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LowL1fe

Mitglied
Wie es aussieht bei mir, steht in der Überschrift. Ich stecke in der Klemme und stehe vor dem Nichts. Was in den letzten 25 Jahren passiert ist, hat logisch und folgerichtig, den Abhang runter, zu diesem Punkt geführt, doch ich konnte es nicht abwenden. Ich hab nichts, was mir irgendwie Zuversicht geben könnte, mein Dasein auf dem Planeten könnte noch eine Wendung nehmen, die es mir erträglicher gestalten würde. Mich jemals selbst versorgen zu können, irgendetwas von Belang zu können, ein Funken Sinn zu verspüren, einen Platz zu haben und nicht permanent unter meinem verkorksten Ich, inklusive allem was dazugehört, zu leiden, das sind unter meinen Vorzeichen alles nur ferne, unrealistische Wunschträume. Aber mich plagt gerade vor allem das, was mich aktuell erwartet...

Das sind schwammige Formulierungen, wenig konkretes, ich weiß. Aber wozu wieder mit endlosen biographischen Details langweilen? Ich habe sowieso langsam das Gefühl, immer das Gleiche zu schreiben. Doch an wen oder was und wohin soll ich mich denn auch sonst wenden? Es gibt offenbar keine Anlaufstelle und keinen Plan für den längst eingetretenen Notfall. Und ich bin ganz offensichtlich auch nicht befähigt, mir einen selber zurechtzulegen.

Ich hab keinen blassen Schimmer, wie man in dieser Welt auch nur irgendwas auf die Reihe kriegt, nur eine Sache richtig macht, um sich aus diesem Dreck herauszuziehen. Vor allem hab ich keine Energie mehr, bin frustriert, genervt und wütend, total überfordert, ruhelos, tief melancholisch und verdammt instabil.

Ich sollte und müsste dies und jenes tun!....überall und immerzu wird etwas gewollt und erwartet, doch wenn ich auch nur ein kleines bisschen funktionieren würde, könnte man ja noch drüber reden, aber stattdessen bin ich an einem Punkt angekommen, wo ich an "guten Tagen" vor 12h aufstehe und mit Mühe den Haushalt in meinem winzigen Appartment beisammenhalte. Unter Umständen bekomme ich noch ein paar Sätze fürs Forum zusammen oder paar nichtige Tätigkeiten. Und wieder von vorn. Und wieder eine Woche im Schnelldurchlauf verstrichen... Keine Termine, nichts festes und selbst dann nur Stillstand, weil es für mehr einfach nicht reichen will....es ist ein verdammt schlechter Witz auf meine Kosten, ein Stumpfsinn sondergleichen. Nicht einmal etwas von der Seele schreiben lässt sich – sofort setzt die Blockade ein, und nichts geht mehr. Was da mit meinem Gehirn los ist, kapier weder ich noch wer anders; alles was ich sagen kann: es ist furchtbar, das wünsche ich echt keinem... so abartig, dieser Zustand.

Ich war schon immer ziemlich komisch verkabelt. Und wenn ich dieses kranke Gewirr auseinanderfriemeln zu versuche, mache ich neue Knoten in dieses undurchdringliche Geflecht aus Störungen und ungünstigen Anlagen, die sich gegenseitig alle bestens stützen.
Was da herangewachsen ist, so degeneriert und abstoßend, brauch ich mir selbst nicht weiter vorzuhalten, ich konnte ja nichts dafür. Aber das interessiert eh keine Sau da draußen - und hilft mir weder weiter, noch geht's mir durch das Wissen wesentlich besser. So etwas wie universelle Gerechtigkeit gibt's nicht, alles Märchen.

Vielleicht ließe sich es ja als eine Stärke sehen, dass viele an meiner Stelle höchstwahrscheinlich längst die Segel gestrichen hätten und über Bord gegangen wären...oder ich bin einfach blöd und quäle mich dank selbstzerfleischender Tendenz lieber noch vergeblich kämpfend dahin, anstatt den schnellen Abgang zu machen. Nein, den gönne ich mir selber nicht. Und er lässt sich praktisch gerade nicht adäquat bewerkstelligen.

