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Verlustangst (Ich habe keine Kraft mehr)

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User6

Gast
Hallo,

ich werde jetzt mal versuchen mich mit meinen Sorgen an dieses Forum zu richten und mich mal so richtig "ausschreiben".

Ich bin 21 Jahre alt und meine Freundin ist 18. Wir sind jetzt bald 5 Monate zusammen. Es läuft eigentlich alles super. Leider muss ich fast jeden Abend weinen und kann die Beziehung nur ganz selten genießen. Ich bin eigentlich überglücklich, und doch auch nicht.

Dies ist meine 3. Beziehung in Folge, in der ich unter Verlustängsten leide. Nur so stark wie jetzt war es noch nie. Meine Ex-Freundin hat sich vor 7 Monaten nach über 2 Jahren von mir getrennt - ganz plötzlich - wegen einem Anderen (der ein guter Kumpel war...) Ich habe dann ziehmlich schnell meine jetztige Freundin kennegelernt, aber sehr lange gebraucht, die Beziehung einzugehen (aus Angst...)

Meine Verlustangst ist ziehmlich stark. Meine Freundin kann mir am Tag 50.000 Mal gesagt haben, dass sie mich liebt und mich nie verlieren will - sobald ich abends alleine zu Hause bin bin ich am Ende. Sie braucht nur 5! Minuten nicht zurückschreiben oder mal nicht wie vereinabart anrufen oder sich alleine mit ihren Freunden treffen und ich drehe am Rad (sitze planlos rum, rauche eine nach der Anderen, trinke manchmal auch Alkohol und muss weinen - leider hilft darüber reden bei mir nichts - kein Zuspruch hilft mir, nur, wenn SIE sich meldet / wiederkommt, gehts es mit kurzzeitig besser...) Auch wenn sie bei mir ist habe ich ständig im Nacken, dass ja bald alles vorbei sein könnte (unbegründet) und kann deshalb auch nicht genießen. Wenn sie nicht bei mir ist, macht nichts Spaß. Mein Leben ist komplett auf sie ausgerichtet, ablenken funktioniert immer nur ein paar Minuten. Ich sehe alles nur als "Überbrückung" an, bis ich sie wiedersehen kann. Manchmal sitze ich nur vor der Uhr, stundenlang, und warte, bis die vereinbarte Zeit (zum Treffen / Telen) endlich erreicht ist. Und das alles, obwohl ich genau weiß, dass sie sich ganz normal verhält und ich innerlich vällig überreagiere - aber das kann ich mir tausendmal einreden (da passiert nichts / beim letzten Mal hat sie sich auch wieder gemeldet...) und trotzdem - immer dieselbe Angst...

Ich gebe ihr das allerdings nicht zu spüren. Klammern versuche ich zu vermeiden. Aber z.Zt. scheint sie das nicht zu stören - auch sie kann nicht genug bekommen und schreibt mir, obwohl wir uns grad gesehen hatten, will mich eigentlich jeden Tag sehen etc. Nur wie lange das so bleibt?

Ich habe keine Kraft mehr! Ich möchte endlich FREI lieben können, ohne diese krankhafte Angst... Ich ertrage die Beziehung nicht, obwohl sie wunderschön ist und wir uns wirklich lieben - würde aber eine Trennung genauso wenig vertragen (Hab halt offensichtilich Angst, sie zu verlieren 🙄) Zwickmühle?

Ich denke mal, dass eine Therapie die einzige Lösung ist?

Vielleicht geht es Jemandem ähnlich. Hoffe, Ihr könnt mir etwas helfen...
 
Zuletzt bearbeitet:
Hört sich ziemlich schlimm an... Viele Teile kann ich bei mir auch selbst erkennen, obwohl es da gar nicht so schlimm erscheint.

Ich würd dir auf jedenfall ein Weg zum Arzt empfehlen. Ich habe meine Freundin vor mehr als einer Woche wegen meinem Verhalten verloren und ich kann es dir nur empfehlen. Wenn es keine Ängste sind, dann war man vielleicht unnötig beim Arzt und hat paar Stunden beim Therapeuten verschwendet, aber man kann sich sicher sein, einmal darüber Gedanken gemacht zu haben!
 
