Hallo,
Ich habe mich extra angemeldet, weil ich dringend einen Ort brauche, um meine Sorgen und Ängste los zu werden, die ich sonst mit niemandem teilen kann bzw. will, weil ich mich sehr dafür schäme. Vielleicht hat ja jemand ein paar aufheiternde Worte für mich oder einen Rat.
Kurz zu mir: ich bin 26 (bald 27), studiere Tiermedizin (Ende 4. Semester) in Wien und habe keine einfache Vergangenheit (schulisch & Kindheit). Ich habe erst mit 24 Jahren zu studieren begonnen, da ich zuvor Geld sparen musste und auch nicht gleich den Aufnahmetest bestanden habe.
Nun ist es so, dass ich, seit ich denken kann, immer einsam war. Ich hatte nie so etwas wie richtige Freunde, weil ich selbst schon eher introvertiert bin und meine Eltern diesbezüglich auch nicht wirklich etwas gemacht haben (z.B. mir irgendwelche Hobbys erlaubt hätten -> Kosten, "das ist ja so weit weg, da muss ich dich ja hinfahren"). So etwas wie eine beste Freundin hatte ich noch nie, was mich früher nicht so sehr gestört hat wie heute, wenn ich auf sämtlichen sozialen Netzwerken sehe, wie sich andere in irgendwelchen Memes taggen, gemeinsame Fotos posten, usw.
Ich habe, egal wo ich bin, immer das Gefühl, ausgegrenzt zu werden mit dem was ich sage/tue/wie ich aussehe - als ich zu studieren begonnen habe, war die Freude meinerseits so groß, weil ich endlich das studieren darf, was ich immer wollte, aber diese Freude wurde gleich am ersten Tag gedämpft, weil sich recht schnell Gruppen geformt haben und ich nicht wirklich mit Leuten ins Gespräch gekommen bin.
Am selben Abend hatte die erste Studentenparty stattgefunden, an der ich nicht teilgenommen habe, weil ich nicht in meiner Studienstadt lebe, sondern weiter davon entfernt und nicht mehr nach Hause gekommen wäre. Das Problem habe ich auch heute noch, dass ich an diversen Veranstaltungen nicht teilnehmen kann wegen oben genannten Grund. Tags darauf war es so gut wie unmöglich, noch wo anzuknüpfen.
Letztendlich habe ich dann doch 2 jüngere Kolleginnen kennengelernt, mit denen ich mich in den ersten 2 Jahren wirklich gut verstanden habe und mit denen ich auch gelegentlich was unternommen habe - ich hab mich da zum ersten Mal wirklich wohl gefühlt und hatte wirklich Spaß, habe mir v.a. von einer Kollegin täglich ihre privaten Probleme angehört und versucht zu helfen, habe ihr zugehört, wenn sie Panik wegen des Studiums hatte, auch wenn ich selbst Angst hatte und die nicht auch noch angesprochen habe, um weitere Panik zu vermeiden. Ich habe ihr auch eine Praktikumsstelle an dem Hof besorgt, an dem ich dann gemeinsam mit ihr das Praktikum absolviert habe & wir (oder nur ich?) hatten eine super Zeit dort. Ich war wirklich glücklich und zuversichtlich! Doch dann ging alles bergab...
Ca. im März 2017 hatte ich leider das Pech, für die letzten zwei erforderlichen Anatomie-Übungen an die verhassteste Professorin der ganzen Uni zu kommen, ich habe alles gegeben, täglich gut 5-7 Stunden gelernt und sie hat mich trotzdem durchfallen lassen, ebenso wie ihre ganzen 4 anderen Gruppen (je 6-7 Personen). Meine Kolleginnen hatten Glück und waren bei anderen Profs, haben es beide geschafft und durften danach im Juni 2017 zur Diplomprüfung antreten. In ihren jeweiligen Gruppen haben sie dann neue Kontakte geknüpft - die eine hat sich bis Anfang diesen Jahres noch gelegentlich mit mir unterhalten, die andere hat den Kontakt völlig abgebrochen und schaut auf die Seite, wenn sie mich jetzt sieht. Sie, die immer Panik wegen des Studiums hatte, hat die Diplomprüfung und damit erste große Hürde des Studiums geschafft.
Letztendlich haben beide dann den Kontakt abgebrochen bzw. nicht mehr zurück geschrieben, etc. Das hat mir sehr weh getan.
Nur kurz, damit ihr versteht: am Ende des 4. Semesters (ich wäre jetzt eigentlich schon Ende des 6., hätte ich die Diplomprüfung machen können) steht eben die erste große Diplomprüfung an: schriftlich + mündlich, man hat je 4 Antritte (Wiederholung = Antritt), bevor man exmatrikuliert wird. Es ist der gesamte Stoff der letzten 2 Jahre zu lernen. Die schriftliche Prüfung gliedert sich in 4 Blöcke.
