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... verliebt in den (ehemaligen) Chef ...

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Hallo, liebe Forum-Gemeinde.

Ich schreibe diese Zeilen, weil mich die Meinung Außenstehender zu dieser Geschichte interessieren würde. Ich kann das, was vorgefallen ist, nicht verstehen und würde mich freuen, wenn mir jemand seine Sichtweise zu dieser Angelegenheit schildern könnte.

Ich habe eineinhalb Jahre in einem Unternehmen gearbeitet, in dem ich mich von Anfang an nicht wohl gefühlt hatte. Das Betriebsklima war von einem gnadenlosen Konkurrenzkampf unter den Angestellten geprägt, jeder suchte bei den anderen nach Fehlern, um seine eigenen Fähigkeiten besser darstellen zu können. Ich habe nur wenig Selbstbewusstsein, welches meine Vorgesetzte noch einmal zu verringern versuchte, in dem sie mir immer wieder zu verstehen gab, dass meine Leistungen mangelhaft seien und ich noch viele Defizite hätte, wohingegen ich bei meinem vorherigen Arbeitgeber zu den Leistungsstärksten gehört hatte. In Folge dessen beobachtete ich beängstigende Veränderungen an mir: Ich war nicht einmal mehr in der Lage, einen einfachen Satz zu Papier zu bringen, aus Angst, er könne einen Fehler enthalten. Ich war völlig verunsichert. Ich litt so sehr unter dieser Situation, dass ich irgendwann keinen anderen Ausweg mehr sah, als zu kündigen.

Zu dieser Zeit war ich schon längst in meinen Chef verliebt. Er ist nicht verheiratet und hat keine Kinder. Seit dem ich ihm das erste Mal im Vorstellungsgespräch gegenüber gesessen hatte, wusste ich, dass ich mich einmal mehr für ihn interessieren könnte, als ich sollte. Er war der einzige Grund, aus dem ich noch zur Arbeit ging und ich wusste, dass das auch nicht richtig sein konnte.

Während ich in dem Unternehmen tätig gewesen war, hatten wie nie etwas miteinander zu tun gehabt. Unsere Aufgabenbereiche waren zu verschieden, als das sie uns hätten zusammen führen können. Als ich die Stelle antrat, machte er mir ein Kompliment, in dem er behauptete, ich sei sehr fotogen, aber ansonsten gab es keine Gespräche, die über das berufliche hinaus gingen. Man sah sich halt mal auf dem Flur. Alles ging nur von reinem Blickkontakt aus, und das von Anfang an. Intensiver Blickkontakt, der immer länger andauerte, als er durfte. Manchmal hatte ich bemerkt, wie er einfach nur da gestanden und mich beobachtet hatte. Dann gab es aber auch Zeiten, in denen er mir aus dem Weg zu gehen schien. Sich wegdrehte, wenn ich irgendwo auftauchte oder mir nicht einmal in die Augen sah, während er mich grüßte. Insgesamt wirkte er sehr gehemmt in meiner Gegenwart.

Einmal, da musste ich ihn zuhause anrufen, weil etwas vorgefallen war. Er kam sofort zurück in den Betrieb, obwohl er sich gerade erst in den Feierabend begeben hatte und erst wenige Minuten zuhause gewesen war. Mit den Worten „vielleicht sehen wir uns dann ja noch“ hatte er das Telefonat beendet und war wieder zur Arbeit gekommen, um mir zu helfen, obwohl es nicht nötig gewesen wäre. Als er dann vor Ort war, war er dann jedoch genauso distanziert wie ein Chef eben zu sein hat.

Nach all den Monaten musste ich mir bald eingestehen, dass es kein Vorankommen gab. Ich wusste, dass er niemals den Schritt wagen würde, den Kontakt persönlicher werden zu lassen. Er ist ein sehr korrekter Vorgesetzter, der nie etwas tun würde, was er in seiner Position nicht machen sollte. Somit hatte meine Kündigung den Nebeneffekt, dass er sich dadurch gezwungen sehen musste, mir zu zeigen, ob ich ihm etwas bedeute. Es war nebenbei eine Möglichkeit, ihn dazu zu bewegen, mir endlich zu zeigen, ob er sich für mich interessierte.