Sollte es doch noch Alternativen geben? Alles was ich weiß, ist, dass ich nicht weiß, wie es weitergehen soll. Wie bisher jedenfalls nicht. Kopf und Körper machen das nicht länger mit. Es geht mir gerade nicht um die Lösung für das große Ganze (auch wenn das zu schön wäre), nur ein bisschen Klarheit zu schaffen, wo ich in den nächsten Wochen und Monaten bleibe. Wie es in dieser Lage noch gelänge irgendwie die richtigen Maßnahmen einzuleiten, um sich eventuell noch ein paar Zentimeter aus dem Dreck zu ziehen, selbst wenn das rettende Fundament fehlt.

Danke!
 
Zuletzt bearbeitet:
L

Lenja

Gast
.. in die Natur, möglichst pure, unberührte vom Menschen Natur, wie z.B. eine Wüste .., oder auf den Jakobs - oder Olafweg in Norwegen.

Dort braucht dein Kopf nicht zu denken, sondern nur zu empfangen, und dort gibt es kaum etwas, was vom Denken anderer erschaffen wurde. Das, was du dort empfängst und erlebst ist wahrscheinlich das, was dir von Anfang an fehlt - die heilsame Berührung der natürlichen Welt, die dich irgendwann deine Natur erkennen lässt, und dass die beiden sich verbinden.

Eigentlich erkennst du dadurch, was du in deinem Kern bist. Und genau das, nicht dein Kopf und seine abstrakte Konstrukte, kann dich dann in deinem Sein und Tun ordnen und leiten.
So meine Vermutung. :)

Alles Gute,
Lenja
 

LowL1fe

Mitglied
Danke sehr für deine Antwort, Lenja.

Ich habe mich mit deinem Ratschlag auseinandergesetzt. Ich halte es auch für ein Problem, dass ich so verkopft bin und von Gedanken regelrecht verfolgt werde. Was weiterhin für deine Idee spräche, ist, dass ich es in meiner kleinen 15m²-Wohnung immer bedrückender finde und aktuell auch den größten Teil der Zeit zuhause hocke, was nicht ideal ist, aber Gründe hat. Da wäre Zeit im Grünen jedenfalls eine nötige Abwechslung.

So sympathisch sich die Idee auch anhört, und ich will das damit nicht einfach abschmettern...bloß so ganz überzeugt bin ich noch nicht davon, dass ich auf der Stelle mein letztes Bafög-Geld und Notfall-Erspartes für eine Reise nach Norwegen zusammenkratze. Und das nicht nur, weil ich ein Feigling bin. Fraglich ist, ob mein Körper dem standhielte, aber naja, auch das ist mir im Grunde genommen wiederum egal...
Die Situation ist ja, dass ich ein Studienabbrecher in spe bin, bis Oktober noch auf Fördergeldern lebe und de facto in den meisten Bereichen arbeitsunfähig bin und "privat" unglücklicher kaum sein könnte. Vielleicht unterschätze ich ja die Wirkung einer solchen Unternehmung, aber hören da denn die Gedanken wirklich auf, wenn man für sich alleine in der Natur ist? Vor allem befürchte ich ja, dass ich nicht mehr zu suchen brauche, sondern längst fündig geworden in und das, was ich da gefunden habe der Grund für meine Krise ist: ein tiefschwarzes Nichts.
 
L

Lenja

Gast
Was da mit meinem Gehirn los ist, kapier weder ich noch wer anders; alles was ich sagen kann: es ist furchtbar, ... so abartig, dieser Zustand ..
Und wenn ich dieses kranke Gewirr auseinanderfriemeln zu versuche, mache ich neue Knoten ..
Dagegen (was oben steht) kann es helfen, LowL1fe, - du hast es ja selbst formuliert, und daraus, scheint mir, ist irgendwann deine Krise entstanden, die dich in diesen schwarzen Loch immer tiefer drängt ..

Aus Berichten anderer Menschen, und teils eigenem Erleben weiss ich, dass solche "ziellose Wanderung" durch die Natur, solcher einsamer Pilgerweg, genau davon allmählich befreit, diese Knoten löst und im Inneren eine entspannte natürliche Ordnung wieder herstellt .. Es bracht aber Zeit, 1/2 Wochen minestens, ein Spazieargang reicht dafür nicht.

