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Vom Beamtentum zur Bohrinsel - Ein Wahnsinn?

Arnie1991

Neues Mitglied
Liebe Freunde,

das wird ein langer Post!

Kurz zu mir: Ich bin 28, Beamter im öffentlichen Dienst NRW (Polizeikommissar, Gehalt: A9). Zur Polizei kam ich recht "spät" mit 24. Das Studium beendete ich mit noch 26. Manche bewerben sich da schon für die Ratslaufbahn im höheren Dienst (A13 - A16). Auch das wäre so der Weg, denn ich kann mir beim besten Willen NICHT vorstellen bis ans Ende aller Tage im Streifenwagen zu verbringen und die millionste Ruhestörung oder Rangelei zu schlichten. Um ehrlich zu sein, schaue ich bereits jetzt irgendwie nach links und rechts - eigentlich irre oder? Da ich doch meinen Allerwertesten in einem sicheren, gutbezahlten Job mir Aussicht auf rosige Pension/Rente geparkt habe. Also der Wach- und Wechseldienst im Poolbetrieb (freie Vorplanung) ist gesundheitlich und für die Privatsphäre der größte Käse, das wusste ich schon vorher. Eine Woche wie: Nacht, frei, Früh, Früh, frei, Spät, Nacht - adieu Schlafrhythmus und diese ein Tag hier frei ein Tag da frei kann man in die Tonne hauen. Klar, vor dem oder statt des höheren Dienstes versucht man es in die Kripo. Mo - Fr 07:00 - 15:30.

Über eine Ausbildung oder berufsspezifische Erfahrung wie Ingenieur, Geologe, Nautik und Seefahrt, Maschinenbau, Chemiker etc verfüge ich NICHT. Vor der Polizei habe ich jedoch für Conmetall, Würth und Meister die Aufbauten neuer Märkte mitgemacht was auch nicht selten hieß Tage oder Wochen in Hotels mit 12-Stunden am Stück Traversen aufbauen. Daher bezieht sich der Post eher auf den Bohrhelfer ODER des Deckmanns (beide werden je nach Website "Roustabout" genannt).

Neulich stieß ich, eher scherzhaft eigentlich, auf die Arbeit auf einer Bohrinsel. Ja die klischeehafte Bohrinsel. Man verdiene dort ein Heidengeld und es sei auch noch abgabenfrei, man habe wochenlang "Wochenende" nachdem man etwa zwei Wochen non stop 12 Stunden abgeleistet hat. Arbeit auf der ganzen Welt, auf offener See auf einer schwimmenden Ministadt. Klingt wie im Film. Doch meine Recherchen im Netz stoßen mich oft auf dubiose Vermittlerseiten, die einem kostenpflichtige Bewerbungsunterlagen zuschicken wollen etc. Auch die Infos sind etwas unterschiedlich. Erst heißt es, die Arbeitszeiten wie 14Tage zu 26Tage seien international geregelt, dann sprechen einige von 2 Wochen zu 4 Wochen, dann wiederum einige von 12 Tagen zu 24 Tagen etc. Die Gehälter heißen auch auf einer Seite 2500 Euro netto für einen Bohrhelfer, auf einer anderen Website gibt es schon 4500 Euro für denselben etc.

Es ist kein Scherz - ich überlege in der Tat, einen langen Urlaub oder gar ein Sabbatjahr einzulegen, um z.B. auf einer Bohrinsel ein Praktikum zu machen, bevor man blind Hals über Kopf in etwas hineinplumpst und das bisherige "aufgibt". Daher habe ich einen Fragenkatalog erstellt. Quasi ein kleines Brainstorming, was für Fragen mir sofort in den Sinn kommen.

Vorweg: Meine Besoldung ist A9. Mit den Zulagen komme ich monatlich etwa auf 2600 - 2700 EUR netto. Bei der KriPo fielen Schichtzulagen nochmal weg. Das Endstadium des gehobenen Dienstes ist bei A11, welches man je nach Behörde (z.B. kleine Landbehörde) erst Ende 40 erreichen kann. A12 und A13 führen nur über den Wach- und Wechseldienst als Dienstgruppenleiter mehrjährig und dann Wachleitung. Vorteil ist: von diesem Gehalt geht kein Penny weg für Krankenversicherung. Dies ist durch die freie Heilfürsorge des Landes NRW gedeckt. Die Pension wird ich glaube 75% des letzten Bruttogehalts betragen. Sprich auch in die Vorsorge geht vom Nettogehalt nichts mehr runter.