Das Problem hatte ich früher auch und der erste Schritt ist, dass man weiß. woher es kommt. So wie vieles liegt deine Angst auch in der Kindheit begründet. Ich habe dann aber auch an meinem Selbstwert gearbeitet und auch gelernt, für mich alleine klar zu kommen. Es ist schön, jemanden zu lieben, aber man darf sich nicht gänzlich abhängig machen. Mein Therapeut sagte damals immer, ich sollte mir während einer Beziehung immer sagen, dass ich es aber auch alleine schaffe, so schön es auch zu zweit ist.
Wenn man sich für eine Liebe entscheidet, tut eine Trennung immer weh, wenn man sie nicht will. Aber die andere Möglichkeit, dem aus dem Weg zu gehen, ist halt, alleine zu bleiben, ist ja auch nichts.
Mein rat, arbeite an deinem Selbstwert, unternehm auch etwas nur für dich alleine, denn du brauchst auch ein Leben alleine, dann bist du nicht gänzlich abhängig. Und wenn du das auch genießen kannst, ein Hobby, irgendwas ohne deine Freundin, dann vergeht diese Angst vielleicht auch ein wenig. Viel Glück!
 
Danke für die Antworten!

Mal angenommen, ich lasse sie einfach machen. Also dass ich mich bewusst in Situationen bringe, in denen ich am meisten Angst habe, wie lange könnte es dauern, bis mich daran gewöhne? Oder ist es Quatsch? Es heißt doch immer, man soll sich seiner Angst stellen.

Ich meine z.B., dass ich mich nie mit einem Freund treffen würde, wenn sie eigentlich zeit hat. Zum einen, weil ich sie viel lieber sehen möchte als den Freund, zum Anderen, weil ich Angst habe, dass sie sich mit Jemandem trifft, obwohl ich dann mal Zeit habe.

Wäre es trotzdem sinnvoll, genau solch eine Situation hervorzurufen, wenn ich sie mir zutraue? Das wird bestimmt verdammt schwer! Andererseits ist es ja eigentlich gut für die Beziehung?

Könnte auch der Effekt eintreten, dass ich, wenn ich merke "Sie vermisst mich ja richtig, wenn ich mal keine Zeit habe!", meine Angst Stück für Stück verliere?

Erfahrungen? Einfach ausprobieren, oder lieber nicht?

Gruß
 
Das ist eine gute Idee. Versuche dir Freiraum zu schaffen, unternehme auch al was mit Freunden obwohl deine Partnerin zeit hätte.
Ich kenne dein Problem nur zu gut. Ich habe mein Leben komplett auf meinen Partner abgestimmt. Nur etwa für mich gemacht, wenn er keine Zeit hatte weil er arbeiten musste oder beim fußball war. Selbst die zeit konnte ich dann nicht genießen und habe immer gewartet bis er endlich wieder nach hause kommt. Jetzt ist der Partner weg und ich muss von neuem lernen auch mal etwas für mich zu machen und dies irgendwie zu genießen.

Trotz dem tollen Gefühl zu zweit zu sein, lerne auch dich selbst lieben und schätzen....um so größer ist dann die Freude deine Partnerin zu sehen.
 
Hallo!

Habe ich es denn richtig verstanden, dass es ohne Verlustangst zu lieben heißt, auch ohne den Partner relativ glücklich zu sein, wenn man allerdings bei ihm ist, alles noch etwas schöner ist, also das i-Tüpfelchen?

Mal eine ganz blöde Frage: Könnte es auch sein, dass ich meinen Partner gar nicht liebe, sondern nur abhängig bin (in Gedanken) und das als Liebe deute? Oder kann man auch mit extremen Verlustängsten noch lieben? Oder ensteht diese Verlustangst nur durch Liebe?

Kann man die Angst, wenn man ihr bewusst ist, wirklich ohne professionelle Hilfe besiegen, oder ziehe ich da an einer Schnur ohne Ende?

Gruß
 
Zuletzt bearbeitet:
Uff gute Frage. Glaube, dass kann dir nur ein Therapeut oder jemand mit Erfahrung wirklich sagen, aber ich glaube, dass Verlustängste durch Liebe kommen.

Also zuerst war die Liebe da, dann die Verlustangst. Weil wie soll man Angst um etwas haben, was einem doch gar nicht wichtig ist. So würd ich es zumindest in meiner Situation deuten, weil da war zuerst definitiv die Liebe!

Habe ich es denn richtig verstanden, dass es ohne Verlustangst zu lieben heißt, auch ohne den Partner relativ glücklich zu sein, wenn man allerdings bei ihm ist, alles noch etwas schöner ist, also das i-Tüpfelchen?