Eines Tages legte ich meinem Chef die Kündigung auf den Schreibtisch. Ich gab sie ihm nicht persönlich, sondern hinterließ sie in seinem Büro, als er sich noch nicht im Dienst befand. Nachdem er das Kündigungsschreiben vorgefunden und gelesen hatte, drehte er durch. Er machte einen riesigen Aufstand, ein großes Theater. Davon berichteten die anderen Vorgesetzten. Er soll panisch reagiert haben, weil ich zum nächstmöglichen Zeitpunkt gehen wollte. Ein solches Verhalten widersprach seiner Natur, er ist ein ruhiger und zurückhaltender Mensch, der immer ein wenig unbeteiligt und distanziert wirkt, keine Gefühle zeigt. Er sagte ihnen, er wolle mich nicht gehen lassen. Mein Fortgehen sei ein großer Verlust, fügte er erklärend hinzu, obwohl er gar nicht wissen konnte, wie ich arbeite. Es fällt nicht in seinen Zuständigkeitsbereich, die Leistung der Angestellten zu prüfen. Das ist die Aufgabe meiner direkten Vorgesetzten, die ihm untergeben ist und die ihn über meine ungenügenden Kompetenzen bereits informiert hatte.

Sofort versuchte er mich telefonisch zu erreichen, in dem er mich privat anrief. Mein Handy war allerdings zu diesem Zeitpunkt nicht eingeschaltet, sodass ich es erst im Nachhinein bemerkte. Da er die Verbindung zu mir nicht hatte herstellen können, schrieb er mir anschließend einen Brief. In diesem stand, dass er meinen Entschluss sehr bedauere, weil ich eine wichtige und wertvolle Mitarbeiterin für ihn sei. Er bat mich um ein Gespräch und darum, meine Entscheidung zu überdenken.

An dem Arbeitstag, an dem ich gekündigt hatte, sahen wir uns nicht. Erst als ich mich auf dem Weg in den Feierabend befand, entdeckte er mich, als ich gerade das Gebäude verließ. Er rannte hinter mir her, bis auf die Straße. Dort bat er mich erneut um ein Gespräch. Ich lehnte ein solches ab, aber er überredete mich dann doch noch dazu, ihm in sein Büro zu folgen. Als wir allein waren, wiederholte er, dass ich eine wertvolle Mitarbeiterin sei und fragte, warum ich gehen wolle. Ich antwortete, dass ich mich dazu nicht weiter äußern würde. Unermüdlich hakte er nach, welche Ursachen meinem Entschluss zugrunde lagen. Ich verriet sie ihm nicht. Dann sagte er, er würde alles dafür tun, dass ich bliebe. Alles. Ich wusste nicht, wie ich mit der Situation umgehen sollte, in die mich seine Worte brachten. Ich war so dermaßen überfordert, dass ich auf seine Worte nicht weiter einging. Vielleicht hatte ich auch Angst, mit der Antwort nicht umgehen zu können.
Wenig später bereute ich sehr, ihn nicht einfach gefragt zu haben, warum es ihm so viel bedeutet, dass ich bleibe. Anschließend fügte er hinzu, dass ihm bekannt sei, dass ich nicht zu den Besten zählen würde, durchschnittlich sei. Es war verletzend, das zu hören. Aber in erster Linie verwirrte mich daher umso mehr, warum er dann unbedingt wollte, dass ich meine Kündigung zurücknahm. In dieser Unterhaltung hatte ich den Eindruck, er kämpfe wirklich um mich. Ich war bereits aufgestanden und zur Tür gegangen, hielt die Klinke längst in der Hand, als er auf mich zu kam und immer weiter bohrte, um die Gründe zu erfahren, aus denen ich mich zum Beenden des Arbeitsvertrages entschlossen hatte. Er meinte, ich hätte jetzt ja nichts mehr zu verlieren und könne mich ihm anvertrauen. Nach dieser Äußerung fragte ich mich, ob er von meinen Gefühlen für ihn etwas ahnte und mich dazu bringen wollte, sie ihm zu gestehen. Einmal war ich kurz davor, einzulenken, zog in Erwägung, die Kündigung tatsächlich rückgängig zu machen. Als ihm dies bewusst wurde, legte er beide Hände auf sein Herz und sagte, wie sehr er sich darüber freue. Sogar eine Gehaltserhöhung setzte er für mich bei seinen Vorgesetzten durch, um mich halten zu können.