Nun zum Fragenkatalog:

1. Arbeitgeber
Für wen arbeite ich? Für die Ölbohrinsel selbst oder für eine explizite Firma XYZ GmbH, die lediglich Leute auf die Insel schickt? Und WENN ich für eine z.B. hier ansässige Firma arbeite, sind die Gehälter wirklich abgabenfrei? Argumentiert wird ja, man arbeite außerhalb von Hoheitsgebieten. Ja aber mein Arbeitgeber und ich haben beide einen Sitz in z.B. Deutschland. Wie genau ist das zu sehen?

2. Karriere
Viele Websites skizzieren folgende Karriere: Man bewirbt sich zunächst als Bohrhelfer. Bohrgestänge entrosten, lackieren, anreichen, Schmierstoffe anmischen etc. ABER man könne DORT VOR ORT oder sagen wir bei Fortbildungen vielleicht in der Firma Fachkenntnisse erwerben, um eventuell gar selbst zum Bohrteam zu gehören (natürlich mit gewaltigem Gehaltssprung). Ist das so realistisch oder eher einmal Bohrhelfer immer Bohrhelfer?

3. Arbeitsbedingungen
Gibt es wirklich eine international festgesetzte Arbeitszeit von Arbeit X zu Frei Y (12/24 oder 14/28 oder 18/32 etc)? Gilt die dann auch für alle oder hat da jeder Dienstleister seine eigenen Rhythmen? Ist zusätzlich Urlaub vorgesehen? Ich weiß, freche Frage angesichts der horrenden Frei-Tage.

4. Gehälter
Sind die Gehälter irgendwo in internationalen Tarifen festgehalten oder ist auch hier auf den Arbeitgeber zu achten? Und was muss von diesem Gehalt noch runter? Ist man über den Arbeitgeber krankenversichert? Zahlt er in die gesetzliche Rente mit ein? Oder muss ich das alles von dem Netto das ich bekomme selbst machen (private Krankenvers., private Rentenvers., etc.)?

5. Anreise
In vielen Portalen wird angepriesen, die Anreise erfolge im Team (Helicopter) und würde auch ansonsten vergütet. Darf ich mir das vorstellen, dass mir ein Ort genannt wird (z.B. irgendein Flughafen an der Küste), dort muss ich am... um... sein. Bahnticket etc würde mir dann erstattet werden? Gilt natürlich auch wieder für den Rückweg. Was ist mit Jobanbietern in Nicht-Nordsee-Nähe? Golf von Mexico lese ich viel. Müsste ich dann in die USA auswandern und dort leben? Ich denke ja, dass die Anreisevergütung irgendwo ihre Grenzen hat.

6. Realistisch?
Wie realistisch ist der Wechsel? Ich bin "schon" 28. Belastbar bin ich alle Male. Ich bin Amateurbodybuilder und Ausdauersportler. Sowohl kurze Maximalkraftpeaks, Kraftausdauer als auch aerobe Ausdauer sind für mich Gewohnheit. Auch Verleztzungsprävention und Regeneration sind meine täglichen Werkzeuge. 21 Tage von Zuhause weg zu sein ist für mich nicht ungewohnt und nicht unzumutbar. 12-Stunden-Schichten sind für mich nicht ungewohnt und nicht unzumutbar, zumal hier ein großzügiger Ruheausgleich erfolgt. Seekrankheit und Flugangst habe ich nicht. Hausen in einer kleinen 2 Mann Kajüte ist mir nicht unbekannt und nicht unzumutbar. Ach ja, englisch spreche ich fließend. Wie realistsich ist es für jemanden ohne Ausbildung in den auf der Bohrinsel gefragten Jobs an z.B. eine Stelle als erstmal Bohrhelfer zu kommen?

7. Bewerbungsverfahren
Wie läuft ein Bewerbungsverfahren ab? Über Vermittler? Über Firmen? Über wen und wo? Eignungstests? Welcher Art? Verhältnis von Bewerberzahlen zu Einstellung? Nur einer aus Tausenden?