Schafft man nur einen Block --> muss man ALLES wiederholen,
2 Blöcke geschafft --> 2 Blöcke fehlen noch,
3 Blöcke geschafft --> 1 Block fehlt noch.
Jede Wiederholung IST ein Antritt (4 Antritte insgesamt).
Ich durfte also nicht antreten und musste zwangsweise pausieren (8 Monate), bevor die fehlenden Anatomie-Übungen wiederholt werden durften. Ich war am Boden zerstört, weil ich damit meinen Jahrgang verloren habe (obwohl ich mit niemandem außer den dreien viel zu tun hatte) und wertvolle Zeit. In den Monaten habe ich viel gearbeitet, um wenigstens Geld zu verdienen, und gelernt, damit ich die Übungen diesmal ja schaffe.
Nun bin ich dabei, die zweite Übung abzuschließen - die erste Übung habe ich mit einer guten 3 bestanden, diese laufende Übung eventuell mit einer 2 oder maximal einer 3. Besagte Professorin wurde übrigens verwarnt bzw. eine Weile suspendiert. Ich hatte diesmal einen netten Professor, den man sogar etwas fragen konnte, wenn man etwas nicht verstanden hat (war bei ihr nicht der Fall).
Das bedeutet, dass ich nun im Juni vermutlich schon zur Diplomprüfung antreten dürfte, und ich bin auch schon brav am Lernen (6-8 h täglich, wenn möglich), aber ich glaube nicht, dass ich schon gut genug vorbereitet bin bzw will ich keinen Antritt verschenken! Nächste Möglichkeit für den Antritt wäre dann Ende August, das heißt, ich hätte noch fast 2 Monate mehr Zeit und müsste nicht mehr an die Uni. Meine Anatomie-Übung geht noch bis 8.6., der erste Antritt für die Diplomprüfung wäre dann schon am 21.6. :/
Ich bin jetzt also quasi "gestrandet" und ohne richtigen Jahrgang (das betrifft zwar viele, aber es nagt an mir). Mein Alter gegenüber den meisten Kollegen scheint auch eine Hemmschwelle zu sein (zwischen 20-23 Jahren mittlerweile).
Zudem noch diese elende Prüfungs- bzw. Versagensangst und das Gefühl, nirgends willkommen zu sein oder dazu zu gehören.
Es tut mir so Leid, dass das jetzt so wirr ist. Mich beschäftigen/belasten grade so viele Sachen, dass ich einfach nicht mehr weiter weiß und auch gar nicht weiß, was ich mir jetzt hiervon erwarte ... ich denke, ich musste dieses Wirrwarr einfach nur mal los werden
Danke fürs Lesen!
Ich habe mich extra angemeldet, weil ich dringend einen Ort brauche, um meine Sorgen und Ängste los zu werden, die ich sonst mit niemandem teilen kann bzw. will, weil ich mich sehr dafür schäme. Vielleicht hat ja jemand ein paar aufheiternde Worte für mich oder einen Rat.
Kurz zu mir: ich bin 26 (bald 27), studiere Tiermedizin (Ende 4. Semester) in Wien und habe keine einfache Vergangenheit (schulisch & Kindheit). Ich habe erst mit 24 Jahren zu studieren begonnen, da ich zuvor Geld sparen musste und auch nicht gleich den Aufnahmetest bestanden habe.
Nun ist es so, dass ich, seit ich denken kann, immer einsam war. Ich hatte nie so etwas wie richtige Freunde, weil ich selbst schon eher introvertiert bin und meine Eltern diesbezüglich auch nicht wirklich etwas gemacht haben (z.B. mir irgendwelche Hobbys erlaubt hätten -> Kosten, "das ist ja so weit weg, da muss ich dich ja hinfahren"). So etwas wie eine beste Freundin hatte ich noch nie, was mich früher nicht so sehr gestört hat wie heute, wenn ich auf sämtlichen sozialen Netzwerken sehe, wie sich andere in irgendwelchen Memes taggen, gemeinsame Fotos posten, usw.
Ich habe, egal wo ich bin, immer das Gefühl, ausgegrenzt zu werden mit dem was ich sage/tue/wie ich aussehe - als ich zu studieren begonnen habe, war die Freude meinerseits so groß, weil ich endlich das studieren darf, was ich immer wollte, aber diese Freude wurde gleich am ersten Tag gedämpft, weil sich recht schnell Gruppen geformt haben und ich nicht wirklich mit Leuten ins Gespräch gekommen bin.
Am selben Abend hatte die erste Studentenparty stattgefunden, an der ich nicht teilgenommen habe, weil ich nicht in meiner Studienstadt lebe, sondern weiter davon entfernt und nicht mehr nach Hause gekommen wäre. Das Problem habe ich auch heute noch, dass ich an diversen Veranstaltungen nicht teilnehmen kann wegen oben genannten Grund. Tags darauf war es so gut wie unmöglich, noch wo anzuknüpfen.