Ich weiß es noch nicht, aber ich denke mal ja
 
hallo user6!

die frage über verlustangst=liebe etc. kann ich leider nicht beantworten.
sehnsucht und das gefühl den geliebten menschen ständig sehen zu wollen, ist in der anfangszeit völlig normal. nur wenn es bei dir auch nach jahren so ist oder gar schlimmer wird, dann ist das krankhaft. warum kannst du dich denn nicht alleine beschäftigen? es kann sehr schön sein einfach mal für sich zu sein und sich seinen gedanken, gefühlen, hobbys, etc. zu widmen. dadurch kommst du mit dir selbst besser ins gleichgewicht. oder du unternimmst ganz einfach was mit freunden.
du tendierst dazu dich und dein glück von anderen abhängig zu machen, kann das sein? aber andere menschen sind nicht dazu da um dich glücklich zu machen, du musst es schon selbst tun. wenn du sie vermisst, dann nimm es als vorfreude, süße sehnsucht... nur nutze dieses gefühl positiv.
durch diese angst kannst du deine freundin nicht halten. ob du nun krank vor sorge bist oder nicht, wenn sie sich in einen anderen verliebt, dann wird es einfach so sein und du kannst dann kaum etwas dagegen tun. du solltest an deinem selbstbewusstsein arbeiten.
 
verlustangst ist zeitverschwendung.entdecke deinen selbstwert.wenn sie dich nicht will.bitte.
 
Hallo Little Vampire,
ich weiß ja nicht, wie alt du bist. Ich bin 44. Das, was du geschrieben hast, klang ziemlich gut. Mir geht es ähnlich wie User. Auch ich leide unter Verlustängsten. Nach einer 1-jährigen Fernbeziehung, in der ich mich völlig aufgegeben habe, bin ich seit 41/2 Monaten mit einem Mann zusammen, der sich sehr um mich bemüht hat. Er sagt, er hat sich sofort beim ersten Treffen in mich verliebt und ich bin seine Traumfrau. Da ich aber am Anfang mit meinen Gedanken noch bei dem anderen Mann war und der sogar immer noch dazwischen funkte, war ich mir noch nicht ganz sicher, ob ich meinen jetzigen Freund wollte. Das hat er gespürt, aber er hat trotzdem gekämpft und blieb hartnäckig, Nach kurzer Zeit war ich dann in ihn richtig verliebt und die Zeit (Februar, März) war sehr schön. Obwohl es natürlich nicht immer einfach war, weil wir beide Kinder haben und uns erst mal zusammenraufen mussten. Er hat seine Macken genauso wie ich. Mit 44 ist es ja auch nicht so locker wie mit 20. Das Problem ist nur, dass ich jetzt, wo er mich ja sicher hat, diese Verlustängste habe. Am Anfang hab ich ja viel mehr gespürt, dass er sich bemüht hat. Jetzt ist es anders. Es gibt immer wieder Situationen, in denen diese Angst hoch kommt. Er wohnt 40 Minuten entfernt weg, also nicht mal eben um die Ecke. Es gibt Tage, an denen wir uns nicht sehen, weil jeder ja auch seinen Haushalt hat. Oder wenn er eine ganze Woche Spätschicht hat. Ich bilde mir ein, dass ich ihm nicht mehr so wichtig bin. Aber wenn ich ihm das sage, sagt er, das sei Quatsch. Das er mal keine Zeit hat, weil er Sachen erledigen muss, hätte doch mit seinem Gefühl zu mir nichts zu tun. Wenn wir uns abends mal nicht sehen, ruft er mich trotzdem an und ich weiß, er ist zu Hause und macht nichts anderes als Hausarbeit und ausruhen. Er liebt mich genauso wie am Anfang und will auch irgendwann mit mir zusammen ziehen. Und eigentlich stimmt das ja auch, aber mein Misstrauen kommt immer wieder hoch, am liebsten würde ich ihn permanent unter Kontrolle haben. Ich weiß, dass das nicht geht. Und ich will ja auch keinen Mann, der gezwungenermaßen bei mir bleibt. Ich denke, ich habe kein großes Selbstwertgefühl. Dabei bin ich recht hübsch und hab Chancen bei Männern und mein Freund hat mir oft gesagt, dass er das weiß und er kann sich glücklich schätzen, dass ich ihn will und keinen anderen. Aber es muss andere Gründe geben, warum mein Selbstwert so gering ist. Ich war schon in Therapien und es gibt natürlich Gründe, die in der Kindheit liegen, aber das Wissen ändert nichts. Ich kann mir selber keine Liebe geben, ich bin vollkommen abhängig von anderen und das kotzt mich ehrlich gesagt an!!!!! Auch ich will frei lieben können und die Liebe auch genießen können!
 

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