8. Praktikum
Um nicht alles hinzuschmeißen und blind in etwas zu gehen wo ich nach einigen Monaten das Kotzen kriege und denke "was habe ich nur getan", gibt es vielleicht die Möglichkeit mal ein Praktikum zu absolvieren? z.B. eine Schicht von 21 Tagen mit einem Bohrteam mitzumachen?

Es wäre großartig wenn jemand von euch bereits Erfahrung in diesem Berufsfeld hat. Um die Einfachheit zu bewahren, würde ich bitten in der Gliederung der Fragen zu antworten:

Zu 1. ....

Zu 2. ....

Zu 3. ...


Ich danke im Voraus und sende beste Grüße
 
Ich fände Kripo interessanter, aber das ist halt individuell verschieden.
Nordsee-Bohrinseln sollen ganz gute Bedingungen bieten.
Hast du da mal geguckt?
Du bist jung genug, um es mal auszuprobieren. 🙂
 
Neulich stieß ich, eher scherzhaft eigentlich, auf die Arbeit auf einer Bohrinsel. Ja die klischeehafte Bohrinsel. Man verdiene dort ein Heidengeld und es sei auch noch abgabenfrei, man habe wochenlang "Wochenende" nachdem man etwa zwei Wochen non stop 12 Stunden abgeleistet hat. Arbeit auf der ganzen Welt, auf offener See auf einer schwimmenden Ministadt. Klingt wie im Film. Doch meine Recherchen im Netz stoßen mich oft auf dubiose Vermittlerseiten, die einem kostenpflichtige Bewerbungsunterlagen zuschicken wollen etc. Auch die Infos sind etwas unterschiedlich. Erst heißt es, die Arbeitszeiten wie 14Tage zu 26Tage seien international geregelt, dann sprechen einige von 2 Wochen zu 4 Wochen, dann wiederum einige von 12 Tagen zu 24 Tagen etc. Die Gehälter heißen auch auf einer Seite 2500 Euro netto für einen Bohrhelfer, auf einer anderen Website gibt es schon 4500 Euro für denselben etc.
Also, ich weiß ja nicht, wie das heute so zugeht, aber ein Freund von mir war Schweißer auf einer Ölplattform. Der hat vor über 20 Jahren schon im Schnitt 12000 Mark im Monat verdient. Seine Verträge gingen aber wesentlich länger, die ersten jeweils ein halbes Jahr.
Gearbeitet wurde, was an Arbeit anfiel. Da ist niemand mit der Stoppuhr daneben gestanden.
 
Bist du alleinstehend?
Früher ging man zur (SEE ) wenn man nichts mehr zu verlieren hatte,, oder im Suff angeheuert wurde.
Oder wanderte aus.
Man flüchtete vor etwas, vor was läufst du weg?
Ist das Davonlaufens vor dem Problem das Entstehen deiner Hoffnung?
Die Menschen leiden an der Zukunft, stürzen sich ins Leben, flüchten die Zeit, suchen.
Ein Ideal ist eine Flucht vor dem, was du bist.
PS;
Ein Geist, der leidet, hat keine Beziehung zu einem anderen Menschen, ganz gleich, wie intim man auch miteinander lebt.
Leid führt zur Vereinsamung.
 
Hast Du mal drüber nachgedacht, ob Du Teilzeit einreichen kannst?
Nämlich unter dem Aspekt, dass Du dadurch für viele Einsätze untauglich wirst, weil Du eher weg musst und Überstunden grundsätzlich einer Teilzeitvereinbarung widersprechen?

Ölbohrarbeiter sollte man -glaube ich - nur werden, wenn man definitiv sein Leben wegwerfen oder gegen Geld eintauschen will. Zu Gunsten eines kostspieligen Ziels, wie einHausbau.

Hast Du keine Info, ob Auslandsdienste angeboten werden?
Mein Freund war im Kosovo Personal Field Trainer - also Kasernenbesatzung. Doppeltes Gehalt plus Zulagen ohne Ende, geschossen wurde draussen und befördert wurde danach.
Klar kann man dem Stellenkegel nicht ausweichen, aber etwas geht immer.
Selbst in der Bundesfinanzverwaltung kursieren mails mit Anfragen für einen Pool, in dem Leute gesucht werden, die in Auslandsmissionen unterstützen wollen. Vermutlich soll da aber die Struktur aufgebaut werden, nicht die Truppe.
 
