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Vielleicht versteht mich ja hier mal jemand...

Xilion

Neues Mitglied
Erstmal hallo in die runde,

Seit einiger zeit trage ich ein Problem mit mir herum für das mein Freundeskreis kein Verständnis aufbringen kann.

Ich bin 24, fühle mich heimatlos, rastlos und teilweise sogar überflüssig. Seit 2 jahren bin ich Single und vor kurzem habe ich den Job verloren. Seitdem stürze ich mich noch mehr in die Probleme von Freunden und Familie. Meine Freunde schätzen es dass ich immer und zu jeder Tages- und Nachtzeit für sie da bin. Aber seit Jahren geht es mit mir kontinuierlich bergab. Angefangen bei meinen Jobs, meiner familie und mittlerweile geht's mir heftig an die Substanz. Ständig mache ich gute Miene zu miesen Gedanken damit noch nichtmal mein dad oder der beste Freund bei den gelegentlichen besuchen merken... Seit nunmehr 6 Jahren schlage ich mich mit dem Gedanken rum mein leben einfach zu beenden oder es auf die "harte Tour" als Weltenbummler zu verbessern. Oder es zumindest auf diesem weg versuchen. Ohne Vorankündigung einfach verschwinden. Südostasien oder Lateinamerika. Irgendwo hin wo ich schwer bis unmöglich zu finden bin. Die Vorarbeit Leiste ich schon schon seit dieser Gedanke von der "Flucht vor mir selbst" eifrig wächst und gedeiht. Ich poste nichts was mit meiner Person in Verbindung gebracht und achte ständig darauf mir nichts anmerken zu lassen. Und bis jetzt weiß auch niemand was in mir vorgeht. Meine Freunde und Familie haben zu wenig schlechtes erlebt um mich zu verstehen. Es hat mich ausgekühlt und abgehärtet vom leben immer und immer wieder Schläge zu kassieren. Hier in Deutschland sehe ich keine Chancen mehr für mich. In der gesamten EU fehlt mir ehrlich gesagt die Perspektive.

Hat hier jemand eine ähnliche situation erlebt oder durchlebt das gerade?
Hat hier jemand einen Tipp oder sogar einen Lösungsvorschlag?

Ich danke euch schonmal vorab für die Antworten
 
D

Dr. Rock

Gast
Hi,

darf ich dir eine Frage stellen?
Sofern ich dich überhaupt richtig verstanden habe; glaubst du dass du vor dem was du erlebt hast und was dich so abgehärtet hat UND was du jetzt als deine Probleme empfindest, flüchten kannst wenn du die Brücken hinter dir abreißt und verschwindest?

Oder könnte es vielleicht so sein, dass du deine Probleme in dir drin mit dir mitnimmst und du - egal wo du dann bist - zwar äußerlich einen radikalen Umbruch vollzogen hast, aber es in dir auch nicht anders aussieht als vorher?

Dazu kämen dann vermutlich noch neue Probleme, in einem fremden Land und so...
 

Xilion

Neues Mitglied
Irgendwie habe ich das Gefühl das es ne Option ist. Wie sollte mich mein altes leben einholen wenn ich irgendwo bin wo mich keiner findet? Niemand kennt mich dort. Es wäre ein radikaler Schritt aber ein Neuanfang.
 

Gast42

Mitglied
Irgendwo hin wo ich schwer bis unmöglich zu finden bin.
Es klingt für mich so, als möchtest Du Dein Umfeld dafür bestrafen, dass es nicht wahrnimmt, wie es Dir geht? Wozu die Mühe? Wenn Du weit ins Ausland gehst, wird der Kontakt automatisch massiv eingeschränkt.
Und wenn Du den Kontakt zu anderen Menschen abbrechen möchtest, kannst Du das auch zuhause machen.
Daher habe ich auch den Eindruck, dass Du das Problem vielleicht mit Dir nehmen wirst und u.U. auch an einem neuen Ort damit konfrontiert wirst. Vielleicht hilft aber die andere Umgebung auch bei einem Neuanfang.
 

Xilion

Neues Mitglied
Den kontakt zuhause oder noch in deutschland ab zu brechen hat einen großen nachteil: meine famile wohnt im ganzen bundesgebiet verteilt und die wissen alle wo ich wohne. Das macht es mir nahezu unmöglich zu verschwinden ohne deutschland zu verlassen. Ich denke in dem fall ergibt die Flucht das verletzen des Umfeldes von ganz allein. Das Freunde und Familie nichts von meinen Problemen und Gedanken wissen hat einen einfachen Grund: ich habe ihnen vor 10 Jahren schonmal von meinen Gedanken erzählt und keiner hat's verstanden. Und ich habe dabei die Erfahrung gemacht das Unverständnis zu ernten schlimmer ist als garnicht erst darüber zu sprechen. Warum die Mühe? Für das neue. Das was ich noch nicht kenne. Neue Herausforderungen sind was anderes als alte Laster.
 
Zuletzt bearbeitet:
M

Monarose

Gast
Warum suchst du dir gerade bettelarme Länder aus?

Möchtest du dort in einem Pappkarton leben?

Und: Du kannst nicht vor dir fliehen, denn du nimmst dich ja mit.

Stell dich deinen Problemen und such dir erstmal einen Job.

Dann mach`dich frei von der ungesunden Nähe zu deiner Familie.

Du brauchst INNERE Unabhängigkeit.
 