Letztendlich habe ich dann doch 2 jüngere Kolleginnen kennengelernt, mit denen ich mich in den ersten 2 Jahren wirklich gut verstanden habe und mit denen ich auch gelegentlich was unternommen habe - ich hab mich da zum ersten Mal wirklich wohl gefühlt und hatte wirklich Spaß, habe mir v.a. von einer Kollegin täglich ihre privaten Probleme angehört und versucht zu helfen, habe ihr zugehört, wenn sie Panik wegen des Studiums hatte, auch wenn ich selbst Angst hatte und die nicht auch noch angesprochen habe, um weitere Panik zu vermeiden. Ich habe ihr auch eine Praktikumsstelle an dem Hof besorgt, an dem ich dann gemeinsam mit ihr das Praktikum absolviert habe & wir (oder nur ich?) hatten eine super Zeit dort. Ich war wirklich glücklich und zuversichtlich! Doch dann ging alles bergab...
Ca. im März 2017 hatte ich leider das Pech, für die letzten zwei erforderlichen Anatomie-Übungen an die verhassteste Professorin der ganzen Uni zu kommen, ich habe alles gegeben, täglich gut 5-7 Stunden gelernt und sie hat mich trotzdem durchfallen lassen, ebenso wie ihre ganzen 4 anderen Gruppen (je 6-7 Personen). Meine Kolleginnen hatten Glück und waren bei anderen Profs, haben es beide geschafft und durften danach im Juni 2017 zur Diplomprüfung antreten. In ihren jeweiligen Gruppen haben sie dann neue Kontakte geknüpft - die eine hat sich bis Anfang diesen Jahres noch gelegentlich mit mir unterhalten, die andere hat den Kontakt völlig abgebrochen und schaut auf die Seite, wenn sie mich jetzt sieht. Sie, die immer Panik wegen des Studiums hatte, hat die Diplomprüfung und damit erste große Hürde des Studiums geschafft.
Letztendlich haben beide dann den Kontakt abgebrochen bzw. nicht mehr zurück geschrieben, etc. Das hat mir sehr weh getan.
Nur kurz, damit ihr versteht: am Ende des 4. Semesters (ich wäre jetzt eigentlich schon Ende des 6., hätte ich die Diplomprüfung machen können) steht eben die erste große Diplomprüfung an: schriftlich + mündlich, man hat je 4 Antritte (Wiederholung = Antritt), bevor man exmatrikuliert wird. Es ist der gesamte Stoff der letzten 2 Jahre zu lernen. Die schriftliche Prüfung gliedert sich in 4 Blöcke.
Schafft man nur einen Block --> muss man ALLES wiederholen,
2 Blöcke geschafft --> 2 Blöcke fehlen noch,
3 Blöcke geschafft --> 1 Block fehlt noch.
Jede Wiederholung IST ein Antritt (4 Antritte insgesamt).
Ich durfte also nicht antreten und musste zwangsweise pausieren (8 Monate), bevor die fehlenden Anatomie-Übungen wiederholt werden durften. Ich war am Boden zerstört, weil ich damit meinen Jahrgang verloren habe (obwohl ich mit niemandem außer den dreien viel zu tun hatte) und wertvolle Zeit. In den Monaten habe ich viel gearbeitet, um wenigstens Geld zu verdienen, und gelernt, damit ich die Übungen diesmal ja schaffe.
Nun bin ich dabei, die zweite Übung abzuschließen - die erste Übung habe ich mit einer guten 3 bestanden, diese laufende Übung eventuell mit einer 2 oder maximal einer 3. Besagte Professorin wurde übrigens verwarnt bzw. eine Weile suspendiert. Ich hatte diesmal einen netten Professor, den man sogar etwas fragen konnte, wenn man etwas nicht verstanden hat (war bei ihr nicht der Fall).
Das bedeutet, dass ich nun im Juni vermutlich schon zur Diplomprüfung antreten dürfte, und ich bin auch schon brav am Lernen (6-8 h täglich, wenn möglich), aber ich glaube nicht, dass ich schon gut genug vorbereitet bin bzw will ich keinen Antritt verschenken! Nächste Möglichkeit für den Antritt wäre dann Ende August, das heißt, ich hätte noch fast 2 Monate mehr Zeit und müsste nicht mehr an die Uni. Meine Anatomie-Übung geht noch bis 8.6., der erste Antritt für die Diplomprüfung wäre dann schon am 21.6. :/
Ich bin jetzt also quasi "gestrandet" und ohne richtigen Jahrgang (das betrifft zwar viele, aber es nagt an mir). Mein Alter gegenüber den meisten Kollegen scheint auch eine Hemmschwelle zu sein (zwischen 20-23 Jahren mittlerweile).
Zudem noch diese elende Prüfungs- bzw. Versagensangst und das Gefühl, nirgends willkommen zu sein oder dazu zu gehören.
Es tut mir so Leid, dass das jetzt so wirr ist. Mich beschäftigen/belasten grade so viele Sachen, dass ich einfach nicht mehr weiter weiß und auch gar nicht weiß, was ich mir jetzt hiervon erwarte ... ich denke, ich musste dieses Wirrwarr einfach nur mal los werden
Danke fürs Lesen!