Ich danke schonmal für die Antworten.

@Bodenschatz das mit dem Leben wegwerfen sehe ich tatsächlich etwas anders herum - vielleicht auch Laienhaft. Ich bin ledig habe jedoch eine Freundin. Sie wohnt nur 30km entfernt aber dass wir uns mal sehen ist eine seltene Angelegenheit. Würde ich Mo. - Fr. arbeiten, sähe es ganz anders aus. Sie ist Lehrerin. Mit meinem irren Schichtdienst habe ich mal hier ein kleines Bisschen frei, da ein kleines Bisschen frei. Summa summarum etwa wie jeder andere auch, sogar etwas mehr durch die paar Ausgleichstage im Jahr. Aber die freien Tage sind so verstreut, dass ich NICHTS machen kann. Weder vernünftig einander besuchen (wie etwa typisch das Wochenende) noch kann ich bestimmte Projekte in Angriff nehmen. Dabei habe ich so viele Projekte neben dem Beruf, die aber immer zu kurz kommen. Ich habe jetzt frei, muss aber morgen um 13:00 Uhr wieder zum Dienst bis 21:00 Uhr. Den Tag darauf habe ich Nachtschicht. Und der Tag nach der Nachtschicht (wo ich nach der Schicht ausschlafe) ist mein freier Tag. Jawoll.

Wenn ich mir vorstelle ich ackere 14 Tage am Stück durch, habe aber dann fast einen ganzen Monat komplett und zu 100% frei. Kann mich meiner Selbständigkeit widmen, dem Haus, ganz für die Freundin da sein, können irgendwohin fahren, kann mich ehrenamtlich tagelang engagieren, neue Projekte suchen und all das machen was sonst zu kurz kommt. Ich finde das klingt eher so dass GERADE so eine gewaltige Menge an Frei- und Lebenszeit eröffnet wird. Meine Arbeit wird eben auf diese zwei Wochen komprimiert. Zeitlich wie körperlich. Es klingt ehrlich gesagt sehr attraktiv.

Haus ist auch nicht ganz falsch getippt. Ich finanziere momentan mit dem Polizeigehalt ein Vierparteienhaus, möchte aber noch einige mehr in meinem Portfolio haben. Die Gehälter auf Bohrinseln scheinen da nicht gerade schädlich zu sein.
 
Haus ist auch nicht ganz falsch getippt. Ich finanziere momentan mit dem Polizeigehalt ein Vierparteienhaus, möchte aber noch einige mehr in meinem Portfolio haben. Die Gehälter auf Bohrinseln scheinen da nicht gerade schädlich zu sein.
Ja ok, verstehe. Läuft.
Aber überheb Dich nicht.
Ich hab so das konservative Gefühl, dass Immobilien in Zukunft nicht zwingend das gelbe vom Ei sind.
So Typen wie ich sterben bald aus, und davon gibts aktuell viele. Die haben oft Eltern, die alleine in einem Eigenheim hocken und steinalt sind. Bei uns die komplette Strasse rauf und runter, alle pflegebedürftig.
Also gibts reichlich Erben in meinem Alter. Problem ist aber dass viele Familien damals in der Wirtschaftswunderzeit mehr Kinder hatten. Die sollen sich also jetzt gegenseitig auszahlen, wissen aber nicht wozu noch. Also sind diese Immobilien bald auf dem Markt. Danach ist dann ja meine Generation mit sterben dran. Es gibt eher weniger Kinder. Von denen gibt es dann noch reichlich viele, die bei Leihfirmen oder Mäkkes grad mal die Einkaufstüte voll verdienen. Gegenseitig auszahlen kann sich von denen also kaum einer mehr, zumal die Immobilienpreise jetzt schon 25 Jahres-Netto-Mieten übersteigen, also ein Kauf gebrauchter älterer Immobilien rechnerischer Unsinn ist, wenn man 80 Jahre Nutzung ansetzt. Es kommen also wieder viele Häuser auf den Markt, was die Einkaufs-aber auch Wiederverkaufspeise nach teurem Kauf drücken würde. Die Rendite schläft dann ein.
Sollte die Inflation irgendwann mal kommen, so handelt es sich um Scheingewinne bei Teuerungen. davon hat man eher nichts, ausser geringerer Kaufkraft, denn dazu ist ja eine Inflation da. Sie soll Kapital vernichten und Anreiz zur Arbeit bieten.
 