Die nächsten Tage nach meiner Kündigung wurden ein wenig ruhiger, nur der Blickkontakt zwischen uns noch viel intensiver. Es kam noch zu zwei weiteren Gesprächen zwischen ihm und mir, die ähnlich verliefen, wie das erste. Ich bin trotzdem gegangen. Ich hatte ihm noch ein Schreiben aufgesetzt, in dem ich meine Gründe für die Kündigung aufgeführt hatte, aber ich erhielt keine Antwort mehr von ihm. Wir hatten noch einige Zeit einen Briefwechsel, aber die Angelegenheiten, die es noch zu klären gab, wurden nur noch von seinen Sekretärinnen behandelt. Er selbst hatte mir plötzlich nichts mehr zu sagen. Vermied es, überhaupt noch ein Wort an mich zu richten. Als hätte ich ihn zurückgewiesen, nur weil ich entgegen seiner Bitte gegangen bin.

Ich verstehe sein Verhalten einfach nicht. Warum wollte er mich nicht gehen lassen, obwohl er doch wusste, dass ich für das Unternehmen keinen Gewinn bedeutete? Die anderen Vorgesetzten hatten meine Kündigung sofort akzeptiert, mich teilweise sogar noch darin ermutigt, in anderen Betrieben Erfahrungen zu sammeln. Meine Kollegen meinten, sie hätten unseren Chef noch nie so sehr um jemanden kämpfen sehen. Ich würde es einfach nur gerne verstehen, weil ich aufgrund meiner Gefühle für ihn einfach nicht darüber hinweg komme.

Ein großes Dankeschön an alle, die bis hierher gelesen haben und ein noch größeres Dankeschön an alle, die mir darauf antworten.
 
Ich hatte ihm noch ein Schreiben aufgesetzt, in dem ich meine Gründe für die Kündigung aufgeführt hatte, aber ich erhielt keine Antwort

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stand denn in dem schreiben drin, dass du wegen deiner gefühle für ihn gekündigt hast?
 
Hi,

also erstens verstehe ich nicht ganz, warum Du in den Gesprächen, in denen er mehrfach nach den Kündigungsgründen fragte, nicht ehrlich geantwortet hast ??? DAS wäre die Gelegenheit gewesen, zumindest die negativen Einschätzungen Deiner Vorgesetzten zu relativieren. Schließlich wäre hier auch der bessere Ausgangspunkt gewesen , etwas aus Deiner Position herauszuholen- im Sinne von Gehaltserhöhung etc. Oder ein neues Arbeitsumfeld.
Schade, dass Du hier nicht anders angesetzt hast. Aber ich kann auch die Arbeit an sich dort nicht beurteilen. Aber man kündigt ja normalerweise nicht einfach so ohne wenigstens vorher einen Versuch in einem Gespräch zu starten, etwas zu ändern. Sorry, das verstehe ich gar nicht.

