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Viele Bewerbungen schreiben aber viele Absagen

atonga

Mitglied
Wie schafft ihr es mit so vielen Absagen umzugehen ? Es wird mir einfach zu viel. Ich bin erschöpft und weiß auch nicht wie ich motivation sammeln kann für weiter Bewerbungen. Habt ihr Strategien wie ihr Energie tankt. Ich bin einfach seit langer Zeit nicht wirklich entspannt.
 
Hallo,

klasse, dass du trotzdem am Ball bleibst Und es weiter probieren willst!

Hast du eine Idee, woran es liegen könnte?

Tu dir was Gutes! Was macht dir Spaß, was tut dir gut?
 
....ich weiß nicht wieviel Hunderte von Bewerbungen ich geschrieben habe und ich tue es heute wieder, obwohl die Chance fast 0 ist.
Dei meisten Bewerbungen werden garnicht mehr beantwortet und von daher ist eine Ablehnung immerhin eine zur Kenntnisnahme.

Ich sage mir immer, ok wenn ihr auf mich verzichten könnt, dann kann ich es erst recht - weil ihr für mich nicht das Passende seit..........und mache einfach weiter......irgendwann passt es auf beiden Seiten 😉

Nur wer am Ball bleibt, schießt ein Tor 😉
 
Hey!!!

Das A und O ist, eine abgelehnte Bewerbung sagt null über dich als Person oder deinen Selbstwert aus. Klar es ist niederschmetternd, wenn man nur Neins zurück kriegt, aber die Personaler machen nur ihren Job. Die kennen dich als Person nicht, die haben nur ein Stück Papier von dir in der Hand. Das soll dich wiederspiegeln, aber das bist nicht du. Daher nimm eine Absage oder 300 davon nicht persönlich.

Die Frage die sich stellt, warum kommen die Absagen? Schau dir deine Unterlagen genau an. Bist das du, der da präsentiert wird oder ist das nur ein Geschreibsel, das halt gut klingt? Stell dir einfach mal vor du bist Personaler und hast jeden Tag, 6 Stunden lang, nur Bewerbungen vor dir. Irgendwann fehlt dir da auch die Konzentration und du überfliegst einfach nur. Genau das ist Realität. Also wie schaffst du es das trotz Überfliegen deine Persönlichkeit durchkommt?

Es ist ein Balanceakt zwischen formalen Anforderungen, Anpassung zum Unternehmen und dem eigenen Ausdruck. Eine normale Standardbewerbung in Arial 12 mit dem Einsteigssatz "Sehr geehrte DAmen und Herren, ich habe ihre Stellenanzeige da und da gesehen und find sie toll..." reicht einfach nicht. Weil alle anderen es auch so machen. Es heißt nicht dass so eine Bewerbung falsch ist. Als Einstieg reicht es, aber du solltest dein eigenes "Bewerbungsdeutsch" entwickeln. Wie würdest du dich selbst beschreiben? Stärken? Erfahrungen? Sind diese Beschreibungen "jobtauglich" formuliert? Gib auch Beispiele. Der arme Personaler kann sich unter "bin Teamfähig" wenig vorstellen. Kann heißen du organisierst die Betriebsfeier mit einem 60 köpfigen Team oder du quatschst einfach nur gerne mit der Köchin. Mit einem Beispiel gibst du dazu Kontext, etwa wie "meine teamfähigkeit konnte ich während meiner Arbeit als X im Umgang mit Kunden, bei der Organisation von Projekt X unter Beweis stellen". Dann ist dahinter Substanz.

Auch mach dir die Mühe, gestalte dir ein Layout für deinen Lebenslauf und Anschreiben. Das sollte nicht bunt sein wie ein explodiertes Einhorn, aber ein dezenter Briefkopf, der auch auf dem Lebenslauf auftaucht hebt schon mal von den reinen Textbewerbungen ab. Und nimm keinen fertigen aus dem Web. Lass dich ruhig inspirieren, aber mach ihn selbst. Das geht mit Word, als auch mit Freeware -Schreibprogrammen. Muss net fancy sein, aber spiel einfach mit Farben Formen Linien deiner Anschrift etc.

Mir ging es am Anfang auch so, Absage nach Absage. Dann hab ich wirklich überlegt, was kann ich? Wie passt das zur Stelle? Welchen Mehrwert bringe ich den Leuten? Wie überzeuge ich den Menschen, der das liest, dass die die gott verdammt beste Wahl für den Posten bin ohne überheblich und arrogant sondern kompent und selbstbewusst zu wirken?
Bewerben ist nix anderes als Selbstmarketing. Also mach dich selbst zum unverzichtbaren "Produkt" indem du herausstellst, wie dein "Angebot" deren "Nachfrage" befriedigt. Und dann stell diese Fertigkeiten ins Spotlight.

