Als nun geminderter Altersrentner kann ich für mich mit meinen beruflichen Erfahrungen feststellen, ich war seit der Wende bis zuletzt immer nur in atypisch befristeten Jobs im Bildungs- und sozialpädagogischen Bereich tätig und das mit nicht selten weitem Pendeln. Ich hatte oft 3 Stunden und länger Fahrtzeiten von und zur Arbeit. Das hat mich sehr innerlich belastet, man hat gerne diese Arbeit gemacht, vielen anderen Leuten geholfen, sie beraten, aber was hat man selber am Ende immer davon gehabt? Ich hatte zu diesem Thema auch offene sachliche Diskussionen mit VORgesetzten, aber es gab da keine Verbesserungen für mich, in diesem Bereich war man als Neuer meist nur befristet geduldet und kritisches Mitdenken war nicht gewollt. Ja, ich habe gerne gearbeitet, aber mit dem Alter war das weite Pendeln und viele Rahmenbedingungen langsam unerträglich und so entschied ich mich für die frühestmögliche Rente, auch eben gekürzt. Gute Arbeit wurde in meinem Bereich eben nicht wirklich wertgeschätzt oder geachtet. Schlimm war auch, wie sich Mitarbeiter untereinander das Leben schwer machten, um eben besonders zu glänzen und länger im Job bei dieser oder jener Firma (Bildungsträger) bleiben zu können. Das Arbeitsklima war so oft auch wirklich vergiftet.