Was den Mann betrifft, kann ich nicht wirklich einschätzen, was er wollte. Wollte er Dich nur als Mitarbeiterin halten und hat deshalb so nachgebohrt ? Oder hat er auf " mehr" gehofft und war enttäuscht , weil sich seine Chancen verringerten, als Du gingst ???
Andererseits hätte es ja gut gepasst, wenn er da noch mal um ein privates Gespräch gebeten hätte, um sein wirkliches Interesse an Dir deutlich zu machen. Wenn Du ja dann eh nicht dort arbeitest, er Single (?) ist und irgendetwas zwischen euch war.
Klar kann man sich auch etwas einbilden, aber man spürt ja auch das Interesse beim Gegenüber. So kenne ich das zumindest. Gerade durch Blickkontakt merkt man schon, wie das Interesse erstmal gelagert ist...nun war er aber auch wohl ein sehr korrekter Mensch und Chef, so dass er sich meiner Meinung nach einfach nicht getraut hat, mehr zu wagen, als er es eben als Chef verantworten konnte.

Vielleicht war er ja trotzdem gebunden und wusste auch nicht, ob Du einen Partner hast etc. Schwierig, zudem ich auch nicht verstehe, warum er unbedingt wollte, dass Du im Unternehmen bleibst, wenn ihr gar nicht zusammenarbeitet, also er gar nicht wirklich von Deiner Arbeit weiß..und dann noch erfuhr, dass Du nicht gut arbeitest ( laut Einschätzung Deiner Vorgesetzten ). Warum sollte er also wollen, dass Du unbedingt die Kündigung zurückziehst ?? Das passt irgendwie nicht wirklich.

Es passt auch nicht , dass Du diese Einschätzung seitens der Vorgesetzten einfach so hast auf Dir sitzen lassen. Spätestens bei seiner letzten Bemerkung, dass Du nicht zu den Besten zählst, hätte ich aber zu dem Thema einiges gesagt....oder hat es wirklich gestimmt ?

Irgendwie denke ich, dass Du Dir noch so viele Gedanken um dieses Thema machst, weil Du Klarheit haben willst und nun mal keine konkreten Antworten auf diese Fragen bekommen kannst, da er ja nun nicht mehr zurückschreibt. Es ist vielleicht nicht so einfach, aber es ist wohl besser, Du vergisst ihn und auch diese Stelle, denn Du wirst sonst immer über diese Fragen nachdenken, aber zu keiner Klärung kommen.

LG Janina
 
stand denn in dem schreiben drin, dass du wegen deiner gefühle für ihn gekündigt hast?

Oh nein, meine Gefühle für ihn habe ich nie angesprochen. Dass ich in ihn verliebt bin, weiß niemand. In dem Schreiben führte ich die Gründe auf, aus denen ich das Arbeitsverhältnis beendet hatte. Und nachdem er von den Ursachen erfahren hatte, kam keine Reaktion mehr von ihm. Alles, was anschließend noch zu klären war, ließ er seine Sekretärinnen mit mir verhandeln, anstatt selbst noch einmal das Wort an mich zu richten.
 
Liebe Janina73! Herzlichen Dank, dass du dich meinem Problem angenommen hast und so ausführlich darauf eingegangen bist. Gerne möchte ich einige Anmerkungen zu den Unklarheiten vornehmen, die du angesprochen hast.

also erstens verstehe ich nicht ganz, warum Du in den Gesprächen, in denen er mehrfach nach den Kündigungsgründen fragte, nicht ehrlich geantwortet hast ??? DAS wäre die Gelegenheit gewesen, zumindest die negativen Einschätzungen Deiner Vorgesetzten zu relativieren. Schließlich wäre hier auch der bessere Ausgangspunkt gewesen , etwas aus Deiner Position herauszuholen- im Sinne von Gehaltserhöhung etc. Oder ein neues Arbeitsumfeld.
Schade, dass Du hier nicht anders angesetzt hast. Aber ich kann auch die Arbeit an sich dort nicht beurteilen. Aber man kündigt ja normalerweise nicht einfach so ohne wenigstens vorher einen Versuch in einem Gespräch zu starten, etwas zu ändern. Sorry, das verstehe ich gar nicht.