Es braucht aber nicht viel Geld, eigentlich nur die Zufahrt zu dem Starpunkt kostet wirklich etwas und veilleicht ein paar Dinge für die Ausrüstung. Man ernährt sich dabei bescheiden, von dem, was in der Rucksack passt und Übernachtungen unterwegs sind umsonst.

Zum Olafweg findest du im Internet genügend Informationen, die du brauchst, falls du es doch probieren möchtest.

Ich will dich nicht dazu überreden, ich teile dir nur eine Möglichkeit mit, die mir zu deinem Problem einfällt. Du alleine entscheidest, was du mit ihr machst. :)

Liebe Grüsse,
Lenja
 
Zuletzt bearbeitet:

LowL1fe

Mitglied
Dagegen (was oben steht) kann es helfen, LowL1fe, - du hast es ja selbst formuliert, und daraus, scheint mir, ist irgendwann deine Krise entstanden, die dich in diesen schwarzen Loch immer tiefer drängt ..

Aus Berichten anderer Menschen, und teils eigenem Erleben weiss ich, dass solche "ziellose Wanderung" durch die Natur, solcher einsamer Pilgerweg, genau davon allmählich befreit, diese Knoten löst und im Inneren eine entspannte natürliche Ordnung wieder herstellt .. Es bracht aber Zeit, 1/2 Wochen minestens, ein Spazieargang reicht dafür nicht.

Es braucht aber nicht viel Geld, eigentlich nur die Zufahrt zu dem Starpunkt kostet wirklich etwas und veilleicht ein paar Dinge für die Ausrüstung. Man ernährt sich dabei bescheiden, von dem, was in der Rucksack passt und Übernachtungen unterwegs sind umsonst.

Zum Olafweg findest du im Internet genügend Informationen, die du brauchst, falls du es doch probieren möchtest.

Ich will dich nicht dazu überreden, ich teile dir nur eine Möglichkeit mit, die mir zu deinem Problem einfällt. Du alleine entscheidest, was du mit ihr machst. :)

Liebe Grüsse,
Lenja
Es ist jetzt einige Zeit vergangen, aber ich habe weiterhin sehr wenig, fast gar nichts, erreicht :(. Doch der Gedanke daran, einen Rucksacktrip für ein paar Tage zu unternehmen, länger wegzukommen von den Alltagszwängen, der ist durchaus gewachsen! Nicht zuletzt auch, weil mir niemand etwas anderes etwas vorschlagen konnte.

Ja, ziellos durch die Gegend laufen, irgendwie hat sich das nun festgesetzt. Da es aber mittlerweile Herbst geworden ist, würde ich wohl eine südliche Region vorziehen, damit ich nicht gleich in der ersten Nacht erfriere... Wenn ich doch nur Ansatzpunkte hätte! :eek: Orte gibts viele auf der Welt bzw. in Europa, aber den geeigneten für mein Vorhaben zu finden...keinen Schimmer.

Überhaupt, das alles überfordert mich schon hinsichtlich der Organisation und Planung ungemein! Woher kriege ich (ohne viel Geld und Kontakte) die Ausrüstung: Schuhe, Klamotten, Zelt, Outdoor-Schlafsack, Trekking-Rucksack usw.? Bzw. finde Unterkunft (wie ist das gemeint mit der kostenlosen Übernachtung?) Wie schaffe ich es, mich nicht zu verlaufen, wenn ich nicht einmal GPS habe? Wie soll das gesundheitlich funktionieren mit chronischen Magen-Darm-Problemen? Dann seh ich da noch etwa noch die Sprachbarriere zum Beispiel. Als jemand mit ängstlich-vermeidender Persönlichkeitsstörung und Sozialphobien ist das für mich eh der reinste Wahnsinn; ich muss ja nicht nur die Handicaps überwinden (was mir unmöglich genug erscheint), ich weiß schlicht und einfach nicht, wie ich das anstellen soll, also wie ich das bekomme, was ich brauche!! :confused: -> Story of my Life, sowieso :rolleyes:
 

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