Um wieder Energie zu tanken mache ich mir immer wieder klar, was ich gut kann. Was habe ich bisher im Leben erreicht? (und es gibt keine kleinen Leistungen, erkenne wirklich an was du bisher geleistet hast) Was habe ich erreicht, so dass ich heute denke, ja für diese Stelle bin ich geeignet und qualifiziert? Und lasse nie zu, dass eine Ablehung einer fremden Person (egal wer, ob Personaler oder der Busfahrer) deinen Selbstwert mindert. Solange du guten Gewissens in den Spiegel schauen kannst und sagst ich hab alles getan was ich konnte (dabei aber ehrlich sein), kann da niemand was abkratzen.

Viel Erfolg weiterhin!
 
........so manche Firma hat ihr Lieblingsfarben, die man meist beim Besuch der Homepage erkennen kann.
Diese Farbe sollte man für seine Bewerbungsmappe wählen....oder nach folgenden Kriterien vorgehen:

Im medizinischen Bereich wäre es weiß - bei der Post, gelb - so kann man fast jeder Berufsbranche eine Farbe zuordnen

auch spielt die Außengestaltung des Umschlages eine Rolle - je auffälliger, um so besser.....in Abhängigkeit vom Beruf kann man auch kreativ gestalterisch agieren
 
So manche Firma hat auch einen Dachschaden.

Mir hat es mit den Forderungen irgendwann so gereicht, dass ich einfach nur noch das geschrieben habe, was ich nicht hatte.
Ich wurde kreativ. Ich habe keine 0815 Formulierungen mehr genommen, bin sogar manchmal richtig frech geworden und die Leute mochten es.

Z.B. so:

Sehr geehrte Damen und Herren,

Sie erwarten jetzt bestimmt, dass ich ein einser Abitur vorweise und schon 120 Jahre Berufserfahrung habe.
Leider kann ich damit nicht dienen.

Jedoch kann ich Ihnen eine fleißige Arbeitsweise anbieten. Desweiteren bin ich sehr loyal gegenüber meinen Arbeitgebern, weshalb ich stets bemüht bin pünktlich zu sein und da bin, wenn Not am Mann ist.
Natürlich weise ich auch Menschlichkeit vor, weshalb ich ein sehr freundlicher Mitarbeiter bin
und auch diese Bewerbungen einige Rechtschreibfehler haben wird.

Ich habe speziell ihre Firma angeschrieben, weil mir ihr Betrieb als lehrreich und interessant wirkt. (optional)

Beruflich kann ich Ihnen folgende nützliche Fertigkeiten bieten:
... Stichpunkte (nicht zu viele, eher weniger mit kleineren Aufzählungen in Klammern)

Sollten Sie Interesse an einem gegenseitigen Kennenlernen haben, dann können Sie mich wie folgt kontaktieren:
...

Über eine Rückantwort würde ich mich freuen.


Mit freundlichen Grüßen
...

So hatte ich es immerhin bis zu den Vorstellungsgesprächen geschafft, hätte auch ein Praktikum bekommen, habe aber wegen Ausbeutungsgefahr abgelehnt.
Funktioniert aber nicht bei allen Firmen. Große Firmen schauen oft sowieso nur auf das Zeugnis.

Wichtig ist, dass du immer zeigst, dass du nicht der Beste bist (also nicht angeberich wirkst), aber auch zeigst, dass du noch mehr Interessenten hättest (was ja nicht stimmen muss, dich aber begehrt macht.).
Das heißt, nicht zu viel Süßholz raspeln. Mehr zur Sache kommen und sagen, du suchst das und bietest folgende Arbeitsleistungen an.
Stell dir immer vor, dass du ein wichtiger Geschäftsmann bist, interessante Partner anschreibst, aber auch bedenken musst, dass du noch andere wichtige Angelegenheiten zu klären hast. Weg von der emotionalen Ebene.
Du bist es, du kannst es und wenn sie dich nicht nehmen, dann verpassen sie ihre Chance. So musst du es rüber bringen.



Heute schreibe ich den Firmen Absagen:

Sehr geehrte Damen und Herren,

leider ist Ihre Firma für meine Qualifikation zu unterqualifiziert.

Da ich den höchsten Schulabschluss Deutschlands habe mit Studienbefugnis, erstrebe ich auch eine dementsprechende gute Arbeitsleistung vollbringen zu können.

Jedoch kann ich keine guten Arbeitsleistungen vollbringen, wenn ich voller Kummer an meine Arbeit gehe, weil ich unterbezahlt bin, keine sichere Stelle habe und/oder mein Beruf einen schlechten Ruf hat.

Bitte sehen Sie das nicht als Versagen ihrer Firma.
Sie können sich immernoch bessern. Ich kann Ihnen ein Praktikum in Firmen empfehlen, die die oben genannten Präferenzen aufweisen. Ihre Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen werden begeistert sein.

Mit freundlichen Grüßen

...