Natürlich hatte ich im Vorfeld ein Gespräch mit dieser Vorgesetzten in Erwägung gezogen. Aber ich wusste leider nur zu gut, wohin mich das geführt hätte. Sie war eine Person, die einem ins Gesicht lächelt und einem von hinten ein Messer in den Rücken rammt. Sie hätte mir das Leben zur Hölle gemacht, hätte ich meine Probleme mit ihr öffentlich angesprochen. Alles wäre nur noch schlimmer geworden. Mir wurde zugetragen, dass sie mich bewusst nicht unterstützen wollte, während andere ihrer Hilfe stets sicher sein konnten. Von an mir ausgeübtem Mobbing war schon die Rede gewesen.
Meinem Chef gegenüber wollte ich die wahren Gründe, aus denen ich kündigte, anfangs nicht hervorbringen, weil ich nur noch sauber aus der Sache herauskommen wollte. Ich wollte im Guten mit meinem Arbeitgeber auseinander gehen. Diesen Vorsatz konnte ich allerdings nicht bis zum Schluss verfolgen, weil ich mich irgendwann tatsächlich dazu gezwungen gesehen hatte, mich zu rechtfertigen. Also legte ich doch noch die Karten auf den Tisch, führte die wahren Ursachen auf. Und dadurch konnte ich - sogar anhand von Beweisen - die negative Meinung meiner Vorgesetzten über meine Leistungen relativieren. Aber nachdem ich meinen Entschluss begründet hatte, ließ er mich nur noch fallen. Er hat sich nicht zu den von mir angegebenen Gründen geäußert. Dazu muss ich sagen, dass mein Chef sehr großen Respekt vor meiner Vorgesetzten hat und sie eigentlich diejenige ist, die das Sagen hat.

Was den Mann betrifft, kann ich nicht wirklich einschätzen, was er wollte. Wollte er Dich nur als Mitarbeiterin halten und hat deshalb so nachgebohrt ? Oder hat er auf " mehr" gehofft und war enttäuscht , weil sich seine Chancen verringerten, als Du gingst ???

Das frage ich mich auch. Warum wollte er unbedingt, dass ich weiter dort arbeite, obwohl ich nicht gut genug war?!

Klar kann man sich auch etwas einbilden, aber man spürt ja auch das Interesse beim Gegenüber. So kenne ich das zumindest. Gerade durch Blickkontakt merkt man schon, wie das Interesse erstmal gelagert ist...nun war er aber auch wohl ein sehr korrekter Mensch und Chef, so dass er sich meiner Meinung nach einfach nicht getraut hat, mehr zu wagen, als er es eben als Chef verantworten konnte.

Ich hatte in all den Monaten schon den Eindruck gewonnen, dass von ihm aus auch ein gewisses Interesse bestand. Ja, er ist ein sehr korrekter Chef, der eher den Weg des geringsten Widerstandes geht und Konflikte scheut.

zudem ich auch nicht verstehe, warum er unbedingt wollte, dass Du im Unternehmen bleibst, wenn ihr gar nicht zusammenarbeitet, also er gar nicht wirklich von Deiner Arbeit weiß..und dann noch erfuhr, dass Du nicht gut arbeitest ( laut Einschätzung Deiner Vorgesetzten ). Warum sollte er also wollen, dass Du unbedingt die Kündigung zurückziehst ?? Das passt irgendwie nicht wirklich.

Genau das verstehe ich ja auch nicht. Und es beschäftigt mich so sehr, dass ich mit dieser Sache gar nicht abschließen kann. Aufgrund der Gefühle für ihn.

Irgendwie denke ich, dass Du Dir noch so viele Gedanken um dieses Thema machst, weil Du Klarheit haben willst und nun mal keine konkreten Antworten auf diese Fragen bekommen kannst, da er ja nun nicht mehr zurückschreibt.