G

Gelöscht 32652

Gast
Südost Asien und Latainamerika bergen aber auch eine Fülle an Gefahren sowohl durch den Menschen wie auch durch Tiere.
Sich einfach so auf Tour machen kannst du knicken da kommst du nicht weit.
Das Leben abseits der Straße ist nicht einfacher als das auf ihr es gibt eine Menge Dinge die du dir aneignen müsstest die du beherrschen musst, auch nachts um 3 und im strömendem Regen.
Schon alleine das finden und aufbereiten von Wasser läßt die meisten scheitern.

Du hattest wohl vile Pech in den letzten Jahren aber es gibt durchaus Möglichkeiten es in der Zivilisation zu schaffen, siehe andere.
Ich will nicht sagen das es leicht ist aber es wäre machbar wenn du dich bewegst und aus deiner Schockstarre aufwachst.

Ich mache in wenigen Wochen eine Megatour (dauer 5-6 Monate) alerdings habe ich einen großen Vorteil gegenüber vielen andern, aber auch ich plane schon sehr lange.
Wenn du aber unbedingt versachinden möchtest rate ich zu Schweden denn dort gilt das Allemansrät (Jedermannsrecht).
Dieses Gesetz gibt dir völlige Handlungsfreiraum bis auf den Bereich des Sarek (Nationapark) da solltest du dich fernhalten er ist nur etwas für wahre Überlebenskünstler.
Es gibt nur zwei Regeln zu beachten wer diese einhäjt ist in Schweden wirklich frei und unabhängig.

1. Gatter (Tore) die du öffnest musst du auch verschließen
2. Abstand zum nächsten Haus oder Ortschaft mind. 200m zur Wahrung der Intimsphäre.

Wer sich dran hält bekommt keine Probleme.
 
S

Sonnenwind

Gast
Hat hier jemand einen Tipp oder sogar einen Lösungsvorschlag?
Du bist ein freier Bürger Deutschlands und kannst tun was Du willst!

Du kannst jetzt sofort ein paar Klamotten zusammen packen und diesem System, Deiner Familie, Deinen Freunden oder auch Europa den Rücken kehren ...... und Du kannst Dich auch von irgend einer Brücke stürzen und Dein Leben wegwerfen - nur vor Dir selbst flüchten, das wird Dir nicht gelingen!

Wäre meines Erachtens nach auch völliger Schwachsinn, weil der Weg zu Dir Selbst die aufregendste Reise ist, zu der man im Leben überhaupt aufbrechen kann......
 

Gast42

Mitglied
Den kontakt zuhause oder noch in deutschland ab zu brechen hat einen großen nachteil: meine famile wohnt im ganzen bundesgebiet verteilt und die wissen alle wo ich wohne. Das macht es mir nahezu unmöglich zu verschwinden ohne deutschland zu verlassen.
Vielleicht würdest Du auch die Erfahrung machen, dass die Menschen Deinen Wunsch akzeptieren und Dich ziehen lassen? Das wäre aber vielleicht auch schmerzhaft. Für mich fühlen sich beide Varianten nicht gut an. Ich würde Dir wünschen, dass Du Deinen inneren Frieden und innere Unabhängigkeit findest.

Und ich habe dabei die Erfahrung gemacht das Unverständnis zu ernten schlimmer ist als garnicht erst darüber zu sprechen.
Wir Menschen sind sehr verschieden und ein völliges Verständnis ist m.E. auf Grund der eigenen Realität nicht möglich. Das ist schmerzhaft. Aber es gibt immer wieder Begegnungen mit anderen Menschen, Freunden, Bekannten, Fremden, Familienmitgliedern, in denen punktuell eine große gegenseitige Übereinstimmung möglich ist und sich beide verstanden fühlen. Das funktioniert aber nur, wenn man in Kontakt bleibt, wenn man den Schmerz aushält, damit man die Chance aufrecht erhält, dass es beim nächsten Mal klappt. Wenn Du Dich isolierst ist die Chance, dass Dich jemand versteht gleich Null. Wenn Du in Kontakt mit anderen Menschen bleibst, ist die Chance zumindest größer Null. Das geht anderen auch so. Vielleicht gibt es auch Menschen, die sich von Dir in manchen Situationen nicht verstanden fühlen, die Dich aber dennoch mögen und mit Dir in Kontakt bleiben?

Allerdings funktioniert das Muster "Ich muss nur für alle da sein und mich aufopfern und dann erhalte ich das auch zurück." meiner Erfahrung nach nicht. Es ist schön, für andere da zu sein, aber man erhält nicht immer das zurück, was man sich wünscht. Manchmal ist es Dankbarkeit statt Verständnis. ;)
 

dreampudelchen

Aktives Mitglied
Weglaufen ist immer eine Versuchung ... aber leider keine Lösung.
Wie oft hab ich mich schon ins Auto gesetzt und bin losgefahren. Einfach in eine Richtung, geradeaus ...weg vom dem was grade so schief läuft oder schwierig ist ... bis zu irgendeinem Kreisverkehr der mich dann wieder nach Hause führte. Und auf dem Weg zurück war mir klar, dass ich es schaffen kann.

Du kannst Deutschland zwar verlassen, wann immer Du möchtest und alles aufgeben, was Du hier hast, aber Du nimmst in Dir drin alles mit, was Du erlebst hast und egal wohin du gehst und wie lange Du Dich ablenkst, irgendwann kommt der Zeitpunkt, an dem Du Dich damit wieder auseinander setzen musst.
 

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