Zu meinem Werdegang:
Nun, ich habe erst meinen Realschulabschluss mit 3,6 gemacht und wurde eigentlich regelrecht aufgegeben (damals schon).
Habe mich dann wahllos überall beworben. Nur Absagen, depressive Phase, dachte das wird nichts mehr.
Fing an, meine Bewerbungen so wie oben zu gestalten. 1. Ausbildung (Assistentin für Labordiagnostik) an der Uniklinik in Frankfurt. War aber noch zu jugendlich-dämmlich und verkackte die Semesterklausuren, weil ich nichts lernte bzw. nichts das nötige Abiwissen teilweise hatte.
Danach einige Praktika durch das Arbeitsamt.
Wieder depressive Phase, wieder so wie oben angefangen.
2. Ausbildung (Assistenin für Funktionsdiagnostik) beim selben "Arbeitgeber" (eigentlich eine Schule in Koop. mit dem dem Klinikum). Ich hatte mich da ausnahmsweise nicht beworben, sondern wurde gefragt.
Man schätze meine Arbeitsweise und meine Intelligenz. Leider verkrachte man sich und so wurde auch das nichts mehr.
Dann Phase langer Arbeitslosigkeit.
Keine Lust mehr auf Ausbildungen und Praktika, da ich mich ausgenutzt fühlte.
Freiwillig auf eine Schule für ehem. Drogensüchtige gegangen, um das Abitur zu erlangen, um damit studieren zu können.
Mittlerweile habe ich die Fachhochschulreife mit 3,2 erreicht. Am Abi arbeite ich noch.
Allerdings gibt es noch anderweitige Probleme, die meine Schullaufbahn gestört haben.
Diesmal lag es also nicht an Faulheit. Ist eben mal wieder doof gelaufen.
Jedenfalls wird mir eine Künstlerkarriere vorgeschlagen. Dummerweise habe ich 2 linke Hände.
Die Arbeit mit Menschen sei wegen meiner Akribik, meiner Ehrlichkeit und meiner Neigung zu ungeplanten Pech und Pannen nicht das Richtige für mich.
Wegen dem Krach mit meiner alten Schule gibt es Probleme beim bewerben. Ein Studium schließt diese Probleme aus. Allerdings happert es an der Finanzierung.

Dementsprechend kann ich sagen, dass normale Bewerbungen kaum was bringen, wenn man es weit bringen will.
Es kommt immer darauf an, wer die Hand reicht und wer die Hand nimmt.
Zudem weiß ich nach dem steinigen Weg mehr als genug, welche Hürden es in der Arbeitswelt gibt.
Ich bin besser informiert als jedes Arbeits- und Sozialamt und habe schon mehrere Leute vermittelt.
 
Hallo TE!

Mir ging es ähnlich. Habe irgendwann die Absagen nicht mehr so einfach akzeptieren wollen und versucht nach zu haken. Ohne Erfolg - wollen sich ja nichts zu schulden kommen lassen. Ich finde es eine Frechheit, dass einem nicht gesagt wird, wieso man wieder nicht eingeladen wird.

Ich kann dir nur raten, möglichst viele Praktikas zu absolvieren. Wenn du dich gut anstellst, einen bleibenden Eindruck hinterlässt und die Firma auf der Suche ist, wird sie die Bewerber bevorzugen, die schonmal da waren. Und dann kommst du ins Spiel. Überzeuge während dieser Zeit so viele Leute wie möglich von deiner Person und deinem Können, wenn du Glück hast setzt sich vielleicht sogar jemand für dich ein.

Bei mir hat das geholfen...hatte auch Bewerbungen im dreistelligen Bereich hinter mir.

Ich drücke dir die Daumen 🙂
 
Hallo Gastschreiberin,

ich sehe die Aufgabe der Bewerbung durch die Brille der Statistik.

Wenn Du die einzige Bewerberin bist, wirst Du vermutlich bei jeder 2. Bewerbung ein Vorstellungsgespräch erhalten.
Auch als einzige Bewerberin wird nicht jeder Arbeitgeber eine Einladung zum Vorstellungsgespräch aussprechen, denn es kann irgendeine spezifische Anforderung geben, welche Du nicht erfüllst.

Wenn der Arbeitgeber im Durchschnitt 100 Bewerber hat, liegen Deine Chancen bei 1%. Gibt es ein spezifisches Kriterium, welches ggf. im Verborgenen existiert, dann liegen Deine Chancen ggf. nur bei 0,5%.

Das bedeutet: Du müsstest 200 Bewerbungen schreiben, um nur 1 Einladung zu erhalten.

Wichtig ist in meinen Augen erst mal die genaue Beachtung der Anforderungen, die in der Stellenausschreibung zu lesen sind. Wenn Du hier schon die Anforderungen nicht oder nur teilweise erfüllst, sinken Deine Chancen weiter unter die 0,5% Grenze (bei angenommenen 100 Bewerbern im Schnitt). Dies hat zur Folge, dass Du 300 oder 400 oder mehr Bewerbungen schreiben mußt, bis Du 1 Einladung erhältst.

Ich denke, das sollte man ganz nüchtern sehen.

LG, Nordrheiner
 

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