Ganz genau. Ich würde es einfach nur gern verstehen. Das Zurückschreiben - nun, es war so, dass einige berufliche Angelegenheiten noch zu klären waren. Dabei ging es um Unterlagen, die ich benötigte. Dafür schrieb ich ihn direkt an, erhielt allerdings Antwort von seiner Sekretärin. Es schien, als wolle er mir nicht mehr selbst antworten. Ich frage mich, ob er sich von mir zurückgewiesen gefühlt hat, weil ich gegangen bin und sich daher plötzlich zurückzog.
 
du kannst ihm doch immer noch die wahren gründe nennen.

zu verlieren hast du nichts mehr, denn deinen job hast du bereits gekündigt.
 
du kannst ihm doch immer noch die wahren gründe nennen.

zu verlieren hast du nichts mehr, denn deinen job hast du bereits gekündigt.

Das hätte die TO vielleicht machen können, wenn der Chef sich selbst nochmal gemeldet hätte und nicht nur seine Sekretärin. Nun sieht es für mich wie Hinterherlaufen aus, da er ja anscheinend nicht mehr reagiert.

Ich sehe das so wie die TO , er hat sich vermutlich zurückgewiesen gefühlt, aber trotz allem hätte er sich ja auch denken können : Nun ist sie eh nicht mehr im Betrieb angestellt und daher kann man sich mal privat auf einen Kaffee treffen. Wenn er als Chef so korrekt ist, hätte er doch durch die Kündigung " freie Bahn " gehabt.

Wenn mir ein Chef bis auf die Strasse nachläuft, mich privat aufs Handy anruft und auch noch mehrfach nachbohrt , um die Kündigungsgründe zu erfahren, da müsste er aber auch die Courage haben, selbst eine Andeutung zu machen, wenn da mehr im Spiel war. So selten sind Affairen etc zwischen Vorgesetzten und Angestellten nun auch nicht.
Oder er konnte halt nicht so, wie er gerne gewollt hätte...

Janina
 
du kannst ihm doch immer noch die wahren gründe nennen.

zu verlieren hast du nichts mehr, denn deinen job hast du bereits gekündigt.

Hallo und danke für dein Interesse! Aber was genau meinst du - soll ich ihm meine Gefühle gestehen? Meine Gründe, aus denen ich kündigte, hatte ich ihm ja noch schriftlich mitgeteilt. Diese hatten allerdings nichts mit ihm zu tun, nur meiner Empfindungen wegen wäre ich nicht gegangen. Ich habe es aufgrund der Situation mit meiner Vorgesetzten einfach nicht mehr ausgehalten. Dass ist. Für Außenstehende jetzt vielleicht nicht ganz nachvollziehbar, aber es würde zu weit gehen, alles zu erzählen, was sich aufgrund ihrer Abneigung gegen mich zugetragen hat. Das soll auch hier nicht das Thema sein - viel mehr würde mich interessieren, was ihr über sein Verhalten denkt.
 
Guten Morgen, Janina! Schön, wieder von dir zu hören. Ich freue mich sehr, dass du dich mit meinem Beitrag auseinandersetzt. Herzlichen Dank hierfür noch mal. Danke für deine Hilfe.

Das hätte die TO vielleicht machen können, …

Wofür steht „TO“ eigentlich, und was bedeutet „TE“?

Nun sieht es für mich wie Hinterherlaufen aus, da er ja anscheinend nicht mehr reagiert

Es stört mich ehrlich gesagt nicht, wenn es jetzt so aussehen sollte, als würde ich ihm hinterher laufen. Zumal ich ihm bisher (leider) in keinsterweise gezeigt hatte, dass er mir etwas bedeutet. Also wäre es eigentlich kein Hinterlaufen, sondern nur eine verspätete Reaktion auf sein Verhalten. Er war es ja gewesen, der mir in Ansätzen deutlich gemacht hat, was ihm an mir liegt - nur leider hatte ich nicht den Mut, darauf einzugehen. Einfach nur deshalb, weil ich mir seinen Andeutungen nicht sicher war. Deswegen bin ich hier, um Meinungen einzuholen, ob hinter seinem Verhalten vielleicht ein Interesse bestand, dass über den beruflichen Kontakt hinaus geht.