Ich würde sagen, laß es sein mit der Bohrinsel.
Wenn ich mir vorstelle ich ackere 14 Tage am Stück durch, habe aber dann fast einen ganzen Monat komplett und zu 100% frei. Kann mich meiner Selbständigkeit widmen, dem Haus, ganz für die Freundin da sein, können irgendwohin fahren, kann mich ehrenamtlich tagelang engagieren, neue Projekte suchen und all das machen was sonst zu kurz kommt. Ich finde das klingt eher so dass GERADE so eine gewaltige Menge an Frei- und Lebenszeit eröffnet wird. Meine Arbeit wird eben auf diese zwei Wochen komprimiert. Zeitlich wie körperlich. Es klingt ehrlich gesagt sehr attraktiv.
Du bist nicht einmal wirklich bereit, Schichtdienst in einem Beamtenjob zu tun. Für eine Bohrinsel bringst Du keine Fähigkeiten mit.
1,
Für die Ölbohrinsel selbst oder für eine explizite Firma XYZ GmbH, die lediglich Leute auf die Insel schickt?
Du arbeitest für die Firma. Was dachtest Du denn?
2,
ABER man könne DORT VOR ORT oder sagen wir bei Fortbildungen vielleicht in der Firma Fachkenntnisse erwerben, um eventuell gar selbst zum Bohrteam zu gehören (natürlich mit gewaltigem Gehaltssprung). Ist das so realistisch oder eher einmal Bohrhelfer immer Bohrhelfer?
Vielleicht hat es sich geändert auf See (Schiff) oder Bohrinseln, aber da macht man keine Fortbildungen, um Fachkenntnisse zu erwerben. Es wird lediglich angepasst.
3,
Gibt es wirklich eine international festgesetzte Arbeitszeit von Arbeit X zu Frei Y (12/24 oder 14/28 oder 18/32 etc)?
Das weiß ich nicht, mein Freund arbeitete für eine kanadische/US Firma. Man hat schon freie Zeit, aber die verbringt man auf der Plattform. Man kann sich Freizeit und Urlaub auch ansparen und mit den Versorgungsschiffen auf das Festland fahren.
4, Kommt auf den Vertrag an.
5,
In vielen Portalen wird angepriesen, die Anreise erfolge im Team (Helicopter) und würde auch ansonsten vergütet. Darf ich mir das vorstellen, dass mir ein Ort genannt wird
Das erfolgte damals zumindest teils teils. In der Regel über das Versorgungsschiff. Helicopter war anderen Dingen vorbehalten.
6,
Wie realistsich ist es für jemanden ohne Ausbildung in den auf der Bohrinsel gefragten Jobs an z.B. eine Stelle als erstmal Bohrhelfer zu kommen?
Völlig unrealistisch. Du kannst ja nichts. Hast keine handwerkliche Ausbildung. Glaubst Du , daß man Dir das auf der Insel beibringt? Ich wüsste auch nicht um so Kurzzeitverträge. Auf einer Bohrinsel ist es wie auf einem Schiff. Wenig Platz, wenig Privatsphäre, viele Einschränkungen und viel abhängig vom Wetter.
7,
Wie läuft ein Bewerbungsverfahren ab? Über Vermittler? Über Firmen? Über wen und wo? Eignungstests? Welcher Art? Verhältnis von Bewerberzahlen zu Einstellung? Nur einer aus Tausenden?
Der Erstkontakt lief zufällig ab.
Er musste Arbeitsproben liefern und einen psychischen Test machen. Es sind gut bezahlte Jobs, nur nicht für jeden geeignet. Neben der fachlichen Qualifikation wird viel Wert gelegt auf die psychische Eignung. Das wird gerne unterschätzt. Es wird viel auf Empfehlungen gegeben. Deshalb kenne ich auch zwei Leute, die auf einer Plattform gearbeitet haben.
8.
gibt es vielleicht die Möglichkeit mal ein Praktikum zu absolvieren? z.B. eine Schicht von 21 Tagen mit einem Bohrteam mitzumachen
Das weiß ich nicht, ich denke aber eher nicht. Das ist kein Kindergarten. Selbst auf einem Kreuzfahrtschiff macht man kein "Praktikum" von Hafen A bis Hafen B.

