütterlicherseits, ich immer entweder allein zuhause oder bei denen väterlicherseits. Richtig, schon mit sechs war ich teilweise alleine zuhause. Damals erschien mir das normal. Mit den Grosseltern und den Eltern hatte ich es sehr gut. Meine Mutter war öfters überfordert und hatte Schreianfälle wegen meinem Geschwister, und ich habe den Eindruck, dass oft einfach gar keine Geduld mehr für mich da war, aber alles in allem denke ich, war das nicht schlimm für mich.
In den Kindergarten bin ich gerne gegangen, ich hatte Freundinnen und fand die Kindergärtnerin ganz toll. Auch in die erste Klasse bin ich sehr gerne gegangen, wir hatten eine nette ältere Lehrerin. Ich glaube, ich war etwas schüchtern und habe in der Klasse nicht so schnell neue Freunde gefunden, aber ich hatte zuhause weiterhin viele Freunde.

Bis dahin würde ich sagen, dass alles recht normal verlief.
 

Ronis

Mitglied
Kapitel zwei: Der Anfang des Grauens

Die nette Lehrerin von der ersten Klasse ging leider in Rente. Während den Schuljahr, als sie noch da war, hatten wir einmal eine Vertretung, ich werde sie ab hier Frau Höll nennen. Frau Höll war laut, fordernd und ungeduldig. Da ist mir wohl der erste fatale Fehler passiert. Es war in Mathe und sie hat mir eine Lösung als falsch angekreuzt. Die Lösung war aber richtig. Ich bin zu Frau Höll nach vorne und habe ihr gesagt, dass meine Lösung richtig ist. Frau Höll hat mich angeschrien, das ich selbstgerecht sei und dass ich nicht so tun soll als hätte ich hier das letzte Wort. Beides Aussagen, die ich als Siebenjährige noch gar nicht verstanden habe. Beides Aussagen, die Frau Höll in einen Brief an meine Eltern gepackt hat. Sie hat mich dann zum ersten Mal ins Klo gesperrt, wie es noch hunderte Mal passieren sollte. Meine Eltern haben sich ab dem Brief wohl einfach gedacht, die sei mit dem falschen Fuss aufgestanden.
Die ganze Klasse war erleichtert, als nach einer Woche die ältere Lehrerin wieder da war. Kurz darauf haben wir erfahren, dass Frau Höll die Klasse ab dem nächsten Jahr übernimmt. Ein Mädchen hat geweint, ein anderes wurde gleich für das Folgejahr von den Eltern von der Schule genommen.
 

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