Ich sehe das so wie die TO , er hat sich vermutlich zurückgewiesen gefühlt, aber trotz allem hätte er sich ja auch denken können : Nun ist sie eh nicht mehr im Betrieb angestellt und daher kann man sich mal privat auf einen Kaffee treffen. Wenn er als Chef so korrekt ist, hätte er doch durch die Kündigung " freie Bahn " gehabt.

Meinst du, er hat sich zurückgewiesen gefühlt, weil ich auf seine Worte („ich würde alles dafür tun, damit Sie bleiben“) nicht so eingegangen bin, wie er es sich gewünscht hätte? War in diesen Worten bereits enthalten, dass ich ihm mehr bedeute? Oder hat er sich zurückgewiesen gefühlt, weil ich trotz seiner Bitte, zu bleiben, doch gegangen bin? Muss ihm mein Gehen gezeigt haben, dass mir nichts an ihm liegt? Wenn es so ist, dann ist wohl klar, dass er den Kontakt abgebrochen hat.

Ja, wie gesagt - er ist ein überaus korrekter Chef. Aber auch sehr unsicher, sodass er sich gern hinter dem Rücken meiner Vorgesetzten versteckt hat und ihr die Entscheidungen überlassen hat. Er hatte sogar eine Gehaltserhöhung für mich durchgesetzt, allerdings nur in der Höhe, die meine Vorgesetzte ihm erlaubte. Er hätte mir sehr viel mehr zahlen wollen, damit ich nicht gehe. Sie war damit einverstanden, dass man mir mehr Geld gab, aber eben deutlich weniger, als er es getan hätte.
Dadurch wurde wieder einmal deutlich, dass nicht er als Chef das letzte Wort hat, sondern sie - obwohl sie sich gar nicht in der Position dazu befindet. Er hätte darüber zu entscheiden gehabt, aber hatte wieder einmal nicht den Mut, sich gegen sie zu behaupten. Wie so oft. Unter den Kollegen wird er daher auch als "Weichei" bezeichnet.

Wenn mir ein Chef bis auf die Strasse nachläuft, mich privat aufs Handy anruft und auch noch mehrfach nachbohrt , um die Kündigungsgründe zu erfahren, da müsste er aber auch die Courage haben, selbst eine Andeutung zu machen, wenn da mehr im Spiel war.

Ist das Verhalten meines Chefs - mir bis auf die Straße hinterher zu rennen, mich privat anzurufen, mir einen Brief zu schreiben und mir zu sagen, er würde alles dafür tun, damit ich bleibe - noch eine normale Reaktion, mit der ein Chef auf eine einfache Kündigung reagiert? Macht ein Chef so etwas, wenn die Angestellte nicht einmal gute Arbeit geleistet hat?