Mein eigenes Gelichter hätte mal mit so einem Job geliebäugelt und war ähnlich blauäugig wie Du.
 
Lass es lieber bleiben, und mach deinen Beamtenjob. Du verdienst doch Top und machst dich nicht kaputt. Und ich denke, dass du auf einer Bohrinsel wenig Erfolg haben wirst. Eine Ausbildung in der Metall oder Elektro Branche würde ich als Minimum sehen. Denkst du es bringt dir da jemand etwas bei? Also ich meine die Grundlegenheiten. Schweißarbeiten usw?

Ich selber habe mich dafür auch interessiert, aber es würde mir meine Zukunft nehmen. Auf einer Bohrinsel zu arbeiten ist lohend her vom Geld, aber macht dich einsam. Soziale Kontakte alles geht. Die Arbeit selbst ist auch kein Zuckerschlecken. Ich habe eine Metallausbildung, und eine Bohrinsel ist ne ganze Linie schwieriger. Hast du mal schwere Stahlträger oder allgemein 50kg und mehr allein geschleppt?

Dein Körper macht das mit Sicherheit nicht mit.

Du hast so einen bomben Job, behalte diesen, und kämpf dich in deinen Job nach oben. Musst ja nicht bis an dein Karriere Ende Streife fahren. Evtl. leitest du in einigen Jahren eine Wache. Lass den Traum von der Bohrinsel platzen. Selbst wenn die dich nehmen, bist das fünfte Rad am Wagen. Ich als verantwortlicher auf einer Bohrinsel würde mich fragen: Was will ich mit jemanden, dem ich nicht die einfachsten Arbeiten auftragen kann? Ist halt kein Zuckerschlecken.
 
Lass es lieber bleiben, und mach deinen Beamtenjob. Du verdienst doch Top und machst dich nicht kaputt.
Hier kannst du nachlesen, wie "top" man als Beamter im Einstiegsamt des gehobenen Dienstes ( A 9) verdient: https://oeffentlicher-dienst.info/beamte/land/
2.600 € bis 2.700 € netto reichen natürlich für eine Einzelperson ganz gut zum Leben, kein Vergleich etwa zur Sozialhilfe, sind aber dennoch von "top" weit entfernt.

Und vielleicht erkundigst du dich auch mal, was in vielen Polizeibehörden los ist, wie viele Überstunden die Beamtinnen und Beamten vor sich herschieben. In Corona- und anderen Krisenzeiten (z.B. der Flüchtlingswelle 2015) arbeiten auch bei Landesbehörden wie etwa Bezirksregierungen Beamtinnen und Beamte außerhalb des Polizeibereichs und übrigens auch Tarifbeschäftigte noch bis in die späten Abendstunden, teils auch an Wochenenden und Feiertagen. Urlaubssperre bis Ende des Sommers, sodass sie sich nicht einmal auf Balkonien erholen können. Auch in den Ministerien werden zurzeit Corona-bedingt Überstunden noch und nöcher geschoben, Rufbereitschaft, Mehrarbeit etc. Und ich kenne etliche Beamte, die ihren Ruhestand nicht mehr erlebt haben, zumindest aber vorzeitig pensioniert werden mussten, weil sie schon im aktiven Dienst Schlaganfälle oder Herzinfarkte bekommen haben. Wahrscheinlich vor lauter Däumchendrehen.

Soviel zu dem dümmlichen Pauschalurteil, dass sich Beamte nicht kaputt machen. Es kommt immer darauf an, in welchem Bereich man als Beamter und Beamtin arbeitet. Faule und ständig krank "Feiernde" gibt es überall, nicht nur in der öffentlichen Verwaltung. Und diejenigen, die sich das Beamtentum so angenehm vorstellen, müssen sich fragen lassen, was sie eigentlich davon abgehalten hat, Beamte zu werden.
 
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