Gut, ich kann verstehen, dass ein Chef ein besonderes Interesse daran hat, zu erfahren, warum seine Angestellten kündigen. Schließlich will er sein Unternehmen stetig verbessern und Probleme beseitigen, damit nicht noch mehr Mitarbeiter entlaufen. Kein Angestellter ist verpflichtet, die Gründe anzugeben, aus denen er kündigt. Man kann gehen, wann man will und muss seine Entscheidung nicht rechtfertigen. Er hat gefragt, warum ich gehen wollte. Das ist okay. Aber er hat nicht nur einmal gefragt, er hat immer wieder gefragt. Das ging eigentlich schon zu weit. Wenn ich sage, dass ich mich dazu nicht äußern möchte, sollte er das akzeptieren. Ich wollte keinen Streit mit meiner Vorgesetzten, nur im Guten mit meinem Arbeitgeber auseinander gehen. Aber er hat nicht aufgehört, in mir herum zu bohren. Nun, meine Kündigung kam für alle sehr überraschend, nichts hatte in der Vergangenheit auf Schwierigkeiten hingedeutet. Jeder hatte gedacht, ich würde mich dort sehr wohl fühlen und würde noch ewig dort weiter arbeiten. Selbst meine Vorgesetzte hätte nie gedacht, dass ich einmal wegen ihr kündigen würde. Ich war immer nur die liebe, nette, hilfsbereite Mitarbeiterin, die nie negativ auffiel. Mit mir konnte man alles machen, ich würde es mir bieten lassen - das wusste meine Vorgesetzte. Und als ich dann kündigte, war das die große Überraschung. Deswegen frage ich mich manchmal - gerade weil es überhaupt nichts gab, was auf meine Gründe hätte hindeuten können - ob er meinte, er wäre der Grund, aus dem ich ging und deswegen nicht aufhörte, nachzufragen.

Verdächtig finde ich persönlich, dass sofort keine Reaktion mehr von ihm kam, als er durch ein Schreiben von mir die wahren Gründe meiner Kündigung erfuhr. Und die ja rein gar nichts mit ihm zu tun hatten. Er hatte mir versprochen, dass wir über meine Gründe reden würden, um alles zu klären und um Lösungen zu finden.
Als ich die Ursachen ihm dann jedoch in einem Gespräch anvertrauen wollte, blockte er ab, und meinte, ich dürfe mich nicht über meine Vorgesetzte äußern, solange sie nicht anwesend ist. Ein solches Verhalten passt zu seiner korrekten Art. Um mich umfassend mitteilen zu können, ohne unterbrochen zu werden, entschied ich, ihm ein Schreiben aufsetzen, um meine Ursachen darzulegen und mich gegen die Behauptungen meiner Vorgesetzten zu wehren. Es war wie gesagt ein erfolgreiches Rechtfertigen, da ich Beweise dafür vorlegen konnte, dass ihre negative Meinung über meine Leistung haltlos war. Es war ein förmliches Schreiben an ihn als mein Chef, also kein privater Brief. Es folgte jedoch keine Reaktion von ihm, nachdem er über meine wahren Gründe durch dieses Schreiben informiert worden war. Obwohl er unbedingt hatte erfahren wollen, warum ich ging, gab er mir keine Rückmeldung, nachdem ich seinem Wunsch nachgekommen war und ihm alles erzählt hatte. Ich muss aber auch sagen, dass wir uns dann nicht mehr gesehen haben.

Oder er konnte halt nicht so, wie er gerne gewollt hätte...

Wie meinst du das? Nun, er ist schon recht unsicher vom Charakter her. Ich denke auch, dass er sich nicht getraut hätte, vom beruflichen in den privaten Kontakt zu wechseln.
 
@kraeiuss: Es bestand ja bereits ein Mail- Kontakt nach der Kündigung. im Anschluss ließ er ja alles per Sekretärin erledigen. Und jetzt nochmal von ihr aus alles aufrollen ? Da gab es zig Gelegenheiten auch von ihm aus, wenn ich dann schon jemand so ausfrage oder auch privat anrufe.

Irgendwie bin ich da aber auch altmodisch. Bei mir sollte so ein bisschen mehr vom Mann kommen- der erste Schritt sozusagen . Es hätte ja gepasst, weil sie nun nicht mehr seine Angestellt ist und er nicht mehr ihr Chef. Gerade dann.

Aber wer weiß, Gefühle sind ja nicht immer so einfach auszudrücken und zu zeigen. An der Arbeit schon gar nicht.
Vielleicht sollte es auch einfach so sein.

Janina
 

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S Verliebt, aber traue mich nicht den ersten Schritt zu machen :( Liebe 24
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